Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1504381 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9135 am: 3. Juli 2021, 07:35:25 »
Bei Herrn Priem hat man mal kurz durchgelüftet:


Zitat
Von wegen Nazi-Ruhestand...
Waffen-Razzia bei Rechts-Rocker Arnulf Priem

2. Juli 2021 19:47
Bereich: Berlin

Wer glaubte, dieser Rechtsextremist sei im Nazi-Ruhestand, dürfte sich getäuscht haben: Denn auch mit 73 Jahren trägt Arnulf Priem seine Gesinnung noch immer öffentlich zur Schau. Am Freitag bekam er mal wieder Besuch von der Polizei...

Razzia beim Rechts-Rocker! Pünktlich um 6 Uhr rückten Polizei, Staatsanwaltschaft und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zu Priems Haus an der Schönerlinder Straße in Buch aus. Sie hatten einen Durchsuchungsbeschluss gegen den Gründer der gleichnamigen Wehrsportgruppe dabei. Der Vorwurf gegen den Rocker der rechtsextremistischen Vandalen und Ex-Landesvorsitzenden der Deutschen Alternative: Verdacht des Verwendens von verfassungsfeindlichen Symbolen.
Spoiler
Mona Lorenz, Sprecherin der Staatsanwaltschaft: „Konkret geht es um die Verwendung von Hakenkreuzsymbolen auf einer Uhr und einem Ring. Beides soll er in der Öffentlichkeit getragen haben. Die Gegenstände wurden bei den Maßnahmen auch aufgefunden.“

Auch eine Gas- und eine Schreckschusspistole fanden die Ermittler beim Alt-Nazi. Alles wurde beschlagnahmt, obwohl die Waffen nicht generell verboten sind. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie einer waffenrechtlichen Einordnung unterzogen und auf Umbauten untersucht werden.

Denn das SEK hatte nicht ohne Grund die Razzia abgesichert: Am 15. Juli 2012 stießen Fahnder bei der Durchsuchung seiner damaligen Wohnung in Moabit auf zwei Maschinenpistolen, einen schussbereiten Revolver und weitere Waffen. Erklärtes Ziel von Priems 1984 aufgelöster und mit der Jugendorganisation Wotans Volk wiederbelebter Wehrsport-Truppe war der bewaffnete Umsturz.

Das letzte Mal vor Gericht stand Arnulf Priem im April 2018. Da kassierte er als einer der Mitbetreiber des rechtsextremistischen Internet-Forums Thiazi.net eine Haftstrafe von einem Jahr und 10 Monaten – auf Bewährung.

In einer im vergangenen Jahr gezeigten NDR-Reportage (Der Traum vom Umsturz – Neonazis und die Wende) gab er Kette rauchend den altersmilde gewordenen Rechtsextremisten, der im Wald auf einer Bank sitzt und von alten Zeiten erzählt.
[close]
https://www.bz-berlin.de/berlin/waffen-razzia-bei-rechts-rocker-arnulf-priem


Der Herr wäre doch Kandidat für ein Waffenverbot gem. § 41 WaffG?
Dann wäre auch der Besitz des Gasers strafbar ...
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9136 am: 3. Juli 2021, 12:27:51 »
Genau! Aber die Linken!    :facepalm:



Zitat
Viel Verständnis für Rechtsextreme

Von Marc Bucher|Datum: 30.06.2021
Die Freiburger Polizei hat es in die überregionalen Medien geschafft. Diesmal geht es nicht um Polizisten, die sich rechtsextreme Chatnachrichten schicken. Aber ein Problem mit Rassisten in den eigenen Reihen und im Umgang mit Rechten gibt es offensichtlich in der Stadt.
Spoiler
In einem Freiburger Wohngebiet trafen am 12. Juni zwei junge Antifaschisten auf Robert H., einen stadtbekannten AfD-Kandidaten der letzten Kommunalwahl. Robert H. ist fester Bestandteil der wöchentlichen Autokorsos der sogenannten "Querdenker" und trat mehrmals gemeinsam mit dem bundesweit bekannten Dubravko Mandic, der sich selbst als "Obernazi" bezeichnet, in Erscheinung. Die jungen Antifaschisten riefen in Richtung Robert H. "Faschist". Danach, so die Schilderung der Autonomen Antifa Freiburg, lief Robert H. den beiden hinterher, versuchte sie zu filmen und kündigte an, sie wegen Beleidigung anzuzeigen. Als sie die Hand vor die Kamera hielten, habe Robert H. die Jugendlichen mit Pfeffergel angegriffen. Ein Autofahrer sei auf das Geschehen aufmerksam geworden, habe den durch das Pfeffergel verletzten Jugendlichen helfen wollen und sich zwischen sie und Robert H. gestellt. Unstrittig ist, was dann folgte: "Querdenker" Robert H. griff zum Messer und verletzte den 61-jährigen Autofahrer, der anschließend ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Bei der Freiburger Polizei klingt das so: "Am vergangenen Samstag, wurde der Polizei (…) von einem Anrufer mitgeteilt, dass er soeben (…) angegriffen worden sei. Der 39-Jährige gab an, dass er von insgesamt drei Personen tätlich angegangen wurde und sich daraufhin mit Pfefferspray und einem mitgeführten Messers (sic!) verteidigt habe. Am Einsatzort konnte ein 61-jähriger Mann mit einer leichten Schnittverletzung im Bereich des Oberkörpers angetroffen werden." Die Freiburger Polizei verbreitete damit zwei Tage nach dem Vorfall lediglich die Version von Robert H. und das, obwohl es die ausführliche Schilderung auf der Seite der Autonomen Antifa Freiburg gab und die Polizei den verletzten 61-jährigen noch am Tattag im Krankenhaus befragt hatte. Es existieren zudem mehrere Zeugen, die der Erzählung von Robert H. deutlich widersprechen.

Bemerkenswert ist auch die Einordnung der Verletzung des Ersthelfers als leichte Schnittverletzung. Der taz zeigte der Betroffene eine vier Zentimeter lange Schnittwunde unter der Brust, die mit neun Stichen genäht werden musste. Unwahrscheinlich, dass eine Polizeipressestelle eine solche Verletzung bei einem Polizisten ebenfalls als "leichte Verletzung" bezeichnen würde.

Der Eindruck, die Freiburger Polizei verharmlose die Gefahr von rechts, verstärkt sich dadurch, dass Robert H. bereits in einen weiteren körperlichen Angriff gemeinsam mit Dubravko Mandic involviert war. Im Kommunalwahlkampf 2019 sollen sie zwei Personen angegriffen haben, denen sie vorwarfen, AfD-Wahlplakate entfernt zu haben. Robert H. soll einem Fahrradfahrer, der den Angegriffenen zur Hilfe geeilt war, mit einer Zange auf den – zum Glück durch Radhelm geschützten – Kopf geschlagen haben. Dubravko Mandic wurde vom Amtsgericht Freiburg im Dezember 2020 zu einer Strafe von sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil Mandic in Revision gegangen ist. Der Einsatz von Pfefferspray und der Eisenzange war im Prozess unstrittig. Die Verteidigung versuchte, das Geschehen aber unter "Notwehr" zu fassen: eine auffällige Parallele zum jetzigen Fall. Der Prozess gegen Robert H. wegen des Angriffs hat noch immer nicht stattgefunden. Die von ihm gewählte Rechtsanwältin ist übrigens Nicole Schneiders, die Verteidigerin von Ralf Wohlleben im NSU-Prozess.

Rassistische Hetzjagd
Am selben Tag wie dem der Messerattacke gab es in Freiburg auch noch eine rassistische Hetzjagd. Am hellichten Tag in der belebten Eschholzstraße. Hierbei beschränkte die Polizei sich nicht auf eine erstaunliche Bewertung im Nachhinein, sondern mischte gleich aktiv mit. Mutmaßlicher Hauptakteur der Hetzjagd, bei der am Ende ein Dutzend Männer einen 35-jährigen lettischen Antifaschisten über eine halbe Stunde lang verbal und körperlich bedrängten, war ein Polizeihauptkommissar, der unter anderem "Ausländer raus" geschrien hat. Und noch ein Polizeihauptkommissar war Teil der Gruppe. All das bestätigte die Freiburger Polizei am 28. Juni gegenüber "Radio Dreyeckland". "Ich bin sehr angespannt. Ich konnte wenig schlafen. Wenn jemand hinter mir läuft, bin ich angespannt, dass im nächsten Moment etwas passieren könnte", berichtet der Angegriffene im Interview mit dem Radiosender. Er habe fünf offenbar betrunkene Menschen an einer Ampel überholt und dabei schon ein schlechtes Gefühl gehabt. Als er die Gruppe hinter sich gelassen hatte, vernahm er von hinten die Rufe "Ausländer raus". Der in Freiburg lebende Lette, der zu diesem Zeitpunkt einen Irokesenschnitt trug, erfüllte mit seinem Äußeren für die Männergruppe ganz offenbar die Kategorie "Feind". Er fragte die Gruppe, wohin er gehen solle, ob es Probleme gebe. Wie sich die Situation dann entwickelte, klingt ziemlich unglaublich und ist aus Perspektive des Betroffenen auch auf der Seite der Autonomen Antifa Freiburg minutiös dargestellt. Gleich mehrfach wurde der Lette offenbar von der Gruppe, zu der später noch weitere Männer stießen, mit dem Tod bedroht, rassistisch beleidigt und körperlich attackiert. Bestürzend an dem Bericht ist zudem, dass während der ganzen Zeit bis auf eine ältere Frau niemand eingegriffen habe, obwohl der Angegriffene rund 30 Personen gebeten habe, ihm zu helfen oder zumindest die Polizei zu rufen.

Bemüht sich die Freiburger Polizei nun um Transparenz und zieht Konsequenzen? Mitnichten.

Die Polizeipresseerklärungen zu der Hetzjagd tragen immer noch den verharmlosenden Titel: "Streitigkeiten zwischen mehreren Personen" und enthalten absurd anmutende Erklärungen für die Geschehnisse. So räumt die Freiburger Polizei zehn Tage nach der Hetzjagd ein: "Als hinreichend gesichert erscheint es, dass es aus einer Gruppe heraus zu dem Ausspruch 'Ausländer raus' gekommen ist", und weiter: "Worauf sich dieser Ausspruch bezog bzw. aus welcher Motivation heraus dieser Ausspruch getätigt wurde, bildet aktuell einen Bestandteil der Ermittlungen. Da in alle Richtungen ermittelt wird, wird aktuell auch geprüft, ob dieser Ausspruch an eine konkrete Person gerichtet oder im Zusammenhang mit einer Sachverhaltsschilderung einer Begebenheit, die mehr als drei Jahrzehnte zurücklag, getätigt wurde." Aha.

Es bleibt der Eindruck, die Freiburger Polizei versuche, Schaden von einem hohen Polizeibeamten abzuwenden. Da klingt auch das Ende der Polizeipressemitteilung wenig glaubwürdig. "Sollten sich Erkenntnisse hinsichtlich eines rassistisch motivierten bzw. eines diskriminierenden Verhaltens durch einen Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Freiburg erhärten, werden disziplinarische Maßnahmen ergriffen. Entsprechende Verhaltensweisen haben beim Polizeipräsidium Freiburg keinen Platz und laufen unserem Werteverständnis zutiefst zuwider." Am 28. Juni hatte die Freiburger Polizei noch keine dienstrechtlichen Konsequenzen gezogen, trotz erdrückender Beweislage.

Linke sind viel gefährlicher
Für den Angegriffenen ist die Tatsache, dass jemand, der ihn mutmaßlich mit dem Tod bedroht hat, noch mit Waffe herumläuft, wenig beruhigend. Am Telefon erzählt er noch gut zwei Wochen nach der Tat, dass er mit den Ereignissen psychisch nicht klarkomme. Gerade habe er beim Joggen jemanden gesehen, der leichte Ähnlichkeiten mit einem aus der Gruppe hatte, sein Magen habe sich sofort zusammengezogen. Die Hetzjagd werde sein Leben in den nächsten Jahren prägen. Er ist in Ungarn aufgewachsen und hat Budapest nach einer Polizeigewalterfahrung verlassen. Er komme nicht klar damit, dass ihm so etwas nun in Freiburg passiere.

Aufschlussreich für eine Bewertung des Umgangs der Freiburger Polizei mit der rassistischen Hetzjagd ist auch die Reaktion des Polizeipräsidenten Franz Semling auf einen offenen Brief der Fraktionen "Eine Stadt Für Alle" und "JUPI" im Freiburger Gemeinderat. Diese forderten eine umfassende Aufklärung der Ereignisse vom 12. Juni. Sie wollten etwas über die Größe der rechtsradikalen Szene wissen, eine Einschätzung über die Gewaltbereitschaft der "Querdenken"-Szene erhalten und fragten, warum die rassistischen Beleidigungen durch den Polizeibeamten keine Erwähnung in der Pressemitteilung erhalten hatten. Nachdem er kurz seine Betroffenheit angesichts der Ereignisse vom 12. Juni ausgedrückt hatte, kam Semling zu seiner offensichtlichen Hauptbotschaft: "Außerdem richten wir insbesondere bei politisch motivierten Straftaten unseren Blick in alle Bereiche, um in Abhängigkeit und Bewertung der konkreten Lage angepasste polizeiliche Maßnahmen treffen zu können. Die Zahlen des Jahres 2020 im Bereich der politisch motivierten Kriminalität (PMK) sprechen für Freiburg eine deutliche Sprache. Von insgesamt 162 Straftaten der politisch motivierten Kriminalität sind 106 dem Phänomenbereich links und 31 dem Bereich rechts zugeordnet." Semling vergleicht damit "Straftaten", die sich zu einem großen Teil aus dem Versuch von AktivistInnen ergeben, sich Aktionen der sogenannten "Querdenker" entgegenzustellen, mit einem Messerangriff und einer rassistischen Hetzjagd.

In der Freiburger Polizei gibt es einiges aufzuarbeiten. Mit Social Media-Beiträgen unter dem Hashtag #WirSindVielfalt ist es nicht getan.
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https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/535/viel-verstaendnis-fuer-rechtsextreme-7582.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9137 am: 3. Juli 2021, 22:50:00 »
Sorry - aber nach dem lesen muss ich erstmal kalt duschen gehn... Und zwar die ganze Nacht durch  :facepalm:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-georg-maassen-fordert-gesinnungstest-fuer-tagesschau-personal-a-2575c735-2541-478c-b9a6-d72e1c20899c

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Offline FST

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9138 am: 4. Juli 2021, 01:55:50 »
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-georg-maassen-fordert-gesinnungstest-fuer-tagesschau-personal-a-2575c735-2541-478c-b9a6-d72e1c20899c

1. Der Mann soll und will für die CDU der AfD mit solchen Äußerungen Wähler abjagen. In Ostdeutschland kann das funktionieren...
2. Ein Gesinnungstest dürfte bei dem Mann eindeutig ausfallen.
3. Ich würde eine verpflichtende MPU für Bundestags- und Landtagskandidaten begrüßen...

« Letzte Änderung: 4. Juli 2021, 02:35:15 von FST »
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9139 am: 4. Juli 2021, 11:52:33 »
Dass dieser freche Lügner, der maaßgeblich Schuld daran trägt, dass der Verfassungsschutz Jahre lang beim Rechtsextremismus nicht richtig hingeschaut hat, es wagt, das Maul aufzureißen und solche Behauptungen zu verbreiten, macht mich wütend. Einfach unglaublich, mit welcher skrupellosen Dreistigkeit dieser Kerl am rechten Rand nach Anhängern fischt.
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Offline Grashalm

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9140 am: 4. Juli 2021, 12:06:32 »
Was mich noch sehr viel wütender macht ist, dass er Mitglied in einer Partei ist, die im Herbst wahrscheinlich den Kanzler stellen wird.  :cussing:
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9141 am: 4. Juli 2021, 12:28:45 »
Na, wer hat sonst noch Chancen?

Annalena dürfte es mit der C&P-Affäre endgültig verbaerbockt haben.

Die SPD wird nicht ganz zu Unrecht im Verbund mit den Grünen gesehen und so richtig der Kanller ist weder der Siptzenkandidat noch das restliche Team der SPD.
__________________________
Ob das hier Hoffnung macht?


Zitat
POLITIK
03.07.2021 12:11 Uhr

Zerfällt die Werte-Union?
Ein Landesverband tritt aus, in zwei anderen wirft der Vorstand hin: Spaltet sich die Werte-Union konservativer Politiker von CDU und CSU wegen des Rechtsdralls?


Berlin. Die Gräben in der politisch zerstrittenen Werte-Union besonders konservativer Mitglieder von CDU und CSU werden immer tiefer. Nach der kontroversen Wahl des Ökonomen Max Otte zum neuen Bundesvorsitzenden zeigen inzwischen mehrere Landesverbände Auflösungserscheinungen. In der rheinland-pfälzischen Werte-Union hat der Vorstand bereits im Juni mit sofortiger Wirkung seine Ämter niedergelegt. Grund sei Ottes «toxische» Wirkung auf die Wahrnehmung und Akzeptanz der Werte-Union, erklärte der bisherige Vorsitzende Peter Scholze. Am Samstag trat die bayerische Werte-Union aus dem Bundesverband aus - und auch in Baden-Württemberg kündigte der Landesvorstand aus Protest gegen die Wahl Ottes fast geschlossen seinen Rücktritt an.
Spoiler
Der rheinland-pfälzische Vorstand hatte erklärt, nach der Wahl Ottes sei eine weiter zunehmende «Bunkermentalität» und eine Radikalisierung zu befürchten. «Eine zielführende politische Arbeit im Sinne unseres Gründungsgedankens ist aus unserer Sicht unter diesen Vorzeichen unmöglich geworden», hieß es in der Erklärung Scholzes, seiner beiden Stellvertreter und dreier Beisitzer vom 6. Juni.

"Ein totes Pferd, von dem man absteigen muss"
Die Werte-Union sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung. Otte war Ende Mai im Amt des Vorsitzenden auf den CDU-Mann Alexander Mitsch gefolgt, der seinen Rückzug verkündet hatte. Innerhalb der Werte-Union löste die knappe Wahl Ottes großen Streit aus. Der Fondsmanager war noch bis Januar 2021 Kuratoriumsvorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung gewesen. Anfang Juni sagte Otte, dass er vor vier Jahren verkündet habe, er persönlich wähle die AfD, habe daran gelegen, dass er Kanzlerin Angela Merkel nicht habe wählen können. Das sei aber vier Jahre her und Merkel trete nicht mehr an. Das Thema sei abgeschlossen.

Der baden-württembergische Vizelandeschef Oliver Kämpf sagte der Deutschen Presse-Agentur, die von Mitsch gegründete Werte-Union gebe es praktisch nicht mehr. "Der Name ist zerstört." In einem Schreiben an den Bundesvorstand heißt es, es sei eine "Annäherung an völkische und nationalistische Themen" zu beobachten. Das laufe dem wertkonservativen und wirtschaftsliberalen Kurs der Landesvorstandsmitglieder zuwider. Nach Kämpfs Worten löst sich die Werte-Union langsam auf, vor allem im Süden Deutschlands habe es zahlreiche Rück- und Austritte gegeben. "Die Werte-Union ist wie ein totes Pferd, von dem man absteigen muss", sagte er. Nach seinen Worten hat die Organisation noch etwa 3700 Mitglieder. Die CDU hat insgesamt rund 400.000 Mitglieder, rund 140 000 sind es bei der CSU.

Linksdrall der CSU
Die bayerische Werte-Union trat am Samstag aus dem Bundesverband aus, wie die bei einer Mitgliederversammlung in Pöttmes neu gewählte Landesvorsitzende Juliane Ried sagte. In Bayern nenne sich die Gruppe nun - wie bei ihrer Gründung 2014 - wieder "Konservativer Aufbruch für Werte und Freiheit". 2019 hatte sich der Verein mit der Werte-Union zusammengeschlossen. "Wir wollen uns wieder auf die CSU konzentrieren", sagte Ried der dpa zur Begründung des Austritts.

Zwar gelte weiterhin das "Bekenntnis zu den gemeinsamen politischen Zielen der Werte-Union und anderer konservativer Netzwerke in CDU und CSU", hieß es auf der Facebook-Seite des "Konservativen Aufbruchs", die bereits unter dem neuen Namen firmiert. Von der Trennung erhoffe man sich aber größere politische Schlagkraft, um einer "mehr als gefährlichen Linkswende in der CSU entgegenzutreten". Deren Führung habe die CSU "mit grünlinken Themenschwerpunkten wie 'Klimasteuern', 'Quotenzwang' oder dem 'Kampf gegen rechts' in eine gefährliche Krise geführt und dabei viele treue Mitglieder und Stammwähler verprellt". (dpa)
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https://www.saechsische.de/politik/zerfaellt-die-werte-union-5477545.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9142 am: 6. Juli 2021, 13:09:19 »
Da schau her:


Zitat
Rechtsextreme Chats

Staatsanwaltschaft Duisburg beantragt Strafbefehle gegen sechs Polizisten
6. Juli 2021 um 12:30 Uhr

Duisburg/Essen/Mülheim Vergangenes Jahr flogen rechtsextreme Chats bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen auf. Dies hat nun erste strafrechtliche Folgen. Und die Ermittlungen sind noch nicht zu Ende.

Im Skandal um rechtsextreme Polizisten-Chats hat die Staatsanwaltschaft Duisburg Strafbefehle gegen sechs Beschuldigte beantragt. Die Ermittlungen gegen sieben weitere Mitglieder des Chats seien wegen Verjährung oder mangels hinreichendem Tatverdacht eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. In 13 weiteren Fällen dauern die Ermittlungen noch an.
Spoiler
Bei fünf der am Amtsgericht Mülheim/Ruhr beantragten Strafbefehle geht es unter anderem um die Verbreitung von Symbolen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung. Die Inhalte seien mit der Aufforderung versehen worden, diese weiterzuleiten, hieß es. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.

Der sechste Strafbefehl richtet sich gegen eine Polizeibeamtin des Polizeipräsidiums Essen, die Lebensgefährtin eines der Beschuldigten. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung war dienstliche Munition gefunden worden. Ihr wird Diebstahl und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

In den Strafbefehlen beantragte die Staatsanwaltschaft Geldstrafen von 30 bis 150 Tagessätzen, aber keine Freiheitsstrafen, wie eine Sprecherin mitteilte. Wenn die Beschuldigten die Strafbefehle akzeptieren, kommt es zu keiner Hauptverhandlung.

Insgesamt wird gegen 25 Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Essen ermittelt, die in WhatsApp-Gruppen Bilder, Videos und Audiodateien eingestellt haben sollen, welche Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie zum Teil auch volksverhetzende Inhalte enthielten.

Die WhatsApp-Gruppen trugen Namen wie „Alphateam“ und „Kunta Kinte“ – der Name des Hauptdarstellers der US-Fernsehserie „Roots“ (Wurzeln), in der es um das Schicksal eines von Sklavenhändlern verschleppten Jungen ging. 45 Terabyte Daten wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft durch das Polizeipräsidium Bochum ausgewertet - umgerechnet etwa 292 Millionen Dokumentenseiten.

Zwar wurden bislang sieben Verfahren staatsanwaltlich eingestellt, trotzdem laufen gegen die Beamten weiter Disziplinarverfahren, wie das Landesamt für Ausbildung der Polizei NRW mitteilte. Der Verdacht schwerwiegender Dienstvergehen bestehe unverändert fort. Ziel bleibe die Entfernung der 25 Beteiligten aus dem Dienst.

Nach Aufdeckung des Skandals waren im Frühjahr bereits sechs Kommissaranwärter entlassen worden. Im vergangenen Jahr waren bei der Polizei in Mülheim/Ruhr mehrere Whatsapp-Gruppen aufgeflogen, in denen auch Hitler-Bilder oder hetzerische Inhalte geteilt wurden. Mülheim gehört zum Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Essen.

(dpa/dab)
[close]
https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/rechtsextreme-chats-staatsanwaltschaft-beantragt-strafbefehle-gegen-polizisten_aid-60780135


Vorsorglich paar Patronen für den Endkampf gebunkert? 


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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9143 am: 6. Juli 2021, 13:56:05 »
Ganzseitige Anzeige in der Blöd, kostet das schon sechsstellig?
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9144 am: 6. Juli 2021, 14:12:22 »
Off-Topic:
Ich bin mittlerweileauch kein überzeugter Europäer / Beführworter der EU mehr, seit dem die Unfähigkeit der EU in Pandemiezeiten überdeutlich wurde.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9145 am: 6. Juli 2021, 14:18:55 »
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Ich bin mittlerweileauch kein überzeugter Europäer / Beführworter der EU mehr, seit dem die Unfähigkeit der EU in Pandemiezeiten überdeutlich wurde.

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ich bin sehr überzeugter Europäer.
Der größte Fehler den man gemacht hat war die rasante Erweiterung und dieses heillose Verzetteln und der aufgeblähte Apparat dahinter. Zeitweise wirkt die EU wie ein Abschiebeplatz für unliebsame Beamte
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9146 am: 6. Juli 2021, 14:21:16 »
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Der größte Fehler den man gemacht hat war die rasante Erweiterung und dieses heillose Verzetteln und der aufgeblähte Apparat dahinter. Zeitweise wirkt die EU wie ein Abschiebeplatz für unliebsame Beamte
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Wer hat jetzt Oettinger gerufen?
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9147 am: 6. Juli 2021, 14:26:13 »
Off-Topic:
Oder Stoiber? War der nicht für die "Entbürokratisierung" zuständig?
« Letzte Änderung: 6. Juli 2021, 14:27:47 von No_DR »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9148 am: 7. Juli 2021, 07:44:39 »

Ab 16. August
Landgericht Potsdam verhandelt zum dritten Mal gegen Brandstifter von Nauen




Einfahren soll er aber:


Zitat
Früherer NPD-Politiker
Turnhallen-Brandstifter Maik Schneider soll vor drittem Prozess wieder in Haft

6. Juli 2021 16:30
Bereich: Menschen vor Gericht

Der frühere NPD-Kommunalpolitiker Maik Schneider soll wegen der Brandstiftung an einer als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenen Sporthalle in Nauen (Havelland) wieder in Haft.

Nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) seine Verurteilung im Februar grundsätzlich bestätigt habe, sei Schneider zur Verbüßung der höchsten Einzelstrafe wegen Brandstiftung in Höhe von sieben Jahren und vier Monaten geladen worden, bestätigte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Sebastian Thiele, am Dienstag.

Zum Datum des Haftantritts wollte er sich nicht äußern.

Schneider muss sich vom 16. August an in einem dritten Prozess vor dem Landgericht Potsdam verantworten (Az.: 23 KLs 7/21). Denn der BGH hatte die Einzelstrafen gegen Schneider bestätigt, aber die Bildung der Gesamtstrafe gerügt. Darüber muss nun erneut verhandelt werden.

Schneider war 2019 in einem zweiten Prozess vom Landgericht Potsdam wegen Brandstiftung und anderer rechtsextrem motivierter Straftaten zu einer Gesamtstrafe von neun Jahren und einem Monat verurteilt worden.

Zuvor hatte ihn aber das Oberlandesgericht Brandenburg wegen überlanger Verfahrensdauer aus der Untersuchungshaft entlassen.

Eine erste Verurteilung Schneiders zu neuneinhalb Jahren Haft hatte der BGH 2018 wegen der Befangenheit eines Schöffen aufgehoben.

https://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/turnhallen-brandstifter-maik-schneider-soll-vor-drittem-prozess-wieder-in-haft
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9149 am: 9. Juli 2021, 14:00:01 »
Ein Artikel auf BR24 beschäftigt sich mit den Parteigründungen im Umfeld der Quarkdenker: Wir2020 und Die Basis.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/gegner-der-corona-politik-gruenden-parteien,SbooYFp

Spoiler
Zitat
Gegner der Corona-Politik gründen Parteien

Die Proteste gegen die Corona-Politik sind politisch nicht auf einen Nenner zu bringen. Aus der Bewegung sind die Parteien "Die Basis" und "Wir2020" entstanden. Wer ist das? Und was wollen sie? Der #Faktenfuchs ist den Fragen nachgegangen.

Demos gegen Corona-Maßnahmen, Protestaktionen von Geschäftsleuten oder die #allesdichtmachen-Kampagne mit Videoclips von Schauspielerinnen und Schauspielern: Über Kritik und Protest gegen die Corona-Politik haben Medien vielfach berichtet. "Querdenker" ist zum Schlagwort und Sammelbegriff geworden. Die Bewegung ist sehr vielschichtig und reicht politisch von links bis rechtsextrem. Weil etliche Akteure politisch nicht zuzuordnen sind, hat der Verfassungsschutz eine neue Kategorie geschaffen, die "verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates".

In dieser Gemengelage haben sich zwei Parteien herausgebildet, die dieses Jahr auch für den Bundestag kandidieren: die "Basisdemokratische Partei Deutschland", kurz "Die Basis" und "Wir2020". Wir schauen uns an, wer diese Parteien sind und was sie wollen. Und wir blicken auf ihre Herkunft aus der Protestbewegung, über die in der Corona-Zeit viel berichtet worden ist und die in Teilen extremistische Tendenzen hat.
Um was für Parteien geht es?

Bei "Die Basis" und "Wir2020" handelt es sich um zwei Kleinstparteien in der deutschen Parteienlandschaft. Insgesamt gibt es derzeit 116 Parteien in Deutschland. "Die Basis" ist die größere der zwei Protestparteien und wie Paul Zschocke von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) sagt, im Aufbau von Strukturen und der Professionalisierung ein Stück weiter als die andere. Nach Angaben des "Basis"-Pressesprechers, David Claudio Siber, hat die im Juli 2020 gegründete Partei bisher 25.000 Mitglieder (Stand 23.06.2021). "Wir2020" haben sich 4.600 Mitglieder (12.06.2021) angeschlossen.

Beide Protestparteien wollen bei der Wahl zum Bundestag antreten. Über die Zulassung entscheidet der Bundeswahlausschuss und gibt das Ergebnis am Freitag, 9. Juli, bekannt.

    Termine und Fristen: Was passiert bis zur Bundestagswahl 2021?

Gab es nicht schon andere Protestparteien?

Sowohl "Die Basis" mit Sitz in Berlin als auch "Wir2020" haben ihre Wurzeln in der Bewegung "Widerstand2020". "Widerstand2020" selbst zur Partei zu formen, ist nach Beobachtung von Paul Zschocke gescheitert. Es habe wohl formale Fehler gegeben. Ob "Widerstand2020" noch existiert, konnte die Mitbegründerin Victoria Hamm dem #Faktenfuchs nicht beantworten. Sie sei bereits drei Wochen nach Gründung wieder ausgetreten.

Der Name "Wir2020" kann zu Verwirrungen führen. Denn es gibt nicht nur das in der Liste des Bundeswahlleiters geführte "Wir2020". Diese Partei hat derzeit ihren Sitz in Bad Homburg und wird laut Parteivorsitzender Antje Bartels "nach vollzogener Umstrukturierung" in Frankfurt am Main ansässig sein. Die Webadresse ist wir2020partei.eu. Laut des Wir2020-Webseitenartikels zum Bundesparteitag vom 12.06.2021 war Manuel Köppl früher Vorstand der Partei, befindet sich mit dem jetzigen Vorstand im Streit und hat eine "Parallelpartei gleichen Namens gegründet".

Dieses parallele "Wir2020" ist mit Stand vom 9.6.21 keine eingetragene Partei, führt aber das Wort "Partei" im Logo und der Webadresse wir2020-partei.de. Aktuell (2.7.21) steht Andreas Burkhardt aus Hamburg im Impressum und ist Vorstandvorsitzender. Anfragen vom #Faktenfuchs blieben bisher unbeantwortet. Als eines der Gründungsmitglieder nennt dieses "Wir2020" den mit Corona-Desinformation in Erscheinung getretenen Arzt Bodo Schiffmann. Er fungierte, wie die Archivseite vom 1. November 2020 zeigt, früher auch als Verantwortlicher für den Webseiteninhalt von wir2020-partei.de.
Wer sind die Kandidaten?

"Die Basis" zieht mit bekannten Corona-Skeptikern in den Wahlkampf. Einige davon haben bereits die Faktencheck-Redaktionen beschäftigt. Zum Beispiel:

    Der emeritierte Mikrobiologe Sucharit Bhakdi, der mit seiner Frau Karina Reiß für Nordrhein-Westfalen kandidiert, hielt zum Beispiel schon in einem Brief an die Bundeskanzlerin im März 2020 die Gefährlichkeit des Virus für überschätzt und die Politik für Panikmache. Seine Thesen allerdings waren oft nicht wissenschaftlich belegt - wie dieser #Faktenfuchs darlegt.

    Der Lungenarzt und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg, der in Mecklenburg-Vorpommern kandidiert und ebenfalls von Panikmache sprach und falsche Behauptungen verbreitete - wie zum Beispiel, dass das Virus nicht neu sei und die Folgen nicht schlimmer als in jeder Grippesaison seien. Wodarg stellte später den Verdacht in den Raum, dass eine Covid-19-Impfung vielleicht unfruchtbar machen könnte, wofür es keine Belege gibt.

    Die Immunologin und Würzburger Professorin Ulrike Kämmerer, die für Thüringen kandidiert. Kämmerer hatte – wie die Faktenchecker von Mimikama darlegen - in einem Youtube-Video zusammen mit Wodarg behauptet, dass der PCR-Test keine Infektion nachweisen könne. Doch wie dieser #Faktenfuchs ausführt, bedeutet ein positiver PCR-Test eine Infektion, auch wenn damit nicht intakte Viren festgestellt werden und die Frage, wie ansteckend jemand ist, damit nicht beantwortet wird.

    In Berlin kandidiert die Rechtsanwältin Viviane Fischer. Im Januar 2021 hat der MDR über eine Mailaktion an Alten- und Pflegeheime berichtet, vor der das Thüringer Gesundheitsministerium warnte. Das Schreiben sei gespickt mit Halbwahrheiten und Falschaussagen zu Corona-Impfungen – verschickt von der Berliner Rechtsanwältin.

Es sei schon auffällig, dass es innerhalb der Corona-Bewegung eine starke Orientierung auf einzelne Personen gebe, findet Jan Nowak von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern. "Es sind quasi Szene-Promis entstanden." Das seien häufig Personen, die aufgrund ihres Berufs für besonders kompetent gehalten werden, die Pandemie-Lage zu beurteilen - zum Beispiel Ärzte, Anwälte, Polizisten. "Aber das sind nicht unbedingt die Personen, die - das ist mein bisheriger Eindruck - in der Partei Funktionen übernehmen", so Nowak. "Ich denke, da wird dann gehofft, mit diesen Personen Wahlkampf zu machen, wie aussichtsreich das auch immer ist." Diese Szene-Promis würden dann auf den Wahllisten weit oben stehen.

Der Bundesvorstand von "Die Basis" wird in einer Doppelspitze von Diana Osterhage, einer ehemaligen Heilpraktikerin, und Andreas Baum geführt, der nach dem Studium von Maschinenbau und Betriebswirtschaft in der Automobilindustrie arbeitete und danach einen Fernkurs zum Heilpraktiker begonnen hat.

"Wir2020" kandidiert ohne solch bekannte Gesichter und auch ohne Direktkandidaten, wie die Partei-Vorsitzende Antje Barthels sagt. Die Partei kandidiert in sechs Bundesländern, wobei sie zehn Landesverbände hat.
Aus welcher Protest-Strömung kommen die Parteigründer?

Die Strömungen innerhalb der Corona-Protestbewegung gruppiert Zschocke von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in fünf Milieus, die sich zum Teil überschneiden:

1. Die Initiatoren der anfänglichen Proteste wie die Gruppierung "Nicht ohne uns". Diese seien dem linken Milieu der 70er- und 80er-Jahre zuzuordnen.

2. Verschwörungsgläubige, die von der amerikanischen Bewegung QAnon beeinflusst und stark antisemitisch sind.

3. Auf extrem rechter Seite Neonazis und Reichsbürger, die sich bei den Coronaprotesten neue Milieus erschließen wollen.

4. Menschen, die nur schwer links oder rechts einzuordnen sind und sich in erster Linie dadurch auszeichnen, dass sie gegen eine wissenschaftlich orientierte Medizin sind und sehr individuelle Vorstellungen von Gesundheit und der Verantwortung dem eigenen Körper gegenüber haben.

5. Sehr stark ökonomisch Orientierte, die sich zum Teil in den anderen Milieus wiederfinden. Zschocke würde von Protestbewegungs-Unternehmern sprechen. Beispiele sind Busunternehmen, die zu Demos fahren, oder Rechtsanwälte wie der Verein "Klagepaten", der sich auf juristische Auseinandersetzungen rund um die Maske über Corona-Demos bis hin zur Impfpflicht spezialisiert hat.

"Die Gründungsfiguren der Protestparteien sind eher diesem Milieu der ökonomisch Interessierten zuzuordnen", sagt Zschocke. Wenn Parteien aufgebaut werden und sich Strukturen bilden, gehe es auch um das persönliche Weiterkommen. Beide Parteien – "Die Basis" und Wir2020 – seien aus dem gescheiterten Versuch von Widerstand2020 entsprungen. "Diese Spaltung und personelle Wechsel zeigen auch, dass es viel um Posten und Pöstchen geht", so Zschocke weiter.
Geht die Protestbewegung in die Parteien über?

Jan Nowak von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern geht etwas anders heran und sieht in der ganzen Heterogenität der Protestbewegung zwei verbindende Momente: erstens "einen Chauvinismus, jede noch so kleine Verhaltens-Einschränkung zum Wohle der Gesellschaft aggressiv abzuwehren", was mit dem stark individualistisch geprägten Freiheitsbegriff einhergehe. Und zweitens ein "massives Verschwörungsdenken, das häufig strukturell antisemitisch konnotiert ist". Er sieht die aus der Protestbewegung heraus entstandenen Parteien grundsätzlich als Fortführung des Protests auf der Straße und in den sozialen Netzen.

"Auffällig ist tatsächlich", so Nowak, "dass diese Häutung, diese Transformation hin zur Partei schon dazu geführt hat, dass die Parteien jetzt teilweise unkritischer rezipiert werden in der Öffentlichkeit." In lokaler Berichterstattung über die Gründung von Ortsverbänden habe er bemerkt, dass die Kontinuität von der Protestbewegung hin zur Partei häufig mit keinem Wort erwähnt werde.
Die Parteianhänger und die nach rechts offene Protestbewegung

In der Studie "Politische Soziologie der Corona-Proteste", geleitet von Oliver Nachtwey an der Uni Basel, wird die Protestbewegung als "nach rechts offen" beschrieben. Bezogen auf Querdenkerinnen und Querdenker heißt es, dass der Nationalsozialismus seltener verharmlost werde als in der Gesamtbevölkerung. Viele seien "neu-politisiert" und entsprächen in ihrer Grundeinstellung nicht dem Bild einer rechten Bewegung. "Allerdings handelt es sich klar um eine Bewegung, die nach rechts offen ist und über ein beträchtliches immanentes Radikalisierungspotenzial verfügt", wie auf Seite 54 der Grundauswertung vom 17.12.2020 zu lesen ist.

Nowak sieht eine Kontinuität von der Protestbewegung hin zu den Parteien – auch wenn es natürlich keine Eins-zu-eins-Abbildung des personellen Spektrums gäbe. Das liege zum Beispiel daran, dass die AfD an vielen Orten integraler Bestandteil dieser Protestbewegung gewesen sei und deren Anhängerinnen und Anhänger seiner Einschätzung nach in den allermeisten Fällen der Partei treu bleiben und nicht wechseln. "Gleichwohl gibt es auch innerhalb der Partei 'Die Basis' zum Beispiel Personen aus der rechten und extremen Rechten, die dort versuchen, ihre Themen stark zu machen – was in der Protestbewegung auch schon gut geklappt hat", sagt Nowak und legt den Fokus noch auf eine andere Gruppe.

Auffällig sei eine starke Häufung von Anhängerinnen und Anhängern der Alternativmedizin, der Naturheilkunde und Homöopathie. Viele Impfgegner, Ernährungsberater und Life-Coaches würden sich innerhalb dieser neu gegründeten Parteien die Klinke in die Hand geben. "Es ist ein großes, irrationales Potenzial, das sich dort sammelt", sagt Nowak, "in den Wurzeln häufig esoterisch und eben dann in der Verlängerung auch antiaufklärerisch bis reaktionär." Wenn man sich die Geschichte der esoterischen Bewegung zumal in Deutschland anschaue, seien Überschneidungen zur völkischen Bewegung von Anfang an zu beobachten gewesen.
Wie beziehen die Parteien Stellung zu Extremismus?

Frank Roedel, stellvertretender Vorsitzender des bayerischen Landesverbands der "Basis", betont, dass die "Basis" sich ideologiefrei und extremismusfrei aufstelle. "Das finden Sie übrigens auch in unserer Satzung, dass wir jede Form von Extremismus ablehnen", so Roedel. "Wir vertrauen darauf, dass wenn eine gewisse Masse erreicht ist, sich tatsächlich der Schwerpunkt immer in der Mitte der politischen Landschaft bewegen wird."

"Die Basis" selbst verortet ihre Mitglieder politisch als links-Mitte. Angaben, die mit den Mitgliedsanträgen erhoben werden, ergeben laut dem Partei-Sprecher Siber folgendes Bild: "Nach politischen Vorerfahrungen haben wir einen sehr großen Anteil 'Piraten' und einen guten Anteil 'Die Partei'. Dann haben wir extrem viele Grüne, sehr viele von der SPD, sehr viele von 'Die Linke', einige CDU, so gut wie gar niemanden von der AfD und Menschen, die grundsätzlich noch nicht in politischen Parteien aktiv waren." Siber selbst war vorher bei den Grünen in Flensburg, wurde aber 2020 nach einer Rede bei einer Anti-Corona-Demo aus der Ratsfraktion ausgeschlossen. Nachfolgend trat er bei den Grünen aus.

Die Parteivorsitzende von Wir2020 sagt, dass sie sich gerade im Abgrenzungsprozess von der Parallel-Gruppierung von Wir2020 befänden. "Da ist dann ein falscher Bundesadler auf der Seite und womöglich stellt man Verbindungen zu den Reichsbürgern her. Damit haben wir nichts tun", sagt Antje Barthels im Gespräch mit BR24. Wenn man bestimmte Menschen ausgeschlossen habe, sei man sie aber noch nicht los, fährt sie fort. Es sei jetzt ein Befriedungsprogramm einberufen worden, um mit Mediation zu einer Einigung zu gelangen. "Gegen radikale Strömungen grenzen wir uns stark ab", so Barthels, die seit 20 Jahren als Tanzpädagogin und Tanztherapeutin arbeitet. Und gleichzeitig übe sich die Partei im achtsamen Umgang mit anderen.
Was sind die politischen Ziele?

Beide Parteien nennen auf ihren Webseiten als erstes Ziel die Freiheit und beteuern, dass sie sich im Rahmen des Grundgesetzes bewegen beziehungsweise sich als dessen Verfechter sehen. Beide wollen unter anderem den Mittelstand vor nachteiligen Maßnahmen schützen. Ein friedliches und freundliches Miteinander ist Thema in den Selbstdarstellungen beider Parteien. Dabei setzen sie etwas unterschiedliche Schwerpunkte.

Die "Basis" stellt schon die in ihrem Namen enthaltene Basisdemokratie heraus, wonach Bürgerinnen und Bürger mehr Mitspracherecht bekommen sollen. Das Wissen der vielen möchten sie unter dem Motto "Schwarmintelligenz" in ihre Entscheidungen einbinden, nennen den achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen ihr Leitbild und wollen Machtbegrenzung realisieren.

"Wir2020" setze sich für Rüstungsabbau ein und stehe für Vielfalt, wie Barthels sagt. "Es gibt nicht nur die Schulmedizin, alternative Methoden sollen gleichgestellt werden", so die Parteivorsitzende weiter, die gerade erst drei Wochen im Amt ist. "Die Menschen sollen sich entscheiden können." Das gelte auch bei Schulen. Derzeit gebe es viele Hürden, eine freie Schule einzurichten. Auf ihrer Webseite betont die Partei auch die "freie Impfentscheidung". Der bayerische Landesverband wendet sich auf seiner Webseite gegen eine Covid-19-Impfung für Kinder.

Aus den Selbstdarstellungen sprechen Motive und Vorwürfe, die aus der Protestbewegung gegen die Corona-Maßnahmen bekannt sind: Die Corona-Maßnahmen müssten vom Parlament und nicht nur von Ministerrunden getragen werden, die Einschränkung in der Ausübung der Freiheiten sei unverhältnismäßig und das Grundgesetz werde missachtet, die Meinungsfreiheit sei in Gefahr.
Umkämpfte Begriffe "Freiheit" und "Demokratie"

"Freiheit" und "Demokratie" sind laut Zschocke hoch umstrittene und umkämpfte Begriffe, die nicht davor gefeit seien, instrumentalisiert zu werden. Bei den Protestparteien liege der Fokus sehr stark auf individuellen Freiheiten und dem Recht, tun und lassen zu können, was man wolle. Als Beispiel nennt Zschocke das Masketragen: "Die Idee, mit dem Masketragen andere zu schützen, wird bei diesem Ansatz negiert."

    Lesetipp: "Was ‘Querdenker’ mit Freiheit meinen"

"Die Basis" möchte über eine digitale Lösung möglichst viele Meinungen einholen, über die Methode des "Konsensierens" die Lösung des geringsten Widerspruchs herausfinden und eine möglichst direkte Demokratie, bei der die Bürgerinnen und Bürger über viele Themen direkt entscheiden. Das Ziel sei, alle Bürger verbindlich zu beteiligen - wie es Pressesprecher Siber formuliert.
Basisdemokratie und Minderheitenrechte

"Das Demokratieverständnis, das die Protestparteien propagieren, läuft Gefahr, demokratische Verfahren auf die Durchsetzung einer Mehrheitsmeinung zu reduzieren", sagt der Politikwissenschaftler Zschocke. "Auch direktdemokratische Abstimmungsmethoden wie zum Beispiel Volksabstimmungen können missbraucht werden, um Minderheitenschutzrechte auszuhebeln", ergänzt der Politikwissenschaftler an der HSFK und Vorstandsmitglied im Verein "Engagierte Wissenschaft".

"Basis"-Sprecher Siber hält im Gespräch mit BR24 #Faktenfuchs dagegen: "Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit der Minderheitenabfrage, wo insbesondere wenig vertretene Meinungen nochmals separat abgefragt und neu gewichtet werden, sodass auch Minderheiten und Personengruppen, die ansonsten wenig Gehör finden, stärker wahrgenommen werden." Die Basis würde auch nicht darauf hinarbeiten, das politische System Deutschlands zu ändern. Sie lehne das Parteiensystem nicht ab und stehe "fest, mit beiden Beinen auf dem Grundgesetz". Zur Parteienlandschaft solle nach seiner Aussage eine basisdemokratische Partei dazukommen.
Ablehnung des bestehenden Systems

Isabelle Borucki von der Uni Siegen, Lehrstuhl für politische Systeme, verweist im Gespräch mit dem #Faktenfuchs auf die oben erwähnte Basler Studie zur Corona-Protestbewegung in Deutschland und in der Schweiz. Danach üben die Protestteilnehmer eine überproportional hohe Kritik am politischen System - an der Regierung, etablierten Medien und Parteien. In der Studienauswertung von Dezember 2020 heißt es: "Charakteristisch für diese neue Bewegung ist eine starke Entfremdung von den Institutionen des politischen Systems, den etablierten Medien und – zumindest für Deutschland – den alten Volksparteien."

Führt die starke Ablehnung des Systems zu Umsturzfantasien, wie das netzpolitik.org und Der Spiegel in einer gemeinsamen Recherche zur "Basis" vereinzelt festgestellt haben, oder zu Hoffnungen auf eine "Revolution", wie einzelne Parteianhänger das äußern? "Selbstverständlich mag es einzelne Mitglieder geben, die schon den Wunsch hegen, vielleicht das aktuelle repräsentativ-demokratische System zu überwinden, hin zu einer reinen Basisdemokratie", antwortet Siber auf die Frage. Man dürfe sich hier aber keiner Utopie hingeben. Transformationsprozesse würden gerade im politischen System Jahrzehnte brauchen.

Im Messenger-Dienst Telegram finden sich nach #Faktenfuchs-Recherche auf Kanälen der "Basis" einzelne Aussagen wie diese: "Wir müssen uns nur leider vorerst in dieses von den Altparteien geschaffene System einordnen, um dann bei Erfolg parlamentarisch den Volk als Souverän wieder eine Stimme zu geben. Es ist also völlig gleich, wer bei uns wo steht." Oder in einer Antwort auf eine User-Frage: "Die große Herausforderung die wir bei der Basis haben, ist es, all die unterschiedlichen Menschen unter einen Hut zu kriegen. Von links bis konservativ, von grün bis liberal, von Ken Jebsen-Fans bis zu Leuten die ihn eben wie du ablehnen." Ken Jebsen wird mit seiner Plattform "KenFM" seit März dieses Jahres vom Verfassungsschutz beobachtet.
Fazit:

Aus der Protestbewegung gegen die Corona-Politik sind derzeit zwei Parteien hervorgegangen, die an der Bundestagwahl 2021 teilnehmen möchten. "Die Basis" und "Wir2020" sind Kleinstparteien, wobei "Die Basis" die größere davon ist und nach eigenen Angaben derzeit 25.000 Mitglieder hat. Für die Bundestagswahl hat "Die Basis" im Gegensatz zu "Wir2020" Szene-bekannte Corona-Skeptiker aufgestellt, die zum Teil durch irreführende oder falsche Behauptungen zum Virus oder zur Covid-Impfung aufgefallen sind. Die Protestbewegung, aus der die Parteien entstanden, sind nach einer Basler Studie nach rechts offen. Ein Mitarbeiter der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sieht, dass aus der Protestbewegung ein großes Potential an wissenschaftsfeindlichen und verschwörungsideologischen Ansichten und einzelnen offen rechtsextremen Personen in die Parteien übernommen worden ist. "Die Basis" und die Partei "Wir2020" betonen, dass sie auf dem Boden des Grundgesetzes stehen.

Update vom 08.07.2021 zum Artikel, der am 04.07.2021 online gegangen war: Der Satz "Ob 'Widerstand2020' noch existiert, hat der #Faktenfuchs bei der Mitbegründerin Victoria Hamm angefragt, aber bislang keine Antwort erhalten" wurde geändert in: "Ob 'Widerstand2020' noch existiert, konnte die Mitbegründerin Victoria Hamm dem #Faktenfuchs nicht beantworten. Sie sei bereits drei Wochen nach Gründung wieder ausgetreten." Victoria Hamm hatte nachträglich, nach Erscheinen des Artikels noch geantwortet.
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Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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