Autor Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?  (Gelesen 168135 mal)

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Offline BlueOcean

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #285 am: 25. März 2019, 02:16:45 »
Soviel zu der Behauptung sog. alternativer Kreise, das eine durchgemachte Maserninfektion Charakter und Immunsystem stärken würden.

Zum Immunsystem kann ich nichts sagen. Aber ich fand es durchaus charakterbildend als ich mit fünf Jahren zur Haustür rannte und sie öffnete, weil es geklingelt hatte. Ein Arbeitskollege meines Vaters starrte mich zuerst verduzt und dann erschreckt an. "Oh, my goodness! Are you sick?" fragte er gepresst.
"I've got measles!" antwortete ich totenstolz. Ich fand die Punkte wirklich toll.
Worauf er entgeistert von der Veranda stürmte und dann aus dem Vorgarten fragte, "Are your parents at home?"
Als ich über die Brüstung schaute, wich er gleich noch ein paar Schritte zurück.

War irgendwie schon ein beeindruckendes Gefühl für einen Fünfjährigen.  ;D  8)
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #286 am: 25. März 2019, 17:11:20 »
BBB zeigt die Wege zum Glück auf:   ;D


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Offline SchlafSchaf

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #287 am: 27. März 2019, 10:41:02 »
Bei der FDP ist eine Impfdiskussion im Gange.

Bullshitbingo war sehr schnell erledigt

https://www.facebook.com/fdpbt/photos/a.359755314485395/636195900174667?type=3&sfns=mo
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #288 am: 28. März 2019, 15:48:59 »
Da wurde wohl nur "übersehen", dass es sich doch nur eine eine "Erstverschlimmerung" gehandelt hat.

Das ist das üble an diesen "Heilpraktiker"-Scharlatanen, sie ziehen total verzweifelten Menschen das Geld aus der Tasche und beziehen ihren "Heilungsruf" von Krankheiten, die auch ohne Therapie vorbeigehen, wie z.B. Schnupfen oder Husten.

Spoiler
Überdosis für Krebspatienten?: Heilpraktiker aus Moers wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Brüggen/Krefeld/Moers Drei Menschen sind im Juli 2016 nach der Behandlung in seinem Krebszentrum gestorben. Nun muss sich ein Heilpraktiker aus Moers wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. In Brüggen-Bracht betrieb er ein Krebszentrum.



Ein Heilpraktiker aus Moers muss sich ab Freitag um 9 Uhr vor dem Landgericht Krefeld wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Er soll in seinem Krebszentrum in Brüggen-Bracht drei Menschen durch eine Überdosierung eines experimentellen Wirkstoffes getötet haben.

Die Behandlung sollte für die drei Krebspatienten eine Art letztes Wundermittel sein: Der Angeklagte betrieb im Brüggener Ortsteil Bracht ein Biologisches Krebszentrum. Dort behandelte R. seine Patienten mit dem experimentellen Wirkstoff 3-Bromopyrovat, einem sogenannten Glukose-Hemmer, der wissenschaftlichen Studien zufolge die Energieproduktion von Krebszellen bremst. Geholfen hat es nicht: Alle drei Krebspatienten starben im Juli 2016 kurze Zeit nach ihren Behandlungen. Die Todesfälle hatten zu einer bundesweiten Debatte über das Heilpraktikerwesen geführt. Im Juni 2018 beschlossen die Gesundheitsminister der Bundesländer, eine Reform anzugehen.

Konkret wird dem 61-jährigen Angeklagten fahrlässiger Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz in vier Fällen in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung in drei Fällen vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft soll es durch einen Fehler beim Abwiegen zu einer Überdosierung des ­Wirkstoffs in der Infusionslösung gekommen sein. Der Fehler beim Abwiegen sei zustande gekommen, weil die benutzte Waage für das Wiegen von Kleinstmengen nicht geeignet gewesen sei und es auch keine Kontrolle der Dosierung gegeben habe.

Der Angeklagte hätte laut Staatsanwaltschaft die Überdosierung mit 3-Bromopyrovat erkennen und verhindern können. Bei der Anklage-Erhebung im vergangenen Jahr erklärte Oberstaatsanwalt Axel Stahl: „In großen Krankenhaus-Apotheken ist es üblich, dass bei derlei Anwendungen immer vier Augen beim Wiegen drüberschauen. Der Heilpraktiker hat eine Kontrolle unterlassen.“ Die Infusion soll um das Drei- bis Sechsfache zu hoch dosiert gewesen sein. Ab dem viereinhalbfachen Wert werde die Blut-Hirn-Schranke überwunden, dann würden Hirnzellen absterben.



Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauerte fast zwei ­Jahre. Unklar war lange, ob es gelingen würde, die Überdosierung von 3-Bromopyrovat nachzuweisen. Wie die Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr bekannt gab, sei das gelungen. Aus den Stoffen, die beim Abbau von 3-Bromopyrovat entstehen, könne man mittels Reihenuntersuchungen die Dosierung nachweisen. Zusätzlich soll die Polizei Reste der Infusionslösung beschlagnahmt haben.

Das Biologische Krebszentrum in Bracht war vor allem bei Patienten aus den Benelux-Ländern beliebt. In diesen Ländern gelten strengere Regeln für die heilpraktische Behandlung. Der Heilpraktiker warb seinerzeit auf seiner Internetseite mit den Worten „100 Prozent biologisch“. Nach den ungeklärten Todesfällen wurde die Praxis in Bracht geschlossen. Im Kreis Viersen hat Klaus R. bis zum Abschluss der Ermittlungen Berufsverbot. Was ihn allerdings nicht daran hinderte, es an einem anderen Ort zu versuchen. Er praktizierte im Kreis Wesel. Die Verwaltung sah zunächst keinen Anlass, ein Berufsverbot für seinen Bereich zu erlassen, da R. nur zwei Personen außerhalb des Kreises Wesel betreute. Wenig später wies die Bezirksregierung den Kreis aber zu entsprechenden Schritten an.

Das Gericht geht von einem großen Medieninteresse aus. Deshalb erfolgte eine kurzfristig ergangene sitzungspolizeiliche Anordnung. Insgesamt zehn Verhandlungstage sind für den Prozess angekündigt, ein Urteil soll am 26. Juli verkündet werden. Beim Prozessauftakt am Freitag wird nur die Anklage verlesen.
[close]
https://rp-online.de/nrw/staedte/viersen/prozess-in-krefeld-heilpraktiker-aus-moers-steht-wegen-fahrlaessiger-toetung-vor-gericht_aid-37728669

Dieser lilahaarige Gesundheitsguru aus Österreich verkauft übrigens ähnliche Produkte die aus dubiosen Quellen in China kommen. Aber MLM ist eben ein gutes Geschäft für den "Kopf" der Pyramide.
Auch sein Traubenkernmist u.a. "heilt" ja nicht nur Krebs, sondern sorgt dafür, dass man ihn erst gar nicht bekommt. Egal welchen...  :banghead: :banghead:
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #289 am: 31. März 2019, 18:35:35 »
Heilpraktiker aus Moers wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Er selbst ist ratlos:    :doh:


Zitat
HEILPRAKTIKER VOR GERICHT
Er kann sich selbst nicht erklären, wie er drei Patienten tötete

In Krefeld steht ein Heilpraktiker vor Gericht, der drei Patienten eine tödliche Dosis eines nicht zugelassenen Mittels verabreichte. Der Mann mischte die Infusionen selbst an. Der Fall wirft eine entscheidende Frage auf.
111
 
Sie hatte ein zehntägiges Behandlungsprogramm in der Heilpraktikerpraxis in Brüggen an der niederländisch-deutschen Grenze gebucht: Infusionen, zwei täglich, dazu Medikamenteneinnahmen, überwacht vom Leiter der Praxis, Klaus R. Aber an diesem Tag, dem 27. März 2016, fühlte sich die Krebspatientin Lente K. elend, nachdem R. ihr die Infusion verabreicht hatte.

Sie fuhr ins Hotel, in dem sie mit ihrer Frau wohnte, und ging zu Bett. In der Nacht wurde sie wach, wankte zur Toilette, erlitt einen Krampfanfall, hatte Schaum vor dem Mund. Im Krankenwagen wurde sie ins künstliche Koma versetzt, aus dem sie nicht mehr erwachte. Die Ärzte stellten Hirnschwellungen fest, kurz später starb sie.

Spoiler
Im nordrhein-westfälischen Krefeld steht seit Freitag der 61-jährige Klaus R. wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Der Heilpraktiker, der sich auf experimentelle Krebsbehandlung spezialisiert hatte, gab Lente K. und drei weiteren Patienten, von denen zwei ebenfalls an den Folgen starben, das tödliche Mittel.

Das Interesse an dem Fall ist hoch. Am Morgen des ersten Prozesstages wartet vor dem Landgericht eine lange Schlange aus Besuchern und Journalisten. Denn der Fall steht für mehr als nur die Frage, warum der tödliche Fehler geschah – er steht für ein Politikum: Warum ist es überhaupt erlaubt, dass Nicht-Ärzte Patienten mit Mitteln behandeln, die sie bei falscher Handhabung töten können?

Das Mittel, das im Zentrum des Prozesses steht, heißt 3-Bromopyrovat. Ein in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassenes Präparat, das Krebszellen absterben lassen soll, indem es verhindert, dass diese Glukose aufnehmen. In der Praxis von Klaus R. spielte es in der Behandlung eine zentrale Rolle: Der Heilpraktiker mischte die Infusionen selbst an, indem er das Pulver, das den Wirkstoff enthält, aufs Milligramm genau dosierte.

Er tat dies mithilfe einer feinen Waage und behandelte so rund ein Jahr lang Patienten, vor allem aus den Niederlanden. Das Mittel bezog er von einem ebenfalls niederländischen Geschäftspartner, der wiederum angab, es aus den USA zu bekommen.

Am fraglichen Tag passierte ihm ein folgenschwerer Fehler: Er dosierte das Mittel bei vier seiner Patienten deutlich zu hoch. Mit der Folge, dass drei von ihnen daran starben und eine vierte Patientin wohl nur überlebte, weil R., dem nun auffiel, dass es den ersten drei Patienten an diesem Tag nach der Infusion schlecht ging, die Behandlung abbrach.

Klaus R., der vor Gericht in Strickjacke und khakifarbener Hose erscheint, bemüht sich, Kooperationsbereitschaft zu demonstrieren. Er erklärt sich umfangreich. Er betont, er sei nicht aus Geldgier Heilpraktiker geworden, sondern habe – im Gegenteil – dafür sogar einen gut dotierten Job in der Industrie aufgegeben.

War seine Waage defekt? Stimmte mit dem Pulver was nicht?
Er sagt auch, er könne sich nicht erklären, warum an jenem Tag seine Behandlung so fatal schiefging. Er habe das Mittel genauso abgewogen und angemischt wie immer. Warum es trotzdem zu den tödlichen Überdosierungen kam, dafür bietet er verschiedene Erklärungen:

Vielleicht sei die Waage plötzlich defekt gewesen? Vielleicht habe mit der erst am Vortag eingetroffenen neuen Lieferung des Mittels etwas nicht gestimmt? Immerhin habe das Pulver eine andere Farbe gehabt als sonst und sei in anderen Fläschchen gekommen.

Warum Klaus R. das gefährliche Pulver dennoch verabreichte, erklärt er nicht. Dass die ersten Patienten des Tages nach der Infusion über Übelkeit geklagt hätten, sei ihm nicht als außergewöhnlich erschienen, also habe er keinen Arzt gerufen. Überhaupt habe er, je länger er die Praxis geführt habe, immer seltener Kontakt zu Ärzten gesucht – da er „immer erfahrener“ geworden sei.

Wer 25 ist und Hauptschule hat, kann Heilpraktiker werden
Der Prozess belebt jene Debatte neu, wieso Heilpraktiker in Deutschland Infusionen legen und mit gefährlichen Präparaten behandeln dürfen. Dieser Beruf, den derzeit 46.000 Menschen ausüben, ist nämlich äußerst lax reglementiert. Um eine Praxis eröffnen zu dürfen, muss man nur einen Zulassungstest beim Gesundheitsamt ablegen. Einzige Voraussetzungen: ein Mindestalter von 25 Jahren und ein Hauptschulabschluss.

Zwar gibt es Heilpraktikerschulen, die drei Jahre ausbilden – auch Klaus R. besuchte so eine Schule. Doch deren Besuch ist keine Voraussetzung für die Zulassung. 2016 debattierte der Bundestag über eine striktere Regulierung. Das Ergebnis war, dass die Prüfkriterien in den Tests nun bundesweit einheitlich sind statt in jedem Bundesland anders. Es blieb aber dabei, dass jeder, der die Prüfung besteht, den Beruf ausüben darf – unabhängig von einer Ausbildung.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert deshalb, es sei in Deutschland „einfacher, Heilpraktiker zu werden als Krankenpfleger“, wie Vorstand Eugen Brysch sagte. Die Gesundheitsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Kordula Schulz-Asche, forderte, Verfahren wie invasive Eingriffe für Heilpraktiker einzuschränken: „Es gibt viele gute Heilpraktiker, die etwa bei Rückenleiden gut helfen können. Für einen guten Heilpraktiker sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, zu wissen und darüber aufzuklären, wo die Grenzen seiner Behandlung liegen.“

Bundesregierung plant Restriktionen
Die Bundesregierung plant bereits, die Abgabe und Zubereitung einiger Stoffe durch Heilpraktiker zu verbieten oder dies nur unter Auflage zu erlauben. Schulz-Asche sagte, es bleibe abzuwarten, ob das ausreiche. Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke, sagte, sie „halte es für erforderlich, den aktuellen Gesetzesrahmen für die Ausübung des Berufs überall da anzupassen, wo es offensichtlichen Handlungsbedarf“ gebe.

Das Urteil gegen Klaus R. soll Mitte Juni fallen. Ihm drohen eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren und ein Berufsverbot. Vor Gericht sagte R., er wünsche sich vor allem dies: „Dass wir hier vor Gericht eine Erklärung finden, wie das passieren konnte.“
[close]
https://www.welt.de/politik/article191079835/Prozess-gegen-Heilpraktiker-Warum-duerfen-Heilpraktiker-gefaehrliche-Praktiken-anwenden.html

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #290 am: 31. März 2019, 18:46:00 »
Zitat
Immerhin habe das Pulver eine andere Farbe gehabt als sonst und sei in anderen Fläschchen gekommen.

Und das hat natürlich nicht etwa dazu geführt, dass er sich gefragt hat: "Könnte vielleicht mit dem Mittelchen was nicht stimmen?". Nein, einfach rein damit in die Patienten. Wird schon richtig sein, was draufsteht.

Da frag ich mich schon, wie so etwas überhaupt sein kann. Ein Notfallsanitäter darf keine Infusionen legen (obwohl er die dafür erforderliche Ausbildung hat), wenn er nicht vom Notarzt beaufsichtigt oder von diesem dazu beauftragt wird. Aber so ein windiger Heiler ohne wirkliche medizinische Ausbildung darf offenbar alles.  :facepalm:
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #291 am: 31. März 2019, 19:33:15 »
Hey, Wer heilt hat recht!!!!! Und wer behauptet zu heilen hat behauptet recht :kotz

Mal abgesehen davon wird in Krankenhäusern die Dosierung zwar von Ärzten verschrieben, das Mischen übernehmen aber Apotheker, nochmals Menschen mit speziellerer Spezialisierung, Studium und Kammerpflicht. Und die sagen auch mal, dass da was nicht stimmt. Ich frage mich immer mehr, wie jemand zu Hauptschul"medizinern" geht, wo eine ganze Heerschar an Spezialisten wartet?
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #292 am: 31. März 2019, 20:06:33 »
Mal abgesehen davon wird in Krankenhäusern die Dosierung zwar von Ärzten verschrieben, das Mischen übernehmen aber Apotheker, nochmals Menschen mit speziellerer Spezialisierung, Studium und Kammerpflicht. Und die sagen auch mal, dass da was nicht stimmt.

Ein Apotheker muss ohnehin bei allen Medikamenten oder deren Bestandteilen, die sie in einer Form erhalten, die nicht der weitergegebenen Form entspricht, eine komplette Eingangsprüfung vornehmen. Alles, was erst "zusammengerührt" wird, muss also exakt geprüft werden. Das, was unverändert weitergegeben wird (also fertig konfektionierte Tabletten, Tropfen usw.), natürlich nicht (es sei denn, es gibt einen Verdacht).
Die machen also von Berufs wegen genau das, was dieser Heiler einfach mal unterlassen hat.


Ich frage mich immer mehr, wie jemand zu Hauptschul"medizinern" geht, wo eine ganze Heerschar an Spezialisten wartet?

Gute Frage. Da steckt so einiges so tief drin, vielleicht ja auch verursacht durch die Geschichte der heutigen "Schulmedizin". Da brauchen wir ja nicht allzu weit zurückzugehen, um in einer ziemlich ekligen Angelegenheit zu landen (was Medikamente und Behandlungen betrifft). Da war es ja durchaus auch mal riskant, zum "Schulmediziner" zu gehen. Und in neuerer Zeit kommt noch die pöhse Chemie dazu. Was diese für Errungenschaften gebracht hat, wird ignoriert.

Ich kann mich daran erinnern, dass zu der Zeit, als ich Kind war (ja, ich weiß, ist schon ein paar Jahre her...  ;D), selbst im "so sehr aufgeklärten Osten" die Kinder noch zum "Warzenbesprechen" gebracht wurden. Nur Homöopathie gab es da meines Wissens nicht. Obwohl - wenn wir was genug hatten, dann war es Zucker...  ;D

Aktuell spielt sicher eine Rolle, dass der intensive Patientenkontakt vermisst wird und man sich diese Zuwendung beim Heilpraktiker holt. Das ist ja erst mal nichts Negatives - sofern der Heilpraktiker sich seiner Rolle bewusst wird und sich nicht plötzlich als Mediziner sieht und vor allem mit dem "richtigen Arzt" zusammenarbeitet und rechtzeitig entscheidet, zu welchem Zeitpunkt und bei welchen Symptomen eine Weiterbehandlung mit der Schulmedizin erforderlich wird.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #293 am: 5. April 2019, 09:04:31 »
Impfen und GNM bei Extra 3:


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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #294 am: 6. April 2019, 18:36:26 »
Daß Satire nicht unbedingt Schenkelklopfer erzeugt, zeigt wieder einmal Florian Schroeder:

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #295 am: 7. April 2019, 23:48:48 »
Hey, Wer heilt hat recht!!!!! Und wer behauptet zu heilen hat behauptet recht :kotz
Wenn ich mal ein paar Tage Zeit habe, dann mache ich mir den Spaß und werde "Heilpraktikerin". Und dann kommt ein Schild an die Tür:

   Heilpraktikerin Theodora v. Tane

      Heute keine Sprechstunde!

 Gehen Sie zum Arzt, verdammt noch mal!
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #296 am: 11. April 2019, 11:26:01 »
Für die Impf-Gegner ist das vermutlich von der Regierung bezahlte Propaganda:



Zitat
PANORAMA
„MAISCHBERGER“
Ende Oktober die Diagnose, Weihnachten ein schwerstbehindertes Kind
Stand: 10:22 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten
Von Sebastian Beug

Oxana Giesbrecht verlor ihren Sohn, weil andere Eltern ihre Kinder nicht impften. Ihr Besuch bei Sandra Maischberger ist Anschauungsmaterial für alle Impfgegner. SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach entlarvt derweil die Heilpraktiker-Präsidentin.
328
 
Immer mehr Eltern lassen ihre Kinder nicht impfen. Mittlerweile so viele, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO Impfgegner für eine globale Bedrohung hält. Sandra Maischberger sieht die Gegner als Symptom dafür, dass sich Patienten von der Schulmedizin abwenden und die Praxen von Heilpraktikern und Homöopathen florieren. „Misstrauen gegen Schulmedizin: Weiße Kittel, nein danke“, so der ketzerische Sendungstitel.

Zu Gast waren der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, ein Verfechter der Impfpflicht, die Ärztin Natalie Grams, Ursula Hilpert-Mühlig, Präsidentin des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker, ARD-Wettermoderatorin Claudia Kleinert, die auf Homöopathie schwört, und zwei Angehörige von Patienten. Schnell war klar: Die Sendung lebte vor allem von zwei Frauen, die durch die wachsende Akzeptanz von Pseudomedizin ihren Sohn beziehungsweise ihren Vater verloren.
Spoiler
Oxana Giesbrechts Sohn Micha starb 2013 an den Folgen einer Masernerkrankung. Mit sechs Monaten hatte sich Micha im Wartezimmer seines Kinderarztes angesteckt – weil ein Kind nicht geimpft war. Von sechs Kindern überlebten zwei die Epidemie nicht.

Keiner der Gäste unterbrach Giesbrecht, als sie das Martyrium schildert. Das begann sechs Jahre nach der Masernerkrankung. „Micha hatte Halluzinationen, träumte von großen Käfern. Beim Schwimmen konnte er seine Beine nicht mehr richtig bewegen. Wir haben gemerkt, es geht etwas vor, das wir nicht mehr fassen können.“ Kinderärzte und Neurologen untersuchten Micha, stellten die Diagnose SSPE, eine Hirnhautentzündung infolge der Masern. Der Chefarzt im Krankenhaus kannte die Erkrankung eigentlich nur noch aus den 1970ern, so Giesbrecht.

Micha verlernte laufen, sprechen, schlucken. „Ende Oktober hatten wir die Diagnose, Weihnachten hatten wir ein schwerstbehindertes Kind“, berichtet Giesbrecht, die noch drei weitere Söhne hat. Bis zu seinem Tod 2013 pflegte die Familie Micha – neun Jahre lang. Zur Beerdigung kam auch der Kinderarzt, in dessen Wartezimmer sich Micha mit Masern ansteckte.

„Der Arzt kann nichts dafür“, sagte Giesbrecht. „Er rief Eltern auch an, wenn eine Impfung verpasst wurde.“ Er sei selber sehr betroffen gewesen, dass zwei Kinder seiner Praxis gestorben sind. Angesichts dieser Ohnmacht selbst engagierter Ärzte fordern Karl Lauterbauch und der CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn eine Impfpflicht.

SCHUTZ VOR INFEKTIONEN
Die Stadt der Ungeimpften
„Wir bekommen das Problem sonst nicht in den Griff“, sagte Lauterbach. „Die Impfgegnerschaft nimmt sogar zu.“ ARD-Moderatorin Kleinert verteidigte das bisherige Modell, nach dem Ärzte eine Pflicht haben, aufzuklären. Mit einer Impfpflicht, befürchtet sie, würde die Ablehnung nur noch fundamentaler. Lauterbach entgegnete: „Wir verfolgen den Ansatz Aufklärung seit Jahren. Ärzte kommen trotz Aufklärungspflicht nicht gegen Verschwörungstheorien im Internet an.“

Zu Recht bekommen Verschwörungstheoretiker in der Regel keinen Platz in öffentlich-rechtlichen Talkshows für ihre kruden Theorien. Man stelle sich vor, mitten im Nachtprogramm der ARD wird gepriesen, die Erde sei eine Scheibe. Wie tief verwurzelt der Glaube an pseudowissenschaftliche Erkenntnisse aber in der Medizin ist, zeigte sich daran, wie Sandra Maischberger am Mittwoch das Thema Impfpflicht und Alternativmedizin anging.

Kein Beleg für Wirksamkeit von Alternativmedizin
Zu Gast war auch Ursula Hilpert-Mühlig, Präsidentin des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker. „Wir behandeln nicht eine Krankheit, sondern einen kranken Menschen“, pries sich die Heilpraktikerin an. Ihre Kunden behandelt sie mit Globuli, kleine Kügelchen mit wenig bis nachweislich gar keinen Wirkstoffen, mit Akupunktur – und auch mit Blutegeln und Schröpfen, eine mittelalterliche Therapie, bei der unter Unterdruck Blut aus der Haut abgesaugt wird.

Ärztin Natalie Grams führte ebenfalls jahrelang eine homöopathische Praxis – bis sie an deren Wirksamkeit zweifelte und aus der Szene ausstieg. Das muss man so formulieren, denn Grams wird nun angefeindet, als habe sie eine Sekte verlassen, berichtete sie. „Heilpraktiker bieten eine Suggestion an. Nichts davon ist belegt, oder bewiesen.“ Die Ausbildung zum Heilpraktiker ist nicht eindeutig geregelt. Meistens reicht ein Hauptschulabschluss und ein polizeiliches Führungszeugnis.

„Homöopathie-Glaube ist mangelnde Demut“
Das hinter Heilpraktikern nur Pseudowissenschaft steckt, wird auch bei Maischberger deutlich. Auf die Frage, ob und wie die Wirkung von Alternativmedizin be- oder widerlegt sei, erklärt Lauterbach eine Studie der renommierten Harvard-Universität – kurz und knapp. Lauterbach: „Sie haben Akupunktur einmal von chinesischen Heilpraktikern durchführen lassen und einmal von Harvard-Studenten ohne Vorkenntnisse. Die Ergebnisse waren die gleichen.“

Ein Lied gegen Krebs im Endstadium
Der zweite Fall der Sendung handelt von Ulrich Leupold. Er starb 2015 mit 66 Jahren an Krebs, weil er einem Wunderheiler glaubte, der ihn statt einer Chemotherapie der „Germanischen Neuen Medizin“ unterzog. „Das sind sektenartige Strukturen, das ist eine Hirnwäsche“, urteilt seine Tochter Jacqueline Klaus heute. Zuletzt hörte Leupold im Endstadium des Krebses ein vom Heiler eingesungenes Lied in Endlosschleife.

Der Wunderheiler hingegen kam mit einer Geldstrafe davon – weil er keine Zulassung als Heilpraktiker hatte. „Diese Leute verstecken sich hinter dem Begriff Heilpraktiker. Ich kann mich Heilpraktiker nennen, habe aber von Medizin keine Ahnung“, sagte SPD-Politiker Lauterbach. Er forderte für Heilpraktiker und ihre Methoden strengere Regeln.

Beim Impfen immerhin wird der Bundestag demnächst ohne Fraktionszwang entscheiden, ob es Pflicht wird oder freiwillig bleibt. Oxana Giesbrecht, die ihren Sohn verlor, ist für eine Impfpflicht wie in ihrer Schulzeit in der ehemaligen Sowjetunion. „Wir haben es alle überlebt, sind kerngesund und waren gut in der Schule.“
[close]
https://www.welt.de/vermischtes/article191726625/Maischberger-Ende-Oktober-die-Diagnose-Weihnachten-ein-schwerstbehindertes-Kind.html
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #297 am: 11. April 2019, 12:19:30 »
Was mich an solchen Talk-Shows immer maßlos ärgert, und weshalb ich mir so was schon seit Jahren praktisch nicht mehr ansehe, ist die Zusammensetzung der "Gäste"!
Daß die "Präsidentin" da dabei ist, ist ja noch halbwegs nachvollziehbar, obwohl man da imho dann auch erst mal kritisch hinterfragen müßte, warum sie offensichtliche Quacksalbereien wie "Humoralmedizin" oder "Neuraltherapie" anbietet!

Aber was hat Claudia Kleinert da zu suchen? Die verfügt über keinerlei medizinische Ausbildung!

Das zieht sich wie eine Pestbeule durch alle diese Sendungen! Es werden offensichtliche Tr♥ttel und Ignoranten eingeladen, um den "Gegenpart" zu mimen und wenn es blöd läuft, kapern Sie die Sendung wie z. B. Nina Hagen & Co. in der Sendung über Engel und ähnlichen Quatsch! Allerdings muß man Bublath da durchaus vorhalten, dass er hätte wissen müssen, daß außer ihm ausschließlich "Spinner" eingeladen waren!
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #298 am: 11. April 2019, 12:24:57 »
weshalb ich mir so was schon seit Jahren praktisch nicht mehr ansehe,

Auch ich sehe in diesen Shows keinerlei Mehrwert.

Das war aber nicht die Intention hinter meinem Posting.
Sondern die Krankengeschichte.

An der ändert auch die dämlichste Talkrunde nichts.
« Letzte Änderung: 11. April 2019, 12:37:51 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #299 am: 11. April 2019, 12:29:19 »
Das wollte ich auch nicht als Kritik an Dir, sondern höchstens am Bildungsauftrag verstanden wissen!
Die Einzigen Talk-Runden, denen ich etwas abgewinnen kann sind der Presseclub und Phoenix Talk.
Da kann man sich, wenn auch manchmal zu viel Wert auf "unterschiedliche Meinungen" gelegt wird, wenigstens halbwegs fundierte und gesittete Diskussionen anhören!
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