Muhaha, das ist ja mal ein Lacher auf den Sonntag. Ich habe es spasseshalber mal durch die Transkription geschickt, das Ergebnis steht unten im Spoiler.
Transkript des ersten Kunstpodcasts aus dem KRD
Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung.
Dubidubidu, du, oh, oh, oh, ohren auf.
Denn jetzt wird's bunt, ich hab'n Sprechbild mitgebracht.
Fabelhaft, aus gutem Grund und fersreich auf den Punkt gebracht.
Kunstrichtig gedacht.
Beim Frosch
Eine Brunnenbauerin
baute einst im Sprechbildreich
einen Brunnen
und sogleich
schwamm der Frosch
ernstlustig drin.
Tag ein, Tag aus, im Kreis
und rief
Ich will, dass jeder weiß
dass ich der Brunnenkaiser bin
Ich will, dass jeder weiss, dass ich der Brunnenkaiser bin.
Dies vernahm am Brunnenrand die Bauerin und lachte laut.
Es halte an der Brunnenwand, als sein Echo aufgebaut,
wieder, so das wiederum, ernstlustig sich erschrak.
Er drehte seine Kreise um und paddelte so stark,
daß das Grundwasser des Bauwerks Stein für Stein erstürmte
und sich wie ein Zauberberg bis zum Rande türmte.
Dort drängte es von Tänenhaft hinaus ins wüste Wiesenland,
wo aus der Strudeltrudelkraft der Sprechfluss nun entstand.
Der mündete bald in ein Bächlein,
machte viele Pflanzen neu
und kam mit einem Lächlein fein
an der Satzbauernscheune vorbei,
durchfloss eine Brücke,
zog nördlich hinab,
setzte auf Lücke,
brug irgendwo ab
und setzte den Frosch dann im Nirgendwo ab.
Hier im Meer der Sprachperlmuscheln
Hörst du's tuscheln, sei gewiss,
Dass die Fische Gruppen kuscheln
Und ernstlustig Kaiser ist.
Bei den Hennen
Es waren drei Hennen bei Hofe im Garten.
Die legten drei Eier verschiedener Farben.
Das eine war gelblich,
Rötlich das andere, das letzte war grün, Wie das Gras hierzulande.
Jede der Hennen war stolz auf das Ehre, Gleichwohl ohne Neid auf die anderen Tiere.
Kein Ei war so wertvoll wie das, was sich zeigte, Besagte ein Sprüchlein, dem jede
sich beugte.
So wurde am Hofe nichts höher gepriesen, Als Vielfältigkeit in den Nestern und Wiesen.
In Eintönigkeit ihres täglichen Strebens Genossen die Hennen die Launen des Lebens,
Sie pickten das Korn und polierten das Ei, Und gelegentlich kam auch der Pöbel vorbei.
Wildhasen, Hörnchen, Meisen und Mäuse, Schweine und Hunde und alles Gekräuse.
Da wurde bewundert, bestaunt und bekräht.
Die Farben der Eier, die Formen, die Größen, all dies an Vielfalt, an Diversität, hieß
es, müsse dem Zeugen Respekt einflößen.
Just trat aus dem Schatten in rötlichem Feld Mr. Fuchs, der gemeinen obskure Gesell.
Er räusperte sich und gab zu erkennen, Er sei bloß gekommen, die Eier der Hennen
auf Echtheit zu prüfen, Kein Grund nicht zu grüßen.
Hinter dem Zaun geht ja derzeit die Sage,
leg'n drei Eier je eine Farbe.
Sofern dies denn stimmt, und ob überhaupt,
erbringe man mir den Beweis unverzüglich.
Ein dummes Gerücht mit Verlaub.
Das ist kein Gerücht, sprach die Erste vergnüglich.
Tritt ein, Mr. Fuchs, überzeuge dich selbst.
Eines ist rot, eines ist grün, eines ist gelb.
Der Fuchs aber führte nichts Gutes im Schilde.
Er war über farbige Eier in Bilder
und wollte sich heute den Spaß nur erlauben,
am Denken der Hennen ein wenig zu schrauben.
Er nahm eine Lupe, besah sich die Stücke
und ranzte so dann in gefüchsischer Tücke.
Jetzt wo ich seh, bin ich ehrlich entsetzt. Kein blaues im Nest, kein pinkes im Nest, das
ist keine Vielfalt, da fehlt ja der Rest." Die zweite der Hennen saß derweil träge
auf ihrer Stange und schnatterte breit.
Du willst blaue Eier? Nicht in diesem Jahr. Dafalls ist es fings, so gib uns Bescheid.
Und nun sie von dannen. Es hätt uns gefreut.
Der Fuchs jedoch wollte so schnell nicht verzagen, Und rühmte mit Patos das rötliche Ei.
Rot sei die schönste und beste der Farben, Rot wie sein Fell, in der Sonne im Mai.
Wär' ich gezwungen, mich auf Tod zu entscheiden, Für dich stets bei dem roten Ei bleiben,
Sprach er gewitzt, und natürlich empörte sich die dritte Henne, der es nicht gehörte.
Bo-bo-bo-bo-bo-bo-bo-meins, ist doch wesentlich schöner, sieh her, so saftig und frisch wie das Wiesenmeer.
Nee, hürens!
Übernahm da die zweite das Zepter.
Jau, wie das um! Was spricht da für sich?
Die restlichen Ferven sind alle ganz nett, aber keine Strahlhelle, siehst du denn nicht?
Lediglich eine, die erste der Hennen,
Musste sich nicht zu dem Ihren bekennen,
Sie schadenfroh lockte,
Der Fuchs hat entschieden,
Ich hab das Schönste, also bin ich zufrieden.
Da kam es zum Streit unter diesen drei Vögeln,
Und Just wollte eine die andere vermöbeln,
Denn Eitelkeit lag in dem Wunsch begraben,
Die Beste zu sein und das Beste zu haben.
Sie stritten und stritten und ließen Gefieder, verglichen die Eier wieder und wieder.
Dies führte zum Aufstand bei Hofe im Garten, zu welchem die Schweine die Eier zertraten
und anschließend auf der Behauptung beharrten, es sei ein Versehen zu nennen.
Nach dem Desaster beschlossen die Hennen, sich drei neue Eier zu gönnen.
Allerdings kamen sie auch überein, der Vielfalt nicht länger ein Spielball zu sein.
Drum sollten die Dinger jetzt einfarbig werden.
Die Abstimmung folgte gleich ohne Behörden, und einstimmig fiel ihre Wahl auf Weiß.
Denn Weiß sei neutral, und es komme von Wissen.
Um nicht zum Pinsel greifen zu müssen, Probiert'ns die Hennen im eigenen Brutschweiß.
Nun ist es ja so, daß Natur halt Natur bleibt, Und niemand ihr Launisch die Farben vorschreibt.
Je mehr sich die drei also darum bemühten, Rot, Gelb und Grün nicht auszubrüten,
Umso bunter wurden die Eier, Jetzt waren schon blau und pinke dabei ja,
Gold gab es lila, braun und orange, Die ganze Palette, doch weiß, keine Chance.
Da wurde bewundert, bestaunt und bekräht, Die Farben der Eier, die Formen, die Größen,
All dies an Vielfalt, an Diversität hieß es,
Müsste dem Zeugen Respekt einflößen.
Und unter dem Grinsen des Fuchses im Schatten
Erkannten die Hennen den Schatz, den sie hatten,
Vertrugen sich wieder und ließen es bleiben,
Die Eier zu weisen und zu vergleichen.
Vielfalt als Spielball von Vorliebe
Scheitert und mündet den sinnloser Gleichfärberei.
Wer dir vom Gegenteil kündet, er heitert,
Die Hennen, den Fuchs und das Ei, was sich zeigt.
Beim Hamster Erster Rennwitz
Panker Hamster trat nach Kräften in sein Rad
Und schwitzte heftigst.
War im Kopf mit den Geschäften seines Alltags schwer beschäftigt,
Schmiedete im Schwung und Drang den Plan für seinen Käfigausbruch.
Tippetappe war der Klang der kleinen Schritte seiner Flucht.
Klippeklappe machte grad sein schlecht geöltes Hamsterrad
Und da geschah's, wie's schon so häufig,
Dass der Hamster bräsig wurde.
Stumpf sin ich dieselbe Kurve nehmen, Ist dem Geiste gegenläufig.
Traum verloren, malte er, sich aus, Wie freier draußen wär,
Draußen hinter Fensterscheiben, Wo die Bäume Früchte treiben,
Und die Nüsse riesig sind, Und Hamster nicht so spießig sind.
Dort draußen, auf den Landeiwiesen, Stehen Kürbiskernkraftwerke,
Strohgrashaufen, Kräuterberge.
Und man kann dort, voller Stärke, Hamster backendick genießen,
Ewig geradeaus zu laufen.
Pankahamster schwor sich heilig,
Ich hau ab, nicht heute freilich,
Bin gerädert, bin zu träge,
Leg mich schlaf wie de Säge.
Ratzte weg der tolle Maulheld,
Schnappte sich ne Mütze schlaf,
Wachte auf und fing dann brav
von vorn an
in der Hamster-Welt.
Vielleicht konnte euch diese Folge des Leuchtturm-Podcasts
den Alltag ein wenig
versüßen.
Das wird köstlich!
Nächste Woche gibt es
poetischen Nachschlag.
Bis dahin kann
wer möchte alle Sprechbilder
auf kunstrichtigdenken.com erwerben.
Die Rechte liegen bei Matthias Hockmann
im Königreich Deutschland.
Vom Reichsbürgertreffen gestern in Gera, wo auch HERR FITZEK, PETER anwesend war, gibt es jetzt über
einen Bericht und Bilder. Siehe das ganze Album
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