Um wieder zur Sache zurückzukommen: Dass Geld geflossen ist, ist klar. Darum wurde ja auch die Rückabwicklung der "Verträge" (ob das rechtlich gesehen wirklich Verträge waren, bleibe dahingestellt, aber auch wenn sie es nicht waren, bleibt immer noch ein privatrechtlicher Rückerstattungsanspruch aus ungerechtfertigter Bereicherung. Das Recht der Versicherungsverträge, der Versicherungs- und Finanzaufsicht spielt hier natürlich mit, aber das lasse ich lieber einmal weg. Daran mögen sich Kundigere versuchen.) angeordnet. Der Abwickler sucht ja offenbar auch nach dem Verbleib der fraglichen Beträge.
Nun kann ich mir leicht vorstellen, dass die genauen Beträge nur schwer zu ermitteln sind, denn wenn im Reiche Fitzekfatzkes alle Vorhaben so angepackt wurden wie das "Wasserauto", die "Haussanierung" usw., dann dürfte auch keine ordentliche Buchführung existieren.
Aber gehen wir einmal davon aus, dass wenigstens eine grobe Summe wahrscheinlich gemacht werden kann: Dann müssten entweder Gegenwerte in dieser Höhe existieren, oder es müssten Ausgaben in entsprechender Höhe getätigt worden sein.
Ob sich die Ausgaben nachweisen lassen, ist natürlich wieder eine Frage von Belegen. Siehe gleich oben.
Wenn die Ausgaben darin bestanden, den Lebensunterhalt des "Königs", der "Staatsflotte" und weiterer Mitglieder der "Gemeinschaft" zu finanzieren, die Gebäude zu beheizen u. dgl., dann dürfte es klar sein, dass dafür keine Gegenwerte mehr existieren.
Wenn die von Müllmann geschätzte Summe von 2 Millionen EUR zutreffen sollte, dann frage ich mich allerdings, wie eine so kleine Gemeinschaft in so kurzer Zeit einen solchen Betrag für ihren dem Anschein nach eher ärmlichen Unterhalt verbraten konnte.
Wenn jedenfalls ein Teil der Gesamtsumme nicht verbraten wurde, dann müssten wenigstens dafür Gegenwerte existieren, wobei der Begriff weit zu fassen ist: Guthaben, Bargeld, jede Art von unverderblichen Gütern, Rechte, Patente usw.
Nun wurde auch ein kritischer Punkt erwähnt: Wenn denn tatsächlich überteuerte Preise für Schrott (was in diesem Fall sogar wörtlich verstanden werden darf) bezahlt wurden, dann ist es natürlich auch nicht erstaunlich, dass keine äquivalenten Gegenwerte mehr existieren.
Bekanntlich gibt es in unseren Breitengraden keine festen Preise, sondern die Preisbildung erfolgt durch Angebot und Nachfrage. Mit anderen Worten: Wenn jemand bereit ist, einen bestimmten Preis zu bezahlen, kommt der Handel zustande. Nur gegen krasse Auswüchse geht das Gesetz mit entsprechenden Schutzbestimmungen vor.
Wofür Leute gerne viel Geld bezahlen, ist individuell bedingt. Im Schaufenster eines Esoterik-Fachhandels (nicht in Wittenberg) sah ich einst Angebote von "Gletscherwasser". An den genauen Preis kann ich mich nicht mehr erinnern, jedenfalls kostete die 3dl-Flasche etwa das Fünfzigfache dessen, was die gleiche Menge Mineralwasser gekostet hätte. Leitungswasser, das in manchen Gegenden Deutschlands kaum wesentliche Unterschiede zu Mineralwasser aufweist und ohne Probleme getrunken werden kann, wäre nochmals billiger.
Eine kleine Ampulle Lourdes-Wasser war, wenn ich mich nicht täusche, für 10 EUR zu haben.
Für einen "Wet-Rock", einen hübsch verpackten Kieselstein, zahlten vor Jahren tausende US-Amerikaner stolze Preise, obwohl sie vergleichbare Kieselsteine problemlos fast überall hätten selbst aufheben können.
Wenn Fitzekfatzke in ähnlicher Weise investierte, ist das Verschwinden des Geldes ohne Gegenwerte natürlich leicht erklärbar.
Aber wie immer man es dreht: Hier dürfte "the crucible point" liegen.