Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1362967 mal)

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Offline Gerntroll

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12105 am: 15. August 2023, 16:46:11 »
Was, mal nicht Sachsen?

Zitat
"Der ganze braune Dreck innerhalb der Sicherheitsbehörden" mache ihnen Angst - nach diesem Tweet einer Lehrbeauftragten beendet eine Polizeischule in NRW die Zusammenarbeit. Dagegen will sich die Frau gerichtlich zur Wehr setzen. Für sie geht es um das Recht auf Kritik und die Meinungsfreiheit.


https://www.n-tv.de/panorama/Dozentin-reicht-Eilantrag-gegen-Rauswurf-aus-Polizei-Schule-ein-article24327277.html
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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Offline Grashalm

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12106 am: 16. August 2023, 10:03:41 »
So wenig Vertrauen in den Staat ist allerdings sehr bedenklich:

Zitat
Das Vertrauen der Menschen in Deutschland in die Handlungsfähigkeit ihres Staates ist laut einer Umfrage auf einen Tiefstand gesunken. Das geht aus der jährlichen "Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst" im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (dbb) hervor. Demnach halten nur noch 27 Prozent der Befragten den Staat für fähig, seine Aufgaben zu erfüllen. Das waren zwei Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/umfrage-beamtenbund-staat-100.html
Vom SchlafSchaf gefressen.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12107 am: 16. August 2023, 10:12:33 »
Zitat
Besonders schlecht ist das Ansehen des Staates demnach in Ostdeutschland. Dort waren 77 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass er hinsichtlich seiner Aufgaben und der bestehenden Probleme überfordert sei - im Westen waren es 68 Prozent. Die schlechteste Meinung haben AfD-Anhänger. Von ihnen sehen gerade einmal 6 Prozent den Staat in der Lage, seine Aufgaben zu erfüllen. Das andere Ende der Skala bilden Anhänger der Grünen - hier sind es 52 Prozent.


Das wundert mich nicht.

Im Osten hat man 52 Jahre Diktatur hinter sich und war es lange gewöhnt, daß man gesagt bekam, was zu tun ist.
Das wird auch über die Generationen hinweg weitergegeben.

Für viele Menschen ist eine falsche Entscheidung besser als gar keine Entscheidung und mit Diskussionen zur Entscheidungsfindung tun sich viele schwer.

Dazu lesenswert: Günter Gaus, Wo Deutschland liegt. Eine Ortsbestimmung. Hamburg 1983
____________________________

Zitat
Hans-Georg Maaßen: Verfassungsschutz nimmt Ex-Behördenchef ins Visier

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat Daten zu dem CDU-Politiker Maaßen beim Bundeskriminalamt angefragt. Der ehemalige Behördenchef ist empört.

AFP/BLZ

16.08.2023 | 09:17 Uhr

Der CDU-Politiker und frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) Hans-Georg Maaßen wird einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge von seiner ehemaligen Behörde überprüft. Das BfV soll demnach Daten zu Maaßen im Rahmen einer „Erkenntnisabfrage“ beim Bundeskriminalamt (BKA) angefragt haben.

„Von der Erkenntnisabfrage ans BKA habe ich gehört“, sagte Maaßen der Bild-Zeitung. Er sei „darüber empört“ und werde „Auskunft verlangen, welche Daten meine früheren Mitarbeiter über mich speichern“, fügte er hinzu.

Eine Sprecherin des für Verfassungsschutz und BKA zuständigen Bundesinnenministeriums dementierte die Abfrage zu Maaßen dem Bericht zufolge nicht. „Wir äußern uns zu Einzelsachverhalten allein schon aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht“, sagte sie der Zeitung.
https://www.berliner-zeitung.de/news/hans-georg-maassen-verfassungsschutz-nimmt-ex-behoerdenchef-ins-visier-li.379216


 :whistle:
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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12108 am: 16. August 2023, 10:27:54 »
Es geht um die Reuß-Putschisten.:

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_100225630/hans-georg-maassen-verfassungsschutz-fragt-wohl-daten-ueber-ex-chef-ab.html

Zitat
Kontakte ins Reichsbürger-Milieu?

Bericht: Verfassungsschutz hat Ex-Chef Maaßen im Visier

Aktualisiert am 15.08.2023 - 20:38 Uhr
Lesedauer: 2 Min.

Hans-Georg Maaßen: Der frühere Verfassungsschutzpräsident sorgt innerhalb seiner Partei weiterhin für Auseinandersetzungen. Seine Partei wollte ihn ausschließen. (Quelle: imago images)

Hans-Georg Maaßen ist offenbar bei Ermittlungen gegen die Reichsbürger-Szene in den Blick des Geheimdienstes geraten. Er gibt sich empört.



Spoiler

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt sammeln offenbar Informationen über Hans-Georg Maaßen. Das berichtet die "Bild". Nach den Berichten der Zeitung soll ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes in Köln einem Kollegen im Bundeskriminalamt vor drei Wochen eine E-Mail geschrieben haben. Darin habe er um Informationen über den eigenen ehemaligen Chef, den CDU-Politiker Hans-Georg Maaßen, gebeten.

Die "Erkenntnisanfrage" zwischen den beiden Sicherheitsbehörden soll zuvor in einer gemeinsamen Dienstbesprechung abgestimmt worden sein. Erkenntnisanfragen dienen dem Informationsaustausch zwischen Sicherheitsbehörden.

Maaßen telefonierte wohl mit Zeugen im Reichsbürger-Mileu

Stimmt der Bericht, wäre die Datenabfrage des Verfassungsschutzes heikel. Nicht nur ist Maaßen der ehemalige Chef der Behörde, die Aufgabe des Inlandsgeheimdienstes ist nach eigener Angabe das "Sammeln und Auswerten von Informationen zu extremistischen und terroristischen Bestrebungen".

Laut "Bild" soll Maaßen in die Ermittlungen gegen die Reichsbürger-Szene geraten sein. Offenbar hatte der CDU-Politiker Kontakt mit einem Unternehmer aus Frankfurt. Dieser soll als Zeuge gegen die Terrorgruppe eine Rolle spielen, welche im Dezember vergangenen Jahres festgenommen wurde, weil sie einen Staatsstreich planten. Darunter war auch Heinrich XIII. Prinz Reuß und die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkelmann.

Nach Angaben der Zeitung schilderte der Unternehmer Maaßen am Telefon von einer Hausdurchsuchung. BKA-Ermittler sollen den Unternehmer abgehört haben.

Kein Kommentar vom Verfassungsschutz

Auf t-online-Anfrage sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz: "Wir kommentieren grundsätzlich keine Presseberichterstattung." Auch zu Einzelpersonen nehme die Behörde grundsätzlich keine Stellung.

Maaßen selbst sei über die Abfrage empört, sagte er der "Bild". "Von der Erkenntnisabfrage ans BKA habe ich gehört. Ich werde Auskunft verlangen, welche Daten meine früheren Mitarbeiter über mich speichern."

Hans-Georg Maaßen war bis 2018 Chef des Nachrichtendienstes. Er fiel durch eine Aussage nach Ausschreitungen in Chemnitz in Ungnade. Er bestritt, dass es "Hetzjagden" gegen Geflüchtete gegeben habe, obwohl Videos das belegten. 2021 kandidierte er erfolglos für die CDU in Thüringen für den Bundestag.

Er äußerte sich seitdem in Tweets vermehrt menschenfeindlich und ihm wird Antisemitismus unterstellt. Außerdem ließ er sich häufig von neurechten Medien interviewen. Im Februar dieses Jahres beschloss der Bundesvorstand der CDU, ein Verfahren zum Parteiausschluss gegen Maaßen einzuleiten. Im Juli wurde der Antrag von einem Kreisparteigericht abgewiesen.

Verwendete Quellen
Telefonat mit einer Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz
bild.de: "Verfassungsschutz nimmt seinen Ex-Chef ins Visier"
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12109 am: 16. August 2023, 10:43:39 »
Einer, der regelmäßig gerne mit Nazigesindel spielt, empört sich, wenn man seine Verfassungstreue hinterfragt.

Ist der Mann noch im Hier und Jetzt?
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Offline dieda

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12110 am: 16. August 2023, 11:22:12 »
Maßen ist ja bekanntlich ausdrücklich mit dem Ziel angetreten, den "NSU vollständig aufzuklären". Nunja.

Der Teil "vollständige Aufklärung" ist ihm zwar wenig bis gar nicht gelungen, aber dafür scheint er offensichtlich schon ziemlich weit in den Untergrund vorgedrungen zu sein, oder so...
:shifty:
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #12111 am: 16. August 2023, 11:24:18 »
Einer, der regelmäßig gerne mit Nazigesindel spielt, empört sich, wenn man seine Verfassungstreue hinterfragt.

Ist der Mann noch im Hier und Jetzt?

Dabei sollte er am besten wissen, dass der Verfassungsschutz allenfalls mal leise bellt, aber nicht beißt.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12112 am: 16. August 2023, 11:42:24 »
Bei Frau Müller kommt der Zimmerservice wieder vorbei und lüftet erneut durch:


Zitat
SCHON WIEDER RAZZIA BEI MELANIE MÜLLER: BEAMTE VERSCHAFFEN SICH ZUGANG ZUM HAUS!

Von Merle Aarents

Leipzig - Polizeieinsatz bei Melanie Müller (35) im Leipziger Nordwesten!

Zahlreiche uniformierte und zivile Polizisten fanden sich am Mittwochmorgen in dem zum Wohngebäude umgebauten Bahnhof Wahren in der Pater-Gordian-Straße im Leipziger Stadtteil Wahren ein.

Offenbar waren Melanie Müller und ihr Freund Andreas Kunz nicht zu Hause, die Tür musste mit einiger Mühe geöffnet werden.

Wie Polizeisprecherin Susanne Lübcke auf TAG24-Anfrage mitteilte, seien die Beamten seit etwa 10 Uhr im Einsatz gewesen – jedoch nur unterstützend.

"Das Finanzamt ist hier die durchführende Stelle", so Lübcke weiter. Details zu Ablauf und Hintergründen konnte die Behörde auf Nachfrage allerdings zunächst nicht mitteilen.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres gab es Durchsuchungen bei der Leipzigerin. Diese standen allerdings in Verbindung mit dem Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Kurz zuvor waren Skandalvideos aufgetaucht, in denen zu sehen gewesen sein soll, wie die Sängerin bei einem Auftritt Mitte September Armbewegungen ausführt, die dem verbotenen Hitlergruß ähneln, und das Publikum gleichzeitig "Sieg Heil" skandiert, ohne, dass Müller eingreift.
https://www.tag24.de/unterhaltung/promis/melanie-mueller/schon-wieder-razzia-bei-melanie-mueller-beamte-verschaffen-sich-zugang-zum-haus-2925080


Merke: das FA nicht allzusehr ärgern!  (Al Capone und so, gell?)
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12113 am: 16. August 2023, 12:24:51 »
Zitat von:  T-Online:
Laut "Bild" soll Maaßen in die Ermittlungen gegen die Reichsbürger-Szene geraten sein. Offenbar hatte der CDU-Politiker Kontakt mit einem Unternehmer aus Frankfurt. Dieser soll als Zeuge gegen die Terrorgruppe eine Rolle spielen, welche im Dezember vergangenen Jahres festgenommen wurde, weil sie einen Staatsstreich planten. Darunter war auch Heinrich XIII. Prinz Reuß und die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkelmann.

Nach Angaben der Zeitung schilderte der Unternehmer Maaßen am Telefon von einer Hausdurchsuchung. BKA-Ermittler sollen den Unternehmer abgehört haben.

Ich habe es nochmal zitiert, weil es wirklich harter Toback ist.

Es geht hier also nicht "nur" um eine fragwürdige Meinungsäußerung in einem alternativen Medium, sondern um eine automatische (!) Abfrage im Rahmen einer Strukturermittlung (!) des BKA mit TKÜ (!) in einem Terrorverfahren (!).
Soviel Ehre wird m.E. nicht jedem gefährlichen Schwätzer zuteil.

Aber selbst bis hier könnte man eigentlich noch laut lachen, denn wer solche Freunde hat, also solche, die sich Z.B. am Telefon über ihre letzte Hausdurchsuchung des BKA ausheulen müssen und offensichtlich auch nicht gleich auflegt, braucht auch keine Feinde.

Aber diese Angelegenheit jetzt noch mit eigener laustarker Empörung zu begleiten, so dass der Fall in den Medien aufploppt, ist nicht nur grenzenlos dumm und Frau Streisand lässt herzlich grüßen  :facepalm: , es macht dann schon etwas stutzig, wenn die Weste ja angeblich sooooo weiß ist.

Außerdem frage ich mich, über welche Kanäle er eigentlich davon selbst Kenntnis hatte. M.E. wird der Betroffene ja nicht persönlich informiert.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12114 am: 16. August 2023, 12:30:24 »
Außerdem frage ich mich, über welche Kanäle er eigentlich davon selbst Kenntnis hatte. M.E. wird der Betroffene ja nicht persönlich informiert.

Wäre ja nicht das erste Mal, das Ermittlungen (oder Vorstufen dazu, wie hier) in Fällen rechtsextremer Täter durch Sympatisanten in den Ermittlungsbehörden an die Betroffenen durchgestochen wurden. Maassen hat bestimmt noch einige Leute, die ihn toll finden.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12115 am: 16. August 2023, 12:43:38 »
Außerdem frage ich mich, über welche Kanäle er eigentlich davon selbst Kenntnis hatte. M.E. wird der Betroffene ja nicht persönlich informiert.

Wäre ja nicht das erste Mal, das Ermittlungen (oder Vorstufen dazu, wie hier) in Fällen rechtsextremer Täter durch Sympatisanten in den Ermittlungsbehörden an die Betroffenen durchgestochen wurden. Maassen hat bestimmt noch einige Leute, die ihn toll finden.

Im Prinzip ja, aber wir haben es hier ja nicht mit einem rechts- links- Nachbarschaftstreit oder mit üblichen Kleinstraftaten von Dorfnazis zu tun.

Beim BKA dürften ausschliesslich Profis sitzen und im VS dürfte die Angelegenheit auch eher reine Chefsache gewesen sein, wo bitte ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Leck? Im Datenverkehr?
Ich habe echt Fragen.

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12116 am: 16. August 2023, 13:31:35 »
Beim BKA dürften ausschliesslich Profis sitzen und im VS dürfte die Angelegenheit auch eher reine Chefsache gewesen sein, wo bitte ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Leck? Im Datenverkehr?

Ich schliesse nicht aus, dass es auch da AfD Sympathisanten gibt. Genaugenommen würde es mich sogar wundern, wenn es nicht so wäre.

Ich habe echt Fragen.

Ich befürchte wir bekommen da keine Antwort.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12117 am: 16. August 2023, 14:17:51 »
Könnte es vllt. sein, wir reden hier die ganze Zeit über diesen bekannten Maaßen-Freund, pressebekannten "Zeugen" im laufenden Terrorverfahren sowie "Unternehmer", der wie von Reuß in Frankfurt a.M. seinen Geschäfts- und Wohnsitz hat? Das würde zumindest einiges erklären:
https://twitter.com/ChristianFuchs_/status/1691436607939702784?s=20

Lieber @Neubuerger ja, aber verbeamtete AfD- Sympatisanten an Schlüsselpositionen hin und her, meine Frage war durchaus erst gemeint oder nochmal deutlicher: könnte es vllt. doch sein, dass hier nicht gerade die NSA, sondern Vladimir die elektronische Geschäftspost mitliest und das nicht erst seit dem 23.02.2022?
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12118 am: 16. August 2023, 14:23:50 »
Könnte es vllt. sein, wir reden hier die ganze Zeit über diesen bekannten Maaßen-Freund, pressebekannten "Zeugen" im laufenden Terrorverfahren sowie "Unternehmer", der wie von Reuß in Frankfurt a.M. seinen Geschäfts- und Wohnsitz hat? Das würde zumindest einiges erklären:

Wäre möglich. Ist aber :spekulatius:

Lieber @Neubuerger ja, aber verbeamtete AfD- Sympatisanten an Schlüsselpositionen hin und her, meine Frage war durchaus erst gemeint oder nochmal deutlicher: könnte es vllt. doch sein, dass hier nicht gerade die NSA, sondern Vladimir die elektronische Geschäftspost mitliest und das nicht erst seit dem 23.02.2022?

Auch das würde mich nicht wundern. Die AfD steckt nun wirklich tief in den hinteren Eingeweiden der Russen.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #12119 am: 16. August 2023, 18:41:48 »
Für diejenigen, die sie fordern, soll die Harte Hand natürlich immer die anderen treffen.

Heute in der SZ:


Zitat
Ein bisschen Diktatur? Gibt es nicht

Seit Jahren erzählt Renate Werwigk-Schneider in Schulen über ihre Fluchtversuche aus der DDR, über ihre Zeit im Gefängnis. Es macht sie sprachlos, dass sich so viele heute von der Demokratie abwenden und „nach der harten Hand sehnen“. Ernsthaft?

Von Renate Meinhof (Text) und Regina Schmeken (Fotos)
16. August 2023 - 10 Min. Lesezeit

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Das Unbändige, diese entfesselte Wut, die sie damals von einer Sekunde auf die andere in den Griff nahm, an jenem 13. August vor 62 Jahren und an den Spätsommertagen, die ihm folgten, diese Wut ist heute noch spürbar, wenn sie in ihrem Wintergarten in Berlin-Lichterfelde sitzt, hastig redet, viel lacht, manchmal ein wenig zittert. Ganz aus Glas ist der Wintergarten, sogar das Dach. Überall Glas im Haus, Licht noch im letzten Winkel. „Sie wissen doch“, fragt sie, „wofür die drei Buchstaben standen: DDR?“

Ja, klar. Der. Doofe. Rest.

„Sehen Se, und genau das wollte ich ums Verrecken nicht sein.“

Der 13. August 1961? Eine Meldung der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur aus der letzten Woche schreckt auf. Nur noch eine kleine Minderheit der Schulabgänger wisse etwas „mit den Kerndaten unserer Nachkriegsgeschichte“ anzufangen, sagte Anna Kaminsky, die Direktorin der Stiftung, der Deutschen Presse-Agentur. Sechs von sieben Befragten im Alter zwischen 14 und 29 hätten zum Beispiel keine Ahnung mehr, was am 17. Juni 1953 geschah, dem Tag des Volksaufstandes in der DDR. „Eine Umfrage zum 13. August 1961 würde mit Sicherheit ein vergleichbares Bild ergeben.“ Ganz offensichtlich vermittle der Geschichtsunterricht kein ausreichendes und gemeinsames zeithistorisches Wissensfundament, dabei sei das Interesse an jüngster Zeitgeschichte groß bei jungen Menschen.

Eingesperrt sein wollte sie ums Verrecken nicht. Dann lieber ins Gefängnis
Nun muss man nicht Sozialwissenschaftler sein, um zu ahnen, wie gefährlich es werden kann, sollte der Gesellschaft, die auf verschiedenen Ebenen ohnehin gerade dabei ist, auseinanderzudriften, auch das gemeinsame zeithistorische Wissensfundament wegbröckeln. Oder gab es das seit 1990 womöglich gar nicht, ein gemeinsames Wissensfundament?

Was das Wissen um die Kerndaten deutscher Nachkriegsgeschichte anbelangt, den Volksaufstand 1953, vor allem aber den Bau der Mauer, der am 13. August 1961 begann, ist es also passend, in diesen Tagen einen Menschen zu besuchen, der in der frühen DDR sozialisiert wurde, der Mauer, Fluchtversuche und Haft erlebt hat und mit großer Wachheit erzählen kann. Renate Werwigk-Schneider („Schneider können Se eigentlich weglassen, denn der Mann meines Lebens hieß Werwigk.“) ist entsetzt, dass sich Menschen heute von der Demokratie abwenden, sich von autoritären Strukturen angezogen fühlen und „nach der harten Hand sehnen“, die mal richtig durchgreift, als gäbe es das: ein bisschen Diktatur.

Renate Werwigk kennt die sogenannte harte Hand. Harte Hände hat sie zu spüren bekommen. Seit zwanzig Jahren geht sie als Zeitzeugin in Schulen und spricht über das, was sie als junge Frau erlebt hat. Am 13. August 1961, als die Staatsführung der DDR den Bau der Mauer beginnen ließ, war Renate Großmann 23 Jahre alt und fast fertig mit dem Medizinstudium. Sie lebte am Zionskirchplatz in Ostberlin. Es war ein Sonntag, „ein herrlicher Tag“, sagt sie. Es war „der schlimmste Tag in meinem kleinen Leben“.
Spoiler
Von jenem Tag an sah „ich jeden Tag vorn an der Bernauer Straße die Mauer wachsen, Zaun und Stacheldraht“. Sie sah in die Gesichter der Menschen. „Die eine Hälfte weinte, war verzweifelt, die andere beschimpfte und bespuckte die, die die Mauer mauerten. Mir war unmittelbar klar, dass man nur noch unter Lebensgefahr in den Westen kommen würde.“

In den Westzonen Berlins aber hatte sie bis zu diesem 13. August „die ganze Kultur bezogen“. Kino, Theater, Bücher, Konzerte. Zehn Minuten mit der S-Bahn vom Bahnhof Friedrichstraße Richtung Westen – schon war sie fast am Kurfürstendamm. „Die S-Bahnhöfe wurden natürlich zuerst dichtgemacht.“

„Ums Verrecken“ wollte sie nicht eingesperrt sein. „Ich doch nicht“, sagt sie.

Es ist nicht so, dass Renate Werwigk ein roher Sprachgebrauch in die Wiege gelegt wurde. Ihre Eltern waren Bürgerliche, Christen, zählten zur Intelligenz. Der Vater, Gottlieb Großmann, arbeitete als Arzt und Pastor in Teupitz, einer kleinen Stadt südlich von Berlin, in Brandenburg. Verrecken, verdammen, hassen sind Wörter, die sie aus drei Jahren Gefängnis mitgenommen hat. Zwei gescheiterte Fluchtversuche, zwei Verurteilungen. Stasi-Haft in Rostock, in Frankfurt an der Oder, Stasi-Haft in Berlin-Hohenschönhausen, zuletzt im Frauengefängnis Hoheneck in Sachsen.

Putin sperrt seine Gegner ja auch weg. Ist nicht viel  anders als damals
Sie hat das alles überstanden, hat jahrzehntelang als Kinderärztin gearbeitet, hier, im Südwesten Berlins, wo sie jetzt in ihrem Wintergarten sitzt. „Drei Jahre meines Lebens dafür, dass ich hier sein darf“, sagt sie. Im Dezember wird sie 85.

Die „frühe“ DDR war eine andere als die der Siebziger- oder Achtzigerjahre. Renate Großmann, wie sie bis zu ihrer ersten Hochzeit hieß, hat in der Erweiterten Oberschule die Verfolgung der Jungen Gemeinden erlebt, das harte Aufeinanderprallen von Kirche und Staat. Wer Christ war, seinen Glauben bekannte, bekam Probleme. Ein Tag im Frühjahr 1953. „Alle, die in der Jungen Gemeinde sind: Raus!“, habe es plötzlich in der Schule geheißen. Kurze atemlose Stille. Dann standen diejenigen auf, die dazugehörten, und gingen, waren raus. Auch Renate ging.

„Wir müssen uns irgendwie arrangieren“, sagte der Vater, als wäre die DDR nur ein Spuk, nicht von Dauer. So unterrichteten die Eltern ihre Tochter eine Weile lang zu Hause, bis man sie wieder in die Schule gehen ließ. „Da stand mir doch der Staat bis hier“, sagt Renate Werwigk und schneidet die flache Hand gegen den Hals.

Ganze Klassen, erzählt sie, verließen damals die Deutsche Demokratische Republik. Junge Menschen, die den Sozialismus hätten mitgestalten können, die ihre Heimat liebten, sich aber ein eingemauertes Leben nicht vorstellen konnten. Uwe Johnsons Buch „Ingrid Babendererde“ erzählt von genau diesen Jugendlichen, zu denen auch die Großmann-Kinder gehörten.

Reinhard, ihr Bruder, floh schon im September 1961, kroch unter dem Stacheldraht hindurch. Vom Westen aus wollte er alles tun, um seine Eltern und die Schwester nachzuholen. Er war es, der die Flucht durch einen Tunnel organisierte, der mitgrub. Doch der Tunnel wurde verraten. Renate Werwigk erzählt von diesen atemlosen, „gelähmten“ Minuten im Februar 1963, als sie gewarnt wurden, im Auto noch, kurz vor dem Haus in der Berliner Brunnenstraße, wo sie hätten einsteigen sollen in dieses Loch in der Erde. Sofort drehten sie um. Schon auf der Fahrt zurück nach Teupitz wurde der Vater an einer Tankstelle verhaftet. Auf Mutter und Tochter wartete die Staatssicherheit zu Hause, im Pfarrhaus.
 
Gottlieb Großmann wurde zu drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt, Renate zu zwei Jahren und sechs Monaten wegen „fortgesetzten gemeinschaftlichen Verleitens zum Verlassen der DDR“. Hilde Großmann, die Mutter, musste ein Jahr ins Gefängnis. Ihre Tochter saß ein halbes Jahr in Untersuchungshaft im Stasigefängnis Berlin-Hohenschönhausen. Nummer sein. Keine Post, kein Paket, kein Besuch. Kein Anwalt. Auslauf im Tigerkäfig. „Nur du und dein Vernehmer.“ Kein Kontakt zum Vater, der in einer anderen Zelle saß. Aber wo? „Das war Isolationsfolter“, sagt Renate Werwigk.

Stasi Häftlingsfoto von Renate Großmann, 1967.
Sie kann das Alphabet noch klopfen. Klopft auf den Tisch im Wintergarten. Ihre Hand zittert leicht. Sie lacht. „Ich war ein Meister in Kommunikation“, sagt sie, „wir haben uns ganze Gedichte durchgeklopft, unsere Biografien.“

Später, im Stasiuntersuchungsgefängnis in Frankfurt an der Oder, konnte sie als Ärztin arbeiten, bekam ein Buch, ein Mikroskop. „So bin ich nicht verblödet.“ Jung war sie, aber schon approbiert und promoviert. Frau Doktor Großmann. Das habe geholfen. „Ich habe natürlich auch unsere Bewacher behandelt“, sagt sie. „Die vertrauten mir.“

Im Frühjahr 1965 waren Mutter, Vater und Tochter wieder zusammen. Renate Großmann ging zurück in ihr Krankenhaus, wurde von den Kollegen empfangen, als wäre nichts gewesen. Renate hier, Renate da. So viele Ärzte waren schon in den Westen geflüchtet, dass jede und jeder gebraucht wurde. Für sie aber war alles anders, für sie war klar: Ich muss raus, jetzt erst recht. Im RIAS, dem Radio im Amerikanischen Sektor, hörte sie, dass die Bundesrepublik Häftlinge aus DDR-Gefängnissen freikauft. Das Land brauchte Devisen, Westgeld. Schnell wusste sie, wer die Schlüsselfigur bei diesem Menschenhandel ist, und nahm Kontakt auf zu Wolfgang Vogel, dem Rechtsanwalt in Ostberlin. Dank seines diskreten Taktierens werden bis zum Fall der Mauer 1989 etwa 34 000 politische Häftlinge freigekauft. Er war es, der den Agentenaustausch im Kalten Krieg organisierte und weit mehr als 200 000 DDR-Bürgern zur Ausreise in den Westen verhalf. Wem es wie auch immer gelang, auf „Vogels Liste“ zu landen, der landete über kurz oder etwas länger auch im Westen.

Renate Großmann suchte also den Rechtsanwalt in seinem Haus in Berlin-Friedrichsfelde auf. Es wurde das existenziellste Gespräch ihres Lebens. Sie erzählte ihm ihre Geschichte, beschwor ihn: „Kaufen Sie mich frei!“ Wolfgang Vogel habe verzweifelt gewirkt, habe sie beruhigen wollen. „Aber Sie sind doch jetzt frei“, habe er ihr gesagt.

Und Ihre Antwort?

„Na, da bin ich richtig wild geworden. Da habe ich gesagt: ,Herr Vogel, ich bin aus einem kleinen Gefängnis entlassen, aber ich lebe weiter im großen Gefängnis‘.“

Es gebe keinen Weg zum Freikauf, sagte der Anwalt schließlich. Es sei denn, sie komme noch einmal in Haft. Vogel gab ihr sein Wort, dass er ihr dann helfen werde.

Dann holt sie ihre Stasiakte, von Freikauf steht da natürlich kein Wort
Moment bitte. Noch einmal ins Gefängnis? Um freigekauft zu werden?

Spätestens an dieser Stelle des Gesprächs versteht man, was Renate Werwigk meinte, als sie zu Beginn gesagt hatte: „Mein Fernweh war so pathologisch. Deshalb hab’ ich das alles auf mich geladen.“ Sie habe ums Verrecken nicht in einem Staat leben wollen, „in dem ich nicht frei wählen kann, der mich von der Wiege bis zur Bahre durchleuchtet. Das ist indiskutabel! In-dis-ku-tabel!“

Plötzlich redet sie über Wladimir Putin, den einstigen KGB-Mann, der seine Gegner für Jahrzehnte wegsperrt oder vergiften lässt, der Ukrainer zu „Nazis“ und „Faschisten“ erklärt, um eine Rechtfertigung vorzutäuschen, ein ganzes Land zu überfallen. „Uns kritische junge Leute hat die Stasi damals auch über Nacht zu Faschisten und Verbrechern abgestempelt. Das ist nichts anderes.“ Genau das erzählt sie auch in den Schulklassen. Sie, die Zeitzeugin. „Ein bisschen Diktatur gibt es ja nicht.“

Mit Wolfgang Vogels Versprechen im Kopf versuchte sie es ein zweites Mal, jetzt über die Volksrepublik Bulgarien. Wieder war ihr Bruder beteiligt – und Freunde aus Gießen, die Journalisten sind und viele Kontakte haben. Ein Kurier brachte ihr einen westdeutschen Pass. Sie wollte es über die schwer gesicherte bulgarisch-türkische Grenze wagen. Eine Grenze, die, nur nebenbei, heute wieder genauso gesichert ist wie damals, um Schleuser und Flüchtlinge aus aller Welt davon abzuhalten, über die sogenannte Balkanroute nach Westeuropa zu gelangen.

Am Übergang Kapitan Andreewo im Südosten Bulgariens wurde Renate Christel Großmann am 22. Juli 1967 gegen 23 Uhr „wegen des dringenden Verdachts des illegalen Verlassens der DDR festgenommen“. So steht es auf ihrer „Einlieferungsanzeige“ vom 24. August. Rechts oben ein Foto. Da hatte die bulgarische Staatssicherheit in Sofia schon tagelang in Verhören versucht, sie mürbe zu machen. Wut steht in diesem kantigen Gesicht, eine mühsam kaschierte Verachtung.

„Nu da sind Se ja wieder“, sagt eine der Wärterinnen im Stasi-Untersuchungsgefängnis in Berlin-Hohenschönhausen, als hinter Doktor Großmann zum zweiten Mal Türen in Schlösser fielen.


Sechs Monate kein Brief. Kein Paket. Verhöre. „Psychoterror“, sagt sie.

Sechs Monate klopfen. Am 12. Dezember 1967 wurde Renate Großmann in Potsdam zu drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Bis zum März 1968 blieb sie weiter in Stasihaft. Dann brachte man sie ins Frauenzuchthaus Hoheneck in Sachsen.

Auf das, was sie dort erwartete, war sie nicht vorbereitet. Wie sollte sie auch. Offiziell gab es ja keine Kriminellen im Sozialismus. Sie steckten die „republikflüchtige“ Kinderärztin „mit zehn, zwölf Mörderinnen in einen Raum“. Frauen, die ihre Kinder umgebracht hatten. Wie sie töteten – das drücken sie ihr auf, „haarklein“, sagt Renate Werwigk. Manches von dem, was in Hoheneck geschah, will sie nicht in der Zeitung lesen. „Mit mir wurde agiert“, sagt sie. „Ich war ein Spielzeug in den Händen von Sadistinnen.“ Nie wieder ist sie an diesen Ort gefahren.

Der Anwalt hielt sein Versprechen. Am Morgen des 14. Juli 1968 wurde sie nach Karl-Marx-Stadt gebracht. Hier, in der Bezirksstasizentrale, durfte sie duschen, bekam zu essen. Der Rock, den sie ein Jahr zuvor in Bulgarien getragen hatte, glitt auf die Füße. Sofort wurde er enger genäht. Doktor Großmann durfte beim Verkauf an den Westen ja nicht aussehen, als habe sie gehungert. Zwanzig Kilo leichter war sie, als Wolfgang Vogel sie in seinem golden glänzenden Mercedes über die deutsch-deutsche Grenze fuhr, von Thüringen nach Hessen. 100 000 DM habe sie gekostet, sagt sie. In ihrer Stasiakte steht natürlich kein Wort von Freikauf. Sie endet in jenem Sommer 1968, als ihre Strafe „zwei Jahre zur Bewährung“ ausgesetzt wurde.

Nicht gern holt Renate Werwigk ihre Stasiakte aus dem Schrank im Obergeschoss des Hauses. Doch dann steht sie da, in ihrem Flur, in der Hand einen Leinenbeutel. „Ich hab’ immer noch das Gefühl, ich mach’ mir die Finger daran schmutzig“, sagt sie, „aber blättern Sie ruhig ...“

Was sie auch nicht gern hat, sind Türen und Schlüssel. Als sie vor Jahrzehnten in dieses Haus zog, hat sie alle Türen ausgehängt, hat Glasregale bauen lassen, Schiebetüren eingesetzt, den Wintergarten gebaut. Alles muss offen sein. Es kommt vor, dass sie auf öffentlichen Toiletten die Tür nicht verriegelt, wenn sie auch nur den leisesten Zweifel hat, das Schloss könnte klemmen. Noch nicht einmal im Fernsehen erträgt sie das Geräusch von Schlüsselbunden, von Türen, die in Schlösser fallen.

„Knastmacke“, sagt Renate Werwigk.

Sofort kommt die Akte wieder in den Beutel, dann in den Schrank. Draußen ist herrliches Wetter, wie damals.
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Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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