N.N. hat den Volksschmutzladen wieder freigeschaltet und das entsprechende Promovideo soeben veröffentlicht.
Da die imaginierten Volkssaftwochen sind, bemüht er sich um eine 'dt. Sprache.' Naja, jeder weiß, was, also wie wenig, dabei herauskommt, wenn sich ein N.N. bemüht. Beim Videoschnitt ist ihm das wohl aufgefallen und er unterlegt Worte wie „präsentieren“ mit einem Backfeifensound. Kann ihm jemand verraten, dass Worte wie Produkt oder Frisur ebenfalls migrantischer Herkunft sind und sich hinterrücks, ja in meuchelmörderischer Absicht, in die dt. Sprache eingeschlichen haben?
Und wo wir gerade dabei sind, eine unvollständige Aufzählung:
-Motive
-offiziell
-Funktionen
-Internetspezialist (zählt gleich 2x)
-onlineshopping
-virtuell
-klassisch
-symbolisch
-Frakturschrift (zählt mindestens 0.5x)
-Serifen
-Moderne
-Fotomodell
-Klamotten (hier streiten sich gerade meine diversen abgespaltenen Persönlichkeiten miteinander)
-Artikel
-Programm
-Multifunktionstuch („oder wie ich es genannt habe 'das Vielfunktionstuch', denn wir möchten ja deutsch sprechen.“)
-relativ
-diversen
-Film
-Video
-maritim
-Emaille
-Baby
-Exemplar
-fungieren
Es ist stolz, dass er den Laden selbst erstellt hat, „[...] dass zwei Kameraden, die sich eigentlich darum kümmern wollten, das dann doch nicht mehr machen und jetzt habe ich mich da rein gearbeitet.“ 1. schön zu sehen, dass N.N. bei seinen Kameradenmaden so beliebt ist, 2. wenn N.N. die Seite tatsächlich selbst gebastelt haben sollte – wie so oft steht auch diese Behauptung unter Pinocchio-Vorbehalt – darf man sich über viele Bugs freuen und muss sich um Datenschutz keinerlei Gedanken mehr machen.
Als er diversen Sondermüll vorstellt „Ich habe immer eine kleine Beschreibung noch verfasst, aber [abwinkend] gebt nicht zu viel darauf, ich bin kein, äh, Marketingspezialist, anderes Wort für Marketing, Verkaufsspezialist, ohh, Spezialist ist ja auch ein Fremdwort, jedenfalls kein Verkaufsfachmann.“
N.N. erklärt sein neues Logo: „Der Kraft-durch-Freude-Dampfer, oben der Adler, dann das deutsche Kreuz, dann natürlich die Farben, hier schwarz, hier weiß, hier rot und er zertrümmert ein Hammer-und-Sichel-Zeichen, ja, das Zeichen für weltweiten Bolschewismus, Kommunismus oder auch Satanismus. Andere finden auch andere Wörter dafür und sagen Judaismus, mmh, müsst ihr euch entscheiden, wie ihr das nennt.“ Auf die sich hier anbietende Pointe mit der Gustloff verzichte ich aus Geschmacksgründen.
Zum Ende, das viel zu lange auf sich warten lässt, die Erkenntnis des Tages für N.N.: „Wie gesagt, wenn ihr mit einem Artikel als Anschauungsobjekt, als Anschauungsgegenstand, äh, nein. Wenn ihr ein Objekt, äh, präsentieren ist auch ein Fremdwort, och ist das schwer, dieses [sic!] dt. Sprache, ihr könnt mir gerne Bilder zu schicken, von euch, mit einem meiner Artikel an oder in der Hand oder wie auch immer […].“
Jetzt dauert es bestimmt nur noch ein bis zwei Ewigkeiten und N.N. bemerkt, dass er, wenn er alle Worte aus der dt. Sprache, die keinen dt. Ursprung haben, konsequent vermeidet, einfach nur noch stumm hetzen kann.