Leute, weil mich das kenntnisfreie Herumreiten auf seinem angeblich "falschen" Presseausweis langsam nervt, nochmal zum mitschreiben: Presseausweise sind keine offiziellen Ausweise wie ein Personalausweis oder ein Führerschein. Weder ist der Begriff geschützt, noch die Funktion, denn eine rechtliche Funktion hat ein Presseausweis nicht.

Bejreift ditte endlich!
Jedermann darf auf ein Stück Papier "Presseausweis" schreiben.
Jedermann darf dann mit diesem Papier zu beliebigen Personen, einschließlich Behörden oder Cops, gehen und dieses mit "Presseausweis" beschriftete Stück Papier vorzeigen.
Jedermann darf dann auch unter Verweis oder ohne Verweis auf dieses mit "Presseausweis" beschriftete Stück Papier behaupten, er oder sie sei "Presse" oder "Journalist" oder "Medienvertreter" oder "Redakteur" oder "Reporter".
Es darf auch eine beliebige Kombination dieser Bezeichnungen verwendet werden.
Es dürfen auch alle Bezeichnungen in beliebiger Reihenfolge verwendet werden.
Das alles ist legal.
Das darf man.
Das ist nicht verboten.
Wirklich!
Der einzige Witz beim Presseausweis ist, dass ein "seriöser" Presseausweis von einem seriösen Aussteller kommt und damit die einzelne Person damit von der Glaubwürdigkeit des Ausstellers profitiert.
Daher kann ein Presseausweis von einem seriösen Aussteller auch Türen öffnen.
Während ein "Presseausweis" von einem unseriösen Aussteller eben nichts bewirkt.
Das ist wie, wenn Ihr eine Papier nehmt, wo draufsteht, dass Ihr schlau seid.
Also einfach "Der (Username) ist schlau."
Wenn Ihr das selber unterschreibt, dann glaubt Euch das keiner.
Aber Ihr dürft das.
Darf man ja schreiben.
Papier ist ja geduldig.
Aber man glaubt es Euch halt vielleicht nicht.
Wenn Ihr den in den Medien derzeit allgegenwärtigen Prof. Dr. Christian Drosten dazu bringen könnt, das zu unterschreiben – dann könnte Euch schon der eine oder andere glauben, dass Ihr schlau seid.
Genau so ist es mit den Presseausweisen.
Wenn Ihr ein Stück Klopapier nehmt und da "Presseausweis" draufschreibt, dann ist das ein echter Presseausweis.
Steht ja drauf.
Presseausweis.
Der hilft nur nix.
Ist nämlich nicht vom richtigen Aussteller.
Daher glaubt Euch niemand, dass Ihr Presse seid.
Aber echt wäre er trotzdem.
Ist ja Euer Klopapier.
Und Eure Unterschrift.
Wenn der jetzt aber von ver.di käme.
Oder vielleicht von der FAZ.
Dann wäre der genauso echt wie Euer Klopapier.
Aber viel wertvoller.
Weil man Euch dann auch glaubt, dass Ihr echte Pressevertreter seid.
Ich hoffe, dass die Hauptsätze jetzt kurz genug waren.
Aber wahrscheinlich waren es dann zuviele.

Spoiler
Und bevor jetzt hier irgendjemand klug♥♥♥n will, dass es ja seit kurzem wieder "bundeseinheitliche Presseausweise" gibt: Ja. Ist mir bekannt. DE
Wenn ich aber nur "Presseausweis" auf mein Stück Papier schreibe und nicht "bundeseinheitlicher Presseausweis" und das Logo meines eigenen Mediums draufpacke anstatt das des Presserates und ihn auch selbst unterschreibe anstatt die Unterschrit des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz zu fälschen, dann, tadaaa!, ist es keine Fälschung, sondern echt.
Verrückt, nicht?
Wenn man also, und da schaue ich z.B. Dich an,
@Metamaterie , feststellt, dass da jemand keinen "echten" (gemeint ist wohl ein "seriöser") Presseausweis hat, dann kann man es dabei bewenden lassen. Denn eine Dokumentenfälschung steht da ja wohl eher nicht in Rede. Anders wäre es wohl, wenn der Presseausweis "täuschend echt" nach einem Hausausweis der SZ oder der NYT aussehen würde, man aber sicher ist, dass die so einen Naziverlierer wie den Nerling nie beschäftigen würden. Aber das scheint ja nicht der Fall gewesen zu sein, bei der fraglichen Polizistin, denn die hat ja wohl erkannt, dass das nicht gerade ein Ausweis vom Spiegel war.