Als nächstes kommt der StA zu den Angeklagten "der zweiten Reihe", also jener Ebene unter Präsidentin und Vizepräsident, die immer noch wichtige Positionen im SBÖ hatten.
Fr. Voglmeir wird vorgeworfen, dass sie die Buchhalterin des SBÖ gewesen ist, sie hat die Kassa geführt und als tatsächlich ausgebildete Buchhalterin minutiös Buch geführt über die Einnahmen des SBÖ aus dem Verkauf von Kennzeichen und so weiter. Den StA freut es, denn er hat die ganzen Unterlagen beschlagnahmt und hat nun "super Beweise".
Herr Wallner, der Diplom-Ingenieur ist, war laut StA für das Verfassen der Schreiben an das Militär zuständig, aber auch für das Führen des "Landbuchs". Hier spricht der StA von einem Betrugssystem, weil "wertlose Urkunden ausgestellt" wurden und dafür Geld verlangt wurde, mit der Behauptung, diese Urkunden würden irgendwelche Rechtsfolgen auslösen.
Seine damals neue Freundin, die Kindergärtnerin ist, hat er auch in die ganze Sache hineingezogen, sodass sie nun auch unter den Angeklagten sitzt.
An dieser Stelle erklärt der StA, wie das mit dem Einschreiben als Mitglied beim SBÖ und den "Lebenderklärungen" funktioniert hat.
Der Angeklagte Herr Fröhlich war für das Burgenland zuständig und hat von Juni 2016 bis Jänner 2017 fast alle Reden seiner Präsidentin aufgenommen. Der Staatsanwalt freut sich darüber sehr, denn er hat diese Aufnahmen alle in die Finger bekommen und hat nun viele Beweise. Er wird die Aufnahmen den Geschworenen auszugsweise vorspielen, unter anderem, um zu zeigen, dass es Moni sehr wohl ernst damit war, den Staat zu stürzen.
Der Angeklagte, der für Salzburg zuständig war, war wohl einmal ein guter Unternehmer, ist dann aber mitsamt seiner Frau in die ganze Sache hineingeschlittert.
Die beiden für Tirol zuständigen Angeklagten, ein Mann und eine Frau haben eine Besonderheit: Sie (Kreidl) war eigentlich die "Präsidentin" für das Bundesland, aber weil sie wegen anderer Dinge kaum Zeit hatte, hat er (Roubinot ?) faktisch gesehen alles gemacht für den SBÖ. Das hat dann auch dazu geführt, dass er die ganzen Haftbefehle und Aufforderungen an das Bundesheer unterschrieben hat und nicht sie.
Der StA, der ja eine Verurteilung wegen Hochverrat erwirken will, dazu: "Da wird sie noch ihren zweiten Geburtstag feiern, dass sie das nicht unterschrieben hat. Ich habe keinen Zweifel, dass sie auch unterschieben hätte, wenn sie bei den Treffen dabei gewesen wäre, aber das hat sie nicht, deswegen ist sie nicht wegen Hochverrat angeklagt. Und Herr Rubinot (?) wird noch bereuen, dass er das unterschrieben hat." (wieder nicht 100%ig wortwörtlich, aber sehr sinngemäß).
Schlussendlich kommt er zur Angeklagten Erika Oister (?) die für Vorarlberg zuständig war. Sie ist laut StA von Schicksalsschlägen geplagt, aber schwer staatsfeindlich eingestellt. Bei einer Polizeikontrolle sei sie losgefahren, hätte fast einen Polizisten überfahren und habe bei der anschließenden Verfolgungsjagd versucht, ein Polizeiauto von der Straße abzudrängen, bevor sie gestoppt werden konnte. Vor der Vollstreckung der Strafe wegen dieser Sache flüchtete sie dann in die Schweiz, konnte schlussendlich aber wieder festgenommen werden. Eine Geldstrafe, die über sie verhängt wurde, bezahlte sie laut StA einfach aus der Kasse des "Staates Vorarlberg".
So, damit sind wir alle Angeklagten durch. Das ist ein guter Punkt um wieder Pause zu machen, ich bin nun arbeitstechnisch bis zum späten Nachmittag eingespannt, dann geht es weiter. Der nächste Punkt ist, dass der StA die genauen angeklagten Delikte erklärt und näher ausführt, warum eigentlich Hochverrat angeklagt werden musste.