Prozessbericht vom Freitag, dem 19.10., Teil 6: Der Staatsanwalt zerlegt S weiter und Mittagspausen-UnterhaltungJetzt kündigt der StA an, er wolle S' Rolle beim "Völkerrecht-Gericht" näher beleuchten – also nicht zuletzt bei derjenigen Veranstaltung, die am 21.4.2017 in genau diesem Grossen Schwurgerichtssaal hätte stattfinden sollen, um deren Unterhaltungswert wir aber durch den illegalen Cobra-Überfall vom 20.4.2017 gebracht wurden, in dessen Rahmen Moni, S und Konsorten in den Häfn wanderten.
Ein Mitschnitt von einer Veranstaltung vom Januar (sorry, Jänner) 2017 in der Steiermark wird gezeigt, in dem S sagt: "Ich war auch für die Firma Bundespolizei tätig". Gleich darauf wendet er sich an seine Ex-Kollegen: "Werden Sie munter! Sie sind diejenigen, die in kurzer Zeit vor einem Völkerrecht-Gericht stehen werden und ich werde dafür sorgen. Wir, die wir lebend gemeldet sind … werden den Weg, den die Monika aus der Familie Unger aufgezeigt hat, durch das Tor der Freiheit gehen!"
S versucht sich in irgendwelchen Rechtfertigungen, doch der StA fällt ihm mit Nachdruck ins Wort: "Das ist Ihre Vorstellung von Wahrheit, Licht und Liebe?"
S: "Was hat das mit einer Drohung zu tun?"
Der StA wirft S vor, er erkläre hier, dass er persönlich dafür sorge, dass seine Ex-Kollegen "von souveränen Menschen verurteilt werden vor einem Selbstjustiz-Gericht!" Und: "Wir wissen mittlerweile alle, wie so ein Völkerrecht-Gericht hätte ausschauen sollen am 21. April!"
Danach soll der Mitschnitt eines Telefonates zwischen Moni und S am 28.3.2017 vorgespielt werden. Gemäss dem StA sprechen sie dabei über die Vorbereitung des Völkerrecht-Gerichtes und S kann es kaum erwarten, dass es losgeht. Wieder muss ich anmerken, dass der Mitschnitt sehr schwer verständlich und das Transkript auf dem Bildschirm nicht entzifferbar war, weshalb ich von diesem sehr lange dauernden Telefonat nur wenig verstand. Tatsache ist allerdings, dass man Moni und S zu Beginn von genau dem Grossen Schwurgerichtssaal fantasieren hört, in dem sie nun ironischerweise als Angeklagte sitzen.
An einer Stelle höre ich Moni etwas von einem "psychologischen Gutachten" sagen, wobei für mich wegen der schlechten Verständlichkeit unklar bleibt, ob sie damit gemeint hat, sie bestelle ein solches "Gutachten" über einen der Angeklagten bei einem ihrer Deppen. An gleicher Stelle erwähnt sie jedenfalls, dass XY – wohl ein "Angeklagter" – das Völkerecht nicht anerkenne, und S zitiert Art. 9 eines "Militärregierungsgesetzes", wonach in Österreich niemand ohne Genehmigung als Gerichtsvollzieher usw. tätig sein dürfe – sprich, ein typisches Reichsdeppen-Ding. S meint auch, dass das Handeln der aus seiner Sicht Bösen "komplett Hochverrat" sei, und "die kommen nicht mehr ausse". (Anmerkung: Für mich ist nicht klar, was dieser letzte Satz bedeuten sollte: Dass diese Bösen sich nicht einfach werden rausreden können, oder eher, dass sie im Goldenen Zeitalter des SBÖ nicht mehr aus dem Gefängnis rauskommen werden? Zu S' Gunsten tendiere ich erst einmal zu der ersten, harmloseren Annahme, wobei wir zumindest von Moni auch schon Sätze wie "Die Weltbrandstifter sind sofort zu verhaften" kennen.)
S erwähnt, er habe einen Schriftsatz mit alliierten Gesetzen, und es werde Zeit, dass das "den geisteskranken ♥♥♥en von der Polizei" mal zugestellt werde.
Moni schwurbelt, die Firma USA sei pleite, "und von der US Corporation san mir eine Kolonie davon."
S meint: "Wenn die Zeit mal kommt, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als diese kriminelle Vereinigung da oben, die nur mehr wenig menschliche Züge zeigt, umzufadeln". Beim letzten Wort bin ich mir nicht ganz sicher, aber es klang so. Ob er z.B. umerziehen meint?
Bei der nochmaligen Feststellung, dass nun bald der erste Prozess vor dem Völkerrecht-Gericht stattfinde, jauchzt Moni am Telefon wie ein kleines Kind. Absoluter Fremdschämmoment.
Dann schaltet sich vorübergehend eine andere Frau ins selbe Telefonat ein – ich habe leider nicht mitbekommen, wer das war; wieder ist die Rede vom Grossen Schwurgerichtssaal, "weil wir mit grossem Andrang rechnen." Der Rest des Gesprächs zwischen Moni und der Frau ist unverständlich; dann kommt S wieder dazu, leider kann ich auch von dieser Passage so gut wie nichts verstehen. Der StA unterbricht kurz für eine Anmerkung: "Das Nächste ist dann die Familie Jordan, Räumung des Hofes, das wäre der nächste Prozess vorm Völkerrecht-Gericht gewesen." (Wir erinnern uns: Der erste Prozess war dem illegalen Polizeiüberfall auf Gerhard Url gewidmet.)
Der Mitschnitt geht dann noch etwas weiter, aber dass es darin um diese Familie Jordan geht, kann ich nur mutmassen.
Am Ende wendet sich der StA an S: "Was sagen's dazu? Ist das Ihre Vorstellung von Nächstenliebe?"
S kleinlaut: "Was soll ich dazu sagen?"
Dann unterbricht die Richterin die Verhandlung für die Mittagspause, und wir wechseln ins Präteritum.
Ich machte mich also auf, um in der Umgebung des Gerichts etwas Essbares zu finden, und sei es auch nur ein behördlich genehmigter Wackelpudding. Schliesslich endete ich mit einem Gebäck, das wohl als
Topfentascherl anzusprechen war und, man höre und staune, aus "Moni's Imbiss und Feinkost" stammte (und in der dortigen Auswahl das verhältnismässig Ansprechendste war), auf einer Parkbank vor dem Gerichtsgebäude.
Ein Bekannter von mir hat einmal in einer Innsbrucker Bäckerei ein lecker aussehendes, mit "Topfenstrudel" angeschriebenes Gebäck gesehen und den Bäcker gefragt, was denn da drin sei, worauf der Bäcker in einer Mischung aus Überraschung und Unwillen ausrief: "Ja, Topfen!"
Denen, die in Höherer Österristik nicht hinreichend bewandert sind, sei hiermit gesagt: Topfen ist Quark.
Neben mir auf der Parkbank sass eine andere Frau, die im Prozess gewesen war (ich kann jedoch nicht sagen, ob Verteidigerin, Angeklagte, Geschworene oder sonstwas), und auf ihrer Seite war eine weitere Parkbank, auf der ebenfalls zwei Leute sassen. Und erst nachdem ich mein Topfentascherl schon fast aufgegessen hatte, bemerkte ich, dass einer davon der Staatsanwalt war, der ohne seine schwarze, rot gesäumte Robe gar nicht ins Auge sprang. Er unterhielt sich gut gelaunt mit einem Mann, der ebenfalls beim Prozess gewesen war, aber ich kann auch hier nicht sagen, in welcher Rolle – ich hatte mich ja sehr aufs exzessive Notieren konzentriert, ein Knöchel meiner Schreibhand schmerzte bereits ein wenig.
Nun respektiere ich österreichische Staatsanwälte
und ganz besonders diesen schlichtweg zu sehr, um den Versuch zu unternehmen, ihre Gespräche zu belauschen. Als aber sein Gesprächspartner aufstand und ging, bekam ich dennoch unfreiwillig seine abschliessende Bemerkung mit: "Das mag ja sein – aber die Frau Unger ist nicht die Lösung!"
Wie wahr.
Als ich erneut beide Eingangskontrollen passiert hatte, wandte sich im Vorraum des Schwurgerichtssaales erneut die blonde Frau von der Anklagebank an mich, die in der vorherigen Pause gefragt hatte, ob ich von der Presse sei.
"Aber von irgendeinem Blattl sind sie ja schon?", liess sie nicht locker.
Ich, höflich: "Nein, ich bin eine private Zuseherin." (Das Wort "Zuseherin" war ein bewusster Tribut an den örtlichen Sprachgebrauch, wie er mir vom regelmässigen Schauen des ORF-Kinderprogramms der Achtziger Jahre noch vertraut war.)
Sie, hartnäckig: "Sind Sie aus der Schweiz?" (Sie musste den roten Pass gesehen haben, den ich bei der Eingangskontrolle gezückt hatte.)
Ich bejahte und betonte noch einmal, ich sei privat hier.
Sie, in einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung: "Sind Sie nicht vielleicht von Klagemauer TV?"
Klagemauer TV, also wirklich! Für sie schien das wohl ein Strohhalm zu sein, nach dem sie hoffte greifen zu können.
"Nein. - Darf ich fragen, sind Sie eine Beschuldigte?", fragte ich vorsichtig.
"Ja, ich bin die, die auch aus der Schweiz ist."
Aha: Bei dieser Dame handelte es sich somit um Erika "Oister" alias Eugster.
"Sind Sie wirklich nicht von der Presse? Sie sassen doch in dem für die Presse bestimmten Bereich."
"Nein, tut mir leid, ich sass in der vordersten für sonstige Zuseher reservierten Reihe."
(Das wäre auch gar nicht anders möglich gewesen: Denn obwohl sämtliche Reihen praktisch leer waren, achteten die anwesenden Justizbeamten peinlich darauf, dass jeder in dem Bereich sass, wo er hingehörte.)
Als sie noch einmal nachbohrte, ob ich nicht doch vielleicht von irgend einem Käseblatt oder wenigstens Blog oder sowas käme, meinte ich schliesslich: "Ich weiss nicht, ob Sie es kennen, aber ich bin vom Sonnenstaatland."
Wenngleich die Dame auch zuvor schon eher Bedrücktheit und Verzweiflung ausgestrahlt hatte, so verflogen nun doch noch die letzten Reste von Licht und Liebe aus ihrer Miene.
"Ah – ja – die sind ja dann nicht so gut für uns", erwiderte sie, indem sie bereits einen Schritt rückwärts machte.
Ich: "Ja, - wir sind da kritisch eingestellt." Um die nun immer weiter Zurückweichende ein wenig damit zu beruhigen, dass ich ja schliesslich mit offenen Karten spielte, zeigte ich auf das SSL-Wappen auf meiner Uniform, das die ganze Zeit über bestens sichtbar gewesen war, und meinte: "Sehen Sie, ich hab's auf dem Shirt!"
Sie, sich entfernend: "Sonnenstaatland kennen wir, das waren immer die Spione!"
Ich: "Nun ja, wir sind keine bösen Menschen. Ich krieg auch kein Geld dafür, ich bin auf eigene Rechnung extra hergeflogen."
Sie, inzwischen meterweit entfernt: "Ja, Sie spionieren uns immer aus!"
Und weg war sie.
Heh! Immerhin wollte nicht ich etwas von ihr, sondern sie von mir!
Ein bisschen gemein behandelt fühle ich mich schon!
Darf ich den
@SSL-Admin bitten, dass sämtliche der mir zustehenden Spesenabrechnungen, Lohnzahlungen, Boni und Provisionen für diesen Bericht bitte direkt vom Strohmannkonto dieser Dame abgebucht werden? Und bitte entsperrt die Zugänge zur BIZ wieder, sie soll es auch sehen können!
Frechheit.
Wenn ich sie hätte ausspionieren wollen, hätte ich doch einfach sagen können: "Ja, ich bin von Klagemauer TV, wie haben Sie das nur gemerkt? Ach ich weiss, Sie haben die Wahrheit in meinen Augen gesehen. Na dann schiessen Sie doch mal los, was Sie auf dem Herzen haben, und wir senden es dann bei Klagemauer Aktuell...!"