Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1434758 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8280 am: 27. Oktober 2020, 13:33:34 »
Rechtsextremist folgt auf Rechtsextremist
Hans-Christoph Berndt folgt auf Andreas Kalbitz als AfD-Fraktionsvorsitzender in Brandenburg. Ideologisch könnte er seinem Vorgänger nicht näher stehen.
Die AfD scheint solche Subjekte anzuziehen.
Spoiler


BERLIN taz | Die Brandenburger AfD-Fraktion hat einen Nachfolger für den Rechtsextremisten Andreas Kalbitz an der Spitze der Fraktion gefunden: den Rechtsextremisten Hans-Christoph Berndt. Der Vorsitzende des vom Verfassungsschutz beobachteten flüchtlingsfeindlichen Vereins „Zukunft Heimat“ setzte sich am Dienstag im dritten Wahlgang gegen den Parlamentarischen Fraktionsgeschäftsführer Dennis Hohloch mit 11 zu 7 Stimmen durch. Im zweiten Wahlgang war die stellvertretende Landesvorsitzende Birgit Bessin ausgeschieden.
Schon vor seinem Eintritt in die AfD 2018 und seinem Einzug in den Landtag 2019 leistete Berndt jahrelange Vorfeldarbeit für die AfD. Als Mitbegründer des 2015 im Spreewaldort Golßen ins Leben gerufenen Vereins „Zukunft Heimat“ war Berndt maßgeblich mitverantwortlich für die rassistischen und asylfeindlichen Mobilisierungen in Cottbus, die besonders 2017 und 2018 zu andauernden Demonstrationen und wiederholten Angriffen auf Geflüchtete führten. Die AfD nutzte diese Bühne, um als Stimme des Volkszorns ihre Basis zu verbreitern. Bei der Landtagswahl im September 2019 wurde sie mit 26,8 Prozent stärkste Partei der Stadt.

Ähnlich wie Pegida in Dresden bot „Zukunft Heimat“ der gesammelten extremen Rechten ein Podium. Auf den Kundgebungen vereinten sich Anhänger der Neuen Rechten und Identitären Bewegung mit Cottbuser Hooligans und radikalisierten „Wutbürgern“ – eine „geschlossene patriotische Bürgerbewegung“, wie Berndt es nannte. Mit dieser befeure er die ausgerufene „Auseinandersetzung zwischen Migranten und Deutschen“ – die Cottbus zu einer Musterstadt der deutschen Naziszene machen sollten.
Als Anerkennung für die wichtige Parteiarbeit, die Berndt mit Bildung der rechten Einheitsfront leistete, wurde er Anfang 2019 aus dem Stand heraus an die Spitze der Landespartei befördert. Zwar scheiterte er in einer Kampfkandidatur mit fünf Stimmen Abstand am damaligen Parteichef Kalbitz, der zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt wurde, bekam jedoch einen sicheren Listenplatz. Seinen Wahlkreis Dahme Spreewald III gewann Berndt mit 28,9 Prozent der Stimmen direkt.
Laut Verfassungsschutz „erwiesener Rechtsextremist“
Der gelernter Zahnmediziner, der zuletzt als Labormediziner an der Berliner Charité arbeitete, war bislang gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion. Als solcher forderte er mehrfach die Aufhebung aller Corona-Schutzmaßnahmen, insbesondere der Maskenpflicht in Läden oder im öffentlichen Nahverkehr. Noch im Mai stellte sich für ihn sogar die Frage, ob „überhaupt jemand an Corona gestorben ist“.
Berndt tritt die ideologische Nachfolge von Kalbitz an, dem im Mai wegen seiner verschwiegenen Vergangenheit in rechtsextremen Organisationen die AfD-Mitgliedschaft entzogen wurde und der Mitte August sein Amt als Fraktionsvorsitzender niederlegte. Laut Landesverfassungsschutzchef sei Berndt ebenso wie Kalbitz ein „erwiesener Rechtsextremist“. Rückendeckung vor seiner Wahl hatte Berndt von der rechtsextremen Symbolfigur der Partei, Bernd Höcke, erhalten.
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https://taz.de/AfD-Brandenburg-hat-neuen-Fraktionschef/!5724342/
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8281 am: 27. Oktober 2020, 13:53:29 »
So sieht er in der Realität aus, der Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremisten.

Man könnte vermuten, dass zu viele Richter/Staatsanwälte bei rechten Burschenschaften oder der AfD zu finden sind. Da gehört derartiges Gedankengut ja zur "völkisch-deutschen Traditionspflege".

Spoiler
Ermittlungen wegen antisemitischer Plakate erneut eingestellt
27.10.2020
epd

Hannover (epd). Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihre Ermittlungen gegen die rechtsextreme Partei "Die Rechte" wegen des Verdachts der antisemitischen Volksverhetzung erneut eingestellt. Es bestehe in diesem Fall kein hinreichender Tatverdacht, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Staatsanwaltschaft sehe keine Möglichkeit, in einem späteren Verfahren zu einer Verurteilung zu kommen: "Unter rechtlichen Gesichtspunkten ist da im Moment nichts zu machen."

Im Zentrum des Falles stehen Wahlplakate mit der Aufschrift "Zionismus stoppen. Israel ist unser Unglück! Schluss damit!", die die Partei im Europawahlkampf 2019 verwendet hatte. Jüdische Gemeinden in Hannover sowie die Deutsch-Israelische Gesellschaft erstatteten daraufhin Anzeige wegen judenfeindlicher Volksverhetzung. Die Staatsanwaltschaft Hannover stellte ihre Ermittlungen jedoch ein, weil sie den Tatbestand der Volksverhetzung nicht für gegeben ansah.

Daraufhin legten die Anzeigeerstatter Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Celle ein. Diese ordnete an, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Durch antisemitische Agitation nach nationalsozialistischem Vorbild würden die Leser des Plakats zum Hass gegen Juden angestachelt, argumentierte sie. Die Formulierung "Israel ist unser Unglück" erscheine als bewusste Anleihe an die Hassparole "Juden sind unser Unglück" aus der NS-Zeit.

Klinge sagte, die Staatsanwaltschaft habe im Zuge ihrer neuerlichen Ermittlungen einen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss bei der Partei "Die Rechte" beantragt. Dies sei jedoch sowohl vom Amtsgericht als auch vom Landgericht Hannover abgelehnt worden. Somit könne die Staatsanwaltschaft nicht die notwendigen Beweismittel erlangen und ihre Ermittlungen nicht fortsetzen. Die Plakate seien auch von zahlreichen anderen Gerichten und Staatsanwaltschaften als nicht strafbar eingestuft worden.

Der Oberstaatsanwalt räumte ein, die Einschätzung des Falles stehe "auf der Kippe". Die Staatsanwaltschaft müsse den Vorgang aber nicht moralisch, sondern rechtlich bewerten. Die Anzeigeerstatter aus Hannover können nun erneut Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Celle einlegen.
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https://www.evangelisch.de/inhalte/177407/27-10-2020/ermittlungen-wegen-antisemitischer-plakate-erneut-eingestellt
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8282 am: 27. Oktober 2020, 14:34:04 »
So sieht er in der Realität aus, der Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremisten.

Man könnte vermuten, dass zu viele Richter/Staatsanwälte bei rechten Burschenschaften oder der AfD zu finden sind. Da gehört derartiges Gedankengut ja zur "völkisch-deutschen Traditionspflege".

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Ermittlungen wegen antisemitischer Plakate erneut eingestellt
27.10.2020
epd

Hannover (epd). Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihre Ermittlungen gegen die rechtsextreme Partei "Die Rechte" wegen des Verdachts der antisemitischen Volksverhetzung erneut eingestellt. Es bestehe in diesem Fall kein hinreichender Tatverdacht, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Staatsanwaltschaft sehe keine Möglichkeit, in einem späteren Verfahren zu einer Verurteilung zu kommen: "Unter rechtlichen Gesichtspunkten ist da im Moment nichts zu machen."

Im Zentrum des Falles stehen Wahlplakate mit der Aufschrift "Zionismus stoppen. Israel ist unser Unglück! Schluss damit!", die die Partei im Europawahlkampf 2019 verwendet hatte. Jüdische Gemeinden in Hannover sowie die Deutsch-Israelische Gesellschaft erstatteten daraufhin Anzeige wegen judenfeindlicher Volksverhetzung. Die Staatsanwaltschaft Hannover stellte ihre Ermittlungen jedoch ein, weil sie den Tatbestand der Volksverhetzung nicht für gegeben ansah.

Daraufhin legten die Anzeigeerstatter Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Celle ein. Diese ordnete an, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Durch antisemitische Agitation nach nationalsozialistischem Vorbild würden die Leser des Plakats zum Hass gegen Juden angestachelt, argumentierte sie. Die Formulierung "Israel ist unser Unglück" erscheine als bewusste Anleihe an die Hassparole "Juden sind unser Unglück" aus der NS-Zeit.

Klinge sagte, die Staatsanwaltschaft habe im Zuge ihrer neuerlichen Ermittlungen einen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss bei der Partei "Die Rechte" beantragt. Dies sei jedoch sowohl vom Amtsgericht als auch vom Landgericht Hannover abgelehnt worden. Somit könne die Staatsanwaltschaft nicht die notwendigen Beweismittel erlangen und ihre Ermittlungen nicht fortsetzen. Die Plakate seien auch von zahlreichen anderen Gerichten und Staatsanwaltschaften als nicht strafbar eingestuft worden.

Der Oberstaatsanwalt räumte ein, die Einschätzung des Falles stehe "auf der Kippe". Die Staatsanwaltschaft müsse den Vorgang aber nicht moralisch, sondern rechtlich bewerten. Die Anzeigeerstatter aus Hannover können nun erneut Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Celle einlegen.
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Wieso brauchen die einen Durchsuchungsbefehl, um diesen Spruch zu beurteilen? Auch wenn er nicht von einem Nazi stammt, sondern 1879 von einem gewissen Herrn v. Treitschke geprägt wurde, ist er natürlich reinstes Nazi-Gedankengut. Erfunden haben die den Antisemitismus bekanntlich nicht.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8283 am: 27. Oktober 2020, 14:39:24 »
Ein Durchsuchungsbeschluss einer eigentlich unwilligen StA ist dann gut, wenn er zu Verzögerungen führt, die die Begründung einer Einstellung erleichtern.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8284 am: 27. Oktober 2020, 14:43:13 »
Ist zwar nicht Sachsen, aber ich denke, auch in Nieder- Sachsen können schon mal aus den Ermittlungsakten die vom jeweiligen Anzeigerstatter fein säuberlich zusammengestellten und mit Zeugenunterschriften hinsichtlich ihrer der Echtheit bestätigten Beweisfotos verschwinden.
 :shifty:

So rein theoretisch und "beispielsweise".
 :think:
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8285 am: 27. Oktober 2020, 14:46:21 »
Es genügt für eine Strafverfolgung nicht, dass die Plakate von "Die Rechte" aufgehängt wurden. Man müsste schon wissen von wem bzw wer das angeordnet hat. Lässt sich das nicht klären, dann hat eine Strafverfolgung keinen Sinn. Für solche Klärungen können Durchsuchungen dienen. Wenn die nicht stattfinden können, dann scheitert die Strafverfolgung schon an einem Tatverdächtigen und nicht erst an der Bewertung des Spruches.

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8286 am: 27. Oktober 2020, 15:41:29 »
Ich nehme mal stark an, dass bei Wahl- Plakaten soweit hinreichend deutlich zu erkennen sein sollte, welche Partei vom potentiellen Wähler zwecks Wahlentscheidung mit dem Inhalt angesprochen werden soll und damit wem die Urheberschaft zuzurechnen sei bzw. wer der Verantwortliche im Sinne des Gesetzes ist. Da braucht es m.E. keine weiteren "Beweise", die z.B. einzelne Parteimitglieder identifizierend beim Aufhängen der Plakate dokumentieren, denen auch noch das eigene Parteibuch sowie der Lieferschein von der Druckerei aus der Tasche fällt.  :doh:

Allerdings ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass hier ein findiger Anwalt dieser für irgendwelche grenzwertigen Sprüche sicher nicht ganz unverdächtigen Kleinpartei spitzfindig auch damit argumentiert haben könnte, dass es sich so rein theoretisch und "beispielsweise" ja auch um Fake- Wahlplakate des "politischen Gegners" handeln könnte, die seine Mandanten nur böswillig diskreditieren sollen oder so. Es ist ja schließlich zweiter "offenkundiger Vereinszweck" der "Antifa.e.V." sowie der "Evangelischen Kirche e.V." neben der Abfassung von millionenschweren Demogeldern von der "NWO GmbH & Co Kg. und steht ja auch alles im Internet und ja, #dasmussgeprüft werden.  :doh:

Aber ich befürchte, dass bis zur endgültigen Einstellung des Verfahrens vielleicht nicht mal mehr sicher geklärt werden kann, wie die entsprechenden Plakate überhaupt einmal ausgesehen haben oder ob die Akten ähnlich wie beim Verfahren gegen die "Faust des Ostens" samt eingezogener Beweismittel bis zur endgültigen Verjährung (das ist immerhin in wenigen Tagen!) still und leise in irgendeinem unberührten Gerichtskämmerlein (sicher ist sicher) vor sich hinkompostieren dürfen.  :doh:
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8287 am: 27. Oktober 2020, 16:37:57 »
Rechtsextremist folgt auf Rechtsextremist

Die AfD scheint solche Subjekte anzuziehen.
RECHTSEXTREMIST ist bei diesen SUBJEKTEN ganz
OBJEKTIV
PRÄDIKAT.
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erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8288 am: 27. Oktober 2020, 17:00:06 »
Ich nehme mal stark an, dass bei Wahl- Plakaten soweit hinreichend deutlich zu erkennen sein sollte, welche Partei vom potentiellen Wähler zwecks Wahlentscheidung mit dem Inhalt angesprochen werden soll und damit wem die Urheberschaft zuzurechnen sei bzw. wer der Verantwortliche im Sinne des Gesetzes ist.

Eine Partei ist keine natürliche Person. Strafbar machen kann sich nur eine natürliche Person. Anders sieht es bei Ordnungswidrigeiten aus (wenn zum Beispiel die Plakate nicht rechtzeitig abgenommen werden), da kann auch die Partei bestraft werden.

Volksverhetzung kann eine Partei nicht begehen, das können nur die Mitglieder der Partei. Wenn man die bestrafen will, dann muss man schon wissen, welche Mitglieder genau. Sind ja nicht alle so prall wie damals der NPD-Voigt und drucken ihre Visage gleich mit aufs "Gas geben" Plakat.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8289 am: 27. Oktober 2020, 17:36:31 »
Das könnte auch für den NeoNazi-Lügen-Obererpel interessant werden. Die Frage, wie das jetzt mit dem "Thing-Haus" ist, ist sicher auch nicht uninteressant. Aber letztendlich wird mal wohl weiterhin zu/wegsehen.

Zitat
Strafbar ist die Verwendung jedoch nur im Zusammenhang mit rechtsextremen Handlungen. Konkret: „Wenn mit dem öffentlichen Zeigen beziehungsweise dem Verwenden der Flagge neben dem Sympathieausdruck für Rechtsextremismus, Ausländer- beziehungsweise Demokratiefeindlichkeit zusätzlich eindeutige bzw. konkrete (aggressive) Begleitumstände wie zum Beispiel ein provokatives oder die Bürger einschüchterndes Verhalten hinzukommen.“

Zitat
Im Thinghaus in Grevesmühlen, einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene in Norddeutschland, hängt seit Jahren die Reichskriegsflagge deutlich sichtbar an einem Fahnenmast. Wie geht es jetzt die Stadt Grevesmühlen mit diesem Fall um? Bürgermeister Lars Prahler teilte dazu auf Anfrage mit, dass man sich mit dem Erlass und den Folgen auseinandersetzen werde. „Wir werden im ersten Schritt versuchen, uns in der Beurteilung der Rechtslage mit dem Innenministerium zu verständigen. Denn ich habe der Pressemitteilung des Innenministerium entnommen, dass weiterhin eine Einzelfallentscheidung ist die sehr gut abgewogen sein muss.“

Spoiler
Reichkriegsflagge verboten: Was macht die Stadt Grevesmühlen mit dem Thinghaus?

Das Schweriner Innenministerium hat per Erlass das Verwenden der Reichkriegsflagge im Zusammenhang mit rechtsextremen Aktionen untersagt. Auf dem Gelände des Thinghauses in Grevesmühlen weht seit Jahren die rot-weiß-schwarze Flagge. Wie reagiert das Ordnungsamt der Stadt jetzt?

Grevesmühlen

Am Dienstag hat das Schweriner Innenministerium den Behörden im Land ein weiteres Instrument an die Hand gegeben, um gegen rechtsextreme Entwicklungen vorgehen zu können. Das Verwenden der Reichskriegsflagge wurde unter Strafe gestellt.

Innenminister Lorenz Caffier: „Die Reichskriegsflagge ist zum Symbol von Rechtsextremisten, Reichsbürgern und Menschen geworden, die unsere Demokratie feindlich gegenüberstehen, die Hass, Verachtung und Ausländerfeindlichkeit schüren. Mit dem Erlass gehen wir entschieden dagegen vor und schaffen Rechtssicherheit für die Vollzugsbehörden.“ Ihr öffentliches Zeigen oder Verwenden diene als Ersatz verbotener nationalsozialistischer Kennzeichen wie der Hakenkreuzflagge, heißt es dazu aus dem Ministerium.
Flagge weht vor dem Thinghaus

Strafbar ist die Verwendung jedoch nur im Zusammenhang mit rechtsextremen Handlungen. Konkret: „Wenn mit dem öffentlichen Zeigen beziehungsweise dem Verwenden der Flagge neben dem Sympathieausdruck für Rechtsextremismus, Ausländer- beziehungsweise Demokratiefeindlichkeit zusätzlich eindeutige bzw. konkrete (aggressive) Begleitumstände wie zum Beispiel ein provokatives oder die Bürger einschüchterndes Verhalten hinzukommen.“
So sah es vor einigen Jahren auf dem Gelände aus

Im Thinghaus in Grevesmühlen, einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene in Norddeutschland, hängt seit Jahren die Reichskriegsflagge deutlich sichtbar an einem Fahnenmast. Wie geht es jetzt die Stadt Grevesmühlen mit diesem Fall um? Bürgermeister Lars Prahler teilte dazu auf Anfrage mit, dass man sich mit dem Erlass und den Folgen auseinandersetzen werde. „Wir werden im ersten Schritt versuchen, uns in der Beurteilung der Rechtslage mit dem Innenministerium zu verständigen. Denn ich habe der Pressemitteilung des Innenministerium entnommen, dass weiterhin eine Einzelfallentscheidung ist die sehr gut abgewogen sein muss.“
Seit elf Jahren Treffpunkt der rechten Szene

2009 hatten Mitglieder der rechten Szene das Gebäude erworben, wenig später hatte die NPD dort ein Parteibüro eingerichtet, zahlreiche Veranstaltungen, darunter auch ein öffentliches Kinderfest fanden hier statt – neben Wehrsportübungen, Musikabenden und Vorträgen von Anhängern der rechten Szene. Die Polizei übt seit Jahren einen hohen Kontrolldruck aus, bei bevorstehenden Veranstaltungen werden die Besucher regelmäßig durchsucht.

Von Michael Prochnow
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https://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Grevesmuehlen/Reichkriegsflagge-verboten-Was-macht-die-Stadt-Grevesmuehlen-mit-dem-Thinghaus
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8290 am: 28. Oktober 2020, 09:03:07 »
Durch eine "Chatgruppe" mit dem Namen "Feuerkrieg Division" ist man also aufmerksam geworden.

Nun ja, seit ziemlich langer Zeit ist bei Youtube eine Gruppe die sich "Vereinigte Scharfschützen" nennt aktiv und verbreitet sowohl Q-Anon also auch Reichsbürgerquatsch. In den Kommentaren wird diversen Tötungsphantasien und Anschlagsplänen auch freier Lauf gelassen. Youtube stört es nicht, die Polizei noch weniger.  ;)
Wer sich "Leon" und seine "Truppe" mal ansehen will:
https://www.youtube.com/channel/UCSk9Y_nwoRtJHI1MLIW8fvQ/about

Spoiler
Prozess in Nürnberg: Oberpfälzer soll Anschlag geplant haben

Mutmaßliches Mitglied der Terror-Gruppe "Feuerkrieg" vor Gericht - vor 0 Minuten

NÜRNBERG - Anfang des Jahres wurde Fabian D. (22) in seinem Elternhaus in einem Dorf bei Cham festgenommen, seither sitzt er in U-Haft. Ab Mitte November steht er wahrscheinlich vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Er soll sich in internationalen Chatgruppen mit Rechtsradikalen ausgetauscht haben und plante einen Anschlag auf muslimische und/oder jüdische Einrichtungen.

Der Vorwurf ist von ungeheurer Wucht: Fabian D. predigte in der Chatgruppe "Feuerkrieg Division" Hass und er plante, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Er kaufte Waffen, recherchierte die Herstellung von Sprengstoff und lud Anleitungen zum Bau von Bomben im Internet herunter. Der Chat in der Gruppe "Feuerkrieg Division" alarmierte den Staatsschutz – denn der Verfasser tönte auch, ihm fehle nur noch ein "Ort der Andacht".

Eine verklausulierte Formulierung, doch für die Ermittler war klar: In einem kleinen Dorf im Landkreis Cham in der Oberpfalz wurde ein Anschlag vorbereitet – ein Attentat, das die staatliche Sicherheit angreifen und schwer wiegend stören sollte. Ein Akt des Terrors, der die Sicherheit Deutschlands beeinträchtigen könnte. Der selbst ernannte Rechtsterrorist Fabian D. suchte nach einer Synagoge oder Moschee, um dort möglichst viele Menschen zu töten. Im Februar wurde der 22-Jährige, der unter dem Namen "Heydrich" schrieb und nach eigenen Worten durch den Anschlag zum "Heiligen" werden wollte, festgenommen.
Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus

Die Anklage stammt aus München, bei der dortigen Generalstaatsanwaltschaft wurde 2017 die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus eingerichtet. Es wäre zu kurz gedacht, die Einrichtung von Zentralstellen nur als besondere Organisation in der Bürokratie der Behörden zu begreifen.

Hier zeigt sich, wie hoch die Staatsregierung einige Themen hängt: Die Konzentration mehrerer Staatsanwaltschaften auf eine Zentralstelle soll die Strafverfolger schlagkräftiger machen. In Bamberg konzentriert sich die Zentralstelle Cybercrime seit 2015 auf Verbrechen im Netz, in Nürnberg wurde kürzlich eine Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen errichtet. Drei Zentralstellen, die auf die Herausforderungen unserer Zeit verweisen.

Viel ist über Fabian D. bislang nicht bekannt. Er wohnte noch zu Hause, im Keller des Elternhauses und im Garten der Großeltern übte er angeblich zu schießen, die Waffen, die er im Internet bestellte, ließ er per Post an seine Großeltern schicken. Wie tickt einer, der unter dem Namen "Heydrich" chattet?

Reinhard Heydrich war als SS-Obergruppenführer direkt von Hermann Göring mit der "Endlösung der Judenfrage" beauftragt worden, er leitete die Wannseekonferenz, in der die Nationalsozialisten im Jahr 1942 die Vernichtung der Juden abgesprochen haben.
Kurz: Ein 22-Jähriger aus der Oberpfalz wählte als Spitznamen einen der Hauptorganisatoren der Judenvernichtung.
Auch im Chat der Feuerkrieger war im Januar 2019 von Gas als tödliche Waffe die Rede, doch "Heydrich" winkte ab. Er wolle lieber "Werkzeuge nutzen", "es nah und persönlich machen".

Wollte er großen Schaden anrichten, weil sein eigenes Leben kleinbürgerlich verlief? Nach SPIEGEL-Recherchen verfügte Fabian D. über sehr wenig soziale Kontakte, bis zu seiner Festnahme war er als Elektriker tätig, er hoffte angeblich auf eine Stelle bei der Bundeswehr.

Zulassung zur Hauptverhandlung wird noch geprüft

Wie der Nürnberger Justizsprecher Friedrich Weitner bestätigt, prüft die 1. Strafkammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth derzeit, ob sie die Anklage zulässt. In diesem Fall wird mit dem Beginn der Hauptverhandlung Mitte November gerechnet, die 1. Strafkammer tagt als Staatsschutzkammer.

Für so genannte Staatsschutzdelikte, Hochverrat oder die Bildung einer terroristischen Vereinigung, sind in aller Regel die Oberlandesgerichte (OLG) zuständig. Weil fünf der zehn Morde des NSU in Bayern verübt wurden, fand das Verfahren gegen Beate Zschäpe (und die weiteren Mitangeklagten) vor der Staatsschutzkammer des OLG München statt. Hier gilt das Dorf im Landkreis Cham, in dem der Beschuldigte wohnte, als Tatort.

Dieser Ort liegt im Bezirk des OLG Nürnberg, und weil die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt wird, ist in erster Instanz das Landgericht zuständig.

Ein junger Mann, der durch einen Anschlag zum Heiligen werden will – eine Idee, die an die Terrororganisation "Islamischer Staat", die einen Krieg gegen alle Andersgläubigen führt, erinnert. Roland Sieber, Experte für Rechtsextremismus und Terrorismus, weist seit vielen Jahren auf die Ähnlichkeiten der "Feuerkrieg Division" und der "Atomwaffen Division" hin.
Reinhard Heydrich, SS-Obergruppensturmführer, war mit der "Endlösung der Judenfrage" beauftragt worden. Fabian D. wählte ausgerechnet den Namen "Heydrich" als Pseudonym im Chat. 

Reinhard Heydrich, SS-Obergruppensturmführer, war mit der "Endlösung der Judenfrage" beauftragt worden. Fabian D. wählte ausgerechnet den Namen "Heydrich" als Pseudonym im Chat.

 Nach Recherchen der Amadeu Antonio Stiftung rufen beide Gruppen zum "Rassenkrieg" auf, wollen den "weißen Jihad" mittels Anschlägen auf Synagogen und Moscheen führen. Sie ermuntern Mitglieder, sich zu "opfern", um Chaos zu stiften und das "politische System" mit Gewaltmitteln zu "reparieren". Das Ziel: "weiße Ethnostaaten". Roland Sieber vermutet rund 50 Mitglieder in der "Feuerkrieg Division".
Die Neonazi-Gruppen sind international vernetzt und offenbar extrem gewaltbereit, denkbar sei, dass sich die "Atomwaffen Division" zum IS für deutsche Neonazis entwickeln könnte. Eine übertriebene Sorge?

In den USA gilt die "Atomwaffen Division" als eine der gefährlichsten Gruppen, auf das Konto der Mitglieder sollen mehrere Morde gehen, in Propagandavideos zeigen sich die Männer in militärischer Kleidung samt Hakenkreuz und verbergen ihre Gesichter hinter Totenkopfmasken.
Im Juli 2018 antwortete die Bundesregierung (Drucksache 19/3359) auf eine Kleine Anfrage mehrerer Abgeordneter der Partei Die Linke: "Die deutschen Sicherheitsbehörden haben Anfang Juni 2018 im Rahmen der ,Koordinierten Internetauswertung-Rechts‘ Hinweise auf die Existenz einer Gruppierung mit dem Namen ,Atomwaffen Division‘ in Deutschland erlangt." Über wie viele Mitglieder und Sympathisanten die "Atomwaffen Division" in Deutschland verfügt, sei nicht bekannt.

Auch in Deutschland verbreitet das Nazi-Netzwerk Angst und Schrecken: Als die Grünen-Politiker Cem Özdemir und Claudia Roth im November 2019 per E-Mail mit dem Tod bedroht wurden, waren diese Schreiben mit dem Namen "Atomwaffen Division" unterzeichnet worden.
Rassistisches Weltbild eint die Gruppen

Der Verfassungsschutz hat die Gruppen im Blick. Die Behörde widme sich "verstärkt der Aufklärung rechtsextremistischer Internetgruppierungen", so Angela Pley, Sprecherin des Bundesamt für Verfassungsschutz. Die Gruppen eint ihr rassistisches Weltbild: die Mitglieder verehren Adolf Hitler und den Norweger Anders Breivik, der 77 Menschen umgebracht hat.

Selbst auf islamistische Terroristen beziehen sich die Mitglieder der "Atomwaffen Division", mit ihnen teilen sie den Antisemitismus, so Politikwissenschaftler Jan Rathje von der Amadeu Antonio Stiftung. Um ihr Weltbild durchzusetzen, wollen die Mitglieder einen "heiligen Rassenkrieg" heraufbeschwören, sie wollen töten und mit Anschlägen für Chaos sorgen, um den Systemkollaps herbeizuführen.

Was können Kommunen gegen Rechtsextreme tun?

Sie zielen auf Terrorgewalt, wie sie der mutmaßliche Attentäter Fabian D. im Landkreis Cham vorbereitet haben soll. Auch im Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz verweist René Rieger auf die internationale Komponente der Internetplattformen, und die Vorbilder der Gruppen passen ins Bild: Am 4. August 2009 erschoss George Sodini in einem Fitnessstudio in Bridgeville drei Frauen und verwundete weitere neun Frauen, bevor er sich das Leben nahm.

Am 15. März 2019 erschoss Brenton Tarrant in Christchurch in Neuseeland in der Al-Noor-Moschee 42 Menschen. Er filmte die Tat für einen Livestream, dann tötete er in der Linwood-Moschee sieben Menschen.

Auch Stephan Balliet filmte, wie er am 9. Oktober 2019 schwer bewaffnet versuchte, in der Synagoge von Halle ein Massaker anzurichten. Dort feierten zu diesem Zeitpunkt 52 Menschen Jom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag. Als er nicht in die Synagoge gelangte, erschoss er eine vorbeikommende Passantin und einen Mann in einem Dönerimbiss. Die Tat streamte er live auf der Plattform Twitch, einer Plattform für Gamer – als wären Morde ein Videospiel.
Attentäter lebten oft isoliert

Seit Juli 2020 läuft vor dem OLG Naumburg (aus Platzgründen wird in Magdeburg getagt) der Prozess gegen Stephan Balliet. Er hat die Taten gestanden. Attentäter wie er wohnen oft isoliert. Sie haben viel Zeit, vor ihren Rechnern zu sitzen, im Internet zu surfen und in ihrer Parallelwelt zu leben. Als Lehre aus rechtsextremen Anschlägen wie in Halle setzt der Verfassungsschutz auf mehr virtuelle Agenten, um radikalisierten Einzeltätern frühzeitiger auf die Spur zu kommen. "Der Verfassungsschutz ist auf einschlägigen Plattformen unterwegs", bestätigt René Rieger.

Im Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz werden Aufrufe zu Gewalt dokumentiert, und an die Polizei- und Strafverfolgungsbehörden weitergegeben. Im Jahr 2016 wurde ein Sachgebiet für die Internetbearbeitung/Rechtsextremismus etabliert, dieses orientiert sich an den technischen Anforderungen und wird ständig ausgebaut.

Mehr als 30.000 Rechtsextremisten in Deutschland

Sodini, Tarrant und Balliet. Deren Namen tippte auch Fabian D. in seine Tastatur, suchte im Internet nach deren Manifesten und recherchierte angeblich auch, wie diese Männer bei ihren Anschlägen vorgingen. Als suchte er nach einer Spielanleitung. Wollte auch er die Kommunikation im Netz nutzen, um eine Ideologie der Vernichtung zu feiern? Fragen, auf die das Strafverfahren im Landgericht Nürnberg-Fürth eine Antwort suchen wird.

Kurz: Ein 22-Jähriger aus der Oberpfalz wählt als Spitznamen einen der Hauptorganisatoren der Judenvernichtung. Nahm sich der selbst ernannte "Feuerkrieger" diesen Kriegsverbrecher zum Vorbild? Wollte er großen Schaden anrichten, weil sich sein eigenes Leben kleinbürgerlich gestaltete? Nach Recherchen des Spiegels soll Fabian D. über wenig soziale Kontakte verfügt haben, bis zu seiner Festnahme war er als Elektriker in einem mittelständischen Betrieb tätig, er hoffte angeblich auf eine Stelle bei der Bundeswehr.
Ulrike Löw
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https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/prozess-in-nurnberg-oberpfalzer-soll-anschlag-geplant-haben-1.10535833


 


"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8291 am: 28. Oktober 2020, 09:11:10 »
Das verspricht lustig zu werden. Ob Stürzi auch dabei ist?

https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-polizei-ist-gewarnt-will-dieser-daenische-rechtsextremist-in-neukoelln-den-koran-verbrennen/26564672.html

Spoiler
Zitat
Berliner Polizei ist gewarnt
Will dieser dänische Rechtsextremist in Neukölln den Koran verbrennen?

Die rechtsextreme Dänen-Partei „Stram Kurs“ hat eine Anti-Islam-Aktion auf der Sonnenallee in Neukölln angekündigt. In Kopenhagen verbrannte sie den Koran.

Die rechtsextreme, islamophobe dänische Partei „Stram Kurs“ hat für diesen Mittwoch über Facebook eine Demonstration im Bereich der muslimisch geprägten Sonnenallee in Neukölln angekündigt.

In dem in dänischer Sprache verfassten Aufruf wird der Parteivorsitzende Rasmus Paludan zitiert: „Wir glauben, dass das deutsche Volk wissen sollte, was der Islam ist! Das zeigen wir ihnen am Mittwoch. Dann werden wir alle sehen, ob es wirklich die Religion des Friedens ist! Wir bringen den Koran mit!“

Dazu ist in dem Post das Foto eines brennenden Fahrzeugs zu sehen. Der Vorsitzende der nationalistischen Partei hatte im April 2019 bei einer islamophoben Demonstration im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro einen Koran verbrannt.

Daraufhin war es zu tagelangen Ausschreitungen von mehrheitlich muslimischen Einwohnern des Bezirks der dänischen Hauptstadt gekommen.

Die Splitterpartei bekam bei der jüngsten Wahl in Dänemark 1,79 Prozent der Stimmen und ist nicht im Parlament vertreten.

Der Berliner Polizei liegt bisher keine Anmeldung für den geplanten Protest vor. Man kenne den Aufruf und sei entsprechend vorbereitet, teilte eine Polizeisprecherin am Dienstag mit.

Auf Anfrage, warum die dänische Partei in der deutschen Hauptstadt demonstrieren will, war die Pressestelle der Partei am Dienstag zunächst nicht zu erreichen.

„Stram Kurs“ provoziert immer wieder mit rassistischen und islamophoben Äußerungen im Rahmen von öffentlichen Kundgebungen in multikulturellen Stadtteilen.

Zur Parteilinie gehören die Forderung nach einem „Islamverbot“ und die Abschiebung aller Einwohner Dänemarks, die keine „ethnischen Dänen“ sind.

Auch „Stram Kurs“-Chef Paludan fällt regelmäßig durch rassistische Äußerungen auf und wurde bereits mehrfach wegen volksverhetzenden Aussagen verurteilt. So rief er 2017 zu Waffengewalt gegen Einwanderer auf.
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Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Offline echt?

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8292 am: 28. Oktober 2020, 09:41:25 »
Zitat
Youtube stört es nicht, die Polizei noch weniger.

Öh - nein!
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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Offline No_DR

Re: Presseschnipsel
« Antwort #8293 am: 28. Oktober 2020, 10:52:52 »
Kann man den nicht an der Einreise hindern, wenn schon bekannt ist, dass der was plant? Oder ist der vielleicht schon im Land?
Wer Rechtschreib- und Grammatikfehler findet, darf sie behalten!
Mir kennä alles ausser hochdeitsch!
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #8294 am: 28. Oktober 2020, 11:31:26 »
Sind die nicht total harmlos?



Zitat
Gewalttat vorbereitet?
Großangelegte Hausdurchsuchung bei Reichsbürgern in der Uckermark

300 Polizisten durchkämmen 40 Immobilien: In der Uckermark und der benachbarten Region Löcknitz wurden bei einer Durchsuchung „waffenähnliche Gegenstände“ beschlagnahmt. Wurde ein Attentat geplant?
Spoiler
Potsdam

Bei Durchsuchungen gegen eine rechte Gruppierung in der Uckermark und der Region Löcknitz am Dienstag sind einige „waffenähnliche Gegenstände“ beschlagnahmt worden. „Wir prüfen nun, ob diese unter das Waffenrecht fallen“, sagte ein Sprecher der Rostocker Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Details zu den Funden wollte er nicht mitteilen. Rund 300 Beamte hatten am Vortag wegen möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz etwa 40 Immobilien durchsucht, darunter Häuser, Wohnungen und Garagen. Die Ermittlungen richteten sich gegen 24 Mitglieder einer rechten Gruppe, deren Mitglieder „verfassungsfremde Ansichten vertreten“. Alle hätten sich kooperativ gezeigt, sagte der Sprecher.
Ex-NPD-Funktionär soll nun Reichsbürger sein

Die Durchsuchungen waren ein Ergebnis längerer Ermittlungen gegen zwei andere Männer aus der Region Löcknitz. Sie stehen unter dem Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Dabei handelt es um einen 44-Jährigen und einen 52 Jahre alten Verdächtigen. Der Ältere soll früher länger für die rechtsextreme NPD in Kommunalparlamenten agiert und sich nun der Reichsbürgerszene zugewandt haben. Die Auswertung dieser Durchsuchungen von Anfang Oktober dauere noch an.

Lesen Sie auch: Reichsbürger in Brandenburg – so reagieren Polizei und Justiz

Anhaltspunkte für eine mögliche Gefahr für die Bevölkerung habe es nicht gegeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock, die für solche Delikte im Nordosten zuständig ist.

Von MAZonline/dpa
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https://www.maz-online.de/Brandenburg/Reichsbuerger-in-der-Uckermark-Grossangelegte-Hausdurchsuchung


Ein NPDler als Reichsdep.p?  Kann ich mir nicht vorstellen ...   :whistle:
„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine)

„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
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