Autor Thema: GEZ/Rundfunkgebühren  (Gelesen 76545 mal)

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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #570 am: 2. August 2023, 11:17:09 »
Manche Leute beim Rundfunk lernen aber auch gar nichts hinzu.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #571 am: 2. August 2023, 11:53:21 »
Auf jeden Fall ist das Wasser auf die Mühlen all derer, die einen unabhängigen Rundfunk am liebsten heute schon abschaffen würden. Von einem öffentlich-rechtlichen Sender erwarte ich eine seriöse Berichterstattung und keine Meinungsmache auf dem Niveau der B**d-Zeitung.
 

Offline Leonidas

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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #572 am: 2. August 2023, 17:58:43 »
Manche Leute beim Rundfunk lernen aber auch gar nichts hinzu.

Die müssen nichts lernen, denn das sind die Guten.  :o

Die NZZ hat das sehr schön thematisiert

https://www.nzz.ch/meinung/neu-verschweizert-ch-links-belehrend-staatsnah-ard-und-zdf-brauchen-dringend-eine-reform-ld.1729105

Dieser Ausschnitt

Zitat
Es versteht sich oft von selbst, dass, wie fast jeder «Tatort» darlegt, die linke Sicht auf die Welt die richtige ist. Stammen die Kommentare in den «Tagesthemen» vom WDR, sind die Auftritte linker Haltungsjournalisten vom Schlage eines Georg Restle die Pflicht, der keine ausgleichende Kür von der anderen Seite des politischen Spektrums folgt – sieht man von gelegentlichen Exoten wie dem Satiriker Dieter Nuhr ab. Es gibt eben nur Nuhr.

zeigt deutlich, dass der Wind beim WDR sehr oft von der linken Seite weht und da ist es nicht verwunderlich, dass die temporäre Preiserhöhung von der "Kundin" geradezu freudig begrüßt wird.

Da wird die alleinerziehende Mutter, der Rentner oder derjenige, der gerade mal den Mindestlohn erhält, freudig vernehmen, dass der ÖRR ihrem Wunsch nach höheren Lebensmittelpreisen teilt.  >:D

Aber wahrscheinlich war das nur ein bedauerlicher Einzelfall, der der Seriosität und der überlegenen Moral des ÖRRs gar nie nicht schadet ...

Linkes Erziehungsfernsehen at it's best.  :scratch:

Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
 
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #573 am: 2. August 2023, 19:28:57 »
Zitat
Medienexperte zu Kritik an ARD-Beitrag

"Das sehe ich als wirklich bedrohlich an"

Von  Maria Bode
02.08.2023 - 17:56 Uhr

Am öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist vieles zu kritisieren. Nicht aber, was am Montag in einem Beitrag im Ersten passiert ist, findet Medienexperte Jo Groebel.

Die ARD berichtete über eine umstrittene Werbemaßnahme des Discounters Penny. Für einen Beitrag in "Tagesschau" und "Tagesthemen" wurden Menschen befragt, die in einem der Märkte einkauften. Eine Kundin, die positiv über die Aktion sprach, erkannten Zusehende als WDR-Mitarbeiterin. Schnell kam es zum Aufschrei im Netz, von Agitation war gar die Rede. Medienexperte und Medienpsychologe Prof. Dr. Jo Groebel ordnet das als bedrohlich ein.

Im Gespräch mit t-online erklärt er: "Im Netz wüten jetzt genau diejenigen, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowieso die Pest an den Hals wünschen. Die sehen dahinter ein System und den Versuch der Manipulation. Das ist so ein Mist." Tatsächlich ist auf Twitter etwa von einem "inszenierten Interview" die Rede, um "die Kampagne positiv" darzustellen. Jemand bezeichnet den Vorfall als "Gefälligkeitsjournalismus für Links-Grün", und ein Nutzer fragt: "Wie viel Zufall steckt da wirklich drin?"

Geht es nach Groebel, so lenke diese Diskussion "nur von den wirklichen Problemen und Herausforderungen bei den Sendern ab". Dass hier "bereits so ein Aufstand entsteht und das als symptomatisch angesehen wird, halte ich für das eigentlich Problematische. Da beginne ich dann, mir Sorgen zu machen", erklärt der 72-Jährige weiter.

Die ARD hat inzwischen das Interview mit der WDR-Mitarbeiterin aus dem Beitrag "Wahre Kosten" herausgeschnitten. Auf seiner Korrekturenseite gab der Sender an: "Die [...] gezeigte Sequenz hätte so nicht gesendet werden dürfen. Kolleginnen oder Kollegen zu interviewen, entspricht nicht unseren journalistischen Standards." Ergänzend hieß es: "Die O-Ton-Geberin war zufällig als Kundin in diesem Discounter."

Dazu passt auch, was Stefan Brandenburg, Chefredakteur Aktuelles beim WDR, auf Twitter schrieb: "Hätte der Reporter verstanden, dass er eine Kollegin vor sich hat, hätte er ihre kurze und spontane Reaktion niemals in den Beitrag aufgenommen. Ich bitte darum, das zu respektieren." Die gezeigte Kollegin treffe keine Schuld. Der Vorfall sei "so banal, so ärgerlich und peinlich für uns", doch "Fehler passieren, zumal unter Zeitdruck in der aktuellen Berichterstattung".
Spoiler
Für die Rundfunkanstalten der ARD arbeiten Tausende Menschen, nicht jeder könne jeden kennen, so Groebel. "Das sind Dinge, die können passieren zwischen zwei einzelnen Leuten, die einander unbekannt sind. Die Mitarbeiterin war vielleicht müde, der Reporter hat sie nicht richtig verstanden. Die Erklärung, die nach dem Vorfall veröffentlicht wurde, ist also durchaus plausibel."

Ein kleiner Kratzer in der Glaubwürdigkeit des ÖRR
Dennoch findet Groebel, dass der Vorfall "die Glaubwürdigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien jetzt selbstverständlich etwas" ankratze – "zumal es im Flaggschiff der deutschen Nachrichtenberichterstattung passiert ist. Das ist ernst zu nehmen, auch wenn es unbeabsichtigt geschah, und dafür muss intern ein noch größeres Bewusstsein geschaffen werden."

Die echten Probleme des ÖRR gingen durch diese Debatte jedoch unter. Es gebe viele Gründe, diesen zu kritisieren – etwa aufgrund "der Vielzahl von Radiosendern, die mehr oder weniger das Gleiche senden, oder wegen eigener Tiersendungen in jedem dritten Programm", erklärt Groebel. Er sagt: "Da besteht oft ein mangelndes Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Gebührengeldern. Aber die Unterstellung, dass in den 'Tagesthemen' und der 'Tagesschau' systematisch getrickst und manipuliert wird, sehe ich als wirklich bedrohlich an."

Diskussion um ARD-Interview|2126 Teilnehmer
Wie blicken Sie auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Wenn Groebel sagt, er sehe das als bedrohlich an, dann "im Sinne von dem, was wir in den USA seit vielen Jahren erleben: dass von vielen Seiten ein Dauermisstrauen gegenüber Medien geschürt wird und die politische Polarisierung immer größer wird".


Aus psychologischer Sicht ist das Handeln vieler Zuschauerinnen und Zuschauer laut Groebel damit zu erklären, dass die Menschen etwas "reflexhaft sofort im Sinne der eigenen Vorurteile [interpretieren] und das aufbauschen". Eine kritische Einstellung zu bestimmten Medien und Menschen sei häufig vollkommen verständlich, doch "sollte man trotzdem zweimal hinschauen, um dann manchmal zu bemerken, dass etwas wirklich nur unbeaufsichtigt geschehen ist".

Verwendete Quellen
Gespräch mit Medienexperte und Medienpsychologe Prof. Dr. Jo Groebel.
ARD: "Tagesthemen" und "Tagesschau" vom 31. Juli 2023
Quellen anzeigen
Symbolbild nach unten
tagesschau.de: Korrekturen
twitter.com: Profil von @SBrandenburg_
Twitter-Reaktionen
[close]
https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_100217874/kritik-an-ard-beitrag-zu-penny-aktion-bedrohliche-diskussion-.html


Passend oder nicht, aber genau deswegen macht man das doch nicht, Herr Professor?

Genau wegen der bösartigen Kritik könnte die Moderatorin doch sagen:   „Du, sorry, ich bin Kollegin, nimm bitte jemand anders!“

So viel Verwantwortungsgrfühl kann man doch erwarten?
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #574 am: 2. August 2023, 20:56:14 »
Ich sehe das Problem nicht darin, dass der Rundfunk eine bestimmte Meinung vertritt - das soll er ruhig! Aber bitte offen! Er sollte auch die Berichterstattung nicht irreführend betreiben, wie hier.

Letztlich halte ich das aber nur für das kleinere Problem des Rundfunks. Das größere ist, dass der Großteil des Geldes in Unterhaltung geht. Der Auftrag der Verfassung ist aber die informative Grundversorgung, die entsprechend Vorrang vor Unterhaltung haben sollte. Und daneben eine grenzenlose Verschwendung.

Und auch mir ist der Rundfunk auf eine anbiedernde Weise zu staatstragend. Damit büßt er seine Glaubhaftigkeit ein. Hat er längst eingebüßt.




soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
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P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #575 am: 5. August 2023, 10:01:57 »
Ich sehe das Problem nicht darin, dass der Rundfunk eine bestimmte Meinung vertritt - das soll er ruhig! Aber bitte offen!


Früher (© ™ ®) gab es mal die deutlich sichtbare Trennung zwischen Bericht und Meinung.   ::)


Zitat
Analyse von Hugo Müller-Vogg
Bei den Öffentlich-Rechtlichen häufen sich peinliche Tricks und Pannen

Heute, 05.08.2023 | 09:21
Hannah Mertens arbeitet selbst beim WDR, ist Produktionsassistentin und Moderatorin.

FOCUS-online-Autor Hugo Müller-Vogg

Wieder ein Skandal bei den Öffentlich-Rechtlichen: Eine WDR-Mitarbeiterin wird in einem Tagesschau-Beitrag als Kundin dargestellt. Ein Einzelfall ist das nicht: Peinliche Tricks und Pannen häufen sich bei ARD und ZDF.

Eine Mitarbeiterin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) taucht in einem Tagesschau-Beitrag als vermeintliche Kundin auf. Und sie sagt genau das, was im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) so gerne gesendet wird: Dass wir alle für den Klimawandel mehr Geld ausgeben sollen und müssen.

Nun war es sicherlich ein peinlicher Einzelfall, eine WDR-Mitarbeiterin als Kundin zu präsentieren. Allerdings häufen sich in der ARD wie beim ZDF die Fälle, in denen sich „zufällig“ interviewte Passanten als Parteimitglieder entpuppen.

Kürzlich befragte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) Demonstranten, die die geplante Ausweiskontrolle in Berliner Bädern als schikanös ablehnen. Was der Zuschauer nicht erfuhr: Einer arbeitet bei der Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD), eine schreibt für die Böll-Stiftung (Grüne). „Volkes Stimme“ war das zweifellos nicht.

Politiker als „Passanten“
Man könnte fast den Eindruck gewinnen, falls irgendwo ein Team des ÖRR auftaucht, zieht das automatisch politische Aktivisten von links der Mitte an. Das führt dann zu einer seltsamen Berichterstattung.

So forderte vor zwei Jahren ein scheinbar zufällig ausgewählter Berliner Radfahrer im RBB weitere Pop-up-Radwege. Wie sich später herausstellte, war er ein grünes Mitglied des Abgeordnetenhauses.
Ähnliches ereignete es sich vor den Berliner Wahlen im Februar dieses Jahres gleich zwei Mal. Im ZDF äußerte sich eine Frau ganz begeistert über die grüne Verkehrspolitik in der Hauptstadt. Es war eine Grünen-Kommunalpolitikerin aus Rostock.

Kurz darauf zeigte das ZDF eine Berlinerin, die von der umstrittenen Sperrung der Friedrichstraße ganz begeistert war. Kein Wunder: Es handelte sich um eine Landtagskandidatin der Grünen.

Straßenumfragen laden zur Manipulation ein
Ohnehin sind Straßenumfragen alles andere als repräsentativ. Der Journalist und Medienexperte Hans-Peter Siebenhaar nennt sie eine „mediale Simulation von Meinungspluralität“.

Als journalistisches Instrument in der Fernsehberichterstattung taugten sie nicht wirklich. Siebenhaar: „Denn sie können durch die intransparente Auswahl der Gesprächspartner jederzeit manipuliert werden.“
Spoiler
Dass Meinungspluralität eher vorgetäuscht als widergespiegelt wird, ist offenkundig. Solche Fälle kommen häufig vor, scheinbar häufiger als früher. Wobei gar nicht sicher ist, ob tatsächlich mehr politische Aktivisten als einfache Bürger auftreten, oder ob nur mehr solcher „Fake-Auftritte“ bekannt werden.

Schließlich ist der Gebührenzahler nicht mehr so wehrlos wie früher. Wem etwas auffällt, der kann das in den sogenannten sozialen Netzwerken posten.

Lesen Sie auch: Nach „Tagesschau“-Fehltritt - Experte erklärt ARD-Problem: „Jeder scheinbar kleine Fehler wird angeprangert“

So meldet der #OERR-Blog ständig Vorfälle dieser Art. Der Blog stellt sich seinen gut 40.000 Followern auf Twitter so vor: „Kritischer Beobachter des deutschen Öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Für eine Verkleinerung und Kostenreduzierung“. Betrieben wird er von einem Lokalpolitiker der CSU.

Dass da Ungereimtheiten der ÖRR-Anstalten zu Lasten der Union eifrig aufgegriffen werden, ist keine Überraschung. Umgekehrt gibt es keinen Blog, der aufspießen würde, wenn die CDU, CSU oder FDP von einem Sender besonders gut behandelt werden.

Das wäre kein abendfüllendes Unterfangen. Bei Interviews mit dem „Mann auf der Straße“ kommen bisweilen Politiker zu Wort, ohne als solche erkennbar zu sein.

Experten haben scheinbar kein Parteibuch
Ein ähnliches Verfahren praktizieren die öffentlich-rechtlichen Anstalten bei ihren Interviewpartnern. Diese werden bevorzugt als Experten präsentiert, ohne die Zuschauer über deren parteipolitische Verbindung zu informieren.

Allerdings gilt das nicht für alle Experten. Wird beispielsweise der Zeitgeschichtler Professor Andreas Rödder befragt, fehlt nie der Hinweis, dass es sich um ein CDU-Mitglied handelt. Das ist auch journalistisch völlig korrekt.

Das gleiche gilt für die stets vorgenommene Einordnung des Instituts der deutschen Wirtschaft als „arbeitgebernah“. Dagegen fehlt beim DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) eine vergleichbare Klassifizierung. Dabei ist DIW-Chef Professor Marcel Fratzscher der SPD eng verbunden und hat einige Zeit SPD-Chef Sigmar Gabriel beraten.

Eine stattliche Riege von SPD-Professoren
Apropos Professoren: Die renommierten Politikwissenschaftler Frank Decker (Bonn), Wolfgang Merkel (Berlin) und Wolfgang Schröder (Kassel) sind bei ARD, ZDF und Phoenix besonders gefragte Gesprächspartner.

Alle drei sind Mitglieder der SPD-Grundwertekommission und damit den Sozialdemokraten weitaus enger verbunden als nur durch eine zu vermutende entsprechende Stimmabgabe.

Schröder ist sogar stellvertretender Vorsitzender der Grundwertekommission. Zudem war von 2009 bis 2014 Staatssekretär im Arbeits- und Sozialministerium der rot-roten Regierung Brandenburgs.

Wenn er und seine Kollegen im Fernsehen auftauchen, wird ihre SPD-Nähe von den Moderatoren fast immer verschwiegen. Dass Schröder die Notwendigkeit einer Brandmauer zur AfD anders beurteilt als eine solche gegenüber der Linken, versteht sich von selbst.

Experten unter falscher Flagge
Diese Experten segeln unter der falschen Flagge der scheinbaren Überparteilichkeit. Das gilt ebenfalls für den Armutsforscher Professor Christoph Butterwegge (Köln) oder den Sozialmediziner Professor Gerhard Trabert (Mainz).

Beiden ist gemein, dass sie von der Linkspartei als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten nominiert wurden, 2017 beziehungsweise 2022. Doch der Fernsehzuschauer erfährt davon nichts, wenn sie zu Wort kommen.

Die Weißfleckenkrankheit: Unterstützung und Therapiemöglichkeiten für Betroffene
Der parteilose Trabert wurde inzwischen vom Vorstand der Linken als einer der Spitzenkandidaten für die Europawahl im Juni 2024 vorgeschlagen. In der vom Hessischen Rundfunk für „Tagesschau 24“ produzierten Sendung „Klimazeit“ wird er dennoch schlicht als „Sozialmediziner“ präsentiert, ohne auf seine enge Verbindung mit der Linken einzugehen.

Eine Freifahrkarte als politisch vermeintlich Unabhängiger genoss lange Zeit auch der Sozialfunktionär Ulrich Schneider. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist als scharfer Kritiker der Sozialpolitik und als Anwalt deutlich höherer Steuern häufig in Talkshows zu sehen und zu hören.

Dass Schneider von 2015 bis 2022 Mitglied der Linken war, blieb unerwähnt. Sein Parteiaustritt hatte mit der Sozialpolitik nichts zu tun. Es war Schneiders Reaktion auf die pro-russischen Äußerungen seiner Genossin Sahra Wagenknecht.

Für Siebenhaar liegt auf der Hand, dass ARD und ZDF häufig Experten auswählen, „welche die eigene These des Beitrags bestätigen. Das grenzt Experten mit konträrer Meinung aus und erfüllt nicht den selbst gestellten Anspruch einer ausgewogenen Berichterstattung.“

Zudem falle auf, dass zu vielen Themen immer wieder die gleichen Experten vor die Kamera oder das Mikrofon geholt würden. Das könne, so Siebenhaar, aus politischen Gründen oder aus Bequemlichkeit passieren. Diese Einseitigkeit schrecke viele Zuschauer zunehmend ab.

Gesprächspartner, deren parteipolitische Orientierung verschwiegen wird, sind im ÖRR eher die Regel als die Ausnahme. Wobei man korrekterweise sagen muss, dass der beste Schutz vor einer solchen Enthüllung das „richtige“ Parteibuch ist, also eines von SPD, Grünen oder der Linken.

Grünen-Funktionär als Tagesthemen-Kommentator
Für die Sender höchst blamabel ist allerdings, wenn Redakteure des ÖRR einer Partei angehören und dann ungeniert ihre Herzensthemen kommentieren.

Der WDR-Wirtschaftsjournalist Detlef Flintz äußerte sich in den Tagesthemen besonders gerne zu klimapolitischen Notwendigkeiten und Versäumnissen. Das endete, als im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass er zugleich im Grünen-Vorstand des Stadtverbandes Grevenbroich aktiv war.

Dass da „der Eindruck der Voreingenommenheit entstehen könnte“, wurde selbst dem WDR klar. Fortan durfte der WDR-Grüne nicht mehr Klima- und Umweltthemen kommentieren. Dafür lobt der Sender sich selbst überschwänglich: „Dabei ist unser wichtigster Maßstab unsere Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit.“

Klima, Genderpolitik, Umverteilung als Top-Themen
Die politische Tendenz von ARD und ZDF ist eindeutig: Klima, Genderpolitik, Umverteilung und „Kampf gegen rechts“ sind die dominierenden Themen.

Auch deshalb kommt die einseitige Auswahl von Gesprächspartnern nicht zufällig zustande. Der Medienexperte Siebenhaar sieht jedoch die Bedeutung der Öffentlich-Rechtlichen kontinuierlich sinken. Der Grund: die Überalterung der Zuschauer.

Laut Siebenharr liegt das Durchschnittsalter bei ARD, ZDF und Dritten bei 60 Jahren und mehr - Tendenz steigend. „Das heißt, Nachrichten, Politikmagazine und Talkshows erreichen nur noch einen Teil der bundesrepublikanischen Gesellschaft.

Den Intendanten ist die Problematik sehr bewusst. Doch einen öffentlichen Diskurs darüber scheuen sie mit wenigen Ausnahmen.“

Geldgier und Überheblichkeit
Unseriöse journalistische Methoden prägen keineswegs die tägliche Arbeit der meisten Redakteure in den ÖRR-Anstalten. Doch werden ständig neue Vorkommnisse bekannt, die die Sender in das schlechte Licht einer politischen Schlagseite rücken.

Geldgierige Intendantinnen wie die Ex-RBB-Chefin Patricia Schlesinger, üppige Versorgungsleistungen für die „Hierarchen“ in den Funkhäusern, ein überheblicher ARD-Vorsitzender Kai Gniffke, der sich zu Recht gehaltsmäßig auf einer Stufe wie der Bundeskanzler sieht – dies alles fördert das Unbehagen am ÖRR als einem von den Bürgern zwangsweise finanzierten Paralleluniversum.

Wahrscheinlich nehmen die Intendanten und Chefredakteure Kritik an Pannen wie der mit der „Kundin“ aus dem Hause WDR nicht sonderlich ernst; die Gebühren-Milliarden fließen ja so oder so.

Zu denken muss den ÖRR-Bossen aber geben, dass in den für den Rundfunk zuständigen Landesregierungen der Unmut über das Rundfunksystem – das teuerste auf der Welt - wächst.

Sieben Länder gegen höhere Gebühren
Von den 16 Ländern haben bisher sieben angekündigt, einer weiteren Anhebung der Rundfunkgebühr nicht zuzustimmen. Das ist deshalb von Bedeutung, weil die Rundfunkgebühr bisher nur bei Zustimmung aller Länder erhöht werden konnte.

Bei der Ablehnung einer Gebührenerhöhung spielt die Farbe der Koalitionen offenbar keine Rolle. Denn in diesen sieben Länderregierungen sind alle Parteien vertreten: Bayern (CSU/Freie Wähler), Brandenburg (SPD/Linke), Mecklenburg-Vorpommern (SPD/Linke), Niedersachsen (SPD/Grüne), Nordrhein-Westfalen (CDU/Grüne) und Sachsen-Anhalt (CDU/SPD/FDP). Eine solche Konstellation hat es noch nie gegeben. Wenn das den Intendanten und Chefredakteuren nicht zu denken gibt, was denn dann?

Ein persönliches Post Scriptum: Bei einer Talkrunde in einem öffentlich-rechtlichen Sender setzten sich die Teilnehmer so zusammen: eine SPD-Bundestagsabgeordnete, eine Professorin und ein Meinungsforscher, beide SPD-Mitglieder, und zum Zwecke öffentlich-rechtlicher „Ausgewogenheit“ ich als parteiloser Journalist.

Auf dem Weg ins Studio raunte die Professorin der in der SPD bestens vernetzten Moderatorin zu: „Du sagst doch etwa nicht, dass ich SPD-Mitglied bin?“ Deren Antwort: „Selbstverständlich nicht.“ Selbstverständlich hielt die Moderatorin Wort.
[close]
https://m.focus.de/kultur/medien/analyse-von-hugo-mueller-vogg-bei-den-oeffentlich-rechtlichen-sind-politische-tricks-und-peinliche-pannen-an-der-tagesordnung_id_200915833.html


Die Feststellung

Zitat
Experte erklärt ARD-Problem: „Jeder scheinbar kleine Fehler wird angeprangert“

ist korrekt.

Angeprangert wird auch etwas, das nur scheinbar ein Fehler ist.

Das ist die derzeitige Empörungskultur.

Muß man nicht gut finden, aber die ÖRR machen da ja selbst mit.

Sie sind also nicht ahnungslos, sondern „am Puls der Zeit“.

Demnach sollten sie ihre Beiträge so gestalten, dass auch ein Herr Müller-Vogg selbst bei böswilligster Betrachtungsweise keine Handhabe hat.
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #576 am: 5. August 2023, 13:22:06 »
Der bayerische Rundfunk will ausgerechnet die Kultursparte im Radio eindampfen.

 :(

Das war eins der letzten Dinge, die mich am ÖR noch interessierten.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #577 am: 5. August 2023, 14:37:32 »
Der bayerische Rundfunk will ausgerechnet die Kultursparte im Radio eindampfen.

Volksmusik und Brauchtum werden wohl bleiben, weil das keine Kultur ist.
 
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #578 am: 7. August 2023, 09:36:44 »
Ich sehe das Problem nicht darin, dass der Rundfunk eine bestimmte Meinung vertritt - das soll er ruhig! Aber bitte offen!

Ich schon, solange er von allen beitragsfinanziert ist.

Meiner Meinung nach sollte klar sein: Entweder man nimmt das Geld von allen. Dann muss man auch das gesamte Spektrum an (nicht verfassungsfeindlichen) Meinungen abdecken.

Oder man ist ein privates Medium, für das man bezahlen kann oder nicht. Dann darf man eine bestimmte Meinung vertreten, wie man möchte. Man muss nur irgendwoher das Geld organisieren.

Das funktioniert in unterschiedlichen Teilen des ÖRR auch unterschiedlich gut. Die Interviews im DLF sind zum Beispiel immer kritisch, egal von welcher Partei der Interviewte ist. Bei funk überbieten sich die politischen Content-Producer im Wettbewerb, wer am "wokesten" ist.
"Je freier die Wirtschaft, umso sozialer ist sie auch." - Ludwig Erhard
 
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #579 am: 7. August 2023, 11:45:08 »
Meiner Meinung nach sollte klar sein: Entweder man nimmt das Geld von allen. Dann muss man auch das gesamte Spektrum an (nicht verfassungsfeindlichen) Meinungen abdecken.

1. Warum soll er das müssen?
2. Das ist aber ohnehin kein Widerspruch dazu, dass in einer bestimmten Sendung eine bestimmte Meinung vertreten wird.
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #580 am: 7. August 2023, 12:26:29 »
Ich sehe das Problem nicht darin, dass der Rundfunk eine bestimmte Meinung vertritt - das soll er ruhig! Aber bitte offen!
Früher (© ™ ®) gab es mal die deutlich sichtbare Trennung zwischen Bericht und Meinung.   ::)

Ernsthaft? Glaubwürdig? Ich kann mich gut daran erinnern, wie Löwenthal im "ZDF-Magazin" gern mal seine "Meinung" als eingefleischter Kommunistenfresser zum besten gab, um danach zu einem "Bericht" überzuleiten, in dem das beklagenswerte Schicksal des (unerwähnt rechtsradikalen) Frank Rennike als armer verachteter Heimatbarde bejammert wurde. Ich fand schon der Titel der Sendung eine Dreistigkeit, weil die nur zu oft rechtsreaktionäre Propaganda so quasi zur Meinung und Ansicht des ZDF geadelt wurde.

Und auch sonst habe ich heutzutage oft den Eindruck, dass allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen zu einer vorgeblich linken Agenda des ÖRF oder des ganzen Journalismus umgemünzt werden. Da dürfen Frauen im Fernsehen zu allen Themen reden und kein Mann kann ihnen mehr lachend attestieren, dass sie mal besser in die Küche oder zu ihrem Schminktäschchen gehen sollen. Da sitzen Schwule und Lesben und können sich über ihre Perversitäten austauschen, als ob deren Sauereien irgendwen interessieren würde. Migranten und Asylanten, die im Ernst die Frechheit besitzen, Rechte einzufordern. Und da wird über Frauenfußball und die Behindertenolympiade berichtet. Was manche wohl schon als linken Meinungsterror betrachten.
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #581 am: 7. August 2023, 12:46:13 »
Das erledigt sich eh von selber. Die jungen Leute schauen kein Fernsehen mehr, die Netflixen.
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #582 am: 7. August 2023, 12:53:14 »
1. Warum soll er das müssen?

Aus demselben Grund, warum es die staatliche Parteienfinanzierung nicht nur für die CDU geben sollte: Die politische Neutralität des Staates.

Zitat
2. Das ist aber ohnehin kein Widerspruch dazu, dass in einer bestimmten Sendung eine bestimmte Meinung vertreten wird.

Es ist aber ein Widerspruch dazu, dass in der übergroßen Mehrheit der Sendungen die gleiche Meinung vertreten wird.

Ernsthaft? Glaubwürdig? Ich kann mich gut daran erinnern, wie Löwenthal im "ZDF-Magazin" gern mal seine "Meinung" als eingefleischter Kommunistenfresser zum besten gab, um danach zu einem "Bericht" überzuleiten, in dem das beklagenswerte Schicksal des (unerwähnt rechtsradikalen) Frank Rennike als armer verachteter Heimatbarde bejammert wurde. Ich fand schon der Titel der Sendung eine Dreistigkeit, weil die nur zu oft rechtsreaktionäre Propaganda so quasi zur Meinung und Ansicht des ZDF geadelt wurde.

Allerdings kann ich mich auch noch an "Kennzeichen D" erinnern, wo die DDR wesentlich besser wegkam; aus Sicht meiner Eltern (ich habe meine Kindheit und Jugend auf der falschen Seite der Mauer verbracht) sogar unrealistisch positiv. Und an "Frontal" mit Hauser und Kienzle, einer eher SPD-nah, einer eher CDU-nah, wo jedes Thema aus mehreren Sichtweisen betrachtet wurde, und das auch noch unterhaltsam.

Zum Thema Frank Rennicke und Gerhard Löwenthal: Ich finde dazu nichts außer das Sonnenstaatlandforum, und die "Karrieren" der beiden Männer überschnitten sich nur um ein paar Monate im Jahr 1987. Ich möchte dir keine Lüge unterstellen, aber Erinnerungen verblassen nun einmal nach mehr als 30 Jahren.

Zitat
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Wenn ich mir die politische Schlagseite des ÖRR nur einbilde: Was ist das liberale Gegenstück zu Georg Restle und Monitor? Welche konservativen Stimmen kommen bei funk zu Wort?
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #583 am: 7. August 2023, 13:25:24 »
Aus demselben Grund, warum es die staatliche Parteienfinanzierung nicht nur für die CDU geben sollte: Die politische Neutralität des Staates.

Also ich sehe, wenn ich ins GG blicke, keinen Zwang zur Neutralität des Rundfunks, sondern im Gegenteil recht umfassende Freiheiten des Rundfunks. Wo steht denn diese Neutralitätspflicht genau? Und natürlich darf der Rundfunk nicht einfach CSU-Anhänger vom Beitrag befreien. Das ist aber keine Neutralitätspflicht, sondern ergibt sich aus der Gleichbehandlung nach Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG. Wir reden auch eher über parteipolitische Neutralität.

Die Frage, inwiefern ein Staat politisch neutral sein kann oder sollte, ist aber durchaus interessant. Handeln kann er eh nur über seine Organe. Dahinter steckt dann zwar eine formal neutrale Amtsausübung (also Willkürfreiheit, Gleichberechtigung usw.), aber es wird wohl niemand behaupten, dass die Bundesregierung politisch neutral ist oder die erlassenen Gesetze oder das außenpolitische Handeln keiner politischen Position entsprächen. Deutschland ist definitiv nicht parteipolitisch neutral, sondern vertritt auch nach außen die Meinung der Regierung.

Der Rundfunk sollte unabhängig vom Staat sein und keiner Weisung unterliegen, sowie umfassend informieren. Einen neutralen Standpunkt halte ich für eine zwangsläufige Lüge, sowas gibt es nicht. Der Standpunkt sollte offengelegt und nicht durch die Auswahl der Berichterstattung einseitig verteidigt werden. Ein ausreichendes Meinungsspektrum ergibt sich von alleine, wenn man die Mitarbeiter nicht nach dem Parteibuch auswählt und ihnen eine sinnvolle Freiheit gewährt.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Re: GEZ/Rundfunkgebühren
« Antwort #584 am: 7. August 2023, 13:43:28 »
Also ich sehe, wenn ich ins GG blicke, keinen Zwang zur Neutralität des Rundfunks, sondern im Gegenteil recht umfassende Freiheiten des Rundfunks. Wo steht denn diese Neutralitätspflicht genau? Und natürlich darf der Rundfunk nicht einfach CSU-Anhänger vom Beitrag befreien. Das ist aber keine Neutralitätspflicht, sondern ergibt sich aus der Gleichbehandlung nach Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG. Wir reden auch eher über parteipolitische Neutralität.

Das BVerfG hat im 3. Rundfunk-Urteil etwas dazu geschrieben:

Zitat von: BVerfG
Der Gesetzgeber hat insbesondere Vorkehrungen zu treffen, die sicherstellen, daß der Rundfunk nicht einer oder einzelnen gesellschaftlichen Gruppen ausgeliefert wird, daß die in Betracht kommenden gesellschaftlichen Kräfte im Gesamtprogramm zu Wort kommen und daß die Freiheit der Berichterstattung unangetastet bleibt.

Hergeleitet aus der Rundfunkfreiheit, Artikel 5 GG.

Zitat
Der Rundfunk sollte unabhängig vom Staat sein und keiner Weisung unterliegen, sowie umfassend informieren. Einen neutralen Standpunkt halte ich für eine zwangsläufige Lüge, sowas gibt es nicht. Der Standpunkt sollte offengelegt und nicht durch die Auswahl der Berichterstattung einseitig verteidigt werden. Ein ausreichendes Meinungsspektrum ergibt sich von alleine, wenn man die Mitarbeiter nicht nach dem Parteibuch auswählt und ihnen eine sinnvolle Freiheit gewährt.

Die einzige Möglichkeit, eine völlige Unabhängigkeit vom Staat herbeizuführen, wäre die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die Zuweisung von Frequenzen dort, wo sie knapp sind (derzeit wohl nur noch UKW-Radio) durch Losverfahren.

Eine gute Alternative wäre das niederländische Modell: Die Rundfunkanstalten sind Vereine, die einen Mitgliedsbeitrag erheben. Die Sendetechnik wird aus Steuermitteln finanziert, die Sendezeiten nach Mitgliederzahl vergeben, sobald eine Mindestmitgliederzahl erreicht ist. Wer also mit dem Meinungsspektrum unzufrieden ist, kann sich mit anderen zusammenschließen und seine eigene Rundfunkanstalt gründen - deswegen ist zwischen ZWART und ON! auch das gesamte politische Spektrum vertreten.
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