Ich hatte mir mal die Mühe gemacht, einen Briefkopf der FH aufzutreiben (was nun nicht so besonders mühsam war, da er online erhältlich ist). Siehe da, gar nicht überraschend stimmte das Logo des Briefkopfs nicht mit dem auf DINGOs angeblichem Diplom überein, und zwar handelte es sich um zwei völlig verschiedene Darstellungen (also nichts in der Art "Der Adler hat hier aber eine Feder mehr."). Ebenso stimmte das Logo, das auf der Website der FH verwendet wird, vorne und hinten nicht mit dem Logo auf dem "Diplom" überein.
Nun ist es aber so, dass es ja eine Umbenennung der FH gab. Leider verrät DINGO uns ja den Zeitpunkt, zu dem sein Diplom ausgestellt wurde, nicht, und so wissen wir nicht sicher, ob es vor oder nach dem Namenswechsel ausgestellt wurde. Dieser hat mit Sicherheit auch einen Wechsel des Logos gebracht.
Nun sind per WWW-Suche auch alte Logos der FH zu finden, und auch diese unterscheiden sich deutlich von der Darstellung auf Dingos angeblichem Diplom.
Das spricht eigentlich alles gegen dessen Echtheit, aber mit Sicherheit kann man es natürlich nur wissen, wenn man eine vollständige Abbildung des fraglichen Diploms und ein echtes Diplom oder wenigstens Muster eines echten Diploms aus derselben Zeit vorliegen hat.
Nun ist es aber so, dass jemand, der behauptet, er sei das und das und habe den und den Ausweis, schon in der Pflicht ist, das auch zu belegen. Wenn bei mir jemand vorstellig wird, der sagt, er sei Doktor in dem und dem Fach, dann frage ich ihn einfach einmal nach seiner Dissertation und überprüfe, ob ich diese auch finde. Kommt schon auf die Frage nach dem Titel seiner Dissertation eine ausweichende Antwort, dann keimt in mir bereits der Verdacht, es mit einem Hochstapler zu tun zu haben.
Die erwähnte Praxis, bei Bewerbungen u. dgl. seine angeblichen Spezialgebiete zu nennen, halte ich übrigens ebenfalls nicht für sinnvoll, jedenfalls in den meisten Fällen nicht für nützlich. Umgekehrt ist es durchaus angebracht, den Titel seiner Abschlussarbeit zu nennen, denn dies lässt einerseits schon gewisse Vermutungen zur Spezialisierung zu, anderseits erleichtert es auch eine Überprüfung der Angaben. Wenn jetzt aber etwa ein Bachelor kommt, der drei Jahre studiert hat und noch Anfang zwanzig ist, und mir angibt, er sei Spezialist für WC-Bau, Wasserfiltrierung, Leitungsverlegung und Heizungssanierung, dann erweckt dies jedenfalls bei mir einen gewissen Argwohn. Wie will ein so junger Mensch in nur drei Jahren Studium vier "Spezialisierungen" erworben haben? Wenn er diese wirklich erworben hat, wie steht es dann um seine allgemeine Fachausbildung? Hat er vielleicht da dann Lücken? Oder ist er einfach nur ein Blender?
Das kann also durchaus kontraproduktiv wirken.