Na und? Muss jedes Geschäftsmodell in Ewigkeit funktionieren? Reitende Boten gibt's auch nicht mehr, soll man deswegen die Post verbieten? So ein Quatsch.
Vergleichbar wäre eher, dass der Staat reitende Boten selbst betreibt, dafür hohe Steuern vom Einkommen, Vermögen oder Konsum verlangt, aber der Versand kostenlos ist. Dadurch hätten DHL, Hermes, UPS und Co. mit ihren neumodischen Autos keine Chance, weil sie ihre Zusteller und Fahrzeuge selbst bezahlen und daher für den Versand Geld verlangen müssten, wodurch es für alle teurer (durch Steuern, die man auch zahlt, wenn man nichts versendet) und schlechter (Pferde sind langsamer als LKWs oder Flugzeuge) ist.
Nö, tut man nicht. Nur weil man einige Aufgaben öffentlich-rechtlichen Körperschaften überlässt, landet man noch lange nicht in einer sozialistischen Fehlplanwirtschaft.
Und die Bahn demonstriert gerade wieder hervorragend, dass Privatwirtschaft ihre eigenen Probleme mit sich bringt, die man in manchen Bereichen vielleicht einfach nicht möchte. Ich bin jedenfalls ganz froh, dass ich mit keinem Streik der Mitarbeiter der Deutsche Wasserwerk Nestlo AG rechnen muss.
Man muss halt abwägen, wo es sinnvoll ist und wo nicht.
Die Deutsche Bahn AG steht zu 100% im Eigentum des Staates und gehört daher nicht zur Privatwirtschaft. (Was auch der Hauptgrund dafür ist, warum sie so schlecht funktioniert: staatliche Misswirtschaft eben.) Die Mitarbeiter von Wasserwerken der öffentlichen Hand sind üblicherweise keine Beamten, sondern nach Tarif angestellt und dürften daher streiken. Sinnvoller wäre eher, gesetzlich eine Regelung zu treffen, wie es sie in anderen Bereichen der kritischen Infrastruktur bereits als Vereinbarung gibt, dass die Infrastruktur trotz Streik weiterbetrieben werden muss, und der Streik sich nur auf Bereiche wie die Abrechnung beziehen darf.
Sollte deiner Meinung nach jeder, der ein Video auf YouTube oder einen Podcast auf Spotify veröffentlicht, eine Rundfunklizenz beantragen müssen?
Nein.
Der Dachverband der Landesmedienanstalten sagt dazu:
Handelt es sich um lineare, also zeitgleich ausgestrahlte Bewegtbildangebote, die journalistisch-redaktionell gestaltet sind und im Rahmen eines Sendeplans verbreitet werden, dann sind sie wie Fernsehen zu behandeln und bedürfen in der Regel einer Zulassung.
Ich kenne die Rechtslage. Meine Frage war, ob man in Zukunft auch dafür eine Zulassungspflicht verhängen soll, deiner Meinung nach.
Der Punkt ist: Die Presseverlage versuchen das Angebot der OR künstlich einzugrenzen, während sie selbst die sich bietende Gelegenheit der neuen Technik all zu gerne ausnutzen und ihr Angebot ausweiten. Das Text 'ihr Ding' ist scheint da nicht zu gelten.
Wie passt es in so ein Bild das Presseverlage anderen das (geschriebene) Wort verbieten wollen?
Ich sehe ja den Sarkasmus, aber ein Stufe kleiner hätte es auch getan.
Muss ich wirklich noch einmal erklären, dass sich die Presseverlage aus Abos und Werbung selbst finanzieren müssen, während der ÖR die zehn Milliarden Euro einfach so bekommt, aus einer Abgabe, die jeder Haushalt zahlen muss? Und daher der ÖR in der Rechtfertigungspflicht steht, warum er von jedem Haushalt Geld haben möchte, die Presseverlage aber nicht, weil sie sich nur aus freiwilligen Nutzern finanzieren?