Jenseits von wissenschaftlichen Arbeiten, vor allem aber für eine moralische Haltung empfinde ich die exakten Opferzahlen als nicht wesentlich. Jedes Opfer des Holocausts war eines zuviel. Und deshalb darf man aus meiner Sicht das "Das würd man doch noch sagen dürfen" eben nicht sagen.
Und wer auch nur einen Rest an Moral und Menschlichkeit hat, versagt es sich, Opfer aus dem Holocaust und Opfer aus den Angriffen auf Dresden "gegeneinander" aufzurechnen. ...
In der Tat sind die genauen Opferzahlen nicht so entscheidend, da sie sich durch neue Archivfunde jederzeit ändern können, dies wurde bereits gesagt.
Entscheidend ist, daß der Holocaust
bewiesen ist.
Und das schon ziemlich früh, nämlich bereits beim ersten Nürnberger Prozeß durch
Zeugenbeweis (General von Lahousen, General Paulus, Höß, wovon der des Täters Höß der wohl "wertvollste" ist) aber auch durch Sachbeweis über Aktenstücke, die von Göring, Kaltenbrunner, Heydrich und anderen Tätern unterschrieben sind. Göring war sehr aufgebracht darüber, denn er hielt die Aktenstücke für vernichtet.
Etwas Bewiesenes abzustreiten, nennt man gemeinhin
Lüge.
Diese Lüge ist zurecht strafbewehrt, da sie im Nachhinein die Würde der Opfer verletzen und im Vorgriff die Würde weiterer Opfer angreifen und so weitere Opfer möglich machen soll.
...
Ich stimme dieser Haltung grundsätzlich zu, allerdings sollte man dann das Leererlein hier im Forum einfach sperren. So bleibt der Quatsch hier unwidersprochen stehen. ...
Sperrungen halte ich nur im äußersten Notfall für angebracht.
Also z.B. wenn jemand wiederholt Hetze verbreitet.
Gerade das tut das Leererlein hier nicht, weil es die Grenze sehr wohl kennt.
Bisher blieb nichts unwidersprochen, aber man sieht doch deutlich in belegbarer Form, in welch geistiger Verfassung es ist.
Das könnte in der Zukunft noch wichtig werden.
Zu den Opfern in Dresden läßt sich noch folgendes sagen:
Zum einen sind sie natürlich dadurch verursacht, daß das Deutsche Reich einen völkerrechtswidrigen Krieg angefangen hat und den auch nicht nach der Niederlage von Stalingrad beendet hat, ebensowenig nach der gescheiterten Ardennenoffensive '44 und auch bei anderen Gelegenheiten nicht, obwohl den Generälen in den Stäben längst klar war, daß die Sache verloren war.
Für den "großen" Angriff auf Augsburg am 25./26. Februar 1944 läßt sich feststellen, daß Militärkommando und Gauleitung bereits
zwei Tage zuvor von dem Ziel des Angriffes
sicher wußten, aber dennoch Augsburg nicht evakuierten.
Nun waren es mit ca. 700 Toten vergleichsweise wenige Opfer, das nicht zuletzt durch die seit 1938 errichteten Schutzbauten. Diese erreichten nicht alle ihre Wirksamkeit. Unter der Schaetzlerstraße beispielsweise wurde ein riesiges Wasser-Becken für die Feuerwehr ausgehoben, in der Angriffsnacht lagen aber die Temperaturen um 22.00 h bereits bei -18°C, so daß die Schläuche einfroren und nicht gelöscht werden konnten, Kirchen zu löschen war ohnehin verboten, um den Dom kümmerte sich ein Geistlicher mit seinen Ministranten. Brannte eine Kirche, so waren auch Gebäude ringsum gefährdet, die durch Bomben gar nicht beschädigt waren, also letztlich durch sinnlose Befehle der Führung.
Es stellt sich hier die Frage, ob die Verantwortlichen in Dresden ebenfalls so früh von dem Angriff wußten, so daß sie hätten evakuieren können. Leider aber sind die Akten des Luftgaukommandos Augsburg die einzig erhaltenen eines Luftgaukommandos, da die Augsburger Verantwortlichen entgegen den Befehlen die Akten nicht vernichteten, sie befinden sich heute im Freiburger Militärarchiv.
Es ist wahrscheinlich, daß sie es in Dresden wußten, wegen der Aktenlage aber nicht beweisbar.