Andreas vom "Amt für Menschenrechte" und Diplomat von Sürmelis Gnaden, erkennt zwar die Bundesrepublik nicht an, möchte aber Geld von ihr, im Moment um seine 4-köpfige Familie aus der DomRep nachzuholen.
Deshalb sucht er eine schöne Wohnung, er ist auch bereit ein bisschen was zu arbeiten.
Man möchte Mitleid haben. So wie er sich darstellt, scheint er anpacken zu können und auch zu wollen. An "typischen"-Reichsbürgerphrasen kommt von ihm eigentlich nur, dass Geld ohnehin demnächst abgeschafft wird und er "Leistung gegen Leistung" anstatt "Leistung gegen Geld" bevorzugt. Und gerade letzteres ist – ungeachtet der Tatsache, dass das heutzutage schwierig ist – erstmal völlig legitim. Auf's erste Hören klingt er nicht nach "Kernklientel".
Einzig der zum Ausdruck gebrachte Wille, sich weiter für's "Amt für Menschen" engagieren zu wollen, lässt ein wenig zweifeln. Das könnte aber auch schlicht auf "Ich will mich irgendwo engagieren und die klingen, als wüssten sie, was sie tun." zurückzuführen sein… Mit der Frage "Du bist in diesem »System« geboren?" (die eher holprig die Frage nach der Staatsangehörigkeit umschiffte) konnte er mE zunächst nichts anfangen.
Seine Situation ist tatsächlich etwas tragisch (wenn so, wie geschildert): Er bekommt nur Sozialleistungen für
eine Personeinen Menschen und dementsprechenden Wohnraum, die Ausländerbehörde greift ihm bei der Familienzusammenführung nur dann unter die Arme, wenn er über angemessenen Wohnraum verfügt – den er nicht bezahlen kann und der ihm mit Sozialleistungen auch erst zugebilligt wird, wenn die Familienzusammenführung erfolgt ist. Der Schilderung nach spielen das Sozialamt (oder wer gerade für die Leistungen zuständig ist) und die Ausländerbehörde gerade Ping-Pong mit ihm.
Dass ein Mensch mit einem, wie es den Anschein macht, eher schlichten Gemüt nach über 16 Jahren Abwesenheit von der deutschen Bürokratie von dieser überfordert ist und in einer solchen Situation verzweifelt, ist nachvollziehbar bis verständlich. Und nun hat er das Pech, gerade an Sürmeli geraten zu sein.
Der Fall hat gleichermaßen Potenzial für eine Intervention (nur: wie? Gibt es im Keller Abteilungen für sowas?) oder eine (ziemlich tragische Fallstudie).
Ein paar Gedanken zur Rechtslage
Eigentlich™ dürfte das Problem garnicht soo groß sein. Wenn er selbst Deutscher ist (und danach sieht es zunächst aus), vererbt er seine deutsche Staatsangehörigkeit auch an seine Kinder. Diese hätten dann unzweifelhaft ein Aufenthaltsrecht (und sollten damit auch keine Probleme mit der Ausländerbehörde haben). Als Elternteil (und auch als Ehepartner) müsste ein Aufenthaltsrecht für die Frau eigentlich ebenfalls unproblematisch sein. Ohne mich im Sozialrecht näher auszukennen: Nach einem gordischen Knoten sieht das auf den ersten Blick nicht aus (was weiter für die These "schlichtes Gemüt" spricht), sondern eher nach einem mit ein paar sinnvollen Schriftsätzen lösbares Problem.
Damit ist er bei Sürmeli natürlich an den denkbar falschesten geraten.