Wenn die Mutter zum Kind wirklich die Compact-Barbie ist, wie man so hört, dann ist das Kind eh gestraft.
Eine linksliberale Antifantine wäre auch etwas überraschend gewesen; seitens der Frau wenigstens. Aber was sagt uns das schon auffallend dröhnende Schweigen von dem Volkslautsprecher und seiner Umgebung, die sonst doch jeden Anlass zur Propaganda ausschlachten?
Nerling verzichtet ganz auf die Gelegenheit seinen Erguss als aktiven Widerstand gegen den Völkermord zu inszenieren. Und was hätte man nicht für säuseltriefenden Volkskitsch in der freudigen Erwartung des strammen Nachwuchs verbreiten können. Wer hätte ihm nicht irgendwelche NS-Devotionalien "für das Kleine" zugeschickt, die Nerling dann grinsend und feixend ausgepackt hätte. Aber nix! Gar nichts!
Die Kindesmutter scheint nicht im mindesten gewillt die warmherzige Pettibone des Volkslehrers zu geben. Vielmehr scheint sie ihn erfolgreich dazu verdonnert zu haben, ihren Namen und ihre Person keinesfalls und in keinem Zusammenhang zu nennen. Selbst die sonst immer geschwätzigen ideologischen Freunde vom Volkslehrer scheinen da im Dunkeln zu tappen.
Warum also so eine Scharade, die sich nie durchhalten lassen würde, wenn Frau und Kind dann später mit dem Nerling zusammen leben? Was ist passiert? Was steht dem "deutschen Glück" im Wege? Ist die Frau verheiratet? Hat Nerling geschlimpert? Wurde eine jüdische Großmutter entdeckt? Oder muss vielleicht Nerling verleugnet werden, weil die Familie der Frau bei aller Akzeptanz keinen Holocaust-Leugner und -Lügner erträgt?
Auf jeden Fall muss es ein triftiger Grund sein. Und die Frau scheint Kindsvater Nerling nicht gerade als erwähnenswerte Trophäe anzusehen.