Bei seinen Adeppen bleibt aber nur hängen, dass er möglicherweise einen Fehler in der Buchhaltung gemacht habe. Und dafür wird er verurteilt? Welch himmelschreiendes Unrecht! Wer hat noch keinen Fehler gemacht?
Dass seine Buchhaltung schlicht non-existent, also immer schon ein schwarzes Loch gewesen ist, wird schlichtweg ausgeblendet. Da wird er sicher lieber mit "wozu sollte er sich selbst bestehlen" zitiert. Was aber im Grunde ein sehr augenöffnendes Eingeständnis ist. Er hat das Geld, das andere ihm gegeben haben, natürlich immer sofort als "seins" angesehen. Und daher hat er sich naturgemäß im Recht gesehen damit frei Schnauze zu tun und lassen was er wollte.
Interessant auch, dass Rico, the good ole Shoe (immerhin ein aktiver Rechtsanwalt), plötzlich als angeblicher "Chefbuchhalter" herhalten muss. Beim Haftprüfungstermin war doch noch ein ganz anderer "der Buchhalter".
Zu dem älteren Damenkränzchen denen der forsche Jungkönig an die Handtaschen gegangen ist, kann ich nur anmerken, dass man schon mit mehreren Klammerbeuteln gepudert sein muss wenn man sich Anlage-Tipps von so einem schrägen Harlekin wie Geisterheiler Karma Singh aufschwatzen lässt.
Wobei ein Teil von Fitzeks "Erfolg" darauf beruht, dass er sich jederzeit ohne Reue selbst belügen kann. Wenn die Dame von einem Bio-Hof spricht ist das für Fitzek prompt auch "seine" wunderbare Idee und er malt ihr gleich in den schönsten Farben aus was für einen herrlichen Traum er da "schon längst" in Planung hat. Alles easy, kein Problem, jede Menge engagierte Mitstreiter stehen bereit. Viele junge Menschen, die alle auch nur genau diesen Traum verwirklichen wollen. Es fehlt eigentlich nur eine größere Summe Geld, um gleich mit der Realisierung zu beginnen...
Fitzek glaubt seine Phantasien wenn er sie ausspricht. Und er wird, wenn das Geld eingegangen ist, auch tatsächlich irgendeinen Heiopei damit beauftragen "mal eben" einen Bio-Hof zu planen. Ein oder zwei Mal wird darüber vielleicht noch gesprochen. Der Heiopei ist vollkommen überfordert und bald froh wenn Fitzek ihn nicht mehr darauf anspricht. Aber bald schon wuchern neue Phantasien und Phantasmen.
Wenn nachgefragt werden sollte, ist Fitzek sofort wieder Feuer und Flamme, fabuliert von der Planung, die er fähigen Mitarbeitern übergeben habe. Vielleicht fragt er sogar mal nach und zieht ein paar Ohren lang. Aber ansonsten muss er sich doch um viele neue Projekte kümmern. Wenn immer wieder nachgefragt wird und die Ausreden und Ausflüchte nicht mehr ziehen, sagt Fitzek einem, so ganz im Vertrauen, dass es in seinem Staat natürlich noch ganz andere, höchst wichtige Unternehmungen gäbe. Und nach längeren Geschwurbel von dem Verkaufstalent Fitzek wird dann aus einem Bio-Hof eine Pyrolyse-Tankstelle und anstatt gesundem Obst werden ein paar leckere Kanister Treibstoff aus Plastikmüll versprochen. Das kann er. Sonst nichts.