Die Amis würde ein "deutscher Erdogan" eher amüsieren und interessieren als besorgen. Die haben eine viel höhere Toleranz für fremde Sitten und Kulturen sowie auch für Parallelgesellschaften. Wer dort eine Moschee oder einen Tempel bauen will, tut das einfach.
Die Amish sind ein Paradebeispiel für eine weitgehend abgeschottete Parallelgesellschaft (deutschen Ursprungs!) und die Amerikaner sowie die Amish kommen damit gut zurecht. Auch die China Towns und etliche andere, teilweise schon historisch überlebte, Parallelgesellschaften und -universen haben die Amerikaner nie groß gestört oder zu großen Problemen geführt. Die fremden Einflüsse haben vielmehr das Land bereichert und insbesondere auch zu wirtschaftlichen Erfolgen geführt.
Wobei ich die aus unterschiedlichen Kulturen zwangsweise vermengte, zuerst versklavte und dann jahrzehntelang unterdrückte Gruppe der Afroamerikaner davon ausnehmen muss. Sie wurden zwangschristianisiert und zwangsassimiliert. Ihre Geschichte und Herkunft wurde ihnen geraubt. Und es ist kein Wunder, dass dieses Verbrechen bis heute schlimme Folgen zeitigt.
Die verschreckten Wohlstandsbürger, die in ihren diffusen Ängsten jetzt irgendein Abendland in Gefahr sehen, können aber ganz entspannt bleiben. Von Zuständen wie in richtigen Einwanderungsländern ist Deutschland noch meilenweit entfernt. Aber so schlecht ist es den Amerikanern, Kanadiern und Australiern auch nicht ergangen. Eher ziemlich gut.