Was ist da bemerkenswert? Wenn sie es nicht war oder sie nicht überführt werden konnte, ist sie eben frei zu sprechen.
@echt? Das war keine Kritik an Schlüter-Staats, der hat die Taten der "Gruppe Freital" genauso hart bestraft, wie den Überfall mit schwerer KV auf den Kanalarbeiter und auf das rechte Szenelokal in Eisenach.
"Bemerkenswert" deswegen, weil vor einer Weile ein inzwischen auch vom VS beobachtetes Hochglanz- Szene Magazin der neuen Rechten inkl. der etwas robusteren Russlandfreunde in Deutschland, dessen Chefredakteur Jürgen Elsässer sogar mal Peter Fitzek persönlich besucht hatte, justament zu Zeiten von geschäftsrettenden sechsstelligen Spenden an das Magazin unbekannter Herkunft und anno 2016, was aber sicher mal wieder der berühmte "Zufall" war, genau diese angeklagte Tatbeteiligung der Lina E. an genau diesen "Überfällen" bereits als wahre Tatsachenbehauptung herbeigeschwurbelt und einem größeren Publikum schwarz auf weiß/bunt verkauft hat, und zwar im Wortsinne, sogar in einem Sonder-Magazin.
Und ausgerechnet unser lieber HGM, selbst langjähriger Dienstherr einer AntiAntifa Ost und seine ganze Bubble um ihn herum schäumen jetzt reflexartig und entsprechend laut durch alle Kanäle, bzw. glauben an den akuten "Untergang des Abendlandes" durch dieses Urteil, verbreiten sogar so ganannte "Opfer"- Berichte der verfassungsfeindlichen "Einprozenter" und reichen by the way nochmal ganz schlimme Krankenhausfotos von Paul Rehazeck herum. Dumm nur, dass bei letzterem Überfall Lina E. schon in Untersuchungshaft saß, interessiert aber keinen in dieser Sekte.
Das ist der Kontext zu "bemerkenswert".
Die Zweifel in diesem Verfahren betreffen also auch beim normalen "Empfängerhorizont" im Publikum nicht nur die Tatbeteiligung der Lina E. und ihrer Hammerbande im Fall Böhm und Scholz, sondern bisweilen auch die Echtheit dieser braunen "Opfergeschichten" an sich.
Die Zweifeln wurden im Verfahren ja auch nicht ausgeräumt, im Gegenteil, durch die kruden Aussagen teilweise noch verstärkt und gerade bei Herrn Böhm gibt es auch aus früheren Verfahren schon berechtigte Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit als Person.
Auch das markige Auftreten der rechtsoffenen Nebenklägervertreter und ihre persönliche Entwicklung sprachen nicht für eine Tatbeteiligung der Lina E., allenfalls gegen die Nebenklägervertreter und ihr Verhältnis zum Rechtsstaat.
Von all diesen "Nebengeräuschen" in diesem Verfahren hat sich Schlüter- Staats aber nicht beirren lassen, muss man ihm anrechnen.
Vorgetäuschte Straftaten bei überzeugten Nazis wären im. Übrigen auch keine Neuigkeit. Z.B. beim NSU gab es Jahre später für Personen aus dem engen Umfeld der Uwes, die allerdings auch mal auf dem Zettel des VS standen, sogar langjährige Haftstrafen wegen Versicherungsbetrug durch vorgetäuschte "Unfälle". Damit hat man teilweise sogar seinen Lebensunterhalt bestritten. Die selbst oder durch Gleichgesinnte zugefügten Verletzungen waren dabei auch durchaus robusterer Natur, also nichts für schwache Nerven.
Nur das "Zufallsopfer", der Kanarbeiter hat sich in diesem Verfahren immer wie ein echtes Opfer verhalten, sichtbar traumatisiert und ohne den fast schon sportlichen Verfolgungseifer gegen den "politischen Endgegner" Lina E..