Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1364043 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2565 am: 15. Dezember 2017, 09:55:33 »
Zitat
Die Zugehörigkeit zu den "Reichsbürgern" allein reiche in Hessen aber nicht aus, um jemand die waffenrechtliche Erlaubnis zu entziehen.

Was soll denn der Schwachsinn nun wieder? Eine Person, die die Bundesrepuklik Deutschland, deren Institutionen, Vertreter und Gesetze nicht anerkennt, kann unmöglich zuverlässig, im Sinne des Waffengesetzes, sein.

Das ist "Qualitätsarbeit" der Lüüchenpresse! (Und durchaus ärgerlich, wie ich finde.)

Schlecht recherchiert oder von einem Pressesprecher korrekt informiert worden und dann "mit dem Ausdruck etwas abgewechselt"? Man weiß es nicht.

Das geht offensichtlich zurück auf das VG Gera, Urt. v. 16.09.2015 – 2 K 525/14 Ge.
Leitsatz: Sympathiebekundungen in Bezug auf die Reichsbürgerbewegung rechtfertigen allein noch nicht die Prognose, dass der Inhaber einer Waffenbesitzkarte unzuverlässig im waffenrechtlichen Sinne ist, sofern nicht weitere Umstände hinzutreten, die hinsichtlich seiner Rechtstreue Zweifel aufkommen lassen.

Also: Gelber Schein allein ist ein Indiz, reicht aber nicht. Mal gequatscht von wegen "wir sind besetzt" oder etwas vom Art. 146 GG von sich gegeben reicht nicht.

Dazu müssen eindeutige Taten kommen, an denen man erkennt, daß sich der betreffende "offensiv" (!) von der Rechtsordnung der BRD distanziert. Also Nichtzahlung von Steuern, Abgaben OWi. Schriftliche "Belehrungen" an ein Gericht über dessen Illegalität, Rückgabe des Perso etc. Oder eindeutige Äußerungen in den "asozialen Medien".

Der Passus "allein reiche in Hessen aber nicht aus" ist natürlich auch Blödsinn, da das WaffG Bundesrecht ist, also in allen Ländern gleich gültig ist und durchgesetzt werden muß. Sonst könnte man ja meinen, in Hessen sei es anders als in Thüringen oder Bayern.

Derart schlechte Artikel sind unnötiges Wasser auf die Mühlen der afd.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2566 am: 15. Dezember 2017, 10:03:49 »


Also: Gelber Schein allein ist ein Indiz, reicht aber nicht.

... unter Umständen schon:

Zitat
VGH Baden-Württemberg - Beschluss v. 10.10.2017

Leitsatz
1. Die waffenrechtliche Zuverlässigkeit ist ein individuell zu prüfender Umstand. Die Prüfung erfordert daher stets eine Würdigung der konkreten Umstände des Einzelfalls. Das gilt auch für sog. Reichsbürger und Selbstverwalter. (Rn.27)

2. Das für die Annahme einer waffenrechtlichen Zuverlässigkeit erforderliche Vertrauen, dass eine Person mit Waffen und Munition jederzeit und in jeder Hinsicht ordnungsgemäß umgeht, wird in aller Regel zerstört, wenn die Person ihre Bindung an in der Bundesrepublik Deutschland geltende Rechtsvorschriften in Abrede oder unter einen Vorbehalt stellt. Das gilt umso mehr, wenn sie aus dahingehenden Bekundungen praktische Konsequenzen zieht (hier: "Rückgabe" von Personalausweisen; "Zurückweisung" einer Verwarnung unter Verweis auf eine vermeintlich fehlende Verbindlichkeit des OWiG).(Rn.28)
https://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Entscheidungen_zu_reichsideologischen_Argumentationen

Ich denke der Antrag auf einen 'gelben Schein' ist eine solche praktische Konsequenz, insbesondere wenn man die Abstammung aus dem Staate Preuszen bescheingt haben will.
In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2567 am: 15. Dezember 2017, 10:16:41 »
...

Ich denke der Antrag auf einen 'gelben Schein' ist eine solche praktische Konsequenz, insbesondere wenn man die Abstammung aus dem Staate Preuszen bescheingt haben will.

Das von Dir zitierte Urteil des VGH beweist das Gegenteil, denn dort handelte es sich zusätzlich zum GS um 
Zitat
"Rückgabe" von Personalausweisen; "Zurückweisung" einer Verwarnung unter Verweis auf eine vermeintlich fehlende Verbindlichkeit des OWiG)
.

In München hatte ein Jäger den GS beantragt, sonst aber nichts in Hinsicht der RD unternommen.
Er wollte sich ein Haus in den USA kaufen und hatte im Internet gelesen, dafür sei der GS erforderlich.

Daraufhin widerrief die Behörde die Waffenbesitzkarte und ordnete bei der Waffenabgabe Sofortvollzug an.

Allerdings unterlag die Behörde vor dem VG München, weoil der Mann eben außer dem GS nichts reichsdeppentypisches unternommen hatte, seinen Perso nicht abgab, immer seine Steuern, Abgaben und OWi gezahlt hatte etc.

VG München, Beschluss v. 16.11.2017 – M 7 SE 17.2173:
Zitat
So erscheint dem Gericht fraglich, ob Sympathiebekundungen in Bezug auf die „Reichsbürgerbewegung“ alleine bereits die Prognose einer insoweit waffenrechtlichen Unzuverlässigkeit rechtfertigen können, sofern nicht weitere Umstände hinzutreten, die hinsichtlich der Rechtstreue Zweifel aufkommen lassen (VG München, a.a.O.; vgl. insoweit auch VG Gera, U.v. 16.9.2015 – 2 K 525/14 – juris Leitsatz; kritisch VG Augsburg, B.v. 7.9.2017 – AU 4 S. 17.1196

Es traten eben keine "weiteren Umstände hinzu".
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2568 am: 16. Dezember 2017, 19:12:09 »
Bolsterlang: Man ermittelt und ermittelt ...    :scratch:

Zitat
Landesanwalt ermittelt weiter gegen Monika Zeller


http://www.pressreader.com/germany/buchloer-zeitung/20171216/282449939376140
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2569 am: 17. Dezember 2017, 19:22:49 »
Zitat
"Journalistenwatch"

Die Amerika-Connection der Neuen Rechten
Die Website "Journalistenwatch" mausert sich zu einer einflussreichen Plattform der Neuen Rechten. Finanziert wird sie auch aus den USA. Nun tauchen Probleme auf.
Von Nico Schmidt
17. Dezember 2017, 12:01 Uhr


Auch vom deutschen Staat unterstützt

Unterstützt wird Journalistenwatch allerdings auch vom deutschen Staat, zumindest indirekt: Mitte Februar stufte das Finanzamt Jena den Verein als gemeinnützig ein, weil Journalistenwatch zur "Förderung der Volksbildung" beitrage. Wer Geld an den Verein spendet, kann dies seitdem von der Steuer absetzen. Auf seiner Website werben die Macher: "Jouwatch unterstützen, Steuern sparen!"

Spoiler
Es waren für eine erklärtermaßen proisraelische Website ungewohnte Worte, die Anfang November auf Journalistenwatch erschienen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte öffentlich obligatorische Besuche ehemaliger Konzentrationslager für Schüler gefordert. Es könne "heute nicht mehr darum gehen, künftigen Generationen einzureden, sie als Deutsche hätten exklusiv eine besondere Verantwortung für die Geschichte", schoss Journalistenwatch ausgerechnet am 9. November gegen den Zentralrat, der eine "bigotte Ansammlung von Selbstgerechten" sei. Und weil das noch nicht reichte, warf der Autor dem Zentralrat der Juden hinterher: "Mach’ dich endlich ehrlich, halt’ endlich deinen impertinenten Mund."

Wenn die selbst ernannten Vorkämpfer für eine stramm rechte Political Correctness loslegen, scheppert es gerne mal. Gewöhnlich schwankt der Tenor der Texte zwischen Islamkritik und kuscheligem AfD-Rechtspopulismus. Die Website, die sich "Portal für Medienkritik und Gegenöffentlichkeit" nennt, wurde 2012 gegründet. Damals jubelte die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit über ein "Bild-Blog von rechts". Inzwischen lesen nach eigenen Angaben 1,2 Millionen Menschen im Monat Journalistenwatch, belegt sind die Zahlen nicht. Die Plattform hat sich am rechtsäußeren Rand des Internets etabliert, im Dunstkreis der AfD, irgendwo zwischen Epoch Times, Unzensuriert.at und Politically Incorrect.

Unter den konservativen Tugendwächtern kommt der Islam nur als mörderische Ideologie vor, Medien wie die Süddeutsche Zeitung werden gerne mal als "Süddeutscher Beobachter" diffamiert, um auf ein angebliches "nationalsozialistisches" Element hinzuweisen. Doch dass Journalistenwatch nun auch Inhalte veröffentlicht, die hart an der Grenze des Antisemitismus entlangschrammen, ist neu –  und könnte ein Problem werden.

Islamkritische Traktate von mäßiger intellektueller Qualität

Geleitet wird das Portal von Thomas Böhm. Der versuchte sich einst als Schreiber bei B.Z. und taz, ehe er im Oktober 2010 die rechte Partei Die Freiheit gründete und als ihr Sprecher auftrat. Zwei Jahre später gründete Böhm den Journalistenwatch e.V., "Verein für Medienkritik und Gegenöffentlichkeit". Er registrierte die Domain Journalistenwatch.com und begann, dort zunächst medienkritische Notizen zu veröffentlichen. An deren Stelle traten bald islamkritische Traktate von mäßiger intellektueller Qualität, deren Titel beispielsweise lauteten: "Die orientalische Sex-Mob-Kultur", "Die vom Flüchtlingsansturm bedrohte Freiheit" oder "So genannte Flüchtlinge doch nur geldgeil?"

Das niedrige Niveau schadete allerdings nicht, im Gegenteil: neurechte Websites begannen, auf Journalistenwatch hinzuweisen, mehrere AfD-Landesverbände verbreiteten Böhms Inhalte. Aber wer finanziert das Portal?

Im März 2016 veröffentlichte der US-amerikanische und proisraelische Thinktank Middle East Forum eine Liste unterstützter Projekte, auf der erstmals Journalistenwatch auftaucht. Die Fördergelder dürften zu den ersten zählen, die eine US-amerikanische Organisation an eine deutsche Plattform vergibt, welche die Neue Rechte bedient.

Gegründet wurde das Middle East Forum 1990 von dem Historiker Daniel Pipes, der unter anderem an den Universitäten in Chicago und Harvard lehrte. Der Thinktank hat sich zum Ziel gesetzt, "amerikanische Interessen in Nahost zu vertreten und westliche Werte gegen Gefahren aus dem Nahen Osten zu schützen". In einem Artikel für die konservative Zeitschrift National Review warnte Pipes vor einer "großen Einwanderung von braunhäutigen Menschen" in Europa, auf die die Europäer nicht vorbereitet seien.

Vor einigen Jahren intensivierte Pipes seine Kontakte nach Europa. Er wurde Berater des rechten dänischen Blogs Free Press Society, wo er auf Geert Wilders stieß. Wilders sei der "wichtigste lebende Europäer", so Pipes. Sein Forum überwies Wilders, der in den Niederlanden 2010 und 2011 wegen Volksverhetzung vor Gericht stand, einen sechsstelligen Betrag für Anwalts- und Gerichtskosten.

Während des Prozesses reiste Pipes nach Deutschland und nahm in Berlin an der Gründung von Thomas Böhms Partei Die Freiheit teil, benannt nach Wilders' Partij voor de Vrijheid. Damit begann auch die Beziehung zwischen Böhm und Pipes, dessen Forum über ein jährliches Budget von bis zu 5,5 Millionen US-Dollar von Geldgebern wie dem konservativen Donors Capital Fund und dem Abstraction Fund verfügt.

Auch vom deutschen Staat unterstützt

Unterstützt wird Journalistenwatch allerdings auch vom deutschen Staat, zumindest indirekt: Mitte Februar stufte das Finanzamt Jena den Verein als gemeinnützig ein, weil Journalistenwatch zur "Förderung der Volksbildung" beitrage. Wer Geld an den Verein spendet, kann dies seitdem von der Steuer absetzen. Auf seiner Website werben die Macher: "Jouwatch unterstützen, Steuern sparen!"

Durch die Einnahmen aus Spenden, ausländischer Unterstützung und Werbeeinnahmen bezahlt Böhm seine Mitarbeiter. Im Impressum listet er seit diesem Frühjahr ein Redaktionsteam auf, zu dem mittlerweile fünf Personen gehören. Neben den festen Mitarbeitern erscheinen auf Journalistenwatch Texte führender Figuren der Neuen Rechten, zum Beispiel von dem Verleger Götz Kubitschek, dem wegen Volksverhetzung verurteilten Pegida-Redner Akif Pirincçi und dem AfD-Mann Michael Klonovsky.

Mit den Autoren steigt auch der Einfluss der Seite: Im April bediente sich der FPÖ-Vorsitzende Heinz-Christian Strache eines Textes von Journalistenwatch, formulierte ihn minimal um und teilte ihn mit seinen mehr als 700.000 Followern auf Facebook, adressiert an die "Erdogan-Anhänger in Deutschland und Österreich". Diesen empfahl Strache (inklusive Rechtschreibfehler): "Tun Sie also sich und Ihrem Präsidenten einen Gefallen, und kehren Sie in ihr Land zurück."

Links-Rechts-Schwäche

Während einige der Beiträge auf Journalistenwatch eher verwirrt daherkommen ("Hitler war links. Rechte können damit keine Neonazis sein"), können andere nur als rechtsradikal und geschichtsrevisionistisch bezeichnet werden. Und das könnte für Böhm und Pipes zum Problem werden.

So schrieb einer der Journalistenwatch-Autoren, nachdem das Bundesinnenministerium eine unverändert hohe Zahl von Angriffen auf Flüchtlinge veröffentlicht hatte: Es sei an "Dreistigkeit nicht zu überbieten, wenn Volksverräter (Volksvertreter) der Linken sich zum Anwalt von 'Flüchtlingen' machen und darüber das eigene Volk (...) völlig vergessen, ja sogar dieses Volk in die Nähe von Mördern und Terroristen rücken, weil ihm nichts weiter bleibt, als sich selbst zu verteidigen, da die Polizei sich dazu nicht mehr in der Lage sieht."

Und der Autor Max Erdinger verteidigte im September AfD-Chef Alexander Gauland, der gefordert hatte, wieder "stolz zu sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen". Selbst Gaulands Kritiker würden nicht behaupten, dass die Wehrmacht nichts geleistet habe, so Erdinger. "Im Nachhinein betrachtet haben sie halt das Falsche geleistet. Aber die Leistung als solche war nicht übel, so von 1939 bis 1941."

Zwei Monate später, Anfang November, pünktlich zum Jahrestag der Novemberpogrome legte derselbe Autor nach. Es folgte jene Tirade gegen obligatorische Besuche ehemaliger Konzentrationslager, in der Erdinger dem Zentralrat empfahl, den Mund zu halten. "Je mehr Zeit verstreicht, desto offensichtlicher wird, was den Zentralrat der Juden tatsächlich treibt: Die Perpetuierung deutschen Schuldbewußtseins den Juden gegenüber."

Ein merkwürdiges Verständnis von Pressefreiheit

Damit war eine Linie überschritten – zumindest für einige Publizisten und Wissenschaftler aus Deutschland, die ebenfalls Geld vom Middle East Forum erhalten. Der Politologe Clemens Heni, der das Berlin Center for the Study of Antisemtitism leitet, das maßgeblich von Pipes finanziert wird, sagt ZEIT ONLINE: "Ich verstehe nicht, wieso Pipes das tut." Pipes wisse offenbar nicht, was er da finanziere, so Heni. "Er muss damit aufhören."

Das fordert auch die israelische Journalistin Esther Scheiner. Seit Jahren verfolgt sie, was das Middle East Forum veröffentlicht, und sagt, sie schätze Pipes sehr. Doch der müsse "Journalistenwatch sofort den Geldhahn zusperren".

Unterstützt werden Heni und Scheiner von der früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch. "Die Förderer sollten sich sehr genau überlegen, ob es sich bei Journalistenwatch um ein unterstützenswürdiges Anliegen handelt oder um ein neurechtes Portal, das destruktive Tendenzen in unserer Gesellschaft befördert und befeuert", sagte Knobloch zu ZEIT ONLINE.

Keine Distanzierung von den Schmuddelkindern

Ob das geschieht, ist allerdings fraglich. Das Finanzamt Jena will mit Verweis auf das Steuergeheimnis nicht begründen, warum es den Verein als gemeinnützig einstufe. Ebenfalls nicht äußern will sich Daniel Pipes. Detaillierte Fragen von ZEIT ONLINE, etwa zu der Förderung von Journalistenwatch, beantwortet er nicht. Stattdessen teilt er mit, dass es wichtigere Probleme gebe als die neurechte Plattform: etwa die "unkontrollierte Einwanderung in Europa". Offenbar fällt es Pipes schwer, zwei Themen gleichzeitig zu bearbeiten – oder aber er will sich nicht von seinen deutschen Schmuddelkindern distanzieren.

Die bewiesen zuletzt ein weiteres Mal, welch merkwürdiges Verständnis von Pressefreiheit sie haben: Kaum hatte ZEIT ONLINE eine Reihe von Fragen über Pipes' Unterstützung und die inhaltliche Ausrichtung von Journalistenwatch übermittelt, erschien in verschiedenen konservativen und rechten Blogs, darunter Journalistenwatch selbst, eine Beschwerde, in der in bestem Extremistendeutsch von "Systemmedien" und einer "Meinungsmafia" die Rede ist, zu der offenbar auch die ZEIT gezählt wird. Während Journalistenwatch ein "vehementer Verteidiger des Staates Israel" sei, handele es sich bei der ZEIT um "Palästinenser-Presse". Es gehe bei der Recherche zu Journalistenwatch vor allem darum, "die israelfreundliche Szene zu spalten". Und angesichts dessen ist der Autor überzeugt: "Das Ende der bürgerlichen, demokratischen Gesellschaft ist nicht mehr weit."
[close]

http://www.zeit.de/kultur/2017-12/journalistenwatch-neue-rechte-finanzierung/komplettansicht
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2570 am: 18. Dezember 2017, 12:15:12 »
In dieser Sache


...___________________

In Heidelberg wurde ein Verfahren gegen die Ehefrau eingestellt, sie hat angeblich nicht wirklich gewusst was sie unterschreibt, gegen den Mann wird weiterverhandelt.

Spoiler
Rhein-Neckar08.12.2017
Prozess in Heidelberg: Reichsbürger mimt den Bürgermeister

HEIDELBERG - (ulw). Die Geschichte klingt völlig abgedreht. Ein wohl den Reichsbürgern nahestehender Mann soll hohe Summen unter anderem von Richtern, Bankern und Politikern gefordert haben. Und das mit abstrusen Begründungen. Seit Donnerstag muss sich der 64-jährige Arbeitslose nun vor dem Heidelberger Schöffengericht verantworten.

Zehn Millionen Euro sollte allein Helmut Schleweis im Herbst 2015 zahlen, so die Anklage. Damals war er Chef der Sparkasse Heidelberg, seit Kurzem ist er Sparkassen-Präsident. Vom Heidelberger Bundestagsabgeordneten Lothar Binding soll der Angeklagte eine Million Euro verlangt haben. Ebenso viel von der Verlagsleitung der „Rhein-Neckar-Zeitung“ sowie von Richtern, Staatsanwälten und einer Notarin. Billiger wurde es für den Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner, der „nur“ 100 000 Euro zahlen sollte.

Schreiben gingen an Gauck und Sparkassen-Präsident

Den Ermittlungen zufolge verschickten der Angeklagte und seine Frau über mehrere Jahre hinweg rund 60 Schreiben mit Geldforderungen. Zuvor wurden die Adressaten aufgefordert, eine beglaubigte „Gründungsurkunde“ der Bundesrepublik Deutschland und des Bundeslandes Baden-Württemberg zu schicken. Von Anwälten wurde eine „Zulassung der Militärregierung“ verlangt. Und das innerhalb von 72 Stunden. Ansonsten würden zwischen 30 000 und zehn Millionen Euro fällig. Die Forderung werde in ein internationales Schuldnerverzeichnis des Staates Washington aufgenommen, hieß es.

Tatsächlich gelang es, einige der „Schuldner“ eintragen zu lassen, ohne dass die Rechtmäßigkeit der Forderung dort geprüft wurde. Und so wurde Martin Blessing, der damalige Vorstandschef der Commerzbank, offenbar als „Schuldner“ registriert. Zehn Millionen Euro sollte er an das Paar zahlen. Der Grund: Er habe die Zwangsversteigerung ihrer Immobilie nicht wie verlangt zurückgenommen.

Was nicht verwundert: Niemand nahm die wirren Schreiben sonderlich ernst. Auch nicht der damalige Bundespräsident Joachim Gauck. Geld wurde von ihm zwar in dem Brief vom September 2016 nicht gefordert. Vielmehr wollte der Angeklagte Gauck in Kenntnis setzen, dass Heidelberg „von Badischen Staatsangehörigen bewohnt wird und souverän ist“. Und dann die frohe Botschaft: Die Stadt erkläre den USA „als Hauptsiegermacht und allen anderen alliierten Besatzungsmitgliedern unilateral den Frieden“. Weiter hieß es: „Wir fordern Sie im Namen der Menschlichkeit auf, uns den Frieden zu erklären.“ Das Schreiben verwendete den Briefkopf der Stadt und war von „Bürgermeister Bernd aus der Familie der A.“ (Nachname des Angeklagten) unterzeichnet.

Für Staatsanwalt Jonathan Waldschmidt ist dies Amtsanmaßung und Titelmissbrauch. Zudem beschuldigt er den 64-Jährigen unter anderem der versuchten Nötigung in 39 Fällen und der Anstiftung hierzu. Ein als Zeuge gehörter Richter sagte, der Angeklagte erkenne den Staat nicht an und glaube, die Bundesrepublik sei eine GmbH. Der Mann habe von ihm 500 000 Euro Schadenersatz verlangt. Zuvor hatte der Richter dessen Klage abgewiesen, weil er nicht zuständig war.

Das Verfahren gegen die mitangeklagte Ehefrau wurde am ersten Prozesstag eingestellt. Die 61-Jährige gab zu, mehrere Briefe ihres Mannes unterschrieben zu haben. Zuvor habe sie „nur drübergeguckt“ und den Inhalt nicht verstanden. Sie habe sich „keine Gedanken gemacht und ihrem Mann blind vertraut, um unser Haus zu retten“. Das sei noch nicht abbezahlt und mit 180 000 Euro belastet. „Nichts mehr unterschreiben“, gab die Vorsitzende Richterin Nicole Bargatzky ihr mit auf den Weg.

Der Prozess gegen den Gatten geht indes weiter. Das Urteil ist für den 18. Dezember geplant.
[close]
http://www.echo-online.de/lokales/nachrichten-rhein-neckar/prozess-in-heidelberg-reichsbuerger-mimt-den-buergermeister_18375439.htm

______________________
...

Da soll wohl heute das Urteil gefällt werden:

Zitat
Heidelberg: Urteil in Reichsbürger-Prozess erwartet
18. Dezember 2017

Im Heidelberger Prozess gegen einen Reichsbürger soll am heute das Urteil verkündet werden. Der 64-jährige hatte sich in einem Brief an den Bundespräsidenten als Heidelbergs Bürgermeister ausgegeben und darin den USA den Frieden erklärt. Von Amtsträgern verlangte er Millionenbeträge, wenn sie keine beglaubigte „Gründungsurkunde“ der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Baden-Württemberg vorlegen. Zehn Millionen forderte er vom Vorstandschef der Commerzbank, sollte er die Zwangsversteigerung seiner Immobilie nicht zurücknehmen. Der vorbestrafte Großhandelskaufmann ist unter anderem wegen versuchter Nötigung und versuchter Erpressung sowie der Amtsanmaßung angeklagt. (asc)

http://www.rnf.de/heidelberg-urteil-in-reichsbuerger-prozess-erwartet-161491/
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Offline Neuschwabenland

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2572 am: 18. Dezember 2017, 13:07:44 »
Ich habe aus Interesse, was Prepper eigentlich sind, vor einiger Zeit mal ein paar Youtubekanäle durchforstet. Es fiel mir auf, dass manche dieser Leute Verschwörungstheorien nicht abgeneigt waren.

Viele erwarten unter anderem, dass die Bundesrepublik demnächst überfallen, besetzt und eventuell ethnisch gesäubert wird.
Dies alles kann geschehen, weil die Bundeswehr durch den Einfluss von ominösen Dritten (Zwischen den Zeilen wird klar, dass es sich um das Volk mit den merkwürdigen Nasenformen, wie es Peter Fitzek formulieren würde, handelt) gezielt untauglich gehalten wird.

Jedoch sollte man auch hier nicht alle über einen Kamm scheren. Es sind auch ein paar ganz normale Leute darunter, wie Familien in Überschwemmungsgebieten, die für den Notfall vorsorgen etc.
Erzählt man jemals meine Geschichte soll man sagen, ich ging meinen Weg mit Giganten. Menschen vergehen wie des Winters Weizen, doch das Sonnenstaatland vergeht nie!
 

Offline SchlafSchaf

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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2574 am: 18. Dezember 2017, 13:45:11 »
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Offline hair mess

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2575 am: 18. Dezember 2017, 16:29:48 »
Kann von hieraus leider nicht verlinken.
Aber habt Ihr schon das neue Polizeiauto aus Sachsen gesehen.
Da kann doch endlich keiner mehr etwas von verlogener Staatsmacht sagen.
Da erkennt man, dass die sächsischen Ultrarechten ein paar V-Leute mehr bei der Polizei eingeschleust haben als anderswo.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 

Offline SchlafSchaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2576 am: 18. Dezember 2017, 16:54:27 »
Kann von hieraus leider nicht verlinken.
Aber habt Ihr schon das neue Polizeiauto aus Sachsen gesehen.
Da kann doch endlich keiner mehr etwas von verlogener Staatsmacht sagen.
Da erkennt man, dass die sächsischen Ultrarechten ein paar V-Leute mehr bei der Polizei eingeschleust haben als anderswo.

Jenner welcher?



http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sachsen-aufregung-um-neuen-polizeipanzer-survivor-a-1183823.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2577 am: 18. Dezember 2017, 17:25:48 »
Sachsen: nicht nur auf der Landkarte Rechtsaußen.

In orientalischen und westlichen Schöpfungsmythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer

Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner Offenb. 12,3
 

Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2578 am: 18. Dezember 2017, 18:58:47 »
So, das Urteil ist da, aber ich versteh's nicht. Es gab zwei Mal Bewährung. Kann mir bitte jemand erklären, wie das funktioniert?


 
Zitat
Amtsgericht Heidelberg Renitenter "Reichsbürger" verurteilt

Ein den Reichsbürgern nahestehender Mann hat Millionenbeträge von Bankern, Politikern und Richtern gefordert. Jetzt verurteilte ihn das Amtsgericht Heidelberg. Die Motivation sei schwer nachzuvollziehen, sagte die Richterin.

Das Heidelberger Schöffengericht verurteilte den Arbeitslosen am Montag zu zwei Bewährungsstrafen von jeweils zwei Jahren. Der 64-Jährige habe sich unter anderem der versuchten Nötigung in 39 Fällen schuldig gemacht. Er hatte gemeinsam mit seiner Ehefrau immer wieder Zahlungsaufforderungen verschickt und hohe Summen von den Empfängern gefordert - zwischen 30.000 und 10 Millionen Euro. Darin drohte er mit Einträgen in internationale Schuldenverzeichnisse, falls man nicht bezahlt.

Spoiler
Verfahren gegen Frau eingestellt

Die Schreiben richteten sich an Richter, Unternehmenschefs und Politiker aus der Region, darunter auch der Heidelberger SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding sowie Oberbürgermeister Eckart Würzner. Vor Gericht hatte der Angeklagte versprochen, in Zukunft keine Geldforderungen mehr zu verschicken. Er soll zur Reichsbürgerbewegung gehören. Das Verfahren gegen seine Frau wurde einer Gerichtssprecherin zufolge inzwischen eingestellt.

"Sie müssen nicht ihre Gesinnung ändern, sondern sich an Gesetze halten", mahnte die Vorsitzende Richterin. Miteinbezogen wurde eine früheres Urteil wegen Sozialversicherungsbetruges. Der Angeklagte leugne die Existenz der Bundesrepublik, kassiere aber Sozialleistungen, sagte der Staatsanwalt. Er hatte insgesamt vier Jahre Haft ohne Bewährung gefordert.

Nach Angaben der Behörden liegt die Zahl der im Südwesten geschätzten "Reichsbürger" bei etwa 2.200 Menschen. Sie erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an und behaupten, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort.

Stand: 18.12.2017, 13.59 Uhr
[close]

https://www.swr.de/swraktuell/bw/mannheim/amtsgericht-heidelberg-renitenter-reichsbuerger-verurteilt/-/id=1582/did=20828172/nid=1582/hedz2k/index.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 

Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2579 am: 18. Dezember 2017, 23:29:34 »
Der Postillon hat noch mehr Besonderheiten am neuen sächsischen Polizeipanzer gefunden:

http://www.der-postillon.com/2017/12/polen.html?m=1#.Wjft455aerQ.twitter

Spoiler
Montag, 18. Dezember 2017

Nächster Ärger: Sächsischer Polizei-Panzer kann nur Richtung Osten fahren

Leipzig (dpo) - Nach der medialen Aufregung um ein aufgesticktes Logo im neuen Anti-Terror-Panzer der sächsischen Polizei droht nun neuer Ärger: Offenbar kann das gepanzerte Fahrzeug nur nach Osten fahren. Eine erste Testfahrt musste kurz vor der polnischen Grenze abgebrochen werden.

"Irgendetwas stimmt da nicht", erklärt Gutachter Jörg Kuster, der das Fahrzeug testete. "Es war direkt verdächtig, dass im Navi des fabrikneuen Panzers automatisch Breslau als Ziel eingestellt war. Und bei der ersten Fahrt war klar: Egal, was man macht, vorwärts geht es nur Richtung Osten. Da wurde eindeutig gepfuscht."

Stein des Anstoßes: Mit dieser harmlosen Stickerei fing der ganze Ärger an.
Eine effektive Verwendung wird so nahezu unmöglich da das Fahrzeug vor jedem Einsatz erst westlich vom Gefahrenherd platziert werden muss und selbst dann nur sehr eingeschränkt manövrieren kann.
Von Pfusch will man beim Hersteller Rheinmetall jedoch nichts wissen. Der Kriegsfahrzeughersteller beteuert: "Es handelt sich hier um eine Sonderanfertigung, die wir exakt nach den Wünschen des sächsischen Innenministeriums bereitgestellt haben."
Dies dürfte auch eine ganze weitere Reihe an "dubiosen Features" erklären:

- Das Radio empfängt nur den Sender Gleiwitz.
- Die Sirene spielt statt eines Warntons das Horst-Wessel-Lied.
- Der Motor lässt sich nur mit Ariernachweis starten.
- Der rechte Scheibenwischer steht ständig nach vorne ab.

Das sächsische Innenministerium bestätigte auf Anfrage, dass diese Besonderheiten nach Wunsch eingebaut wurden. "Das ist alles nur für den internen Gebrauch bestimmt und entspricht den lokalen Gepflogenheiten in Sachsen. Keine Sorge. Das wird schon seit 1991 so gehandhabt."

Sollte die Öffentlichkeit aber weiterhin kleinliche Befindlichkeiten an der sächsischen Polizei auslassen, dann sehe man sich gezwungen die Undercover-Funktion einzusetzen und das Fahrzeug dadurch praktisch unsichtbar werden zu lassen.
Dieser Screenshot von der Webseite des SEKs zeigt, wie:

ssi, dan; Foto oben dpa
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D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

Tolereranzparadoxon: "Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, (...) dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper
 
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