Die Einstellung zu Geld ist bei manchen Leuten ja, hm, sagen wir mal: sonderbar. Wenn sie die Möglichkeit sehen, zu mehr Geld zu kommen, dann greifen sie ohne jegliches Zögern zu, vor allem aber ohne jedes Nachdenken. Hingegen sehen dieselben Leute "Geld" als etwas grundsätzlich Schlechtes, Böses an, das an allem Unheil in der Welt schuld sei.
Hinzu kommt, zumindest in Deutschland, eine Grundhaltung weiter Teile der Bevölkerung, der zufolge der Euro irgendwie schlechter sei als die Mark. Alles soll teurer geworden sein, aber der Euro soll zugleich weniger stabil und weniger wert sein als die Mark.
Wenn ich mir so überlege, wann ich das erste Mal eine Anzeige gesehen hatte, die ankündigte, der Euro werde untergehen, dann muss das schon Jahre her sein. Wäre etwas Wahres an allen diesen Anzeigen gewesen, dann dürfte es den Euro längst nicht mehr geben.
Ein Grundproblem dürfte sein, dass der Stand ökonomischer Grundlagenkenntnisse bei den meisten Leuten schlecht ist und dass auch die Schulen (zumindest in Deutschland) nicht wirklich grundlegendes Wissen über Geld und Wirtschaft vermitteln. Vor ein paar Tagen ist "E&W" von der GEW erschienen, worin sich ein lautstarkes Lamento darüber findet, dass die ach so bösen Wirtschaftskreise in den Schulen ein und aus gingen und ihre Propagandamaterialien dort ausstreuten. Wäre dem so, dürfte eigentlich der ökonomische Wissensstand deutscher Schulabgänger nicht so gering sein.
Fatzke verfügt selbst nur über sehr geringe ökonomische Kenntnisse. Ausgeprägt ist nur sein Talent, leichtgläubigen Leuten Geld abzuluchsen - neben seinem Drang, auf fremde Kosten zu leben. Allerdings hat er schon verstanden, die diffusen Ängste und Sorgen zusammen mit der erwähnten fundamentalen Unwissenheit über Geld und Wirtschaft für seine Zwecke auszunutzen. In der Tat dürfte dies sein einziges Projekt sein, das halbwegs funktioniert hat - allerdings mit dem Nebeneffekt, dass er deswegen einsitzt und vor Gericht steht.
Die entscheidende Frage harrt allerdings noch ihrer Beantwortung: Wo sind die fehlenden Beträge geblieben? Zumindest ein Teil ist sinnlos verbraten worden, das scheint sicher zu sein. Pyrolyseanlage, Wasserauto, Marmorvorrat usw. mussten ja auch bezahlt werden. Ein Teil ist offensichtlich in Fatzkes und seiner Adeppen Lebensunterhalt geflossen. Da müsste aber noch ein Rest bleiben, über dessen Verwendung bisher keine Klarheit herrscht. Und Fatzke schweigt dazu.