@Evil Dude
Was weißt du von Krebserkrankungen?
Wahrscheinlich mehr als suicidebycop.
Der Krebs ist einen körpereigene Zelle, die entartet ist.
Nein. Es gibt inzwischen nachgewiesen verschiedene Arten, wie Wucherungen, in der Fachsprache Tumore genannt, entstehen können. Einige entstehen durch eine "Fehlsteuerung" von Zellen, andere durch äußere Einflüsse, etwa das maligne Melanom durch lang anhaltende Bestrahlung mit UV-Strahlen (Sonnenbaden), einige durch Viren, z. B. das humane Papilloma-Virus, gegen das es seit einigen Jahren sogar eine Impfung gibt. Da es sehr verschiedene Ursachen und Arten von Tumoren gibt, muss sich auch die Behandlung unterschiedlich gestalten.
Die möchtest Du von der Ärzteschaft bekämpft haben, ohne das deine anderen Zellen auch getroffen werden. Wie soll das gehen, nach deiner Meinung ?
Es gab da mal einen Deutschen (ja, genau, einen Deutschen!) namens Paul Ehrlich (ja, wirklich: Ehrlich!). Er starb 1915, also vor 102 Jahren. Als Doktorand beschäftigte er sich mit Farbstoffen, wie sie damals zum Färben von Zellgeweben in Medizin und Biologie verwendet wurden. Dabei machte er die Entdeckung, dass manche Farbstoffe nur bestimmte Zellen färbten, andere aber nicht. Er ging dieser Erscheinung nach - und hatte eine Idee. Wie wäre es, ein Medikament mit einem Farbstoff so zu verknüpfen, dass dieser Farbstoff das Medikament nur an die Zellen binden würde, auf die das Medikament einwirken sollte?
Diese Idee führte am Ende zum ersten Chemotherapeutikum überhaupt, zum Salvarsan. Es bestand aus einer Verbindung von Farbstoff und Arsen, um gezielt bestimmte Zellen zu vergiften, die dem Körper Schaden zufügten, in diesem Fall bestimmte Bakterien.
Inzwischen haben sich die Kenntnisse über Möglichkeiten, wie verschiedene Stoffe an Zellen "andocken" können, überaus vermehrt, ständig werden auch neue, bisher unbekannte "Andockstellen" entdeckt. Damit stehen heute auch sehr viel mehr Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen gezielt einzelne Zellen oder Organellen innerhalb von Zellen angesprochen werden können.
Es geht eben nicht und das bedeutet, dass dein Körper durch die Chemo mit vergiftet wirst, du aber länger lebst.
Wie das Beispiel von Paul Ehrlich zeigt: Es ist möglich, einzelne Zellen gezielt anzusprechen, ohne den restlichen Körper zu vergiften. Inzwischen stehen auch Medikamente zur Verfügung, die gezielt in einzelne Schritte der ganz normalen Zellvorgänge eingreifen. Jegliche Folgerung, die auf dem Grundsatz "Es geht eben nicht" aufbauen, sind somit logisch unzulässig.
Es wäre durchaus sinnvoll, sich erst einmal ein paar grundlegende Kenntnisse eines Themas anzueignen, bevor man darüber spricht.