Das dürfte sich schlimmer auf seinen Geldbeutel auswirken als sämtlich Kürzungen der Subventionen.
Das ist IMHO der Punkt: Vielleicht ging es ihm mal um Subventionen, aber er ist abgedriftet. Kann sein. Dann hat er vielleicht verkannt, daß das Problem anders liegt. Ja, Subventionen sind (leider) wichtig, weil viele Betriebe sonst gar nicht überleben könnten. Aber sie sind es deshalb, weil die Kunden, weil die Bevölkerung nicht bereit ist, für gute Ware auch den entsprechenden, fairen Preis zu bezahlen. Wenn Du für das Kilo Zwetschgen beim Großhändler 60 Cent oder mit Glück vielleicht einen Euro bekommst, dann kannst Du sie auch gleich zu Schnaps machen. Dann musst Du nicht noch das Verpackungsmaterial kaufen, das Dir übrigens niemand bezahlt.
Die Menschen wollen makellose Produkte, ungespritzt, bitte bestenfalls mit Bio- und Ökosiegel und natürlich aus der Region. Ja klar, das ist ein sehr verständlicher Wunsch. Der Wunsch der Erzeuger, dafür auch entsprechend bezahlt zu werden, wird mit dem Argument weggelächelt, daß, wenn die Erzeuger nicht spuren, man auch im Ausland die Ware bekommen könne. Die sei eh billiger.
Die Leute wollen nichts bezahlen. Das ist das Problem, nicht die Steuererleichterungen und Subventionen durch den Staat, die es ja nur genau deshalb gibt, damit nicht massenhaft Betriebe sterben. Ich glaube, kaum ein Kleinbauer will diese Subventionen, weil viel zu viel Bürokratie und Papierkrieg. Aber er muss sie nehmen, wenn er nicht zumachen will.
Und ich glaube weiterhin, daß die meisten Landwirte nicht so ticken wie die Rechtsextremen, die jetzt auf den Zug aufgesprungen sind und das Thema für sich vereinnahmen wollen. Ich glaube vielmehr, daß es den meisten unangenehm ist, mit dieser menschen- und demokratiefeindlichen Truppe in einen Topf geworfen zu werden.