Autor Thema: Patriotische Union - Terrorprinz Reuß, Meister Eder, Frau Mahlzahn und Konsorten  (Gelesen 14459 mal)

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Ganz hübsche Einkaufsliste die man zusammengestellt hat

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Eine größere Gruppe von «Reichsbürgern» soll einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland geplant haben. Die ersten Verdächtigen sind schon angeklagt. Doch immer wieder werden neue Details bekannt.
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Die mutmaßliche «Reichsbürger»-Gruppe, die einen Umsturz geplant haben soll, hat laut Akten des Bundesgerichtshofs (BGH) über einen ehemaligen Offizier der Nationale Volksarmee (NVA) der DDR militärisches Ausrüstungsmaterial beschaffen wollen. Ein mutmaßliches Mitglied der Gruppierung um Heinrich XIII. Prinz Reuß habe per Chat Kontakt mit dem Mann gehabt, heißt es in einem Beschluss des BGH in Karlsruhe zur fortdauernden Untersuchungshaft.

Die Bundesanwaltschaft hatte den Tatverdächtigen im Mai 2023 im baden-württembergischen Landkreis Freudenstadt festnehmen lassen. Er soll sich spätestens im Juli 2022 der Vereinigung angeschlossen und in deren militärischem Teil mitgewirkt haben. Laut Aussagen eines Mitbeschuldigten habe der Mann dabei innerhalb einer sogenannten Heimatschutzkompanie ein Gebiet geführt und in dieser Funktion an mehreren Treffen des militärischen Arms der Gruppierung teilgenommen, heißt es in dem Beschluss. Ferner hätten die beiden Ausrüstungslisten erstellt und ein Kasernengelände als Stützpunkt der Einheit inspiziert.

Der Beschuldigte habe im Oktober 2022 in einem Chat mit dem ehemaligen NVA-Offizier Interesse am Kauf verschiedener Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände aus Beständen der Bundeswehr und NVA gezeigt. Bei dem Mitbeschuldigten seien gemeinsam entworfene Listen zu militärischem Material sichergestellt worden. Darauf standen den BGH-Unterlagen zufolge unter anderem mehrere Tausend Kleidungsstücke, mehr als 300.000 Schuss Munition, gepanzerte Fahrzeugen (genannt werden die Typen Dingo, Wiesel und GTK Boxer), militärische Schwertransporter («Mammut mit Ladekran») und Panzerspähwagen (Fennek). (Az. AK 87/23)

https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/Politik__Inland_/article249351618/Reichsbuerger-Ueber-Ex-NVA-Offizier-an-Militaer-Material.html
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BKA nutzte Pegasus-Staatstrojaner bei Reichsbürger-Gruppe

Der von Angriffen gegen Journalisten oder Menschenrechtsaktivisten bekannte Pegasus-Trojaner wird intensiv durch das BKA genutzt.


Artikel veröffentlicht am 12. Januar 2024, 9:56 Uhr, Sebastian Grüner

Das Bundeskriminalamt hat im Zuge der Ermittlungen gegen die Reichsbürger-Gruppe um den vermutlichen Anführer Heinrich XIII. Prinz Reuß offenbar Gebrauch von dem Staatstrojaner Gebrauch gemacht. Das berichtet der WDR unter Berufung auf eigene Recherchen. Dabei soll es sich um Technik eines israelischen Herstellers gehandelt haben, die das BKA bereits vor Jahren erworben haben soll. Konkret dürfte es sich dabei also um den Pegasus der NSO Group handeln. Der Einsatz des Trojaners soll dabei gleich mehrfach erfolgt sein, wie es weiter heißt.

Der Gruppe um den Frankfurter Immobilienunternehmer Reuß – die ehemalige AFD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann sowie zahlreiche aktive und ehemalige Soldaten – wird von der Generalbundesanwaltschaft die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, mit dem Ziel, die staatliche Ordnung in Deutschland zu stürzen. Laut dem Bericht des WDR soll der Trojaner dazu genutzt worden sein, Daten aus den infiltrierten Mobiltelefonen auszuleiten, darunter Telegram-Chats.

Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde erstmals bekannt, dass das BKA eine angepasste Version des Pegasus-Trojaners der israelischen NSO Group erworben hat. Nach Medienberichten ist der Kauf im Innenausschuss des Deutschen Bundestags bestätigt worden, ebenso wie sein prinzipieller Einsatz in mehreren Verfahren. Die Strafverfolgungsbehörde hat sich den Trojaner erstmals im Jahr 2017 zeigen lassen und die IT-Experten des BKA waren laut einem Bericht der Zeit von der Software begeistert.
Staatstrojaner in der Kritik

Die Pegasus-Software, die NSO Group sowie der Einsatz des Trojaners stehen immer wieder in der Kritik. Die Software wird auch von zahlreichen autokratischen und diktatorischen Regimen weltweit genutzt, um gegen Journalisten, Menschenrechtsaktivisten oder unliebsame Oppositionelle vorzugehen.

In Deutschland fußt die Kritik mit Bezug auf das BKA prinzipiell auch darauf, dass die Software eigentlich viel mehr kann, als erlaubt ist, um den verfassungsrechtlichen Anforderungen an eine Quellen-Telekommunikationsüberwachung (kurz: Quellen-TKÜ) zu entsprechen. Dafür sollen jedoch ausreichende Anpassungen vorgenommen worden sein.

Hinzu kommt die prinzipielle Kritik am Einsatz der Technik, da etwa das BSI als Bundesbehörde vor der Schadsoftware warnt, parallel dazu aber Polizei und Geheimdienste die Technik aktiv einsetzen und damit die IT-Sicherheit gefährden. Diesen Widerspruch können die beteiligten Behörden auch weiterhin nicht auflösen.
https://www.golem.de/news/nso-group-bka-nutzte-pegasus-staatstrojaner-bei-reichsbuerger-gruppe-2401-181102.html

https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/ueberwachung-software-bundesregierung-100.html
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Bist du in der AfD - ist man sich treu

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AfD-Abgeordnete halten offenbar Kontakt zu inhaftierter Terrorverdächtiger
Seit einem Jahr sitzt die Ex-AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann wegen mutmaßlicher Umsturzpläne in Haft. Dort hat sie einem Bericht zufolge Besuch von früheren Fraktionskollegen bekommen.


AfD-Politiker halten nach Recherchen von »Stern« und RTL Kontakt zu der wegen mutmaßlicher Umsturzpläne inhaftierten früheren AfD-Bundestagsabgeordneten Birgit Malsack-Winkemann. Drei Bundestagsabgeordnete der AfD hätten Dauergenehmigungen zum Besuch der Juristin in der Berliner Justizvollzugsanstalt Lichtenberg beantragt und erhalten, berichteten das Magazin und der Sender.

Auf Anfrage der Deutsche Presse-Agentur bestätigte ein Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion: »Die Fraktionsspitze hat Kenntnis von Kontakten, die persönlicher Natur waren und in keinem Zusammenhang mit der Arbeit der Fraktion stehen.«

Einer der in dem Bericht namentlich genannten Parlamentarier, der Abgeordnete Jürgen Pohl, beantwortete konkrete Fragen nach der Besuchsgenehmigung sowie Zahl und Motivation der Besuche mit einer Gegenfrage: »Würden Sie sich (...) nach über einem Jahr Untersuchungshaft nicht auch freuen, wenn Sie von Dritten Besuch bekommen würden?«



Bei den anderen AfD-Politikern handelt es sich laut »Stern« und RTL um Gereon Bollmann und Steffen Kotré. Bollmann soll seit dem 2. Februar 2023 über eine Dauerbesuchserlaubnis für Malsack-Winkemann verfügen. Die Medien berufen sich dabei auf nicht näher benannte vertrauliche Dokumente.
Parteispitze nicht informiert?

In einem Schreiben an den Generalbundesanwalt habe Bollmann die Absicht geäußert, die Terrorverdächtige etwa einmal im Monat besuchen zu wollen. Bollmann ist Präsident des Bundesschiedsgerichts der AfD. Auf Nachfrage von »Stern« und RTL sagte Bollmann, dass die Parteispitze der AfD nicht über Kontakt mit der Inhaftierten unterrichtet sei.

Ausgerechnet einer der größten, wenn nicht der größte, PutinArxxxkriecher - wundert nur mich das nicht?

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/reichsbuerger-um-prinz-reuss-afd-abgeordnete-halten-offenbar-kontakt-zu-inhaftierter-terrorverdaechtiger-a-83ed7a9c-7de1-4868-817b-0e8c78ac532b
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Im Großraum Hannover

Hier planten "Reichsbürger" offenbar "Heimatschutzkompanien"

Von t-online, cch
06.02.2024 - 14:46 Uhr

Ein Netzwerk der "Reichsbürger" plante Umsturzaktionen. Auch im Großraum Hannover waren dafür mehrere "Heimatschutzkompanien" vorgesehen.

Die Umsturzpläne des mutmaßlichen "Reichsbürger"-Netzwerkes, das 2022 aufgedeckt wurde, reichen in die Region Hannover hinein. Nach Informationen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) sollten im Großraum Hannover neun sogenannte "Heimatschutzkompanien" errichtet werden. Dabei soll es sich laut einer Anklage der Bundesanwaltschaft um militärisch organisierte Verbände handeln. Insgesamt 286 davon soll der "militärische Arm" der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß in ganz Deutschland geplant haben.

Gegen einige mögliche Kommandeure solcher "Heimatschutzkompanien" soll derzeit die Generalstaatsanwaltschaft (GStA) in Celle ermitteln. Martin Appelbaum, leitender Oberstaatsanwalt, bestätigte auf Anfrage von t-online Ermittlungen gegen vier Beschuldigte. Ihnen wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vorgeworfen.

Mit der "sehr komplexen Materie" sei die GStA in Celle erst seit kurzem befasst: Das Verfahren sei in der ersten Januarwoche eingegangen. Aus diesem Grund wollte Appelbaum keine Details zu den Beschuldigten nennen.

Ehemaliger SEK-Polizist als Heimatschutzkommandeur?
Laut "HAZ" soll es sich unter anderem um einen pensionierten SEK-Polizisten aus Springe handeln. Er war offenbar als Kommandeur für die Einheit "Barsinghausen Gehrden" vorgesehen. Ein Staatsschützer vom Landeskriminalamt sollte demnach die "Heimatschutzkompanie Heidekreis/Celle" übernehmen.
Spoiler
Auch in dem an den Landkreis Schaumburg angrenzenden Kreis Minden-Lübbecke (Nordrhein-Westfalen) war eine Kompanie geplant, für die eine dort beheimatete Kriminalbeamtin zuständig sein sollte. Weitere Schutzkompanien im Umkreis waren dem Bericht zufolge für die Regionen Gifhorn und Wolfsburg, Lüneburg/Uelzen/Lüchow-Dannenberg sowie Nienburg und Verden beabsichtigt.

Rekrutierungstreffen in Sehnde
Der Führungsstab des "militärischen Arms" soll sich unter anderem mit der Rekrutierung neuer Mitglieder, der Beschaffung von Waffen und dem Aufbau einer abhörsicheren Kommunikations- und IT-Struktur befasst haben. So die Beschreibung in einer Anklage der Generalbundesanwaltschaft. In diversen Rekrutierungsveranstaltungen soll es vor allem darum gegangen sein, aktive oder ehemalige Polizisten sowie Angehörige der Bundeswehr für die Vereinigung anzuwerben.

Laut "HAZ" war eine Zusammenkunft in einer Gaststätte in Sehnde (Region Hannover) Ausgangspunkt für mehrere solcher Treffen. Diese soll laut Angaben der Generalbundesanwaltschaft der Ex-Polizist Michael F. aus Hannover organisiert haben, berichtet die Zeitung.

Im Dezember 2022 hatte die Bundesanwaltschaft 25 Frauen und Männer festnehmen lassen. Als Rädelsführer gilt der Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß. Die Verfahren sollen vor den Oberlandesgerichten in Frankfurt, München und Stuttgart geführt werden. Weitere Verfahren gegen Dutzende mutmaßliche Unterstützer wurden an die Generalstaatsanwaltschaften der Länder abgegeben – unter anderem an die GStA in Celle.

Verwendete Quellen
haz.de: "Mutmaßlicher "Reichsbürger"-Putsch: Neun Heimatschutzkompanien um Hannover geplant" (kostenpflichtig)
Telefonat mit Martin Appelbaum, Leitender Oberstaatsanwalt der Generalstaatsanwaltschaft Celle
Quellen anzeigen
Symbolbild nach unten
haz.de: "Wie die "Reichsbürger" um Prinz Reuß in Niedersachsen den Umsturz planten" (kostenpflichtig)
generalbundesanwalt.de: Anklage gegen neun Personen u.a. wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, 12.12.2023
generalbundesanwalt.de: Anklage gegen acht Personen u.a. wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, 12.12.2023
Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
[close]
https://www.t-online.de/region/hannover/id_100337898/-reichsbuerger-planten-wohl-heimatschutzkompanien-im-grossraum-hannover.html


Wie sich das schon anhören könnte:

Zitat
... haben starke Verbände im Großraum Hannover  ...

 :facepalm:
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exklusiv
"Reichsbürger"-Szene Hinweise auf weitere Russland-Kontakte der "Gruppe Reuß"

Stand: 09.02.2024 05:17 Uhr

Die mutmaßlichen Verschwörer um Heinrich Reuß haben laut MDR-Recherchen häufiger Kontakte zu russischen Regierungsstellen gesucht als bisher bekannt. Es geht um einen Brief an den Kreml, die Russin Vitalia B. und geheime Treffen in Baden-Baden.
Von Ludwig Kendzia und Bastian Wierzioch, MDR 

Der Brief soll für Kreml-Sprecher Dimitri Peskow bestimmt gewesen sein. Heinrich Reuß sollte das Schreiben im November 2022 zu einem Treffen mit Nikolai U. mitbringen. Wenige Tage später wurde Reuß bei einer bundesweiten Großrazzia im "Reichsbürger"-Milieu verhaftet. Nikolai U. sollte den Brief an Peskow weitergeben. Laut Anklage soll Reuß darin nach einer Kooperation mit der russischen Föderation gefragt haben. Ob Peskow den Brief bekommen hat, ist unklar.

Laut Generalbundesanwalt soll der Frankfurter Immobilienunternehmer Reuß einen Staatsstreich geplant haben. Neben ihm sind 26 weitere Personen an den Oberlandesgerichten Frankfurt am Main, München und Stuttgart angeklagt. Gegen rund 40 weitere mutmaßliche Terroristen laufen Ermittlungen. Der erste Prozess beginnt voraussichtlich im Mai. Reuß wird als Rädelsführer angeklagt. Reichsbürger bestreiten die Existenz der Bundesrepublik und lehnen die freiheitliche-demokratische Grundordnung fundamental ab.
Spoiler
Intensive Bemühungen

Von Russland erhofften sich die mutmaßlichen Verschwörer Unterstützung für ihre Umsturzpläne. Das Treffen mit dem angeblichen Briefboten Nikolai U. ist ein weiteres Beispiel für die Bemühungen der Gruppe in Kontakt mit offiziellen russischen Stellen zu treten. Laut Recherchen des MDR waren diese Bemühungen intensiver als bisher bekannt.

Nikolai U. ist 37 Jahre alt und lebte zwischenzeitlich in Hamburg. Ukrainische Behörden werfen ihm unter anderem die "Zusammenarbeit mit prorussischen Terrororganisationen" sowie die "Teilnahme an Propagandaaktivitäten Russlands gegen die Ukraine" vor. Auf eine Anfrage hat er nicht reagiert.

Immobilienhändler Reuß soll sich außerdem in Bratislava mit angeblichen russischen Kontaktleuten getroffen haben. Gemeinsam mit Rüdiger v. P. soll er dafür im Februar 2022 in die slowakische Hauptstadt geflogen sein. Rüdiger v. P. wird von der Bundesanwaltschaft ebenfalls als Rädelsführer angeklagt. In einem Chat mit seiner Schwester soll der ehemalige Offizier der Bundeswehr das Treffen in Bratislava als "Geheimgespräche" bezeichnet haben.

 Darüber hinaus wurden auf dem Computer von Reuß Dateien mit Tabellen gefunden. Eine Spalte war mit "Kooperation Deutsches Reich/ Slowakei/ Russische Föderation" überschrieben. Zudem wurde eine Datei mit der Kennung "Bratislava22.docx" sichergestellt. Die Anwälte des Immobilienhändlers nahmen zu einem ausführlichen Fragenkatalog keine Stellung. Rüdiger v. P. soll laut Bundesanwaltschaft den militärischen Arm der Gruppe geleitet haben. Seine Anwälte haben auf Anfragen nicht reagiert.

Auch der angeblichen Lebensgefährtin von Reuß, Vitalia B., wird die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Unter anderem soll die russische Staatsbürgerin an der Beschaffung von 14 Satellitentelefonen beteiligt gewesen sein.
Treffen im russischen Generalkonsulat in Leipzig?

Nach MDR-Recherchen geht aus der Anklage gegen sie hervor, dass sie in Kontakt mit russischen "Schläfern" gestanden haben soll. Mit einem soll sie sich am 3. Juni 2022 im russischen Generalkonsulat in Leipzig getroffen haben. Reuß soll seine Teilnahme an der kurzfristig anberaumten Fahrt dorthin abgelehnt haben. Daraufhin soll B. in einer Chatnachricht die Wichtigkeit des Treffens ("keine Zeit mehr rumzusitzen") betont haben und alleine nach Leipzig gefahren sein.

 Vitalia B. kam 2002 nach Deutschland und studierte in Heidelberg Kunstgeschichte. Nach MDR-Recherchen soll sie gegenüber den Ermittlern behauptet haben, von Reuß als Kunstexpertin angestellt worden zu sein. Allerdings besteht der Verdacht, dass sie in der Gruppe eine wesentliche Rolle spielen sollte. In einer Chatnachricht vom Februar 2022 soll Reuß ihr mitgeteilt haben, dass sie nach dem geplanten Umsturz die "Abteilung RUS" führen sollte. Auf diese Nachricht soll sie mit einem Herz-Emoji reagiert haben.

Im russischen Generalkonsulat in Leipzig indes waren die beiden nach MDR-Informationen mehrfach gemeinsam. So sollen Reuß und Vitalia B. auch am 13. Juni 2022 dort gewesen sein. Offizieller Grund: eine Porzellan-Ausstellung. Auch diese Behauptung hält der Generalbundesanwalt inzwischen für widerlegt.

Nach MDR-Recherchen soll in der Anklage gegen Vitalia B. ein Vermerk des Bundesnachrichtendienstes zu finden sein. Nach diesem sollen BND-Informationen zum damaligen Leipziger Generalkonsuls Dronov sowie zu Vitalia B. nahelegen, dass es bei dem Gespräch in Leipzig und den die Gruppe Reuß betreffenden Inhalten insbesondere um die Unterstützung durch die russische Föderation gegangen sein müsse.

Der BND teilte MDR-Investigativ auf Anfrage mit: "Der Bundesnachrichtendienst nimmt zu Angelegenheiten, die etwaige nachrichtendienstliche Erkenntnisse oder Tätigkeiten betreffen, grundsätzlich nicht öffentlich Stellung. Damit ist keine Aussage getroffen, ob der Sachverhalt zutreffend ist oder nicht." Die russische Botschaft in Berlin teilte mit: "Der Botschaft liegen hierzu keine Informationen vor." Die Anwältin von Vitalia B. hat auf Fragen nicht reagiert.

 Auch die Anwälte der Beschuldigten Johanna F.-J. aus dem Bodenseekreis ignorierten Anfragen. Die ehemalige Bundestagskandidatin der Partei "Die Basis" sollte unter Reuß "Familienministerin" werden und wurde im Mai des vergangenen Jahres verhaftet.
Offenbar Treffen mit damaligem Generalkonsul

Auch sie soll Kontakte zu russischen Regierungsstellen gesucht haben. So soll sie auf das inzwischen geschlossene russische Generalkonsulat in Frankfurt am Main zugegangen sein. Ein entsprechendes Treffen mit dem damaligen Generalkonsul Ivan Khoutlev soll dort Mitte November 2022 stattgefunden haben. Daraufhin soll sie sich Anfang Dezember, also wenige Tage vor der Razzia, noch zweimal mit Khoutlev getroffen haben - an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, in zwei unterschiedlichen Hotels in Baden-Baden.

Auf MDR-Anfrage teilte die russische Botschaft mit: "Die diplomatischen Vertreter Russlands mischen sich nicht in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten ein und beteiligen sich auch nicht an illegalen Aktionen, die auf eine Destabilisierung der Lage im Aufenthaltsstaat abzielen."
[close]
https://www.tagesschau.de/investigativ/mdr/reichsbuerger-reuss-russland-100.html

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(...)[/spoiler]
https://www.tagesschau.de/investigativ/mdr/reichsbuerger-reuss-russland-100.html

Wir tun jetzt mal bitte alle ganz erstaunt, dass eine Gruppe die Deutschland destabilisieren wollte Kontakte zu Russland hat ::) - ernsthaft jetzt?
NWO-Agent auf dem Weg zur uneingeschränkten Weltherrschaft

*mMn - meiner (ganz persönlichen) Meinung nach
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Es wird gegen einen Verdächtigen ermittelt, einen Polizisten aus dem Bereich Celle
Ich vermute es handelt sich um die gleiche Person die im Beitrag von @Reichsschlafschaf  vom 6. Februar erwähnt wird


Zitat
Polizeibeamter aus Landkreis Celle wollte bei "Reichsbürger"-Putsch dabei sein
Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Polizisten aus dem Landkreis Celle wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Hochverrats. Er bewegte sich im Dunstkreis der Gruppe Prinz Reuß und sollte nach einem "Reichsbürger"-Putsch eine Heimatschutzkompanie führen. Das ist über Torsten B. bislang bekannt.

https://www.cz.de/celler-land/celle/terror-verdacht-reichsbuerger-um-prinz-reuss-polizeibeamter-aus-landkreis-celle-wollte-bei-putsch-dabei-sein
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Terroristische deutsche „Reichsbürger“ trafen sich in der slowakischen Hauptstadt Bratislava
23. 02. 2024 12:38 | Tagesthema

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Personen, die im Verdacht stehen, einen terroristischen Staatsstreich in Deutschland vorbereitet zu haben, auch in der slowakischen Hauptstadt Geheimgespräche geführt haben sollen. Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Investigativteam des öffentlich-rechtlichen Mitteldeutschen Rundfunks über die „Russland-Connection“ der extremistischen Reichsbürger-Gruppe um den Immobilienhändler Reuß berichtet. Der RTVS-Auslandskorrespondent Tibor Macák in Berlin erfuhr von dem Journalisten Ludwig Kendzia, woher nun die Informationen über das Treffen in Bratislava stammen, an dem auch ein ehemaliger hochrangiger Bundeswehr-Offizier teilgenommen haben soll: „Im Laufe der weiteren Recherchen sind wir auf Informationen gestoßen, die stammen von den Ermittlern, also vom Bundeskriminalamt und auch der Bundesanwaltschaft, dass es im Februar 2022, genauer gesagt am 22./23. Februar, dieses Treffen in Bratislava gegeben haben soll. Und dort waren offensichtlich nach den Erkenntnissen der Ermittler Heinrich XIII. Prinz Reuß und Rüdiger von Pescatore wohl dort vor Ort gewesen.“
Spoiler
Warum man sich ausgerechnet in Bratislava getroffen hat und nicht zum Beispiel in Budapest, Prag oder Wien, dazu vermutet der deutsche Journalist, dass es in der slowakischen Hauptstadt offenbar eine relativ große Dependance russischer Nachrichtendienste und eine hohe Anzahl an Agenten gäbe und andererseits ein solches Treffen in Bratislava aus Sicht der Verschwörer nicht so auffällig gewesen wäre. Hierzu lägen jedoch bislang noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, dies müssten die in Deutschland stattfindenden Prozesse klären. Offen sei derzeit auch, ob es von russischer Seite eine aktive Initiierung gab. Doch welche Rolle sollte für die Organisatoren des Putschversuchs die sogenannte "Kooperation Deutsches Reich/ Slowakei/ Russische Föderation" spielen, zumal es auch einen militärisch orientierten Teil der Gruppierung gab? Dazu der MDR-Journalist Kendzia: „ Wir glauben nach unseren Recherchen, dass es auf jeden Fall schon die ganze Zeit Versuche gegeben hat, mit Russland in Kontakt zu treten. Bratislava liegt ein Stück außerhalb des Blickfelds der deutschen Behörden, vielleicht hat man halt tatsächlich geglaubt, wenn man sich dort trifft, fällt es nicht auf. Wir wissen, dass man bei den Ermittlungen, dann später bei den Durchsuchungen, bei Razzien Hinweise gefunden hat auf Bratislava, unter anderem Boardingkarten von Flugzeugen und beziehungsweise auch bei Heinrich XIII. Prinz Reuß müssen auf den Computern verschiedene Dateien gefunden [worden] sein, wo das Wort Bratislava und Slowakei mehrfach vorgekommen ist.“

Das Treffen in Bratislava hatte in einem Vier-Sterne-Hotel stattgefunden, das nur fünf Minuten Fußweg von der Botschaft der Russischen Föderation entfernt liegt. Und: es war genau am Tag vor dem Beginn des russischen Einmarsches in der Ukraine – ein Zufall? Noch einmal der deutsche Investigativjournalist gegenüber RTVS: „ Ich denke, dass es vielleicht keinen unmittelbaren Zusammenhang zu diesem Datum gibt. Aber ich glaube schon, dass Russland sicherlich mitgekriegt hat, dass es da vielleicht diese Gruppierung gibt. Und es könnte durchaus sein, dass sie vielleicht gedacht haben, naja, das sind Leute, an die sollten wir uns mal halten, weil wir eventuell dadurch hier in Deutschland ein bisschen mit so einem Umsturz Chaos stiften. Oder selbst wenn es diesen Umsturz nicht gibt, aber Ermittlungen gibt es, die Polizei in Deutschland und der Verfassungsschutz über Monate gebunden – also so eine Art Ablenkungsstrategie.“

Die Ermittlungen und anschließenden Gerichtsprozesse ab Mai in Frankfurt am Main gegen Beteiligte der extremistischen deutschen Gruppierung können u.U. auch Erkenntnisse zu eventuellen Kontaktpersonen oder Mittelsleuten in der Slowakei ergeben. Erst 2022 hatte das Sonderstrafgericht Banská Bystrica einem ehemaligen Mitarbeiter eines slowakischen Desinformationskanals nachgewiesen, streng geheime Informationen gegen Geld an den russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben, das Urteil wurde 2023 vom Obersten Gericht der Slowakischen Republik bestätigt.

Quelle: Správy RTVS
Kay Zeisberg, Tibor Macák, Foto: RTVS
[close]
https://dersi.rtvs.sk/clanky/tagesthema/354747/terroristische-deutsche-reichsburger-trafen-sich-in-der-slowakischen-hauptstadt-bratislava
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Haftfortdauerbeschluss gegen den Mitverschwörer, der in Reutlingen auf Polizisten geschossen hat. Danach könnte der Prozess am OLG Stuttgart ab Mitte April losgehen.

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Nach Eingang der Anklageschrift am 11. Dezember 2023 hat der Vorsitzende des Staatsschutzsenats des Oberlandesgerichts am selben Tag die Zustellung der Anklage verfügt und eine angemessene Frist zur Stellungnahme von acht Wochen bestimmt. Nur zwei Tage später hat er für den Fall der Eröffnung des Hauptverfahrens den Verteidigern mögliche Hauptverhandlungstermine beginnend ab dem 10. April 2024 mit der Aufforderung in Aussicht gestellt, diese vorzumerken. Danach ist das Verfahren insgesamt ausreichend gefördert worden.

https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=136632&pos=4&anz=1299
Ich weiß nicht immer, was ich will, aber ich weiß immer, was ich nicht will.
 
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"Reichsbürger"-Prozesse

Die Verschwörer kommen vor Gericht
13. März 2024, 12:54 Uhr

Sie wollten eine eigene Herrschaft errichten, mit Gewalt. Nun steht fest: Am 29. April beginnt in Stuttgart-Stammheim der erste von drei Großprozessen gegen die Gruppe der "Reichsbürger" um Heinrich XIII. Prinz Reuß.

Von Annette Ramelsberger

Sie wollten die Demokratie in Deutschland abschaffen, sie wollten unter Führung des Frankfurter Unternehmers Heinrich XIII. Prinz Reuß eine eigene Herrschaft errichten, und sie wollten diese Herrschaft mit 286 Heimatschutzkompanien im ganzen Land sichern: eine rechtsradikale Herrschaft, die von Verschwörungsmythen getragen wird. Dafür wollten sie, da ist sich der Generalbundesanwalt sicher, Menschen töten.
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Im Dezember hat die Bundesanwaltschaft die Anklage gegen Prinz Reuß und seine Mitverschwörer vorgelegt, nun startet am 29. April der erste Prozess gegen neun der insgesamt 27 Angeklagten: im Hochsicherheitstrakt von Stuttgart-Stammheim. Angeklagt sind die neun wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung und Hochverrats.

Juristen erwarten eine Prozessdauer von mindestens drei Jahren
Das Oberlandesgericht Stuttgart hat die Anklage am 6. März zugelassen. Jede Woche soll von Ende April an zwei Tagen verhandelt werden, bis in den Januar 2025 hinein. Schon jetzt ist klar: Diese Termine werden nicht reichen. Juristen gehen von mindestens drei Jahren aus, die der Prozess dauern wird.

Und in Stuttgart läuft nur der erste, nicht der einzige Prozess gegen die Gruppe. Drei fast gleichzeitig stattfindende Großprozesse werden die Oberlandesgerichte in Stuttgart, München und Frankfurt über die nächsten Jahre beschäftigen. Denn es ist logistisch kaum leistbar, gegen 27 Angeklagte vor einem einzigen Gericht zu verhandeln.

Bereits im Prozess gegen die nur fünf Angeklagten des NSU stieß das OLG München an seine Grenzen, nicht nur räumlich. Deswegen hat die Bundesanwaltschaft die Verfahren aufgeteilt und die Beschuldigten an drei verschiedenen Gerichten angeklagt: die politischen Köpfe der Verschwörergruppe in Frankfurt, die Anführer der sogenannten Heimatschutzkompanien in Stuttgart und einige Unterstützer, darunter eine die Gruppe beratende Astrologin und einen selbsternannten "Seher", in München.

Prinz Reuß und die frühere Richterin und AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann sind vor dem OLG Frankfurt angeklagt. Die Anklage wird dort noch geprüft. Sollte sie zugelassen werden, ist vermutlich mit einem Prozessbeginn im Mai zu rechnen. Auch in München könnte es ähnlich laufen.

Einige Angeklagte vertrauten auf das Eingreifen überirdischer Mächte
In Stuttgart steht auch ein sogenannter Reichsbürger vor Gericht, der bei seiner Festnahme am 22. März 2023 wild um sich schoss und die Polizisten geradezu in einen Hinterhalt lockte. Er hat zwei Polizisten verletzt. Ihm wird versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.

Der Generalbundesanwalt wirft den Angeklagten vor, seit 2021 einer terroristischen Vereinigung angehört zu haben. Ihr Ziel sei gewesen, die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland gewaltsam zu beseitigen und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen. Die Angehörigen der Vereinigung habe eine tiefe Ablehnung der staatlichen Institutionen und der freiheitlich demokratischen Grundordnung verbunden. Sie seien verschiedensten Verschwörungsmythen gefolgt und hätten an eine übernationale "Allianz" geglaubt, die das Startsignal zum Aufstand gebe. Auch auf das Eingreifen überirdischer Mächte hätten einige vertraut. Den Mitgliedern der Vereinigung sei bewusst gewesen, dass für die geplante gewaltsame Machtübernahme Menschen sterben sollten.

Über Monate hinweg hatten sich die Verschwörer immer wieder getroffen und ihre Pläne besprochen. Die frühere Abgeordnete Malsack-Winkemann führte mehrere Männer aus der Gruppe sogar durch den Bundestag, die Besucher filmten unterirdische Verbindungs- und Fluchtwege. Auch Waffen hatte die Gruppe besorgt.

Als zentrales Gremium der Verschwörer sollte nach dem Umsturz der "Rat" als Übergangsregierung fungieren, ähnlich dem Kabinett einer regulären Regierung. Dazu gab es einen "militärischen Arm" der Vereinigung. Er hatte bereits mit dem Aufbau von 286 militärisch organisierten Heimatschutzkompanien begonnen.
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https://www.sueddeutsche.de/politik/reichsbuerger-verschwoerung-deuschland-prozess-1.6449570
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Helvetia

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Ja, das heisst dann: Oarbeit für unsere Gerichtsberichterstatter. Für drei Jahre. Oder länger.

Und nein, mit Gerichtsberichterstatter meine ich nicht nur mich. Wenn ich könnte, würde ich zwar liebend gern jede einzelne Verhandlungsminute in jedem einzelnen der drei grossen Prozesse abdecken - aber selbst eine Staatsallegorie kann nicht immer überall sein.

Daher hoffe ich auf ähnlich gesinnte Bürgerinnen und Bürger des Sonnenstaatlandes und verneige mich vor deren Einsatzwillen in advance.  :notworthy: :notworthy: :notworthy:
"Ich gebe der ganzen Thematik noch maximal zwei Jahre, dann werden Elemente rechtlich abkassiert, die hätten nie geglaubt, dass das passieren wird." - Carl-Peter Hofmann (2018)
 
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Offline Neubuerger

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Da war es dann einer weniger, ein Angeklagter aus der "Gruppe Reuß", der zuvor schwer erkrankt war und deshalb Haftverschonung erhalten hat, ist verstorben.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-03/reichsbuerger-prozess-prinz-reuss-tod

Zitat
Tatverdächtiger aus Gruppe um Prinz Reuß verstorben
Demnächst sollen die Terrorprozesse gegen die mutmaßlichen Putschisten um Heinrich XIII. Prinz Reuß beginnen. Einer der Verdächtigen ist nun gestorben.

Reichsbürger: Tausende Polizisten waren bei der Großrazzia gegen die Reichsbürgergruppe im Dezember 2022 im Einsatz.

Noch vor Beginn der Terrorprozesse gegen die Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß ist einer von dessen mutmaßlichen Komplizen verstorben. Das bestätigte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main auf Anfrage von ZEIT ONLINE. Im Dezember hatte die Bundesanwaltschaft den damals 72-jährigen Norbert G. mit neun weiteren Terrorverdächtigen in Frankfurt angeklagt.

Der Mann aus dem Saale-Orla-Kreis in Thüringen war offenbar zuletzt schwer erkrankt und deshalb von der Untersuchungshaft verschont worden. Nach Informationen von ZEIT ONLINE soll er an den Folgen der Krankheit verstorben sein. Seine Verteidigerin wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Aktuell sind in dem Mammutverfahren noch 26 Männer und Frauen vor den Oberlandesgerichten Frankfurt, München und Stuttgart angeklagt. Nur das Stuttgarter Gericht hat die Anklage bisher zugelassen. Dort soll der Prozess am 29. April beginnen. Die Oberlandesgerichte München und Frankfurt haben noch nicht entschieden, ob sie die Verfahren eröffnen. In Frankfurt sind die mutmaßlichen Rädelsführer der Gruppe angeklagt – der Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß und der frühere Bundeswehr-Oberstleutnant Rüdiger von Pescatore. Außerdem soll die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete und Richterin Birgit Malsack-Winkemann in Frankfurt vor Gericht kommen.

Der nun verstorbene Norbert G. hatte sich den Ermittlern zufolge spätestens Mitte September 2022 der Gruppe angeschlossen. Das Netzwerk aus Reichsbürgern, Rechtsextremen und Anhängern von Verschwörungsideologien soll einen gewaltsamen Putsch geplant haben. 

Die Karlsruher Terrorismusermittler gehen davon aus, dass G. dabei als Leiter der "Heimatschutzkompanie Nr. 148" fungierte. Der militärische Arm der Gruppe um Reuß plante demnach, ein bundesweites Netz solcher Bürgerwehren aufzubauen, die nach einem Umsturz die Aufgaben von Polizei und Bundeswehr übernehmen sollten. Einige der Verdächtigen hatten bereits entsprechende Dienststempel anfertigen oder Kfz-Kennzeichen prägen lassen sowie Rekrutierungsveranstaltungen organisiert und Kasernen ausgespäht. Insgesamt wollte die Gruppe offenbar 286 militärisch organisierte Kompanien aufstellen. Den Ermittlungen zufolge waren es bis zur Zerschlagung der mutmaßlichen Terrorgruppe im Dezember 2022 allerdings erst drei.

Norbert G. war damals bei den bundesweiten Razzien festgenommen worden und saß danach in der Justizvollzugsanstalt Tonna in Thüringen in Untersuchungshaft. Er wurde der Reichsbürgerszene zugerechnet.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Offline Sandmännchen

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Und man feiert ihn noch nicht als Mehrtürer? Früher waren die schneller.
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P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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