Was "Kaisers neue Kleider" angeht, so erlaube ich mir, nochmals auf die drei neuen Zeugenaussagen hinzuweisen. Der neuen Sprachregelung folgend werden diese vom KRD ja gleich als "Kapitalüberlasser" bezeichnet. Allerdings bestätigen alle drei, dass sie das Geld nicht zur völlig freien Verfügung gegeben haben, sondern eine Rückzahlung zu gegebenem Zeitpunkt erwartet haben (bzw. immer noch erwarten, seufz).
Erschreckend ist wiederum, wie leichtfertig mit Geld umgegangen wurde, nicht nur im KRD, sondern letztlich auch von den Zeugen. Auf Nachfrage wissen sie (trotz eines angeblich guten Gedächtnisses) so einige Dinge nicht, die man normalerweise wissen sollte, wenn man Mitglied in einem Verein ist. Wiederum gab es keinen Hinweis auf eine Vereinsversammlung.
Die Zeugin Michaela K. kennen wir wohl mit ganzem Namen. Sie war ja nicht nur "Kapitalüberlasserin", sondern auch im KRD selbst aktiv. Auf Nachfragen nach Buchführung und Bilanz gibt sie recht vage Antworten. Peterleang fragt natürlich nach, wer denn zuständig bzw. verantwortlich gewesen sei (wir kennen diese Strategie bereits).
Dann muss natürlich auch die Frage nach Gemeinnützigkeit und Rechtspersönlichkeit des Vereins im Sinne des KRD beantwortet werden. Nein, es ist aber eben nicht "gerade umgekehrt", vielmehr ist beides nicht gegeben: Der Verein hat keine Rechtspersönlichkeit erworben und ist auch nicht gemeinnützig. Die richtige Antwort wäre also: weder noch.
Insgesamt sehe ich in den vom KRD veröffentlichten Zeugenaussagen keine wirklich entlastenden Momente, vielmehr wird das bestätigt, was sich auch bisher schon im Prozess gezeigt hat.