ein weiterer "Einzelfall" der besonderen Art zum Thema: "Brandmauer gegen Rechts(Extremisten) " bzw. zur guten alten und vor allem stabilen "sächsischen Immunität gegen Rechts
" sowie für das qua 2.Staatsexamen erhaltene Abonnement auf "ehrenhaft" als "Organe der Rechtspflege", aber "Nürnberg 2.0" wird schon noch die "Schreiberlinge der Lügenpresse" ihrer "gerechten Strafe zuführen" und so...
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Kamenz: CDU-Politiker Maik Weise arbeitet als Anwalt mit Rechtsextremist zusammen
SACHSEN
13.07.2023 17:06
Von Ulrich Wolf & Moritz Schloms
4 Min.
Maik Weise arbeitet als Anwalt in einem Team mit Martin Kohlmann, dem Chef der rechtsextremistischen Freien Sachsen, zusammen.
© Hasselbach; Kamprath
Dresden/Kamenz. Der Kamenzer CDU-Politiker und Rechtsanwalt Maik Weise verteidigt offensichtlich gemeinsam mit dem vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Juristen Martin Kohlmann die wegen gefälschter Corona-Atteste angeklagte Ärztin Bianca W. aus Moritzburg.
Eine entsprechende Behauptung findet sich sowohl auf dem Telegram-Kanal der rechtsextremen Kleinpartei Freie Sachsen wie auch auf der Internetseite des früheren Oberbürgermeisterkandidaten Marcus Fuchs, einer Leitfigur der regionalen Querdenkerszene. Wörtlich heißt es dort: "Heute früh hat erstmals das Verteidigerteam (u.a. mit RA Martin Kohlmann und RA Maik Weise) gemeinsam Bianca W. in der JVA Chemnitz besucht." Die Anwälte bereiteten einen Haftprüfungstermin vor. Fuchs schreibt, zum Verteidigerteam gehörten "renommierte Anwälte der Freiheitsbewegung".
Während Freie-Sachsen-Vorstand Kohlmann bestätigt, Bianca W. zu verteidigen, ist eine Anfrage von Sächsische.de an Weises Kanzlei zwar gelesen geworden, aber unbeantwortet geblieben. Auf seinen Telegram-Account "RA Maik Weise" sucht der Kamenzer CDU-Mann jedoch "Impfgeschädigte als Zeugen".
Die Ärztin Bianca W. soll laut Staatsanwaltschaft in Hunderten Fällen ihren Patienten falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt und damit mehrere Zehntausend Euro verdient haben. Sie habe sich bei den Vernehmungen selbst als Angehörige des Indigenen Volkes der Germaniten bezeichnet, teilten die Ermittler mit. Diese Gruppe, die die Bundesrepublik als souveränen Staat ablehnt, ordnen die Behörden der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene zu.
"Niemand arbeitet mit den Freien Sachsen zusammen"
Der 59-jährige Weise ist Stadtrat der CDU in Kamenz, bis zum Februar war er dort sogar Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten und hatte in dieser Funktion noch bei der Verleihung des Lessing-Preises die ebenfalls christdemokratische Kulturministerin Barbara Klepsch begleitet. Für seinen Rücktritt gab Weise "persönliche Gründe" an.
Im Januar 2023 begleitete CDU-Stadtrat Maik Weise seine Parteifreundin und Kulturministerin Barbara Klepsch beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Kamenz.
© SZ-Archiv: Matthias Wehnert
Weise, der als CDU-Mitglied auch im Kreistag des Landkreises Bautzen sitzt, war vor seinem Rücktritt als Versammlungsleiter der Kamenzer "Montagsspaziergänge" aufgefallen. Dabei hielt er unter anderem eine Rede, bei der er direkt neben einem Plakat mit der Aufschrift "Wir fordern Nürnberg 2.0" stand. Die Parole ist bei Rechtsextremisten beliebt, sie setzen damit indirekt das Handeln heutiger Politiker den Verbrechen der NS-Zeit gleich. Weise sagte damals dazu, er halte von dem Slogan nicht viel, könne aber nicht sagen, ob er neben dem Plakat gestanden habe. Und betonte: "Niemand in Kamenz arbeitet mit den Freien Sachsen zusammen, schon allein deswegen, weil es die in Kamenz gar nicht gibt."
Im Mai verteidige Weise einen vorbestraften Mitinitiator von "Querdenken Dresden", der einem Reporter mit Prügel gedroht hatte. Am Amtsgericht Kamenz steht er derzeit in einem Prozess einem Elternpaar zur Seite, das sein Kind nicht zur Schule schickt, weil es der Freilerner-Bewegung vertraut. Auf der Internetseite seiner Kanzlei findet sich nichts von diesem beruflichen wie ehrenamtlichen Engagement. Dort stammen die letzten aktuellen Nachrichten vom März 2020, es geht darin um die praktischen Folgen der Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Corona.
Glaubt der Christdemokrat an die dritte deutsche Diktatur?
In den sozialen Medien indes hält Weise mit seinen Meinungen nicht hinter dem Berg. Auf Facebook fragt er 2021: "Wie konnte es geschehen, dass nur dreißig Jahre nach dem Ende der zweiten deutschen Diktatur eine dritte ihre schreckliche Fratze erheben kann?" In Torgau ließ er sich als Ordner bei einer Friedensdemo fotografieren neben Menschen in Roter-Armee-Verkleidung mit Russland- und Königreich-Sachsen-Fahnen. Auf seinem Telegram-Kanal als "RA Maik Weise" rührte der Christdemokrat noch die Werbetrommel für einen Auftritt des Bautzener AfD-Bundestagsabgeordneten Karsten Hilse zum 17. Juni in Dresden. Von grünweißen Herzen umgeben endet der Aufruf mit dem Satz: "Sachsen ist Widerstand."
Außer als Anwalt verdient Weise sein Geld als Geschäftsführer der gemeinnützig arbeitenden Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe GmbH (BMS). Ihm gehört ein Drittel der Gesellschafteranteile. Die Schule bietet in Hoyerswerda und Bischofswerda Aus- und Weiterbildungen in medizinischen und pädagogischen Fachberufen an. Ihr Chef und Teilhaber teilt auf Telegram einen Medienartikel mit der Überschrift: "Corona-Impfung macht kindliche Zellen zu 'Spike-Fabriken'.
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Die Aufsichtsbehörde, das Landesamt für Schule und Bildung, betont, es habe bei der "Beurteilung der personellen Besetzung an Schulen in freier Trägerschaft" nur beschränkte Befugnisse. Maßgeblich dafür seien "strafrechtlich relevante Umstände im Rahmen der Prüfung von Führungszeugnissen".
Die als gemeinnützig anerkannte Schul-GmbH verfügte im bislang im elektronischen Unternehmensregister zuletzt veröffentlichten Abschluss für das Geschäftsjahr 2019/2020 über Gewinnrücklagen von 1,35 Millionen Euro.
Es geht um den Fall der Dr. Bianca W(itschel) aus Moritzburg,
auch noch bekannt als Falknerin bei vielen Karl-May-Festen.