Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 164360 mal)

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Offline hair mess

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #195 am: 13. Dezember 2018, 13:34:22 »
Jede Art von sprit wird da am höchsten besteuert, wo die Leute am ehesten bereit sind, diese Steuer mitzubezahlen, weil man auf den sprit nicht verzichten kann.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline Neubuerger

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #196 am: 13. Dezember 2018, 13:52:06 »
Jede Art von sprit wird da am höchsten besteuert, wo die Leute am ehesten bereit sind, diese Steuer mitzubezahlen, weil man auf den sprit nicht verzichten kann.

Dafür ist Alkohol dann, im Vergleich zu Skandinavien beispielsweise, doch sehr billig.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 

Offline Sandmännchen

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #197 am: 13. Dezember 2018, 18:25:47 »
Komisch eigentlich, dass niemand der Leaver behauptet hat, dass der Alkohol in Schottland nur wegen der EU so teuer sei.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
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Herr Dr. Maiklokjes

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #198 am: 13. Dezember 2018, 19:16:41 »
Falls jemand eine Brieffreundschaft mit Theresa pflegt, in Wittenberg wird bald was frei.
 

Offline Noldor

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #199 am: 13. Dezember 2018, 19:59:51 »
Falls jemand eine Brieffreundschaft mit Theresa pflegt, in Wittenberg wird bald was frei.

Am Bahnhof Number 4?
 

Offline Sandmännchen

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #200 am: 13. Dezember 2018, 20:25:28 »
Ich glaube, mir geht ein Licht auf!

Frau May macht alles so furchtbar, dass sich niemand findet, der sie ablösen möchte. Verbrannte Erde in Westminster Palace.

Auch eine Methode.
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #201 am: 13. Dezember 2018, 20:30:16 »
Das setzte dann eine Sezession voraus, die auch nicht einfach mal so geht. Zudem stellt sich ein weiteres Problem, mindestens für Schottland. Nordirland könnte sich ggf. einfach Irland anschließen und wäre damit automatisch Teil der EU. Schottland hingegen wäre ein neuer Staat und müsste erst die Aufnahme in die EU beantragen und das ganze Beitrittsverfahren durchlaufen. Das dauert durchaus Jahre.
Vielleicht wäre die EU bereit, da ein Auge oder auch zwei zuzudrücken, doch im Zusammenhang mit den schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen wurde eben dies als zumindest offiziöse Position vertreten. So schnell wird man diese wohl nicht wieder los, abgesehen von einem eventuellen Glaubwürdigkeitsverlust.

Das Szenario, daß Schottland sich abspaltet und nicht mit austritt, ist ja gerade deswegen verworfen worden, weil die EU mit Sezessionsbestrebungen nichts am Hut haben will. Wenn sie das ernsthaft diskutieren würde, stünden ja sofort die Katalanen auf der Matte - und vermutlich nicht nur die. Wenn aber UK austritt, geht eine eventuelle Abspaltung Schottlands die EU nichts an. Daß die Schotten dann einen regulären Beitrittsprozess absolvieren müßten, läßt sich leider nicht vermeiden. Und da weiß man dann nicht, wie sich Spanien und andere Zentrifugalmächte dazu stellen werden.
 
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Offline Pantotheus

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #202 am: 13. Dezember 2018, 21:04:14 »
In der Fantasie geht das ganz leicht: Man erklärt sich einfach mal für unabhängig und teilt der EU mit, dass man bei ihr bleiben will. Punkt. In der Praxis handelt es sich um langwierige Vorgänge.
Schottland hätte auch nach einer Sezession von GB vor dem Brexit die Mitgliedschaft in der EU neu beantragen und erwerben müssen. Da Schottland aber bis zur Unabhängigkeit ja schon Mitglied der EU gewesen wäre, wäre eine Prüfung der Beitrittsfähigkeit wohl eher symbolischer Natur gewesen. Wird aber der Brexit vollzogen und ist GB einige Jahre nicht Mitglied der EU, bevor Schottland sich doch noch abspaltet und flugs die EU-Mitgliedschaft beantragt, sieht es völlig anders aus. Schon wenige Jahre eigener Entwicklung könnten zu erheblichen Abweichungen in der Rechtsetzung, der praktischen Handhabung wichtiger Kernthemen der EU usw. führen. Das Problem, dass sich ein EU-Mitgliedsstaat einem Beitritt widersetzt, ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Was aber hinzu kommt, ist der Vollzug der Sezession. Die neuere Geschichte hält ja eine ganze Reihe Beispiele von Staaten bereit, die sich von anderen abgespalten haben oder die zerfallen sind. Dabei stellen sich ähnliche Probleme wie beim Brexit: Was geschieht z. B. mit den Engländern, Walisern oder Iren, die in Schottland leben, aber keine Schotten werden möchten? Was geschieht umgekehrt mit Schotten, die im übrigen GB leben? Wie werden ehemals gemeinsame Institutionen aufgelöst, staatliche Vermögenswerte geteilt usw.? Im Grunde ist dies eine ähnliche Problematik wie bei einer Scheidung: Wer bekommt was? Wer übernimmt welche Schulden und Verpflichtungen? Was geschieht mit den Kindern (im Fall von Staaten: Staatsangehörigen)? Schon bei "einfachen" Scheidungen werden die Scheidungsfolgen gern unterschätzt. Bei einer Aufteilung GBs kämen neben der Regelung der "Scheidungsfolgen" die bereits vom Brexit her bekannten Probleme hinzu, etwa das Grenzregime zwischen einem EU-Schottland und einem Nicht-EU-Rest-UK, zudem die bereits erwähnten Anforderungen an einen Wieder-Beitritt zur EU.
Gewiss sind alle diese Probleme mit Zeit und gutem Willen irgendwie lösbar. Der einfachste Weg wäre allerdings, den Status quo beizubehalten.
Gerade was Sezessionen angeht, finden sich in der neueren Geschichte auch Beispiele dafür, dass solche zu Gewalt geführt haben. Der Nordirlandkonflikt ist ja u. a. eben gerade die Folge einer Sezession.
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Offline Rabenaas

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #203 am: 13. Dezember 2018, 22:06:23 »
Komisch eigentlich, dass niemand der Leaver behauptet hat, dass der Alkohol in Schottland nur wegen der EU so teuer sei.

Dürfte daran liegen, daß es auch schon vorher so war.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 

Offline BlueOcean

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #204 am: 13. Dezember 2018, 23:44:00 »
In der Fantasie geht das ganz leicht

Das Brexit-Dilemma in a nut shell. :)

Die SNP (eine "National"-Partei, die in der EU-Fraktion der Grünen ist) wird es sich aber nicht nehmen lassen, ein neues Referendum über die Unabhängigkeit zu fordern. Und langfristig wird Westminster sich dem nicht widersetzen können.

Wenn der wie-auch-immer-Brexit nicht zu einem Erfolg wird (wie auch immer) gehe ich davon aus, dass die Schotten sich sogar deutlich für eine Unabhängigkeit aussprechen werden. Sie waren beim letzten Mal schon nah an der Mehrheit und zu den Argumenten wider die Unabhängigkeit zählte damals zentral die Tatsache der EU-Mitgliedschaft. Entsprechend haben sie auch deutlich gegen den Brexit gestimmt und können jetzt nur noch die Köpfe schütteln.

Bei ihrem Pragmatismus traue ich ihnen auch durchaus zu, die mit einer Sezession verbundenen Probleme zu lösen. Und wenn Länder wie Spanien tatsächlich gegen einen (natürlich machbaren) "Schnell-Beitritt" opponieren sollten, kann man leicht einen "Norwegen-Status" erlangen und dann das übliche Prozedere zur Vollmitgliedschaft durchlaufen.
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Offline Pirx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #205 am: 14. Dezember 2018, 03:06:10 »
In diesem Szenario wäre das British Empire dann sogar nur noch auf einen Teil der Insel geschrumpft plus irgendwelcher Schafweiden auf den Falklandinseln und sonstigen unwirtlichen Eilanden.
Erstaunliche Entwicklung: Vom Kolonialchampion über den Sieger zweier Weltkriege hin zum - nun ja - größeren Provinznest. Hauptsache, man ist was Besonderes.
 

Offline mork77

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #206 am: 14. Dezember 2018, 08:00:20 »
Na ja, dann kann sich zumindest die britische Armee Wieder auf das wesentliche konzentrieren...


Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 

Offline Rabenaas

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #207 am: 14. Dezember 2018, 08:06:37 »
Tut sie doch seit jeher. Unschlagbar beim Exerzieren...



und beim Paradieren...

...

und nicht zuletzt werden da die Vorgesetzten noch respektiert!



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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #208 am: 14. Dezember 2018, 09:07:46 »
Nach über 30 Jahren hat sich nichts an den Gegebenheiten geändert:


 
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Jean Dark

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #209 am: 14. Dezember 2018, 16:09:53 »
Sehr gelungener Artikel im Guardian, der zurecht darauf hinweist, dass am momentanen Status des Brexit in erster Linie die Briten Schuld sind, weil sie die nun beinahe zwei Jahre seit dem offiziellen Austrittsantrag nicht mit Verhandlungen mit der EU, sondern mit internem "Klumpaquatsch" wie Neuwahlen und Misstrauensvoten verprasst haben:
https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/dec/14/westminster-2016-brexit-british-politics

Meine Lieblingspassage in dem Artikel könnte also auch aus der Feder der "Monty Pythons" stammen:
Zitat
Brexit, as experienced by EU leaders, is the same banal dialogue played on a loop. It goes roughly as follows:

UK: We are leaving.
EU: We wish you wouldn’t, but if you must, there is a process with one fundamental principle: you cannot retain privileges of EU membership without an obligation to uphold EU law. With that in mind, here are the options ...
UK: We do not like those options and refuse to choose between them.
EU: No other options exist.
UK: We believe they do.
EU: Tell us what they are.

(At this point the UK government wastes months arguing over whether it is better to use a jet pack or a magic feather to fly over a rainbow.)

UK: We would like to continue enjoying privileges of EU membership without obligations to uphold EU law.
EU: No.

« Letzte Änderung: 14. Dezember 2018, 16:19:57 von Jean Dark »
 
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