Brrrrrr-exit

[Finanzbeamter]

[Kängurumodus]

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.
Boris Johnsons

[/Kängurumodeus]

[mork77]

1. spätestens am 31.01.2020 kann hier dann wohl zu. Vielleicht schon früher.

2. In Nordirland hat der DUP das Verhalten nicht geschadet. Wohl keinerlei Veränderungen. Nordirland wird wohl vorerst im United Kingdom verbleiben.

3. Schottland: Die SNP hat besser abgeschnitten und gewinnt vielleicht 50 der 59 schottischen Sitze. Damit ist der Kampf für ein zweites Referendum eröffnet. Johnson wird sich dem verweigern. Der SNP kann es egal sein. Jede Ablehnung aus Londen ist ein Sieg, weil sie die Wut und die Ablehnung nur verstärkt.

[Finanzbeamter]

Schottland: Die SNP hat besser abgeschnitten und gewinnt vielleicht 50 der 59 schottischen Sitze. Damit ist der Kampf für ein zweites Referendum eröffnet.

Wieso komplizier wenn es auch einfach geht?

[dtx]

1. spätestens am 31.01.2020 kann hier dann wohl zu. Vielleicht schon früher.

Mit dem Austrittstermin geht der Tanz erst richtig los. Alleweil stellt sich die Frage, ob Bobbele mit seiner satten Mehrheit nun den Trumpschen Auftrag gleich erfüllt und sein Feigenblattabkommen in die Tonne tritt, bei dem ihn ohnehin nicht interessiert, wie es umgesetzt werden kann oder ob er damit bis zum Jahresende 2020 wartet.

Man sieht auch, wie das Wahlrecht und der Zuschnitt der Wahlkreise wieder einmal die Wahl entschieden hat: Die LibDems kriegen für fast 3,7 Mio Stimmen immerhin 11 Sitze, während Bobbele mit nur dem Vierfachen davon nicht etwa 44 Sitze bekommt, sondern die Mehrheit abgeräumt hat. Der Abstand zwischen Bobbele und Corbyn entspricht in etwa den Stimmen der LibDems. Im Parlament werden daraus aber nicht 11, sondern 162 Sitze ...

Hier kann man sich das Drama im Detail anschauen:
https://www.theguardian.com/politics/ng-interactive/2019/dec/12/uk-general-election-2019-full-results-live-labour-conservatives-tories

2. In Nordirland hat der DUP das Verhalten nicht geschadet. Wohl keinerlei Veränderungen.

Sie haben 2 Sitze verloren: Belfast South an die SDLP und Belfast North an SF.
Die SDLP hat ihren zweiten Sitz SF abgenommen. Mit dem Konzept, nicht nach Westminster zu gehen, scheinen also auch nicht alle glücklich zu sein.

Nordirland wird wohl vorerst im United Kingdom verbleiben.

Das ist aber dem Unvermögen der Nordiren, das Karfreitagsabkommen punktgenau umzusetzen und der daraus folgenden Suspendierung des Lokalparlaments geschuldet, so daß ein Referendum zur Vereinigung Irlands nicht abgehalten werden kann.

3. Schottland: Die SNP hat besser abgeschnitten und gewinnt vielleicht 50 der 59 schottischen Sitze.

Die drei südlichsten Wahlkreise Schottlands gingen an Bobbele. Heißt: Von den direkt Betroffenen nimmt die knappe Hälfte (46-48%) auch den Brexit in Kauf, wenn sie keine Landgrenze vor die Nase gesetzt kriegen.

Im Norden hätte man mit taktischem Wahlverhalten zugunsten der SNP den Tories leicht zwei der drei Sitze abnehmen können, da betrug der Abstand 413 bzw. 843 Stimmen. In Orkney und Shetland lagen zwischen LibDems und SNP gar nur 204 Stimmen.

Damit ist der Kampf für ein zweites Referendum eröffnet. Johnson wird sich dem verweigern. Der SNP kann es egal sein. Jede Ablehnung aus Londen ist ein Sieg, weil sie die Wut und die Ablehnung nur verstärkt.

Und was meinst Du, wird aus der Wut und der Ablehnung Zielführendes gemacht?

[Neubuerger]

Damit ist der Kampf für ein zweites Referendum eröffnet. Johnson wird sich dem verweigern. Der SNP kann es egal sein. Jede Ablehnung aus Londen ist ein Sieg, weil sie die Wut und die Ablehnung nur verstärkt.

Und was meinst Du, wird aus der Wut und der Ablehnung Zielführendes gemacht?

Das kann man ja beim Brexit besichtigen.
Ich denke aber auch, das sich mit diesem Wahlergebnis das "vereinigte" Königreich mittelfristig erledigt hat.

[hair mess]

Ich bin so schockiert.

Hoffte ich doch noch immer auf ein happy end.

[Sandmännchen]

hoffentlich nur hoffen und nicht glauben, sonst bin ich schockiert.

[mork77]

Und was meinst Du, wird aus der Wut und der Ablehnung Zielführendes gemacht?

Das hängt so ein bisschen davon ab, wie London damit umgeht. Und da in London Johnson sitzt, schwant mir nichts gutes.

Ergibt Separatismus und Kleinstaaterei Sinn?
-> Nein, in der Regel nicht.

Trotzdem kommt es vor, siehe Bougainville oder Timor. Hongkong hat ja auch keine Lust, sich Winnie Puuh zu unterwerfen.

Ein zweites Referendum wird mit Sicherheit kommen, wenn nicht jetzt, dann in ein paar Jahren.

Das Ergebnis wird sicher auch abhängig davon sein, wie es der Insel ausserhalb des Klubs so ergeht.

Mit dem Angriff Steiners Mit dem Deal mit Trump wird das sicher alles in Ordnung kommen!

[Rabenaas]

Hoffte ich doch noch immer auf ein happy end.

Unverbesserlicher Optimist!

[hair mess]

Und op ti Mist machen! Unverbesserlich!

[dtx]

Das hängt so ein bisschen davon ab, wie London damit umgeht.

Gar nicht. Bobbele wird Nicola am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Für die Abschaffung des Zustimmungsvorbehaltes hätte es wohl auch im alten Parlament keine Mehrheit gegeben, wenn Bercow den Antrag überhaupt zugelassen hätte. Die Zustimmung zum vorigen gab es ja auch nur, weil die Londoner Regierung glaubte, daß es nicht "schiefgehen" werde. Und dann mußte ihnen die Queen die Kastanien aus dem Feuer holen:

https://www.welt.de/politik/ausland/article132258174/Queen-warnt-Schotten-vor-der-Unabhaengigkeit.html

https://www.welt.de/politik/ausland/article200635576/Intimes-ueber-die-Queen-ausgeplaudert-David-Cameron-macht-Aerger.html

Im Zusammenhang mit einem möglichen Referendum ist nun nicht der Blick auf das gestrige, sondern der auf das Wahlergebnis der Regionalwahl in Schottland (2016) maßgebend, bei der die SNP mit 62 von 128 Sitzen keine absolute Mehrheit bekam.
https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_Schottland_2016

Ergibt Separatismus und Kleinstaaterei Sinn?
-> Nein, in der Regel nicht.

Wobei die Abspaltung Schottlands ja das Gegenteil von Kleinstaaterei und Separatismus wäre, wenn sie gehen, um in der EU bleiben zu können. Aber diese Logik ist dort kein Allgemeingut. Die Ablehnung des Brexit und die schottische Eigenständigkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Entscheidung, ob man Stiefel oder Sandalen anzieht, hängt am Ende weniger davon ab, ob einem deren Farbe gefällt.

[Grashalm]

"Geil" wie jetzt alle abgehen und meinen die Briten hätten es der EU jetzt so richtig gegeben.

Naja wir werden ja sehen was jetzt passiert.

[Sandmännchen]

Jetzt wächst wieder zusammen, was einstmals getrennt war. Nur unter umgekehrten Machtverhältnissen.

[dtx]

Auch der Merkur sieht es so: Der Spaß geht jetzt erst richtig los. Schließlich hat das von Bobbele in Aussicht gestellte Abkommen, falls er es überhaupt ratifizieren läßt, nur einen Zeithorizont bis zum Ende nächsten Jahres. Bis dahin soll ein Handelsabkommen ausgehandelt werden, das sich Johnson - Stand jetzt - als eine Rosinenpickerei vorstellt, die alle seine Vorgänger erblassen ließe. Und wenn die EU diese Einhörner nicht liefern will, wird er wohl wieder die Verhandlungen platzen lassen wollen. Nur daß ihn jetzt keiner mehr dabei einbremst ...

https://www.merkur.de/politik/johnson-sieg-bei-grossbritannien-wahl-kommt-jetzt-brexit-schock-zr-13303548.html

Interessant zu lesen - https://www.buzzfeed.com/emilyashton/boris-johnson-uxbridge?origin=btm-fd - mit dem Wissen, daß Bobbele in seinem Wahlkreis gestern wieder 52% bekommen hat und sein Herausforderer 32%.

[Sandmännchen]

Nun ja, Demokratie umschließt das Recht, miserable Entscheidungen zu fällen. Meine Prognose: Das UK wird sich Trump an den Hals werfen, und bekommt dann amerikanische Sozialverhältnisse. In der Richtung sind sie aber eh schon eine ganze Weile unterwegs.

Das sind dann klare Verhältnisse. Wahrscheinlich am Ende besser als das ständige Hinundher der letzten Jahre.

Nur für Irland ist es großer Mist.