Wie gerne würde man manchmal einfach eine Bombe reinwerfen - in das zugemüllte Kellerabteil zum Beispiel, das man eigentlich aufräumen wollte, oder in den Wust von Steuerunterlagen, die in diversen Schuhkartons verteilt sind. Wäre doch fantastisch, lästige Probleme mit einem einzigen Knall gleichsam verschwinden zu lassen.
Donald Trump jedenfalls ist ein Meister darin. Nordkorea droht mit Krieg? Trump blafft zurück, dass er den größeren roten Knopf hat. Ein Streik der Köche im Weißen Haus? Dann bestellt der mächtigste Mann der Welt eben Big Macs und Whopper für die Gäste. Die Weltwirtschaft gerät aus den Fugen? Eine gekrakelte Unterschrift unter ein neues Dekret - und schwupps, Problem gelöst.
Jetzt, Ende August, steht der Präsident vor einer neuen Aufgabe: Wie kann man all die zerstörerischen Hurrikans von den USA fernhalten? "Why don't we nuke them?" - Warum werfen wir nicht einfach 'ne Atombombe drauf? - soll er Medienberichten zufolge mehrmals bei Briefings im Oval Office gefragt haben.
Geniale Idee eines stabilen Genies, wie sich Trump selbst sieht: Eine hübsche Detonation mitten im Auge des Sturms und das Ding wird entweder so abgelenkt, dass es nicht mehr auf Land trifft, oder gleich ganz aufgelöst.
"Wir gucken uns das mal an"
Klar, jetzt kommen die Banausen, Blockierer und Bedenkenträger, jene Spezies Mensch, die CDU-Mann Friedrich Merz einst seine revolutionäre Bierdeckel-Steuererklärung madig gemacht und an der geplanten Weltraummission des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder ("Bavaria One") herumgekrittelt hat.
Genauso jetzt bei Trump: Ein hochrangiger Mitarbeiter, der im Weißen Haus dabei war, lieferte die Standardantwort an Chefs, deren Vorschläge man möglichst versanden lassen will: "Wir gucken uns das mal an."
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