N.N. lädt heute, nachdem er gestern noch auf dem Schoß des Föhnigs saß und ohne jede erkennbar Schramme am Perückenständer, zum Monolog und weil ihm sonst niemand zuhört hat er sich vor eine Staffage gehockt, die eine aufgemalte Kaffeehausszene zeigt. Das Nichtniveau wird gleich einleitend definiert „[...] jedenfalls ist es ein Problem, was uns alle angeht und deswegen kann man damit rechnen, das viel los seien wird [auf der Berliner „Demo“ am 29.08.]. Hauptproblem ist natürlich Corona und die ungerechtfertigten Maßnahmen. Zu dem Thema muss ich nicht mehr sagen, als dass wir alle wissen, Corona ist ein absoluter Quatsch, eine komplette Verarschung und verfolgt Absichten, über die ich jetzt nicht fabulieren möchte.“
N.N. äußert seine Einschätzung von verQuerdenken und bezeichnet seinen Wortdurchfall gewohnt vorlaut als „kritische Gedanken,“ hierbei arbeitet er sich mit dem üblichen Bla Bla Bla erst einmal an Anselm Lenz / NOU ab.
N.N. zweifelt mal wieder, diesmal nicht am Holocaust, sondern an Querdenken. Anlass ist ein Mobilisierungsvideo, in dem Muslime ihre Unterstützung für den bevorstehenden Berliner Hokuspokus ankündigen. Gerade diese Passage sollte sich sein neuer YT-Freund Kane Maximus von der „islamisch-arischen Union“ genau anschauen. „Dieses Video war ein offizielles Querdenken-Video [...] wäre ja in Ordnung, wenn es nicht eine andere Gruppe noch gäbe, die viel länger schon extrem unterdrückt wird, bekämpft wird, gegen die Repressalien erlassen werden, die man sich gar nicht so vorstellen kann und von denen ganz viele gar nichts wissen, die aber überhaupt nicht zu Wort kommt und das ist die Gruppe der völkischen Deutschen. Der Deutschen, die ihr Land lieben, die ihre Kultur lieben, die ihr Volk leben und dies erhalten möchten, und ich zähle mich dazu.“ Es folgt ein Lamento, was man N.N. alles genommen hat, dass er alles selbst mit seinem Gebaren in die Tonne getreten hat, kommt ihm natürlich nicht in den Sinn.
N.N. hat Michael Ballweg drei Ausgaben der Expressschmutzzeitung gegeben, mit der Bitte, dass dieser den Schlonz auch lesen möge. Überraschende Wendung „Und ich denke, wenn man bei Verstand ist und Dinge hinterfragt und sich für das Richtige einsetzen will, dann kommt man daran eigentlich nicht vorbei, dann nimmt man das wahr, dann sieht man das, dann erkennt man auch die Problematik dahinter und dann würde man wirklich alle an einen Tisch holen, was auf den Seiten von Querdenken immer wieder steht [und plötzlich waren alle „danns' verbraucht...] Extreme Taten sind oft gewalttätige Taten, unüberlegt. Dazu neige ich nicht, ich neige dazu mit dem Verstand zu arbeiten, mit der Vernunft, aber auch mit dem Herz [Einspruch euer Unehren, weder Arbeit, noch Verstand, geschweige denn Vernunft.] Ja, aber die rechte Meinung wurde eben bislang ausgeschlossen, ich habe kein Interview bekommen von Michael […] und das ist jetzt für mich der Grund, warum ich sage, ich zweifele an der Bewegung. Ich zweifele an ihrer Aufrichtigkeit, ich zweifele an ihren Zielen.“ Mhhm, das schmeckt irgendwie nach überlagerter Leberwurst, vegetarisch natürlich.
N.N. mit einem Gespür für
Schnee Unsinn „Aus der Vergangenheit wissen wir, die Loveparade hat die Route [auf der Straße des 17. Juni] gewählt, Christopher-Street-Day [komisch, die Siegesparade von 1940 hat er ganz vergessen, die dürfte doch ganz nach seinem Geschmack gewesen sein, schwarzweiß im Stechschritt] war da auch schon zugegen und jetzt ist es halt die bunte Feiercombo von Querdenken, mit indianischen Trommeln und afrikanischen Moderatoren.“
Bei Minute 12 erfolgt ein abrupter Themenwechsel: Friedensvertrag, der. „Und ja, natürlich sind wir noch im Krieg.“ Als Quintessenz von allerlei Geschwurbel ohne jede gedankliche Ordnung „Ein Vertrag ist nicht das allein heilbringende Mittel, sowieso römisches Recht, das kanonische Recht, muss vielleicht gar nicht sein. Und das zweite, jetzt in der Zeit des Krieges, des psychologischen Krieges, jetzt sind wir so wach wie wir es lange nicht waren, auch wegen Daisho, gut, Danke schön. Wir sind so rege, in so vielen Gesprächen […] wir denken, wir entwickeln eine deutsche Volkszusammengehörigkeit [und Nominalisierungstourette...] weil wir diesen Druck haben, diesen Kampf kämpfen müssen, und deswegen ist die Situation des Krieges für uns eine sehr fruchtbare Situation. Ich möchte lieber als deutsches Volk in kriegerischen Zeiten überleben, als in friedlichen Zeiten dahin zu vegetieren und ausgetauscht zu werden, friedlich. Denn für mich ist das wichtigste, was an erster Stelle steht, der Erhalt des dt. Volkes und mit dem Erhalt des dt. Volkes will ich auch alle anderen Völker erhalten.“ Aber jeder bitte schön für sich!
Es folgt ein Block zu rechts vs. Links, N.N. fällt inzwischen selbst auf, dass er diese Platte schon so oft abgespielt hat...
N.N. kündigt sein eigenes „Programm“ für den 29.08. an, Wiese vor dem Reichstagsgebäude „Volkstänze tanzen, Lieder singen und Kulturerhalt pflegen [...].“
Stilblüten vom gewesenen Deutschlehrer:
-“KrankenschwesterInnen“
-“Ihr wisst, was ich schon einstecken musste [„Spenden“ z.B.?,] habe meinen Beruf verloren, 26 Konten ungefähr gehabt jetzt. Oh, heute ist der 25., 25 Konten vielleicht [...]“
-“Natürlich fallen keine Bomben mehr und keine Raketen und Panzer.“
-“Eine Art Menschen zu traumatisieren, zu überrumpeln, mit ihren Gefühlen zu spielen und ihnen dann etwas rein zudrücken, was sie eigentlich gar nicht wollen, was eigentlich gar nicht gut für sie ist.“
-“Rheinwiesenlager, eine Million Deutsche [mindestens!] umgebracht, kann man auch drüber verhandeln. Bombardierungen der Städte, kann man mal drüber verhandeln.“
-“ Ich möchte lieber als deutsches Volk in kriegerischen Zeiten überleben [...]“
Musikalisches Gegengift heute: Boards of Canada mit „Amo Bishop Roden“ von der wunderbaren EP „In A Beautiful Place Out In The Country.“