Irgendwie muss es ja neuerlich so gedreht werden, dass das Urteil einen Sieg für Fatzke bzw. das KRD darstellt. Immerhin ist dies im laufenden Jahr schon die dritte Verurteilung, die Fatzke kassiert hat. Bei Dessau und jetzt Halle ist nur noch die Revision möglich, beim Urteil des AG Wittenberg noch die Berufung und die Revision. Aber ein erstes rechtskräftiges Urteil in einem der wichtigeren Verfahren ist nur noch eine Frage der Zeit, und zwar dieses Mal eher von Wochen oder wenigen Monaten als von Jahren.
Dass der Untersuchungshaftbefehl nun aufgehoben würde, halte ich für wenig wahrscheinlich, zumal die Dauer der Untersuchungshaft auf die Strafhaft angerechnet wird und sich die Motivation zur Flucht durch die ergangenen Urteile deutlich vermehrt haben dürfte.
Eine Reaktion des Rumpf-KRD dürfte also wohl noch etwas auf sich warten lassen, denn, wie oben erwähnt, muss dieser neue Schlag wohl erst verdaut und zu einem Sieg umgedeutet werden, was wohl nicht ganz so leicht fallen dürfte.
Allerdings könnte eine Reaktion auch ausbleiben, wenn sich das KRD bereits ausreichend zersetzt hat. Dass die beiden "Amtsmänner" (richtige Mehrzahlbildung beherrscht man im KRD nicht) nicht zur Verhandlung erschienen, ist leicht erklärbar. Martin konnte ja noch nie kommen, weil er nach eigener Aussage keinen Personalausweis oder Pass der BRD mehr hat. Auch anderen KRDlern ist es laut Müll Manns Bericht gestern so ergangen. Benjamin ist seit der Räumung nicht mehr in Erscheinung getreten. Dass die "Staatsflotte" gestern ausblieb, könnte allerdings ein Zeichen dafür sein, dass sie nach anderen Ankerplätzen sucht. Insgesamt war der Zustrom von KRDlern, Unterstützern und Sympathisanten auch schon deutlich zahlreicher.
Auch Fatzkes Auftritte vor Gericht sind vielleicht nicht mehr ganz das, was sie mal waren. Dass er nur zwei Stunden letztes Wort hielt, ist ja schon irgendwie erstaunlich. Auch die letzten seiner veröffentlichten Beweisanträge und Einlassungen waren verglichen mit früher kurz. Einen solchen "König" will aber am Ende wohl auch niemand unter seinen ehemaligen Anhängern mehr sehen.