Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1433522 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8445 am: 4. Dezember 2020, 17:16:28 »
Siehe hier (Link zu den anderen Teilen gibt es da auch)
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg321197#msg321197

Ok, eine Geldstrafe fand der Richter nicht sinnvoll bei dem Angeklagten. Ob 6 Monate auf Bewährung da mehr Eindruck machen? Das darf ja wohl bezweifelt werden.

Spoiler
     4. Dezember 2020, 16:23 Uhr

Seevetaler Reichsbürger: Bewährungsstrafe und ein deftiges Ordnungsgeld

thl. Seevetal/Lüneburg. Zu einer Haftstrafe von sechs Monaten, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde, verurteilte die Staatsschutzkammer am Lüneburger Landgericht jetzt Klaus S. (70) aus Seevetal. Zudem muss er noch ein Ordnungsgeld in Höhe von 300 Euro zahlen.
Wie das WOCHENBLATT berichtete, musste sich S., der zur sogenannten Reichsbürgerbewegung gehört, wegen Volksverhetzung und Beihilfe zur Verunglimpfung des Staates vor dem Gericht verantworten. Er hatte im Juni dieses Jahres in seinem Wohnort Flyer verteilt, auf denen u.a. zu lesen war "Merkel muss weg - Es lebe der Kaiser - Die Konterrevolution: Der Weg zur Freiheit". In dem Flyer wurde der Bundesrepublik und ihrer Verfassung jegliches Existenzrecht abgesprochen und Deutschland als "Schurkenstaat" hingestellt. Zudem war auf dem Flyer das Ziel formuliert: "Es gelten die Reichsgesetze. Von der BRD ausgestellte Einbürgerungen und Bewilligungen sind ungültig."
Nachdem Klaus S. am letzten Verhandlungstag lieber zu Hause geblieben war, begleiteten ihn diesmal zwei Polizeibeamte des Staates, den es nach seiner Auffassung gar nicht gibt, mit einem Vorführungsbefehl in den Gerichtssaal. Das hatte der Vorsitzende Richter angeordnet, damit Klaus S. dann auch wirklich zum Termin da ist.
Doch bevor die Verhandlung losgehen konnte, zog Klaus S. erstmal eine Show ab. Erst wollte er sich nicht auf die Anklagebank sondern in den Zuschauerraum setzen, dann wollte er nicht mit seinem Verteidiger sprechen und dem Richter unbedingt verschiedene Schriftstücke überreichen. Das Ergebnis: Die Kammer brummte dem Reichsbürger ein Ordnungsgeld in Höhe von 300 Euro auf. Doch das beeindruckte den Seevetaler wenig. Erst als ihm Ordnungshaft angedroht wurde, fügte er sich "unter Protest, weil ich ja meinen Hund zu Hause nicht alleine lassen kann".
In seinem Plädoyer forderte der Staatsanwalt eine Geldstrafe in Höhe von 3.600 Euro. Der Verteidiger bat um eine "milde Strafe". Doch die Kammer ging deutlich über die Forderung hinaus. "Wer sich von einem Ordnungsgeld nicht beeindrucken lässt und hier so eine Show abzieht, der macht sich auch nichts aus einer Geldstrafe", so der Vorsitzende in der Urteilsbegründung.
[close]
https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/seevetal/c-blaulicht/seevetaler-reichsbuerger-bewaehrungsstrafe-und-ein-deftiges-ordnungsgeld_a186027
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8446 am: 5. Dezember 2020, 09:42:13 »
Ein sehr langer, aber wirklich lesenswerter Artikel zum Thema "Rechtsextremismus - Antroposophie - Esoterik - Querdenker/VTler - Antisemitismus".

https://hpd.de/artikel/anthroposophie-und-antisemitismus-18761
Spoiler
Interview
Anthroposophie und Antisemitismus

Auf den Querdenker-Demonstrationen der vergangenen Monate traten Anthroposophen Seite an Seite mit Rechten auf. Tipps gegen den hierdurch entstandenen Imageschaden holte sich die "Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland" beim Antisemitismus-Beauftragten der baden-württembergischen Landesregierung Dr. Michael Blume. Und das obwohl Anthroposophie-Begründer Rudolf Steiner selbst als Antisemit gilt. hpd-Autor Andreas Lichte sprach hierüber mit dem Religionsphilosophen und Anthroposophie-Experten Ansgar Martins.

***

Dass Anthroposophen und Waldorfianer in jüngster Zeit oft mit Rechten auf "Querdenken"-Demonstrationen auftraten, blieb von den Medien nicht unbemerkt. So titelte beispielsweise "Der Tagesspiegel": "Gefährliche Nähe zu extremem Gedankengut: Was Gegner der Corona-Maßnahmen eint", und thematisierte den Rassismus Rudolf Steiners (1861 – 1925) sowie die Rolle der Anthroposophie im Nationalsozialismus. Auch die Wochenzeitung "Die Zeit" attestierte einen Brückenschluss anthroposophischer Hausfrauen mit radikalen Rechten. Eine Katastrophe für das Marketing von Waldorfschule, Demeter & Co., die auch den Sprecher des "Bundes der Freien Waldorfschulen", Henning Kullak-Ublick, feststellen ließ, "dass in den letzten Monaten fast alle überregionalen Medien irgendwann 'Reichsbürger, Neonazis, Esoteriker, Impfgegner und Anthroposophen' in eine Reihe gestellt haben". Ratschläge zur Bekämpfung des hierdurch eingetretenen Imageschadens holte sich die "Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland" (AGiD) am 7. Oktober 2020 im Rudolf Steiner Haus Stuttgart von Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, und Lisa Stengel, Leiterin des Referats für Bekämpfung Antisemitismus, Projekte Nordirak, Wertefragen, Minderheiten. Erstaunlich angesichts der Tatsache, dass Steiner selbst als Antisemit gilt. Noch erstaunlicher, dass der Antisemitismus-Beauftragte Blume den Tipp gab, Rudolf Steiner als Freund des Judentums zu verkaufen.

***

Lichte: Bevor wir zu einzelnen Aussagen Blumes kommen, möchte ich mit Ihrer Hilfe versuchen, die Rolle des "Judentums" innerhalb der Anthroposophie zu skizzieren. Die Kulturwissenschaftlerin Jana Husmann sagt dazu: "Als 'Mondenreligion' ist das Judentum und mit ihm der jüdische Schöpfergott (den Steiner als Mondgottheit vorstellt) durch das Sohnesprinzip, d. h. durch Christus als Sonnenprinzip zu überwinden."

    Martins: Wie Mondlicht reflektiertes Sonnenlicht ist, so spiegelt für Rudolf Steiner bereits der Gott der hebräischen Bibel das Wesen Christi, das durch den Kosmos zu seiner Verkörperung in Jesus herabsteigt. Dem liegt ein altes christliches Vorurteil zugrunde, wonach das Judentum vor 2000 Jahren irgendwie stehengeblieben sein soll oder jedenfalls seine Innovationskraft ans Christentum abgetreten habe. Für die Anthroposophie ist die Menschheitsgeschichte eine stufenweise Höherentwicklung und das antike Judentum war eine Etappe dieser Entwicklung. Der Mondgeist, den Steiner mit dem Namen des jüdischen Schöpfergottes belegt, erzeugte damals blutsgesteuerte Kollektive, "Rassen", um die noch unmündigen Menschen an die Erde zu binden. Dann kam Christus und befreite sie durch ein individuelles "Ich". Auf dieser Grundlage deutet Steiner zum Beispiel den Blutrausch des Ersten Weltkriegs als Rückfall in jenen kollektiven Bewusstseinszustand oder manche seiner Schüler hielten die Blut-und-Boden-Mythologie der Nazis für jüdisch …

Lichte: Das Judentum hat also seinen Beitrag zur (Höher-)Entwicklung der Menschheit geleistet. Mit dem Erscheinen des "Hohen Sonnenwesens" – der Geburt Christi – war diese Phase der "Menschheitsentwickelung" abgeschlossen. Wie kann das Judentum dann heute noch gelebt werden? Und soll es das überhaupt? Dazu fällt mir dieses Zitat des jungen Steiner ein:

"Es ist gewiss nicht zu leugnen, dass heute das Judentum noch immer als geschlossenes Ganzes auftritt und als solches in die Entwicklung unserer gegenwärtigen Zustände vielfach eingegriffen hat, und das in einer Weise, die den abendländischen Kulturideen nichts weniger als günstig war. Das Judentum als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen Völkerlebens, und dass es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte, dessen Folgen nicht ausbleiben konnten. Wir meinen hier nicht die Formen der jüdischen Religion allein, wir meinen vorzüglich den Geist des Judentums, die jüdische Denkweise. … Juden, die sich in den abendländischen Kulturprozeß eingelebt haben, sollten doch am besten die Fehler einsehen, die ein aus dem grauen Altertum in die Neuzeit hereinverpflanztes und hier ganz unbrauchbares sittliches Ideal hat."[ii]

    Martins: Ja, das ist das kanonische Zitat, das zeigt, dass Steiner schon in seiner vor-anthroposophischen Phase ähnlich dachte, Jahre vor seiner Wende zur Esoterik. Es geht in seinem Text um Robert Hamerlings antimoderne Satire "Homunculus". Die Hauptfigur, "Homunkel", den Steiner zu Recht als Karikatur des entfremdeten modernen Subjekts interpretiert, macht sich nach allerlei gescheiterten Projekten zum König der Juden, quasi zur Krönung seiner Dekadenz. In der Zwischenzeit sind die Christen pleite gegangen, die Juden können sie also nicht mehr ausnehmen und wandern deshalb mit Homunkel und all ihrem Gold nach Israel, wo sie sich als unfähig zur Organisation eines eigenen Staats erweisen und ihn kreuzigen. Dann dürfen sie aber unter der Bedingung, dass sie den Europäern ihre Schulden erlassen, wieder nach Europa zurück, wimmelnd wie Ameisen eilen sie davon und lassen Homunkel am Kreuz hängen, der dann weitere Abenteuer erlebt.

    Folgerichtig wurde Hamerling als Antisemit kritisiert, Steiner verteidigte ihn 1888 mit dem Text, den Sie zitieren: Hamerling stehe "mit der überlegenen Objektivität eines Weisen sowohl Juden als auch Antisemiten gegenüber", während ja "gewiss nicht zu leugnen" sei, dass das Judentum in der Neuzeit keinen Platz habe, usw. So verteidigte Steiner einen Antisemiten mit antisemitischen Argumenten gegen den Vorwurf des Antisemitismus. Auf den ersten Blick paradox, aber nicht ungewöhnlich in der Geschichte des Antisemitismus.

    Steiner arbeitete damals sogar als Hauslehrer bei einer jüdischen Familie in Wien, den Spechts. Dass sein Artikel sie zutiefst verletzte, konnte Steiner gar nicht verstehen. Schließlich zählte er die Spechts zu jenen Juden, die sich "in den abendländischen Kulturprozeß eingelebt" hätten und demnach seine Einschätzung teilen müssten. Steiner sah gar keinen Zusammenhang zwischen seinen eigenen positiven Erfahrungen mit bestimmten Juden und seiner stereotypen Wahrnehmung des Judentums insgesamt.

    Um Steiners Unbelehrbarkeit zu verstehen, muss man sich klarmachen, wie tief verankert diese Ressentiments waren. Die meisten Nichtjuden gingen davon aus, dass Juden sich möglichst vollständig vom Judentum distanzieren sollten. Als Antisemit galt damals eher, wer fand, Juden seien aus biologischen oder sonstigen Gründen unfähig dazu. Man konnte also, woran sich bis heute wenig geändert hat, allerlei antijüdische Vorurteile hegen, und zugleich als Anti-Antisemit durchgehen. Jean-Paul Sartre formulierte dieses Problem einmal so: "Der Antisemit wirft dem Juden vor, Jude zu sein; der Demokrat würde ihm am liebsten vorwerfen, sich als Juden zu betrachten. Zwischen seinem Gegner und seinem Verteidiger steht der Jude ziemlich schlecht da: ihm scheint nur die Wahl zu bleiben, ob er roh oder gekocht verspeist werden möchte." Steiner ist Sartres "Demokrat". Er grenzt sich vom völkischen Antisemitismus ab und hält seine eigenen Vorurteile für aufgeklärt.

Lichte: Von anthroposophischer Seite kommt immer wieder der Hinweis auf "jüdische Anthroposophen", mit der Botschaft: "Wenn Juden Anthroposophen sind, können Steiner und die Anthroposophie doch nicht antisemitisch sein!" Sie haben ein Buch über den Anthroposophen Hans Büchenbacher geschrieben, der jüdische Wurzeln hatte …[iii]

    Martins: Wäre es nur so einfach! Inzwischen gibt es zum Beispiel eine rege Rezeption der Anthroposophie in Israel, auch da begleitet durch Debatten über ihr Verhältnis zu Antisemitismus und Judentum. Der Ex-Anthroposoph Israel Koren legte erst 2019 ein zweibändiges, äußerst kritisches Buch dazu vor. In der frühen anthroposophischen Bewegung hatten einige wichtige Figuren einen jüdischen Familienhintergrund, neben Büchenbacher etwa Alexander Strakosch, José del Monte oder Carl Unger. Sie bekannten sich allerdings fast alle zu Steiners esoterischem Christentum. Nur wenige versuchten, wie Adolf Arenson oder Viktor Ullmann, Anthroposophie und Aspekte jüdischer Tradition zu verbinden. Andere Anthroposophen mit jüdischem Hintergrund vertraten selbst antisemitische Positionen, so etwa Karl König oder Ludwig Thieben, die weit über Steiners antijüdische Seitenhiebe hinausgingen. Büchenbacher nun, Katholik mit jüdischem Vater, will Steiner mit Antisemitismus unter Anthroposophen konfrontiert haben und behauptet, der habe abgewehrt: "Das gibt es nicht in der Anthroposophischen Gesellschaft." Diese "Bei uns doch nicht! Wir sind doch die Guten!"-Haltung ist bis heute charakteristisch, geht mit einem sehr deutschen "Wir sind die Opfer!"-Komplex einher und wird auch angesichts der letzten kritischen Presseberichte wieder mit großer Heftigkeit vorgetragen.

Lichte: Ich möchte jetzt auf einzelne Aussagen von Dr. Michael Blume eingehen, dem Antisemitismus-Beauftragten der baden-württembergischen Landesregierung. Bei seinem Besuch im Rudolf Steiner Haus Anfang Oktober machte er der Anthroposophischen Gesellschaft Vorschläge, wie man der öffentlichen Kritik an der Anthroposophie begegnen könnte, Zitat Anthroposophische Gesellschaft:

"'Vielleicht würde ein Podcast helfen, in dem man einen kritischen und wertschätzenden Diskurs zu strittigen Fragen führt', meinte Dr. Blume und berichtete von seinen Erfahrungen mit diesem Medium. Eine weitere Möglichkeit wäre die Beteiligung an den Feierlichkeiten zu 1700 Jahre jüdischen Lebens mit Podiumsgesprächen, die z. B. das Verhältnis der Anthroposophie zur jüdischen Mystik untersuchen oder sich mit den Rassismus- und Antisemitismusvorwürfen auseinandersetzen könnten. Laut Dr. Blume war auch Rudolf Steiner im Umfeld des 'Vereins zur Abwehr des Antisemitismus' tätig. Daran könne man doch anknüpfen. Es sei wichtig, solche verbale Beiträge auf einer Website zu sammeln, denn heute brauche es einen 'crossmedialen' Ansatz, um die Auseinandersetzung zu dokumentieren."

    Martins: Das mag im Einzelnen alles interessant sein. Die Frage ist, ob die Anthroposophische Gesellschaft es übers Herz bringt, irgendetwas davon realistisch darzustellen. Selbst ein so unverfänglich klingendes Thema wie das Verhältnis zur sogenannten jüdischen Mystik, der Kabbala, eignet sich nur auf Kosten der Wahrheit für Propaganda-Podcasts. So bedient sich die Theosophin Helena Blavatsky, von der dann Steiner abschreibt, ständig aus Literatur über die Kabbala. Die Lehre von den siebenfältigen Weltzyklen hat ein frühes kabbalistisches Pendant, die Shemittot, ähnlich bei der Engellehre usw. Aber Blavatsky beschuldigt gleich in ihrem ersten Text Moses, er habe das wahre kabbalistische Wissen tückisch verfälscht, später führt sie noch mehr antisemitische Ideen aus. Ein anderes Beispiel war der von Steiner inspirierte Kabbalist und Zionist Ernst Müller, mit dem sich zuletzt renommierte Wissenschaftler wie Gerold Necker und Andreas Kilcher beschäftigt haben, während zeitgenössische Anthroposophen – wir reden hier wieder über Wien, diesmal um 1920 – sich weigerten, seine Übersetzung des Buches Zohar in die Bibliothek aufzunehmen, weil Müller außer auf Steiner auch auf den jüdischen Philosophen Martin Buber hinwies. Er wurde erst Jahre später von Hans-Jürgen Bracker wiederentdeckt. Es geht darum: Nutzt man Müller oder die Auseinandersetzung mit Blavatsky, um über Steiners Zerrbild des Judentums hinauszugehen, oder instrumentalisiert man all das, um es bloß zu vertuschen? In der Pressemitteilung scheint es um letzteres zu gehen.

Lichte: Danke für Ihre gelungene Illustration von "There’s more to the picture than meets the eye"![iv] Genauer hinschauen sollte man auch hier, Zitat Anthroposophische Gesellschaft: "Laut Dr. Blume war auch Rudolf Steiner im Umfeld des 'Vereins zur Abwehr des Antisemitismus' tätig. Daran könne man doch anknüpfen." Das wirkt auf nicht mit der Anthroposophie vertraute Leser ja wie der "Unschuldsbeweis" Steiners.

    Martins: Ich fände es erfreulich, wenn mehr Steiner-Leser sich für seine Texte für den Abwehrverein erwärmen könnten. Sie gehören zu einem Teil seines Werks, den Anthroposophen seltener zitieren als seine esoterischen Vortragsbände und in dem er ganz andere Thesen vertritt. Kurz nach 1900 war Steiner Atheist, Anarchist, Mitglied des Giordano-Bruno-Bundes, dozierte an der von Wilhelm Liebknecht gegründeten Berliner Arbeiterbildungsschule, oder schrieb ein Buch über den Evolutionsbiologen Ernst Haeckel. Diese Phase beschrieb er später als dämonische Prüfung, die er habe bestehen müssen, bevor er das spirituelle Christentum gefunden habe. 1900 und 1901 waren auch genau die Jahre, in denen Steiner Artikel für die "Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus" schrieb. Man sieht an diesen Artikeln deutlich, dass er inzwischen viele seiner Wiener Ansichten korrigiert und die Gefährlichkeit des Antisemitismus erkannt hatte. Nur entwickelte er wenige Jahre danach eben die Mond-Sonne-Mythen, die wir ganz am Anfang hatten, also seine ganze kosmische Evolutionsmetaphysik, der die Abwertung des Jüdischen als vermeintlich überwundener Vorstufe des Christentums eingebaut ist. Steiner macht also einen Lernprozess durch und vergisst ihn wieder. Die Geschichte seines Verhältnisses zum Judentum ist eine Geschichte des Versagens von Aufklärungsprozessen.

Lichte: Die "dämonische Prüfung" – "Atheist" und "Anarchist" – hat Steiner ja mit Bravour bestanden, wenn er danach in verschärfter, diesmal esoterisch aufgeladener Form, zum Antisemitismus zurückkehrte … Was sagen Sie zu Blumes Interview im "Schwäbischen Tagblatt"? Es liest sich wie nicht gekennzeichnete "Werbung" für die Anthroposophie:

"Schwäbisches Tagblatt: In den Protesten [Anmerkung Lichte: gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen] sind auch Alternativmedizin und Esoterik stark vertreten. Muss man anfangen, über problematische Strömungen der Anthroposophie zu sprechen?

Blume: Die gute Nachricht ist, dass das inzwischen auch in der Anthroposophie so gesehen wird. Ich wurde kürzlich von der Anthroposophischen Gesellschaft eingeladen und hatte ein sehr gutes Gespräch mit führenden Vertretern aus Deutschland und der Schweiz. Die merken selbst: Der Riss geht gerade quer durch die eigenen Reihen, auch mitten durch die Waldorfschulen. Und sie erleben harte Angriffe im Internet, weil sie in Haftung genommen werden für Einzelne, die die 'Marke' Anthroposophie missbrauchen, um Verschwörungsmythen zu verbreiten. Man hat erkannt, dass da Handlungsbedarf besteht."

Eine "Marke" steht für "Qualität", wird wie ein Gütesiegel wahrgenommen: "Da wissen Sie, was Sie kaufen!" Eine Marke zu etablieren, ist die "Hohe Kunst" des Marketing, sagt Ihnen der ehemalige Werber. Bei Blume "missbrauchen Einzelne" die "'Marke' Anthroposophie": kann man noch peinlich-offensichtlicher PR für die Anthroposophie machen?

    Martins: Immerhin spricht auch Blume im Interview mit dem "Schwäbischen Tagblatt" vom "Riss quer durch die eigenen Reihen", geht also selbst nicht von Einzelfällen aus. Die Anthroposophie ist durchaus eine "Marke", wird wie ein Gütesiegel wahrgenommen, insbesondere aus Stuttgarter Perspektive. Dass der Antisemitismusbeauftragte von Baden-Württemberg mit der Anthroposophischen Gesellschaft in Kontakt kommt, war eine Frage der Zeit. Blume spricht explizit von "Wir" und "Uns", wenn er die regionale Weltanschauungs-Landschaft schildert. Zu diesem "Wir" gehören Anthroposophen ebenso selbstverständlich wie die berühmten protestantischen Sekten, die Kretschmann-Grünen, schwäbische "Wutbürger" und all das, was er Platonismus nennt. Diese religionsgeographischen Ausführungen sind hilfreich, um zu verstehen, warum eine Bewegung wie die Corona-"Querdenker" in einer Gegend aufblüht, in der auch Anthroposophie verbreitet ist: in Baden-Württemberg! Das "Wir" funktioniert zugleich pädagogisch und politisch, so wie im Titel von Blumes Antisemitismus-Buch: "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht"[v]. Er will, wie er im "Schwäbischen Tagblatt" betont, die Gefühlsebene erreichen, statt Leute zu verschrecken. In einem Podcast begründet er dieses suggestive Vorgehen mit der Hirnforschung: Unsere Gehirne seien darauf angelegt, sich mit etwas Positivem zu identifizieren.

Lichte: Die positive Identifikation findet bei Blume in der Religion statt:

Blume: "In einer Religion lernen wir, dass gute Mächte die Welt regieren, und man darf auch hinterfragen und zweifeln. Verschwörungsmythen lehren, dass böse Mächte alles lenken, nämlich die Verschwörer. Und es wird Panik erzeugt: Das Ende ist nah, alle lügen, man darf nur noch der eigenen Blase glauben."

    Martins: Eine solche Trennung zwischen gutgläubiger Religion und pessimistischen "Verschwörungsmythen" funktioniert so wenig wie die Reduzierung des Antisemitismus auf "Verschwörungsmythen". Aussichten auf die Gewalt des Bösen und das Ende der Welt sind in Religionen ja keine Seltenheit und umgekehrt glauben viele sogenannte Verschwörungstheoretiker im Prinzip an gute Weltlenker.

    Nehmen wir wieder Steiner: Erst als er erklären musste, warum trotz aller hilfreichen Engel und "Eingeweihten" etwas so Barbarisches wie der Erste Weltkrieg passiert, führte er schwarzmagische Geheimgesellschaften als Machtfaktoren ein. Juden traute Steiner dabei gar keine weltbeherrschende Kraft zu und keine Verschwörung. Er begründete die Überholtheit des Judentums innerhalb seines evolutionären Gott- und Fortschrittsvertrauens. Sein Antisemitismus ist mit dem, was Blume "Religion" oder "Semitismus" nennen würde, ebenso kompatibel wie all die Varianten des scheinbar liberalen, progressiven Antisemitismus aus der viel beschworenen "Mitte der Gesellschaft".

Lichte: Können Sie kurz erläutern, wie Blume den Begriff "Semitismus" gebraucht?

    Martins: Die Kategorie "semitisch" bezeichnet bestimmte Sprachen des Nahen Ostens mit weitgehenden strukturellen Ähnlichkeiten, zu denen auch Hebräisch zählt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eigneten Antisemiten sich den Begriff dann an, um ihrem Judenhass einen wissenschaftlich-seriösen Anstrich zu geben und zu verdeutlichen, dass es ihnen um mehr als den tradierten religiösen Gegensatz zwischen Christen und Juden ging.

    Hieran knüpft Blumes Verwendung des Begriffs "Semitismus" insofern zurecht an, als er betont, dass der Antisemitismus stets mit einer umfassenderen ideologischen Orientierung einhergeht. Antisemitismus sei Verschwörungstheorie gegen "Semitismus". Und "Semitismus" definiert er so ähnlich wie Religion: ein optimistisches Zukunfts- und Gottvertrauen, entstanden mit der Erfindung der Schrift im Zweistromland, jüdisch, christlich, islamisch und säkular zugleich. In dem Maße, in dem er einen fiktiven "Semitismus" zur eigenständigen Größe erhebt, entfernt sich Blumes Konzept des Antisemitismus dann allzu weit von dessen antijüdischer Stoßrichtung. Denn wenn am Ende so gut wie alles "Semitismus" ist, dann sind "wir" am Ende fast alle Semiten. Vermutlich ist auch diese Ausweitung des Begriffs pädagogisch und strategisch motiviert. Je umfassender das so geschaffene "Wir", desto eingängiger erscheint die Annahme, dass der Antisemitismus "uns alle bedroht".

Lichte: Die vermeintliche Originalität – "Wir sind alle Semiten!" – führt zur ganz großen Beliebigkeit. Wer dann auch noch wie Blume in einem Podcast die "Schlümpfe" mit Luther vergleicht, verharmlost Antisemitismus, und verhindert seine wirksame Bekämpfung.
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8447 am: 5. Dezember 2020, 16:16:03 »
Gleich mal die richtigen gegrüßt und auf diese Weise auf sich aufmerksam gemacht ...   :facepalm:


Zitat
Hitler Grüße in Essen - Bundespolizei im Einsatz!
05.12.2020 | 15:58

Bundespolizeidirektion Sankt Augustin

Zwei Männer zeigten gestern (4. Dezember) unabhängig voneinander Bundespolizisten den verbotenen Hitlergruss.


Während ein 47-jähriger Mann so vermutlich die "Unzufriedenheit" über seine Festnahme ausdrückte, war ein 38-jähriger Mann alkoholisiert zu Boden gestürzt. Im Rettungswagen beschädigte er eine Trage und zeigte ebenfalls den Hitlergruss. Beide Vorfälle wurden durch die Bodycams der Einsatzkräfte aufgezeichnet und werden Gegenstand der Gerichtsverfahren werden.

Gegen 18 Uhr hielt sich der 38-Jährige am Essener Hauptbahnhof auf. Dort war er mutmasslich alkoholisiert (1,2 Promille) eine Treppe hinauf gestürzt. Daraufhin alarmierten Unbeteiligte den Rettungsdienst und die Bundespolizei. Im Rettungswagen beschädigte der Essener vorsätzlich eine Liege. Zudem zeigte er Bundespolizisten den Hitlergruss. Da er sich weiterhin renitent zeigte, wurde er während der Fahrt in eine Essener Klinik durch die Bundespolizei begleitet. Gegen den 38-Jährigen leitete die Bundespolizei ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung und Volksverhetzung ein. Sein Verhalten zeichnete eine Bodycam auf.

Gegen 23 Uhr überprüften Einsatzkräfte der Bundespolizei einen 47-jährigen Mann am Mülheimer Hauptbahnhof. Dabei stellte sich heraus, dass gegen ihn ein Haftbefehl des Krefelder Amtsgerichts vorlag. Dieses hatte den Mann wegen Diebstahls zu einer siebenmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt.
https://www.polizeiticker.ch/artikel/hitler-grusse-in-essen-bundespolizei-im-einsatz-174026


Ach, er paßt gleich dazu, weil das für Sachsen nicht typisch zu sein scheint:


Zitat
DRESDEN
05.12.2020 16:00 Uhr

Rechtsextreme Provokationen in Dresden

Ein 38-jähriger Pflegehelfer aus Pirna macht mit Sieg-Heil-Rufen vor einer Kaufhalle in Dresden auf sich aufmerksam. Auch noch, als die Polizei längst da ist.

Ein 38-Jähriger aus Pirna belästigte Anwohner vor einem Konsum in Dresden. Der Mann ist einschlägig vorbestraft, weil er in Chemnitz am 27. August 2018 an einem Neonazi-Aufmarsch teilgenommen hatte, wo dieses Bild entstand.

Spoiler
Von Alexander Schneider
Dresden. Der Angeklagte wird wohl noch lange an jenen Sonnabend Anfang Juni dieses Jahres denken. Die Nacht hat er mit seinen Kumpels gesoffen, morgens Ärger mit der Freundin und ein gepfefferter Streit um den Umgang mit seiner Tochter. Jetzt ist die Frau seine Ex, die Tochter sieht er noch seltener und er stand am Dienstag auch noch wegen Verwendens verfassungswidriger Nazi-Kennzeichen und wüstester Beleidigungen von Polizisten vor dem Amtsgericht Dresden. Alles falsch gemacht, könnte man sagen.

Laut Anklage stand der 38-Jährige aus Pirna um 9 Uhr vor dem Konsum in der Leubener Straße, schrie "Sieg Heil!" und reckte den rechten Arm zum sogenannten Hitlergruß. Auch nachdem Anwohner die Polizei alarmiert hatten, machte er damit weiter und beleidigte die Beamten.

"Na ja, was soll ich dazu sagen", begann der Pflegehelfer sein Geständnis. Er saß ohne Verteidiger in dem Verfahren und gab sich offen und kooperativ, womit er den Richter und die Staatsanwältin beeindruckte. Viel Alkohol, dann "Stress mit der Freundin oder Ex-Freundin, wie auch immer". Er habe in der "Stolperdiele" gefeiert, vielleicht bis ein oder zwei Uhr.

Dann sei man in die "Treppe" gegangen, bis um halb sechs. Dann sei er zu seiner Freundin gefahren. "Gut betrunken" sei er gewesen. Entsprechend sauer sei die Frau gewesen, weil er, mal wieder, ohne Absprache Feiern war. Man habe gestritten. "Ihre Reaktion ist ja verständlich", sagte der Mann über den Groll seiner Ex. Aber das habe er damals nicht verstanden.

"Leicht rechts"
Also sei er zum Konsum gefahren, habe sich zwei Bier gekauft. Er sei wegen des Ärgers "hochgeputscht" gewesen. "Dann ist passiert, was vorgelesen wurde", sagte er. "Das tut mir leid, aber ändern kann ich es auch nicht mehr." Diese vermeintliche Offenheit könnte ein Versuch sein, mit seiner Gesinnung nicht herauszumüssen.

Doch der Richter ließ nicht locker. Bei der Polizei hatte der Täter gesagt, er sei „leicht rechts“ und zu den Parolen "man sollte es öffentlich nicht so zeigen". Zu Richter Markus Maier sagte er nun, er habe eine rechte Einstellung und begründete sie so: "Ich finde es merkwürdig, du wirst eingesperrt wegen Corona, und Flüchtlinge werden reingenommen. Das finde ich unfair." Die Polizei habe "mit Ausländern auch immer mehr zu tun". Es werde "ja immer schlimmer". Dann schränkte er ein, dass er aber nur die Ausländer meine, die hier nicht arbeiten wollten.

Das ist genau der Ton, der seit Jahren montags von Bühnen durch die Dresdner Innenstadt schallt. Dass der Angeklagte selbst mit seinen Eskapaden die Polizei vor dem Konsum für eineinhalb Stunden beschäftigte, dass die Beamten Verstärkung angefordert hatten, um den wild gewordenen Betrunkenen zu bändigen, das wurde nicht besonders thematisiert.

Allerdings erwiderte der Richter, dass er zwar natürlich auch Ausländer vor sich als Angeklagte sitzen habe, dass er aber auch etwa über Taten zu urteilen hatte, als drei junge Frauen von deutschen Tätern an einer Haltestelle zusammengeschlagen wurden, einzig und allein, weil sie eine schwarze Hautfarbe hatten.

Seltsame Vergesslichkeit
An ein wichtiges Datum, die erste Verurteilung wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und versuchter Körperverletzung, wollte er sich aber nicht erinnern: 2018 erhielt er eine einschlägige Vorstrafe in Chemnitz. Ja, da sei er mit Freunden zu einer Demo gefahren, mehr wisse er nicht.

Laut Justiz fand diese "Demo" am Montag, 27. August 2018, in Chemnitz statt, es war einer der größten Nazi-Aufmärsche bis dahin. 6.000 Rechtsextreme aus dem ganzen Bundesgebiet zogen durch die Stadt. Es war der Tag nach dem tödlichen Messerangriff auf Daniel H. und der Anfang wochenlanger Demos und Ausschreitungen in Chemnitz und eines politischen Bebens, das noch heute in Sachsen zu spüren ist. Die Chemnitzer Polizei hatte die sehr dynamische Lage damals trotz Warnungen krass unterschätzt.

Doch nur eine Woche später wurde diese Demo noch getoppt, als AfD und Pegida gemeinsam einen sogenannten Trauermarsch veranstalteten, an dem mehr als 8.000 oder sogar 10.000 Menschen teilgenommen hatten und bei dem es auch zu Ausschreitungen gekommen war. Solche wilden Tage vergisst man nicht so schnell, sollte man meinen.

Der Pflegehelfer nannte den Ausflug, an den er sich nicht erinnern konnte oder wollte, nun immerhin eine "Dummheit". Er hielte sich von dem damaligen Freundeskreis fern. "Ich arbeite und versuche, viel Zeit mit meiner Tochter zu verbringen."

Selbstverletzung mit Messer
Was im Anklagevorwurf nicht stand, aber der 38-Jährige später einräumte: Er hatte sich an jenem Morgen selbst ein Messer in den Bauch gerammt, ehe er die Parolen grölte. Warum, blieb offen, zeigte aber, dass der Mann noch ganz andere Probleme mit sich herumschleppt. Drei Tage lag hatte er nach der Festnahme in einer Klinik gelegen.

An dem Morgen hatte nicht nur ein Anwohner die Polizei alarmiert, als der 38-Jährige dort verrückt spielte, sondern auch seine Freundin. Die hatte den Beamten voller Angst berichtet, dass der Angeklagte schon einen früheren Suizidversuch hinter sich habe und sich nun mit einem Messer im Bauch verletzt habe. So konnten die Uniformierten dem Angeklagten wenigstens eine schnelle Hilfe vermitteln.

Am Dienstag bat der Angeklagte die beiden Polizisten, die als Zeugen geladen waren, um Entschuldigung. Dank des umfassenden Geständnisses verzichtete das Gericht auf die Vernehmung der Beamten.

Richter Maier verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 12.625 Euro. So hatte es die Staatsanwältin gefordert. Strafschärfend wertete der Richter, dass der 38-Jährige nicht nur einschlägig vorbestraft ist, sondern im Juni vor dem Konsum auch noch weitergemacht hatte, als die Polizei schon vor Ort gewesen sei: "Das war kein Ausrutscher." Das Urteil ist rechtskräftig. Der Angeklagte, Kollegen beschreiben ihn angeblich als "ruhig und besonnen", liebt seine Arbeit in einem Seniorenpflegeheim und wird nun einige Zeit kleinere Brötchen backen müssen.
[close]
https://www.saechsische.de/dresden/lokales/dresden-rechtsextreme-provokationen-5329592-plus.html

Leider will man uns die Anzahl der Tagessätze wohl nicht verraten.

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« Letzte Änderung: 5. Dezember 2020, 16:23:56 von Reichsschlafschaf »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8448 am: 6. Dezember 2020, 07:06:21 »
Leider will man uns die Anzahl der Tagessätze wohl nicht verraten.


Nachtrag wegen Nachricht eines Redakteurs von der Sächsischen:

Zitat
Die Geldstrafe beträgt 2.625 €, 75 Tagessätze a 35 €. Sorry, die "1" zu viel ist ein Tippfehler... Tut mir leid.


Immerhin über H4-Niveau ...
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8449 am: 6. Dezember 2020, 13:27:56 »
Ein absolut vorbildlicher "Herrenmensch" aus der Schweiz, ist zwar nicht krank, will aber unbedingt kuren in Bad Mergentheim. Steht ihm schließlich zu, als "Spitzenpolitiker" sowieso.  ::)

Spoiler
Eklat wegen rechtsextremer Propaganda
Reha-Klinik wirft Krawall-Politiker Eric Weber raus
Weil der frisch gewählte Basler Grossrat eine Mitpatientin indoktriniert haben soll, erteilte ihm der ärztliche Direktor Hausverbot. Nun will Weber sich zurück in die Klinik klagen.
Fabian Eberhard

Eric Weber (57) ist zurück. Ende Oktober gelang ihm eine Überraschung: Mit mehr als 5000 Stimmen zog er als Anführer der «Volksaktion gegen zu viele Ausländer und Asylanten» zum dritten Mal in das Basler Parlament ein.

2014 war der rechtsextreme ­Politiker schweizweit bekannt geworden, als er bei einem Interview seinen nackten Hintern vor die ­Kamera hielt und dazu «Staats­anwaltschaft leck mich am Arsch!» rief. Dass der nun neu gewählte Grossrat bald wieder für verstörende Auftritte sorgen würde, daran zweifelte kaum jemand. Und doch: Die neuste Episode aus Webers Querulantenleben ist besonders bizarr.
Weber war eigentlich gesund

Am 17. November – wenige ­Wochen nach seinem Wahlsieg – trat der Politiker einen fünfwöchigen Rehaaufenthalt in einer Klinik für Psychosomatik in Bad Mergentheim (D) an. Dort sollte sich der Grossrat von Erschöpfungssymptomen erholen.

Sollte. Denn bereits am zweiten Tag setzte der ärztliche Direktor Weber höchstpersönlich vor die Tür. Hausverbot!

SonntagsBlick liegt der Ent­lassungsbericht der Klinik vor. Demnach war Weber bei seinem Rehastart eigentlich gesund. ­Abgesehen von seinem überbordenden Narzissmus stellten die Ärzte keine Einschränkungen fest – weder körperlich noch psychisch.
Weber wollte Gratishotelaufenthalt

Auch Weber selbst gab beim ­Antrittsgespräch an, er sei «leistungsfähig und motiviert». Therapeutische Ziele wurden nicht ­vereinbart. Webers persönliche ­Erwartung an die psychosoma­tische Kur, so geht es aus der ­Patientenakte hervor: Er freue sich, «hier unterschiedliche Menschen kennenzulernen».

Der Basler Grossrat räumt auf Anfrage denn auch ein: «Ich wollte schlicht einen Gratishotelauf­enthalt.»

Doch daraus wurde nichts. Am Morgen nach seiner Ankunft in der Klinik wurde Weber ins Büro des ärztlichen Direktors zitiert – und per sofort rausgeworfen.
Werbung für rechtsextremistischen Youtube-Film

Was war geschehen? Gemäss dem Entlassungsbericht verhielt sich der Basler Politiker zunächst «übertrieben freundlich», lenkte das Gespräch mit Personal und ­Patienten jedoch beharrlich auf ­seine politische Karriere.

Die Therapeuten notierten: «Er präsentierte sich dabei manipulativ und prahlerisch und versuchte eine Mitpatientin durch Werbung für einen Youtube-Film mit rechtsextremistischem Inhalt zu indok­trinieren.» Daraufhin sei die dis­ziplinarische Entlassung durch die Klinikleitung erfolgt.

Die Verantwortlichen des Rehazentrums wollten sich zu diesem Vorfall nicht weiter äussern. Eric Weber hingegen tobt: Die Vor­würfe seien lächerlich und politisch motiviert. «Nur weil der Klinikleitung meine Ansichten nicht passen, können die mich doch nicht einfach vor die Tür stellen!»
950 Vorstösse für den Grossen Rat

Nun will sich der Rechtsextremist zurück in die Klinik klagen. Gemäss einem Schreiben von ­Webers Anwalt an die deutsche Rentenversicherung seien der Abbruch der Behandlung und das Hausverbot rechtswidrig, die Begründung der Klinik inhaltlich «nicht tragfähig».

Weber will zudem Beschwerde bei der Landesärztekammer ­Baden-Württemberg einlegen.

Wie auch immer die Geschichte enden wird, ruhiger dürfte es um Weber nicht werden. Im Gegenteil: Er hat bereits angekündigt, dass er 950 Vorstösse für den Grossen Rat vorbereitet habe.

Sein Ziel: den Politbetrieb lahmlegen.
[close]
https://www.blick.ch/schweiz/eklat-wegen-rechtsextremer-propaganda-reha-klinik-wirft-krawall-politiker-eric-weber-raus-id16230894.html

https://telebasel.ch/2020/12/06/eric-weber-aus-reha-klinik-geschmissen/?channel=105105

Auch hier gibt es wieder Verknüpfungspunkte zu unserer "Kundschaft" bzw. der AfD.
https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/umtriebiger-rechtsextremist-im-kantonsparlament

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-wahlparty-schweizer-rechtsextremist-eric-weber-feiert-mit-a-1082207.html

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8450 am: 6. Dezember 2020, 22:44:59 »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
Wir traten ihm in den Arsch
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8451 am: 7. Dezember 2020, 10:58:13 »
Welcher unserer "Kunden" könnte das denn sein? Wir hatten doch einige, die zumindest angedacht hatten nach Tansania auszuwandern, auch aus Frühwalds Kundenkreis. Auch der Putzhammer hatte sich doch irgendwohin verkrümelt.  :scratch:

Spoiler
   Festnahme am Flughafen   Gesuchter Münchner verbringt Weihnachten im Knast   
idowa,  07.12.2020 - 10:21 Uhr

   

Weihnachten und Jahreswechsel bei den Lieben. Für einen 51-jährigen Deutschen, der am Nikolaustag (6. Dezember) aus Tansania zurück nach München kam, wird es leider kein Fest im Kreise der Familie geben. Der gebürtige Münchner muss nämlich noch ein knappes Vierteljahr im Gefängnis absitzen.

Weil er von der Staatsanwaltschaft in Landshut mit Vollstreckungshaftbefehl gesucht worden war, haben Bundespolizisten den Gesuchten bei seiner Ankunft aus Doha festgenommen. Das Prekäre an der Sache: Der Festgenommene hatte gerade eine Haftstrafe in Tansania abgesessen, sein Bankkonto ist gesperrt, seine Frau war nicht erreichbar und seine Schwester wollte die Geldstrafe für ihn nicht bezahlen.

Der gebürtige Münchner hatte in Tansania offenbar wegen unerlaubten Aufenthalts eine zwölfmonatige Haftstrafe absitzen müssen. Nachdem diese verbüßt war, verweisen ihn die dortigen Behörden umgehend des Landes. Daher war der 51-Jährige von Daressalam über Doha nach München geflogen. Als die Münchner Grenzpolizisten den Oberbayern bei seiner Ankunft im Erdinger Moos kontrollierten, sollte sich herausstellen, dass er nicht nur in Ostafrika straffällig geworden war. Im polizeilichen Fahndungssystem fand sich eine Notiz der niederbayerischen Justiz. Der Münchner war im Januar letzten Jahres von einem Amtsrichter in Landshut wegen Volksverhetzung zu 1.350 Euro Geld- oder ersatzweise 90 Tagen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nachdem der Verurteilte aber offensichtlich einer Reise zum Kilimandscharo den Vorzug gegeben und den Justizschulden an seinem damaligen Wohnort keine Bedeutung beigemessen hatte, hat die Staatsanwaltschaft in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt die Polizeibehörden um Suche nach und Festnahme des Untergetauchten gebeten.

Dieser Bitte kamen Bundespolizisten am Münchner Flughafen jetzt nach, als der Gesuchte aus Doha in München ankam. Der Verurteilte konnte gestern bei den Bundesbeamten die von der Justiz in Niederbayern geforderte Geldsumme jedoch nicht aufbringen. Ein Versuch scheiterte am Geldautomaten, der anstatt Geld auszuspucken die Bankkarte nicht mehr herausrückte. Auch auf die Hilfe seiner Familie hoffte der Mittellose vergeblich. Seine Ehefrau war nicht erreichbar und seine Schwester nicht bereit, die Justizschulden für ihn zu begleichen. Sie habe dafür persönliche Gründe, ließ die Dame die Bundespolizisten am Telefon wissen. Daher konnte der Reisende dann auch nur kurz Frischluft schnuppern, bevor die Bundespolizisten ihn direkt quasi aus den Händen der ostafrikanischen Justiz umgehend in die Hände der Justizbeamten in München-Stadelheim übergaben.
[close]
https://www.idowa.de/inhalt.festnahme-am-flughafen-gesuchter-muenchner-verbringt-weihnachten-im-knast.e8598599-84e0-4552-a06b-03de11a64fd0.html
___________________

In Sindelfingen hat einer unserer Kunden mal wieder das volle Programm (inklusive BTM) durchgezogen.
   
Spoiler
Polizeibericht aus Sindelfingen   Reichsbürger widersetzt sich Polizeikontrolle   
Von ulo   07.12.2020 - 10:38 Uhr

Sindelfingen - Ein Mann, der vermutlich Anhänger von Reichsbürger-Vorstellungen ist, hat sich am Freitagabend in Sindelfingen einer Polizeikontrolle widersetzt. Er war gegen 20.45 Uhr einer Streifenbesatzung aufgefallen, als er auf der Hanns-Martin-Schleyer-Straße stark beschleunigte und mit augenscheinlich deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war.

Auf einem Firmenparkplatz wurde der 56-Jährige angehalten und kontrolliert. Dabei händigte er den Polizisten Dokumente aus, in denen der Bestand der Bundesrepublik Deutschland angezweifelt wurde und sprach den Beamten die Rechtsgrundlage für ihr Einschreiten ab. In der Folge beschleunigte er erneut und die Beamten mussten zur Seite springen. Mit Unterstützung zweier weiterer Streifenbesatzungen konnte der Wagen des 56-Jährigen in der Rudolf-Diesel-Straße erneut gestoppt werden. Nachdem er sich weigerte auszusteigen, musste er zwangsweise aus dem Auto geholt werden. Da die Polizisten bei ihm Anzeichen auf Drogeneinfluss feststellten, musste er sich einer Blutentnahme unterziehen. Der Führerschein des 56-Jährigen wurde beschlagnahmt.
[close]
https://www.leonberger-kreiszeitung.de/inhalt.polizeibericht-aus-sindelfingen-reichsbuerger-widersetzt-sich-polizeikontrolle.d34b6db6-e293-472c-a05a-a46704088289.html

« Letzte Änderung: 7. Dezember 2020, 11:10:44 von Gutemine »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8452 am: 8. Dezember 2020, 14:48:47 »
Wen kennen wir in "Ivenack"?  :scratch:


Zitat
Durchsuchung bei Mann aus Reichsbürgerszene in Ivenack

08.12.2020 - Wegen des Verdachts auf Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen hat die Polizei am Dienstag die Wohnung eines 45-jährigen Mannes in Ivenack (Mecklenburgische Seenplatte) durchsucht. Da unklar war, ob der Verdächtige Waffen besitzt, wurde ein Spezialeinsatzkommando eingesetzt, wie eine Polizeisprecherin in Neubrandenburg sagte. Der Verdächtige werde zudem der Reichsbürger-Szene zugerechnet. Er soll die verbotenen Kennzeichen im Internet verwendet haben. Bei dem Einsatz habe die Wohnungstür gewaltsam geöffnet werden müssen, da der Mann nicht reagiert habe. Die Beamten hätten IT-Technik und Speichermedien beschlagnahmt. Weitere Einzelheiten seien noch nicht bekannt.
https://www.arcor.de/article/News-Regional-Mecklenburg-Vorpommern--Durchsuchung-bei-Mann-aus-Reichsbuergerszene-in-Ivenack/hub01-home-news-regional-mecklenburg_vorpommern/9924910

https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/Razzia-bei-mutmasslichem-Reichsbuerger-in-Ivenack-id30533437.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8453 am: 8. Dezember 2020, 14:56:58 »
Wen kennen wir in "Ivenack"? 


Sagt mir im Zusammenhang mit unserer Kundschaft auch nix.

Die aufgefundenen Gegenstände fallen eher unter die Kategorie Kinderkac.ke, weil offenbar alle frei zu erwerben ab 18 Jahren





Aber das Aufsprengen der Tür dürfte einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben.

Nur weil er ein paar böse Bildchen gepostet hat, wurde er vom Merkel-Regime überfallen!   :o
Zitat
Er steht im Verdacht, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet und im Internet verbreitet zu haben.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8454 am: 8. Dezember 2020, 15:50:05 »
Keine BTM? Ich bin enttäuscht.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8455 am: 8. Dezember 2020, 16:09:05 »
Der Anfang der Story (zumindest bei uns)
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg314466#msg314466
und allgemein
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg301665#msg301665

Da hat die Flucht nach Kroatien wohl doch nix gebracht. Rechtzeitig zum Feste wurde er ausgeliefert, natürlich lügen auch alle, außer ihm selbst.

Spoiler
   Österreich   Waffenhandel in Reichsbürgerszene: Hintermann ausgeliefert   
dpa,  08.12.2020 - 14:44 Uhr

   

München (dpa/lby) - Nach einer großen Razzia in der "Reichsbürger"- und Rechtsextremisten-Szene wegen illegalen Waffenhandels wird gegen einen 48 Jahre alten Mann als Drahtzieher ermittelt. Es handele sich um den Hauptverdächtigen in dem Fall, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ruhland von der Generalstaatsanwaltschaft in München am Dienstag.

München (dpa/lby) - Nach einer großen Razzia in der "Reichsbürger"- und Rechtsextremisten-Szene wegen illegalen Waffenhandels wird gegen einen 48 Jahre alten Mann als Drahtzieher ermittelt. Es handele sich um den Hauptverdächtigen in dem Fall, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ruhland von der Generalstaatsanwaltschaft in München am Dienstag.

Der deutsche Staatsangehörige sei inzwischen von Kroatien an die Bundesrepublik ausgeliefert worden. Zunächst hatte die ZDF-Sendung "Frontal 21" (Dienstag) darüber berichtet.

Im Juli hatte die Generalstaatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass bei Durchsuchungen bei insgesamt zwölf Verdächtigen in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Österreich zwei halbautomatische Kurzwaffen, eine Pumpgun und 200 Schuss Munition gefunden worden seien. Zudem seien rechtsradikale Schriften und Reichsbürgerunterlagen entdeckt worden. Es soll um illegale Waffenlieferungen, auch von Kriegswaffen, aus Kroatien gehen.

Wie Ruhland erläuterte, handelt es sich bei den anderen Verdächtigen um die Abnehmer des mutmaßlichen Waffenhändlers. Nach Angaben von "Frontal 21" hat der Verteidiger des 48-Jährigen erklärt, dass sein Mandant nicht mit Waffen gehandelt habe. Seinen Mandaten belastende Aussagen seien falsch, sagte der Anwalt.
[close]
https://www.frankenpost.de/inhalt.oesterreich-waffenhandel-in-reichsbuergerszene-hintermann-ausgeliefert.5a2c5f8e-f43d-4302-a299-7e9e3e4a8590.html

Das müsste der Bericht bei Frontal21 sein:
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/waffen-vom-balkan-fuer-rechtsextremisten-100.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8456 am: 9. Dezember 2020, 14:00:25 »
Kommentar überflüssig:


Zitat
Halle-Prozess: Angeklagter leugnet Holocaust und bricht Plädoyer ab
09.12.2020 |

Der Angeklagte im Prozess um den rechtsterroristischen Anschlag von Halle hat seinen Schlussvortrag nach wenigen Minuten abgebrochen. In seinen letzten Worten leugnete der Mann den Holocaust.

Das Plädoyer des Angeklagten am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht (OLG) Naumburg endete bereits nach etwa drei Minuten . Bevor er abbrach leugnete der Mann erneut den Holocaust. Anwälte der Nebenklage protestierten sofort lautstark, die Vorsitzende Richterin Ursula Mertens unterbrach den Angeklagten. "Das ist eine Straftat, dafür soll er noch mal sitzen", rief Nebenklage-Anwalt Alexander Hoffmann in den Saal.
https://www.pnp.de/nachrichten/politik/Halle-Prozess-Angeklagter-leugnet-Holocaust-und-bricht-Plaedoyer-ab-3861770.html


Und er hier hat eine Hausaufgabe bekommen:


Zitat
AKTUELL
SS-Runen geteilt: Gericht verlangt Analyse zum NS-Terror

9. Dezember 2020 Sebastian Lipp
Weil er SS-Runen an 250 Personen schickte, verlangt das Amtsgericht Günzburg von einem jungen Mann, eine historische Analyse über das NS-Terrorsystem zu lesen und eine inhaltliche Zusammenfassung vorzulegen.

Am Montag musste sich ein junger Mann wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor dem Amtsgericht Günzburg verantworten. Der zur Tatzeit 20 Jahre alte Angeklagte aus Breitenthal bei Krumbach stellte am 29. August diesen Jahres in eine aus circa 250 untereinander nicht persönlich verbundenen Personen bestehende WhatsApp-Gruppe ein Bild mit SS-Runen ein. Der Angeklagte wusste, dass es sich dabei um ein verbotenes Kennzeichen einer Verfassungswidrigen Organisation handelt, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Amtsgerichtsdirektor Walter Henle stellte das Verfahren vorläufig ein. (Az 3 Ds 409 Js 16765/20) Jedoch erhielt der junge Angeklagte die Auflage, das Buch Der SS-Staat – Das System der deutschen Konzentrationslager von Eugen Kogon zu lesen. Das Werk des Soziologen und KZ-Überlebenden gilt als als die erste historische Analyse des NS-Terrorsystems. Legt der vormals Angeklagte dem Gericht keine handschriftliche Inhaltsangabe vor, kann das Verfahren wieder aufgenommen werden.
https://allgaeu-rechtsaussen.de/2020/12/09/ss-runen-geteilt-gericht-verlangt-analyse-zum-ns-terror/


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« Letzte Änderung: 9. Dezember 2020, 14:07:07 von Reichsschlafschaf »
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« Antwort #8457 am: 9. Dezember 2020, 14:11:08 »
Kommentar überflüssig:

...

https://www.pnp.de/nachrichten/politik/Halle-Prozess-Angeklagter-leugnet-Holocaust-und-bricht-Plaedoyer-ab-3861770.html

Konkret war es wohl so:

Zitat
...
Das Plädoyer des Angeklagten am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht (OLG) Naumburg endete bereits nach etwa drei Minuten . Bevor er abbrach leugnete der Mann erneut den Holocaust. Anwälte der Nebenklage protestierten sofort lautstark, die Vorsitzende Richterin Ursula Mertens unterbrach den Angeklagten. "Das ist eine Straftat, dafür soll er noch mal sitzen", rief Nebenklage-Anwalt Alexander Hoffmann in den Saal.

"Ich hatte Ihnen das erklärt, Sie dürfen das nicht wiederholen", sagte Mertens dem Angeklagten, der schon mehrmals den Holocaust geleugnet hatte. Daraufhin brach der Angeklagte seinen Vortrag ab. Schon vorher hatte er im Prozess den Holocaust geleugnet. Mertens unterbrach die Sitzung und gab dem Angeklagten erneut die Gelegenheit zu einem letzten Wort, der wollte sich aber nicht mehr äußern.

...

Die Frage ist halt, ob er sich damit einen Revisionsgrund provozieren wollte.

 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8458 am: 9. Dezember 2020, 16:30:20 »
Zitat
Die Frage ist halt, ob er sich damit einen Revisionsgrund provozieren wollte.

Wenn, dann hat es wohl nicht geklappt. Zum letzten Wort wurde ja noch explizit aufgefordert.
Was mich mehr interessieren würde, wäre wer auf was plädiert hat.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8459 am: 9. Dezember 2020, 16:38:57 »
Da ist Nikolai jetzt aber in Zugzwang. Da muss er doch auch bei seiner nächsten Verhandlung im Schlusswort den Holocaust leugnen. Wenn er es nicht tut, dann sehen ihn seine Kameraden doch als feige Ratte an.
(War das jetzt schon Anstiftung?  :think: )
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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