Autor Thema: AfD im Bundestag  (Gelesen 305808 mal)

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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3165 am: 23. Oktober 2020, 18:03:34 »
@Agrippa

Das nennt sich Malapropismus und ist ein durchaus bekanntes Stilmittel.  ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Malapropismus
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3166 am: 23. Oktober 2020, 18:03:46 »
Off-Topic:
Ich weiß ja, wir sind ein Satireforum.
Aber bei "Konifere" stehe ich auf dem Schlauch. Soll das eine Verballhornung von Koryphäre sein?

Off-Topic:
Bingo!
Koryphäe ist aber auch immer so schwer zu schreiben...  ;D
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3167 am: 23. Oktober 2020, 18:27:08 »
Das nennt sich Malapropismus und ist ein durchaus bekanntes Stilmittel. 


Auch die Bedeutung von "Dialog" erschließt sich nicht jedem:     :doh:






Zitat
AfDCoronavirusHKB
„BÜRGERDIALOG”
AfD mansplaint Männern Corona

Beim AfD-Bürgerdialog zum Thema Corona-Panik in Neubrandenburg redete eigentlich immer nur einer.
Simone Schamann

Neubrandenburg.
Am Donnerstagabend hatten drei AfD-Abgeordnete des Schweriner Landtags zum Bürgerdialog in Neubrandenburg geladen: Kleiner Kreis, die meisten der höchstens 20 im HKB-Haus vorbeischauenden Herren 60+ (der Vollständigkeit halber: ein ganz junger Mann war auch da). Bis hierhin alles wie erwartet, Eier-Schnittchen und Cola gab's auch. Der Senioren-Überschuss lässt sich, wie bei anderen speziellen Anlässen (Sexmesse, Modelleisenbahn) wohl am besten damit erklären, dass man sich ab einem gewissen Alter einfach nicht mehr darum scheren muss, was der woke Zeitgeist von einem hält.
Spoiler
Statt Dialog gab es Monolog
Die Veranstaltung selbst überraschte dann aber irgendwie doch. Der Nordkurier wollte für seine Leser aufrichtig und ohne den Vorsatz, aus Prinzip alles ganz furchtbar zu finden, erfahren, was da so besprochen wird, im angekündigten Dialog zwischen AfD und Bürgern. Thema des Abends sollte „Corona-Panik und ihre Folgen“ sein. Nach mehr als 90 Minuten hatte allerdings noch keine Sekunde Dialog, dafür aber jede Menge Monolog stattgefunden. Statt des versprochenen Bürgergesprächs wurde mansplaint, dass sich die Balken biegen – und das, obwohl fast nur Männer zuhörten.

Vielleicht gab es ja noch ein Gespräch
Die drei aus Schwerin angereisten Landtagsabgeordneten hielten nacheinander endlose Vorträge, Grafiken wurden durchgeklickt, Anekdötchen aus Schwerin, Antwerpen (einer von denen war da neulich) und DDR-Zeiten zum Besten gegeben und das war, naja, vielleicht nicht durchgehend langweilig, aber doch irgendwie sehr langatmig und inhaltlich nicht mal im Negativen spektakulär.

Dass beim Thema PCR-Tests Zahlen von Schwindeldoktor und Querdenk-Anführer Bodo Schiffmann als Quelle herangezogen wurden, mutete allerdings schon ein bisschen merkwürdig an. Noch fragwürdiger war aber wirklich der angekündigte und auch nach knapp zwei Stunden noch immer nicht stattfinden wollende, bzw. sollende Dialog! Falls noch jemand wach war, hat sich, nachdem das Landtags-Trio endlich zu Ende gevortragt hatte, vielleicht ja noch so etwas wie ein Bürgergespräch entsponnen. Die Nordkurier-Reporterin war da bereits von dannen gezogen.
[close]
https://www.nordkurier.de/neubrandenburg/afd-mansplaint-maennern-corona-2341145910.html


Jetzt glaub ich fast, de Artikel nimmt das Bemühen der afd nicht ganz ernst ...  ???
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3168 am: 23. Oktober 2020, 18:41:55 »
Bei der AfD bedeutet Dialog halt, dass man Bilder zeigt.

Kent man noch von früher, wenn langatmige Diaabende stattfanden.
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3169 am: 23. Oktober 2020, 18:45:35 »
Apropos Koniferen und Bildchen!  ;)










Zitat
    Thüringen
    AfD-Politiker missachtet Corona-Regeln: Wird ihm ein Foto zum Verhängnis?

23.10.2020  13:00 2.841


Gera - Die AfD hält bekanntermaßen nicht sonderlich viel von den aktuellen Maßnahmen während der Corona-Pandemie und stellt das immer wieder zur Schau. Einem Politiker könnte wegen einer erneuten Missachtung der Regeln nun allerdings richtig Ärger drohen.
Spoiler
"Heimweg mit dem - wieder nicht pünktlichen", schrieb Stephan Brandner (54, AfD) auf seinem Twitter-Profil. Nach dem verständlichen, aber unvollendeten Halbsatz, folgten ein wütendes Emoji und eine Lok.

Mit dieser mehr oder weniger kreativen Art wollte der Rechtsanwalt aus Gera wohl seinen Unmut über die Verspätung der Deutschen Bahn zum Ausdruck bringen.

Unter seinem Text fügte er dann noch ein Foto von sich ein, wie er aus dem Zug schaut. Doch ein Detail fiel bei dem Post des Abgeordneten besonders auf: Brandner trug keine Maske.

Dabei ist eine Mund-Nasen-Bedeckung während der Fahrt eigentlich Pflicht.

Ein Nutzer wollte bei Brandners Regelstoß wohl nicht einfach wegschauen und meldete den Tweet den Behörden. "@Polizei Thüringen kümmern Sie sich um den typ?", schrieb er und verlinkte auch die Bahn. "@Deutsche Bahn erteilen Sie bitte ein allgemeines Nutzungsverbot für den Spinner der es offenbar trotz Studiums der Rechtswissenschaft nicht hinbekommt die Maskenpflicht umzusetzen? Vermutlich ist er wieder auf die Toilette geflüchtet", schrieb er. (Rechtschreibung übernommen)

Wie der Eisenbahnkonzern mit der Situation umgegangen ist, ist nicht bekannt. Dennoch kann dem Mitglied des Bundestages im Nachhinein noch Ärger drohen.

Die Polizei Thüringen reagierte nämlich auf die Zeilen des Nutzers und schrieb: "Wer bereits das Tragen einer Maske als unangenehm empfindet, wird ein Beatmungsgerät hassen. Wir haben den Tweet gesichert und leiten ihn zuständigkeitshalber an die Kollegen der Bundespolizei weiter."

Stephan Brandner fällt erneut negativ auf

Vor rund zwei Monaten hatte der 54-Jährige bereits einen Einsatz der Bundespolizei ausgelöst, weil er sich auf der ICE-Strecke Berlin-Rügen weigerte, eine Maske zu tragen.

Der Politiker soll dabei wohl zum Schaffner gesagt haben, dass er gerade etwas Esse und es sich dann überlegen werde, eine Maske aufzusetzen. Der Kontrolleur verständigte die Polizei, woraufhin sich Brandner auf der Toilette eingeschlossen haben soll. Brandner ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.
[close]
https://www.tag24.de/thueringen/afd-politiker-missachtet-corona-regeln-wird-ihm-ein-foto-zum-verhaengnis-1695989


Glücklicherweise liebt die afd ja Meldeportale.  ;D
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3170 am: 23. Oktober 2020, 19:27:25 »
Brandner wieder, dieser ekelhafte Ignorant. Der lernt es auch nicht mehr. Ich hoffe, er kriegt eins übergebraten.
Von mir gäbs das auch, aber anders.
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3171 am: 23. Oktober 2020, 19:30:52 »
Von mir gäbs das auch, aber anders.
Der Stefan Bauer war heute im Stream mit aufgeplatzter Lippe zu sehen. Zumindest dort scheinen also handfeste Argumente vorgebracht worden zu sein.
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3172 am: 23. Oktober 2020, 21:15:35 »
Bei der AfD bedeutet Dialog halt, dass man Bilder zeigt.

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Spätestens jetzt ist bekannt, dass Dia Dia ist und am Diaabend ein Dialog stattfindet. Beim Dialog sprechen bekanntermaßen zwei [Seiten]. Der Redner und die Dias. Bildchen auf einem Digitalprojektor zu zeigen, beispielsweise bemaskte Schafe, ist origineller als naturnahe analoge Diapositivfilmdias, aber nicht zwingend interessanter oder lehrreicher.
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3173 am: 24. Oktober 2020, 12:12:38 »
Leider Bezahlschranke, aber kann es sein, die afd in Münster hat plötzlich Probleme mit dem Mehrfachstraftäter Schiller?

Verstehe ich nicht! Spitzel und Petzportale sind doch ein Markenkern von denen?



Zitat
Interne Persönlichkeitsstudie über Martin Schiller
AfD: Schmutzige Spiele in rechten Parteikreisen

Münster - Im AfD-Bezirksvorstand kursiert ein Dossier über den münsterischen Kreissprecher Martin Schiller - mit wenig schmeichelhaften Bewertungen. Es ist der nächste Akt im parteiinternen Streit der Rechten. Von Dirk Anger

Hat die AfD in Nordrhein-Westfalen eine parteiinterne Spitzel-Affäre? Der Vorstand des AfD-Bezirksverbands Münster, der politischen Beobachtern zufolge dem völkisch-nationalen Lager zugerechnet wird, verfügt nach Informationen unserer Zeitung über ein internes Dossier über den münsterischen AfD-Kreissprecher und Ratsherrn Martin Schiller.

https://www.wn.de/Muenster/4300376-Interne-Persoenlichkeitsstudie-ueber-Martin-Schiller-AfD-Schmutzige-Spiele-in-rechten-Parteikreisen
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3174 am: 24. Oktober 2020, 12:26:24 »
An anderer Stelle in der "Lügenpresse" kann man zur AfD Münster folgendes lesen.

Spoiler
Nach der Wahlschlappe
Grabenkämpfe beim Ausverkauf: Enttäuschung bei der AFD

Münster -

Die AfD-Ratsgruppe im Rat der Stadt Münster ist Geschichte. Doch mit der Auflösung geht Streit einher. Von Verleumdung und geknackten Computer ist die Rede. Von Dirk Anger
Freitag, 23.10.2020, 20:03 Uhr aktualisiert: 23.10.2020, 20:43 Uhr

 Die Rollgitter am Büro der AfD-Ratsgruppe hängen herunter. Die Schutzbleche vor den Fensterscheiben des Ladenlokals an der Leostraße 16 verwehren den Einblick. Ein recht tristes Bild herrscht am Rand des Südviertels, wo die strategische Zentrale der politischen Rechtsaußen im Rat der Stadt zur Resterampe geworden ist: Computer, Schreibtische, Schränke – alles muss raus.
Ende der Ratsgruppe

Nach dem schwachen Abschneiden bei der Kommunalwahl im September sieht die zweiköpfige Ratsgruppe mit dem Ablauf der alten Wahlperiode auch ihrem Ende entgegen. Aber nicht nur das: Im Zuge der Trennung ist ein rechter Rosenkrieg ausgebrochen. Es geht um angeblich gehackte Computer, Verleumdung, Falschaussagen – und wohl auch um den politischen Kurs einer Partei, die zerrissen zwischen vermeintlich gemäßigten Kräften und völkisch-nationalen Anhängern in einem intern vergifteten Klima um ihre Zukunft in Münster ringt.

Aber der Reihe nach: Ein einziges Mandat konnte die AfD bekanntlich am 13. September mit ihren 2,2 Prozent bei der Wahl erobern. Im Stadtrat wird Kreissprecher Martin Schiller künftig ein Einzelkämpfer sein. „Das ist ganz bitter, ich bin wieder alleine“, sagt der Mann, dessen Partei auf schon niedrigem Niveau nochmals 0,4 Prozentpunkte verloren hat. Dabei wähnte man sich im rechten Lager eigentlich im Höhenflug, ging im Vorfeld gar von drei, bestenfalls vier Vertretern im neuen Rat aus. Ein unerfüllter Traum.

Der Wählerwille bescherte der AfD Katerstimmung und einen unerwartet tiefen Fall, obwohl Münster immer schon ein ausgesprochen schwieriges Pflaster für die Partei war. Schließlich demonstrierten in der Vergangenheit schon mehrere Tausend Bürgerinnen und Bürger der Stadt über Parteigrenzen hinweg gegen Veranstaltungen und Politik der rechtsnationalen und in Teilen extremistischen AfD.

Jetzt reicht es der Partei in Münster nicht mal mehr wie bisher für eine zweiköpfige Ratsgruppe, die zumindest auf jährliche Zuschüsse von bis zu 78 000 Euro bauen durfte. Weil die eben nicht mehr fließen, müssen AfD-Chef Martin Schiller und sein bisheriger Mitstreiter im Rat, Richard Mol, wieder getrennte Wege gehen und ihr Büro räumen. „Da kommen wir nicht drum herum“, sagt Mol, der vor Jahren im Streit aus der AfD ausgetreten war, zerknirscht. Später machte er dann im Rat wieder mit Schiller gemeinsame politische Sache und will jetzt nach dem Aus für die Ratsgruppe erneut in die Partei eintreten.
"Ausufernde Verleumdungskampagne"

Die Neuaufnahme von Mol wiederum lehnt der Kreisvorstand bislang aber ab, wie dessen Chef Schiller gegenüber unserer Zeitung erklärt. Es bestünden Zweifel, ob Mol an einer konstruktiven Mitarbeit im Kreisverband interessiert sei, heißt es aus der Parteiführung. Ferner wird von Schiller kolportiert, Mol habe sich nach der Wahl über seinen Listenplatz drei tief enttäuscht geäußert, den zunächst mitgetragenen Wahlkampf kritisiert und sich Anhängern des inzwischen angeblich aufgelösten völkisch-nationalen „Flügels“ zugewandt.

Mol, der sich zu dieser Angelegenheit unter Verweis auf sein Aufnahmeverfahren in die Partei nicht äußern will, hat daraufhin offenbar zum Gegenschlag ausgeholt und Schiller „eine strafbewehrte Unterlassungserklärung zuschicken lassen“. Das schreibt er in einer Mail, von der unsere Zeitung Kenntnis hat, an Parteifreunde und Unterstützter. Darin wirft der scheidende Ratsherr dem AfD-Kreisvorsitzenden eine „ausufernde Verleumdungskampagne“ vor – „weil er glaubt, ich sei in das feindliche politische Lager gewechselt“, wie Mol meint.

Doch damit längst nicht genug der Eskalation: Mol bezichtigt seinen Kollegen aus der Ratsgruppe, „das Passwort von meinem Arbeitsrechner in der Leostraße 16 in Münster geknackt“ und auch „meine privaten E-Mails ausspioniert“ zu haben. „Kriminelle Methoden“ sieht er bei Schiller, wie er schreibt, und will deshalb eine Strafanzeige gegen diesen bei der Staatsanwaltschaft erstattet haben.

Der AfD-Chef widerspricht auf Nachfrage unserer Zeitung der Darstellung seines bisherigen Mitstreiters energisch. Der Computer sei Eigentum der Stadt Münster. Und er, Schiller, sei von der Stadt aufgefordert worden, die von öffentlichem Geld bezahlten Gegenstände der Ratsgruppe zu einem angemessenen Preis zu verkaufen und das Geld an die Stadt zu überweisen. Von deren Seite heißt es: „Eine Aufforderung gegenüber der AfD zum Verkauf hat es nicht gegeben, aber ein entsprechendes Angebot wurde angenommen.“

Wie dem auch sei, Schiller vermisste angeblich die Mithilfe seines Kollegen: „Herr Mol wollte mir das Passwort nicht geben.“ Daraufhin habe er den Computer zu einem professionellen Service gebracht. Dort ist nach Schillers Darstellung die Festplatte bereinigt worden, um das Gerät ohne Daten veräußern zu können. „Ich habe keine E-Mail-Accounts geknackt“, wehrt sich der AfD-Vorsitzende auch gegen Mols Vorwurf, dessen private Daten „durchschnüffelt“ zu haben.
Frust scheint tief zu sitzen

Der Frust jedenfalls auf beiden Seiten scheint tief zu sitzen. Wohl auch, weil Schiller und Mol bei der Ratsgruppe angestellt waren, nun zum Monatsende ihren Job los sind und dort kein Geld mehr verdienen. Angesichts dessen gibt sich der AfD-Chef, der zugleich seit vielen Jahren mit einem Textildruck-Geschäft selbstständig ist, ungeachtet der Angriffe Mols geradezu verständnisvoll: „Er hat seinen Job verloren, er hat sein Mandat verloren.“ Es tue ihm leid für Mol.

Dass das schlechte Abschneiden bei der Kommunalwahl unterdessen für Kritik und Unzufriedenheit im laut Angaben rund 110 Mitglieder starken Kreisverband geführt habe, räumt Schiller unumwunden ein. Umstritten unter anderem die Frage, ob es richtig gewesen sei, auf einen eigenen Oberbürgermeister-Kandidaten zu verzichten und stattdessen zur Wiederwahl des Amtsinhabers Markus Lewe aufzurufen, um damit zumindest einen grünen OB zu verhindern.

Vielleicht habe man auch nicht genug plakatiert, vielleicht werde man nicht ausreichend als Partei der kommunalen Belange wahrgenommen, lauten Schillers Vermutungen. „Ich glaube nicht, dass es den einen großen Fehler gibt“, erklärt der AfD-Ratsherr, der Anfang des Jahres für zwei Jahre als Kreissprecher wiedergewählt wurde und zugleich als stellvertretender AfD-Landessprecher agiert.

Ein böses Foul scheinen Schiller und sein Stellvertreter im Vorstand, der auf der Ratsliste auf Platz zwei gesetzte Alexander Leschik, allerdings ausgemacht zu haben. Und zwar beim AfD-Bezirksverband, mit dem die Mehrheit der münsterischen Parteigliederung über Kreuz liegt. Pikant: In der Führung des Bezirksverbandes zieht mit dem früheren AfD-Kreisvorsitzenden Helmut Birke auch ein Münsteraner maßgeblich die Fäden. Der Bezirksverband hatte im Vorfeld der Wahl jedenfalls durch seinen Vorsitzenden Steffen Christ Einspruch gegen die münsterische AfD-Ratsliste erhoben. Das habe massiv geschadet, stellt Leschik gegenüber unserer Zeitung fest. Ihm waren damals Kontakte ins rechtsextreme Lager vorgeworfen worden. Jetzt spricht er in diesem Zusammenhang von „parteischädigendem Verhalten“ und wirft dem Vorsitzenden des AfD-Bezirkschef Christ (Recklinghausen) „intrigantes Treiben“ vor. Persönliche Animositäten wurden von Beobachtern als ein Grund für die damaligen Scharmützel angesehen.

Dahinter schwelt anscheinend aber auch die parteiinterne Auseinandersetzung, wie radikal sich die AfD öffentlich geben will oder soll. Dieser Richtungsstreit offenbart eine politische Baustelle innerhalb der Landespartei, die anders als an der Leostraße wohl nicht bis zum 31. Oktober abgearbeitet sein dürfte. Der Ausgang bleibt dabei höchst ungewiss. Und mit Blick auf die 2021 anstehende Bundestagswahl und die vorherige Aufstellung der Landesliste scheint für der AfD schon eine weitere Zerreißprobe in Sicht.
[close]
https://www.muensterschezeitung.de/Lokales/Staedte/Muenster/4300379-Nach-der-Wahlschlappe-Grabenkaempfe-beim-Ausverkauf-Enttaeuschung-bei-der-AFD
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3175 am: 24. Oktober 2020, 14:00:09 »
Apropos Koniferen und Bildchen! 


Schreibt man Brandner nicht so richtiger?
    Brantner?
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3176 am: 25. Oktober 2020, 07:21:33 »
So geht's halt auch nicht, das stärkt nur den Zusammenhalt der "Besorgten":


Zitat
STAATSSCHUTZ ERMITTELT: FARB-ATTACKE AUF AFD-KANDIDATEN FÜRS STUTTGARTER RATHAUS

Stuttgart/Mühlhausen - Farbanschlag auf Malte Kaufmann (43), den AfD-Kandidaten für die OB-Wahl in Stuttgart!
Spoiler
"Im Laufe des Freitagabends warfen Unbekannte zwei Glasbehälter, die mit roter Farbe gefüllt waren, gegen die Einfriedung eines Anwesens in der Mühlbergstraße", schreiben Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag über den Vorfall in Mühlhausen westlich von Sinsheim.

Und weiter: "Dabei gingen die Behälter zu Bruch und die Grundstücksmauer sowie die Mauer an der Hofeinfahrt wurde mit der roten Farbe verunreinigt."

Nach Ermittlerangaben ist es nicht ausgeschlossen, dass die Tat in Zusammenhang mit den politischen Aktivitäten eines Bewohners stehen könnte. "Derzeit werden Schutzmaßnahmen hinsichtlich des Anwesens und dessen Bewohner abgestimmt", ist weiter zu lesen. Der Staatsschutz ist eingeschaltet.

Der politisch aktive Bewohner ist Malte Kaufmann, Sprecher des AfD-Kreisverbands Heidelberg - und Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart am 8. November.

Auf seiner Facebookseite veröffentlichte der Politiker am Samstagmittag ein mutmaßliches Bekennerschreiben der Farb-Angreifer, auch ein Foto der Farbhinterlassenschaften. "Linksradikales Bekennerschreiben", kommentiert Kaufmann. "Hoffentlich werden die Täter gefunden und bestraft. Polizei verfolgt Spuren."

Bekenner bezeichnen Kaufmann als "widerlichen Rassisten"
Der 43-Jährige fordert in seinem Posting: "Null Toleranz für politische Gewalt! Linksextremisten wandeln sich immer mehr zur RAF 2.0. Antifa verbieten!"

Angeheftet ist ein Screenshot der Bekenner-Mail, versandt in der Nacht auf Samstag. Die Autoren, die sich selbst nur als "Kollektiv" bezeichnen, hätten gehört, dass Kaufmann für den Posten des OB in Stuttgart kandidiere. "Wir sind der Meinung, dass ein widerlicher Rassist wie Du nichts in der politischen Landschaft verloren hat", heißt es weiter.

Und: "Deine Werte, die Du bis jetzt geäußert hast, haben absolut nichts mit Demokratie oder Menschlichkeit zu tun. Im Gegenteil: Wir sehen Dich als Mitschuldigen an Tausenden von Toten an den EU-Außengrenzen."

Der AfD-Mann solle sich in die Lage der Migranten versetzen, welche in einer Notlage seien, die sie selbst nicht verursacht hätten. "Du hältst sie mit Deinen Hetzreden davon ab, ein besseres Leben zu leben."

Gegenüber TAG24 hielt sich ein Polizeisprecher zur möglichen politischen Richtung, aus der heraus die Attacke erfolgt sein könnte, bedeckt. Man suche Zeugen. Diese können sich telefonisch unter der Nummern 0621/174-4444 bzw. 06222/5709-0 melden.

Wie berichtet, hatte der AfD-Kreisverband Stuttgart den promovierten Volkswirt aus dem Rhein-Neckar-Kreis bei der Mitgliederversammlung im Sommer zum Kandidaten nominiert.
[close]
https://www.tag24.de/nachrichten/politik/deutschland/parteien/afd/afd-alternative-fuer-deutschland-malte-kaufmann-farb-attacke-anschlag-ob-wahl-stuttgart-facebook-polizei-staatsschutz-1697397


Vermutlich ist Kaufmann tatsächlich ein widerlicher Rassist. Aber das ist keine Möglichkeit, ihm die Kandidatur zu nehmen. Moralisch nicht, vom praktischen Standpunkt her nicht und juristisch schon gleich gar nicht.
(Fridi bewirbt sich auch wieder, habe ich gelesen, aber die thematisieren wir ja nicht mehr.)
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3177 am: 25. Oktober 2020, 08:30:07 »
Wenn ich das "Bekennerschreiben" und dann auch die Kommentare ansehe, so muss ich doch sehr an das "Kantholz" denken. Anscheinend traut man sich bei der AfD seitdem nicht mehr "indymedia" für die eigenen Bekennerschreiben zu nutzen.

Sorry...aber ich sehe da eine selbstinszenierte Werbeaktion dahinter.

https://www.facebook.com/kaufmannmalte/posts/3286747224757799
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3178 am: 25. Oktober 2020, 08:56:45 »
Opferrolle spielen - versuchen sie ja immer wieder.
Wer Rechtschreib- und Grammatikfehler findet, darf sie behalten!
Mir kennä alles ausser hochdeitsch!
 
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Re: AfD im Bundestag
« Antwort #3179 am: 25. Oktober 2020, 16:33:59 »
Auch der Parteiaustritt schließt andauernde Realitätsverweigerung nicht aus:

Zitat
Konrad Adam über seinen Austritt aus der AfD: «Die Partei bewegt sich freiwillig in eine Ecke, in die ihre Gegner sie drängen wollen. Gibt es etwas Dümmeres als das?»

...

Mit einem hat er allederings Recht:

Zitat
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Wer anderswo nichts wurde, ging zur AfD?

Ein Sitz im Parlament ist ein geldwertes Geschenk; viele, die es anderswo nicht geschafft haben, sind zur AfD geströmt in der Erwartung, auf ihrem Terrain das zu finden, was sie anderswo vergeblich gesucht hatten: ein gut bezahltes Mandat. Die AfD hat Leute angezogen, die, um mit Max Weber zu sprechen, nicht für die Politik, sondern von der Politik leben wollen. Und diese Leute prägen das Binnenklima der Partei, leider.

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https://www.nzz.ch/international/deutschland/konrad-adam-ueber-seinen-austritt-aus-der-afd-die-partei-bewegt-sich-freiwillig-in-eine-ecke-in-die-ihre-gegner-sie-draengen-wollen-gibt-es-etwas-duemmeres-als-das-ld.1582471
(23.10.2020)

 
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