Ha! Da gibt's also ein neues Medium, und die Presse meint, das gehöre ausschließlich ihr? Pustekuchen!
Genausogut könnte der Rundfunk die Beschränkung der Presse auf Gedrucktes fordern. "Presse" kommt schließlich vom Druckvorgang und nicht vom Versand von Datenpäckchen, welcher zumindest bei mir auf den letzten Metern per Funk geschieht, also dem Rundfunk sehr viel näher als der Presse ist.
Der Punkt ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk abgabefinanziert ist, private Medien aber nutzerfinanziert (direkt oder über Werbung). Und wieso sollte der Staat in einem Bereich aktiv sein, in dem der Markt die Güter problemlos bereitstellen kann?
eine Beschränkung auf Ton und Bild auch im Internet, was die Presseverleger auch eigentlich fordern.
Text nur noch auf abgebildeten Keilschrifttafeln? Passt zum Neuland. Würde von der ersten Minute an umgangen, indem gedruckter oder bildlich angezeigter Text digitalfotografisch abgebildet wird, was erheblich mehr Speicherplatz benötigt und Datenverkehr verursacht. Eine ♥♥♥ische Idee.
Ja, genau das meinen die.
Nein, es gäbe dann als Präsenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Internet eben nur noch die Mediatheken, die Inhalte präsentieren, die auch im Radio oder Fernsehen ausgestrahlt werden oder wurden, zeitnah zur Ausstrahlung.
Dass vieles nicht rund läuft, ist ein deutsches Problem, weil wir immer versuchen Menschen und Institutionen sich selbst kontrollieren zu lassen. Aber, wer hat denn den rbb-Skandal aufgedeckt? Der Mainstream unterm Axel-Springer-Verlag und der rbb selber. Kein Alternativmedialer war beteiligt.
Auf jeden Fall bedarf es eines neuen Rundfunk Medienstaatsvertrages incl. eines von der Politik unabhängigen Kontrollorgans.
Ich weiß nicht, wie du jetzt auf die Idee kommst, dass "Alternativmedien" irgendetwas anderes sein sollten als Lügenschleudern, aber ich halte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der derzeitigen Form für unreformierbar. Am besten fände ich eine Abwicklung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und einen Neuaufbau eines Systems wie in den Niederlanden, wo die Rundfunkanstalten privatrechtliche, gemeinnützige Vereine sind, die sich durch Mitgliedsbeiträge und kostenfreie Sendeplätze im Verhältnis ihrer Mitgliederzahlen finanzieren. Dadurch erfolgt eine Kontrolle durch die Nutzer selbst, die als Vereinsmitglieder die Verantwortlichen wählen und kontrollieren, und die staatliche Rolle beschränkt sich auf die Bereitstellung der Sendetechnik nach einem festen Schlüssel, sodass kein Einfluss auf die Inhalte möglich ist. Dadurch deckt der niederländische Rundfunk ein breites Spektrum an Meinungen und Ansichten ab, ist staatsfern und finanziert sich zum Großteil durch freiwillige Beiträge der Nutzer, zu einem weiteren Teil aus Werbung und zu einem kleinen Teil aus Steuermitteln, sodass auch der Beitragseinzug wegfällt.