Die Dystropie ist durchaus wahrscheinlich, schliesslich teilen auch andere Autoren diese Gedanken (Richard Morgan - Scorpion). Ein wichtiger Punkt wird daran jedoch oft vergessen: Gruppen/Gesellschaften, die sich auf Hass, Ausgrenzung und Angst aufbauen, ohne dem Ganzen eine zugfähige positive Vision gegenüber zu stellen, versagen schon nach kurzer Zeit. Und das ist hier der Fall, die ganzen VTler, Rednecks, Trumpisten etc. haben keine wirklich positive Vision. Die evangelikale Versprechung gottgefälligen Lebens wird den unchristlichen Lebensläufen der Akteure geopfert und durch die tlw. sehr offensichtliche Bigotterie in WASP-Kreisen zerstört. Das Motto MAGA ist total hohl, weil es weder einen konkreten Zeitbezug (wann war der "Great"-Zustand denn zuvor?) noch einen Sachbezug (Was IST überhaupt "great"?) hat und daher nur durch massiven Selbstbetrug haltbar ist... Darüber hinaus neigen solche Gruppen dazu, immer neue Ausschlusskriterien zu finden/finden zu müssen, um das Hysterie-Level hoch genug zu halten, damit niemand zum reflektieren kommt. Wenn die Emotion ausbrennt ist die Ratio nicht weit. Trump beherrscht das, er schwenkt von Hillary auf die anderen Demokratinnen über und nun gibts auch die "shitholes" schon in den USA. Das ist einerseits ein Zeichen dafür, dass MAGA nur generisch ist (Auch Baltimore müsste great sein, wenn die USA es sind) und zweitens, dass nun aktiv auch Staatsbürger ausgegrenzt werden müssen (der "Feind" immer näher rückt), damit die Emotionalität bleibt. Drittens zeigt es übrigens auch, dass Trump überhaupt nicht versteht (oder verstehen will), was der Kongress macht... er zeigt sich damit offen als Möchtegernautokrat, der am liebsten gar keiner "Kontrolle" ausser beständiger Rallyzustimmung unterliegen will. Es kann auch bereits ein Zeichen massiver Unsicherheit sein... so wie die Neubesetzung des Geheimdienstkoordinators.