Haftentlassung von Adrian Ursache

[Reichsschlafschaf]

Man berichtet aus der Schweiz:

Gefährlicher Ex-Mister Germany
Einreise von prominentem deutschen Reichsbürger in die Schweiz verhindert

Eine prominente Figur der deutschen Reichsbürger-Bewegung wurde nach verbüsster Haftstrafe wegen versuchten Mordes entlassen. Er gilt immer noch als «höchst gefährlich».

Urs Nagel
Publiziert: 09.09.2024, 13:00

Stand 2017 wegen des versuchten Mordes an einem Polizisten vor Gericht: Adrian Ursache.

Der wegen versuchten Mordes verurteilte Reichsbürger Adrian Ursache wurde vor kurzem nach verbüsster Haftstrafe von sieben Jahren entlassen. Wie Recherchen des WDR aufdecken, hatte Ursache offenbar einen Versuch unternommen, in die Schweiz einzureisen. Da ihm dies aber wegen etlicher Auflagen untersagt ist, hätte die deutsche Strafverfolgungsbehörde ihre Schweizer Kollegen vorgewarnt. Schweizer Beamte hätten Ursache letztlich gestoppt und zurück nach Deutschland geschickt. Vermutet wird, dass Ursache zu seiner Mutter wollte, die in der Schweiz wohnt.

Trotz seiner Freilassung gilt der heute 49-Jährige als «höchst gefährlich». Ein Beamter, der für die Überwachung Ursaches zuständig ist, beschreibt ihn als Ikone innerhalb der Reichsbürger-Szene, da er während seiner Haft nicht von seinen extremen Ansichten abgerückt ist. Viele seiner Anhänger warten auf ein Signal oder eine öffentliche Erklärung von ihm.

Genau um solche zu verhindern, darf Ursache, einst Deutschlands schönster Mann, keine elektronischen Kommunikationsmittel nutzen, was bedeutet, dass Plattformen wie Whatsapp oder Telegram für ihn tabu sind. Zudem ist es ihm untersagt, sich auf Internet-Portalen öffentlich zu äussern. Zu den Auflagen gehören auch elektronische Fussfesseln und das Aufhalten an bestimmten Orten nur mit Absprache mit der Polizei.
Ursache plant Manifest und schwört Rache

In Gefangenschaft hatte Ursache angekündigt, nach seiner Freilassung ein Manifest zu veröffentlichen, das seine Weltanschauung und Pläne für die Zukunft umfasst. Ein Mitgefangener berichtete, dass Ursache bereits vor seiner Entlassung erklärte, sich an Unterstützer wenden zu wollen, um sein Manifest zu verbreiten.

1998 war er Deutschlands schönster Mann, 2016 schoss er auf einen Polizisten: Adrian Ursache.
Foto: Getty Images

Ursache hat auch offen über seine Rachepläne gesprochen. Er hat einem Justizbeamten direkt gedroht, dass er für seine Inhaftierung bezahlen würde. Während des Prozesses richtete er sogar Drohungen an den Oberstaatsanwalt und äusserte Todesdrohungen gegenüber der Anstaltsleiterin. Aufgrund dieser Bedrohungen wurde ihm der Kontakt zu Justizbeamten untersagt, und er erhielt ein Betretungsverbot für bestimmte Regionen in Sachsen-Anhalt, einschliesslich der Gemeinde Reuden, wo sich sein zwangsversteigertes Grundstück befindet. Ein Kontaktverbot zu seiner Ex-Frau wurde ebenfalls erlassen.

Spoiler

Adrian Ursache wird nach seiner Entlassung stark überwacht und hat zahlreiche Einschränkungen auferlegt bekommen, um potenziellen weiteren Bedrohungen vorzubeugen. Seine politischen Ansichten und Rachegelüste stellten nach wie vor eine Gefahr dar, nicht nur für die Justiz, sondern auch für die Gesellschaft, schreibt die «Bild».

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https://www.tagesanzeiger.ch/reichsbuerger-einreise-von-adrian-ursache-verhindert-409834384432


BRAVO-Poster zum Ausschneiden im Artikel. 

[mork77]

Ein Kontaktverbot zu seiner Ex-Frau wurde ebenfalls erlassen.

Wenigstens Frau und Kinder sind vollkommen aussen vor.

Ansonsten ist die nächste Straftat so gut wie vorprogrammiert.

[BlueOcean]

Ich bin positiv erstaunt wie viele Freiheitseinschränkungen nach der vollständigen Verbüssung des Urteils heutzutage möglich sind.

Früher hätte man ihn mit Glückwünschen zu seiner Rehabilitierung entlassen und seine Ex-Frau nach dem ersten Zusammenstoss damit beruhigt, dass man natürlich etwas gegen ihn unternehmen wird - sobald er sie totgeschlagen hat. Später gab es dann noch die "Gefährderansprache", die bei solchen Tätern so hilfreich war wie die Drohung sie mit Wattebäuschen zu bewerfen.

Fussfessel und Rundum-Überwachung, Betretungs- und Kontaktverbote sowie die Versagung der Nutzung von Kommunikationsmitteln sind eine ganz andere Hausnummer, wobei ich mich aber auch frage wie lange man eine Dauerüberwachung mit viel Personal durchführen und rechtfertigen kann. Da kann man fast darauf hoffen, dass er sich doch nicht zügeln kann und den Dienelt macht - was mich aber auch nicht wundern würde.

Dass seine Frau (und ggf. auch die Kinder) wirklich "vollkommen aussen vor" sind, wage ich aber leider zu bezweifeln; auch wenn erfreulicherweise das maximal Mögliche getan worden zu sein scheint. Bei einem gekränkten egomanen Hanswurst wie Adrian wäre es leider typisch wenn er seinen größten Hass auf die Person richtet, die er als seinen Besitz betrachtet hat und die ihn in seiner Wahrnehmung (schlicht durch die Trennung) "verraten" hat.

[Speckdäne]

Der mdr hat's auch. https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/reichsbuerger-adrian-ursache-freiheit-ueberwachung-106.html

[Ba_al]

@BlueOcean

Gibts beim deutschen Knast eigentlich beim Auszug auch gebrauchte Kondome zurück
wie bei Jake B.? 

[BlueOcean]

Vermutlich. Auch wenn ich da (noch) nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann.

[Knallfrosch]

Laut Bild-Zeitung (die ich hier nicht verlinken möchte) hält sich Adrian zur Zeit in Moos (bei Konstanz) in einer Ferienwohnung auf. Seine Mutter wohnt in der Nähe.

[Habra]

Laut Bild-Zeitung (die ich hier nicht verlinken möchte) hält sich Adrian zur Zeit in Moos (Konstanz) in einer Ferienwohnung auf. Seine Mutter wohnt in der Nähe.

Naja, wenigstens seine Überwacher können sich jetzt an der spätsommerlichen Landschaft am Zellersee erfreuen. Ich halte bei Gelgenheit mal Ausschau, ob sich da wirklich ein größerer Trupp Polizei im beschaulichen Moos (oder seinen Ortsteilen Iznang, Weiler und Bankholzen) aufhält.

Und ich könnte mir vorstellen, dass einige der bisher nicht besetzten Grenzübergänge in unserer Gegend jetzt besetzt wurden. 

[DerDude]

Laut Bild-Zeitung (die ich hier nicht verlinken möchte) hält sich Adrian zur Zeit in Moos (bei Konstanz) in einer Ferienwohnung auf. Seine Mutter wohnt in der Nähe.

Link muss ja nicht sein, aber Text geht schon.

Abgetaucht und vom MEK observiert:
Gefährlicher Reichsbürger versteckt sich am Bodensee
Er war mal Mr. Germany

Er war der schönste Mann Deutschlands und wurde zum Reichsbürger, der auf einen Polizisten schoss. Seit Anfang September ist der Ex-Mister-Germany ein freier Mann – sieben Jahre Haft hat er abgesessen. Er gilt aber immer noch als hochgefährlich.
Jetzt versteckt sich Adrian Ursache (49) – eine Galionsfigur der Reichsbürger-Szene – am Bodensee. Im kleinen Ort Moos in der Nähe von Konstanz (Baden-Württemberg).
Mutter lebt 18 Kilometer entfernt
18 Kilometer entfernt lebt Mutter Antonietta in einem kleinen Dorf in der Schweiz. Sie berichtet den BILD-Reportern: „Ich habe Adrian nach seiner Entlassung am Gefängnis in Sachsen-Anhalt abgeholt. Bis nach Stuttgart wurde unser Auto von vier Kripo-Fahrzeugen eskortiert.“

Adrian Ursache darf Deutschland nicht verlassen
Die Haftanstalt durfte Ursache nur mit umfangreichen Auflagen verlassen, weil er weiterhin als hochgefährlich gilt. So wurde ihm verboten, Deutschland zu verlassen, Kontakt zu Justizbediensteten, Richtern und Staatsanwälten, die er bedroht hatte, aufzunehmen. Er muss Fußfesseln tragen und darf den Ort Reuden (Sachsen-Anhalt) nicht betreten. Hier hatte er vor einer Zwangsversteigerung auf einen SEK-Beamten geschossen. Das Haus, in dem inzwischen neue Eigentümer leben, wird von der Polizei überwacht.

Mutter Antonietta wollte Adrian mit in die Schweiz nehmen: „Ich meldete ihn an der Grenze bei den Zöllnern an. Die sagten, dass das nicht geht.“ Der Sohn sei für zwei Tage in einem Hotel in Singen abgestiegen.

Ursache trägt sein Haar jetzt lang
Antonietta Ursache: „Schließlich fand ich eine günstige Ferienwohnung in Moos. Dort wird er rund um die Uhr von Polizeibeamten überwacht. Er trägt eine elektronische Fußfessel.“
Die Mutter schwärmt von ihrem Sohn, der einst der schönste Mann Deutschlands war. Adrian Ursache habe immer noch volles Haar. Er trage es jetzt schulterlang und lockig: „Mal offen, mal als Zopf.“

Ihren Sohn besuche sie fast täglich: „Auch ich werde dabei überwacht.“ Die Einheit, die den Reichsbürger auf Schritt und Tritt folgt, heißt „VIRGIL“. Wie Ursaches zweiter Vorname.

Ein leitender Beamter, der in die Überwachungsmaßnahmen involviert ist: „In der Reichsbürger-Szene ist Ursache eine Art Ikone. Weil er in der Haftzeit nicht von seinen kruden Ideen abgerückt ist und Rache schwor. Viele seiner Unterstützer warten deshalb jetzt auf ein Signal von ihm, auf ein Statement.“
Deshalb darf Adrian Ursache keine elektronischen Kommunikationsmittel wie Facebook, WhatsApp oder Telegram nutzen.

Bereits in der Haft kündigte Ursache konkrete Schritte an: „Wenn ich draußen bin, werde ich mein Manifest veröffentlichen.“ Es soll auch konkrete Pläne enthalten, die der Staatsleugner für die Zukunft hat.

Ein Mitgefangener aus der JVA Burg: „Er hat in Haft immer wieder verkündet, dass er sich, sobald er draußen ist, direkt an Unterstützer und Gleichgesinnte wenden wird. Dazu will er eine Internet-Botschaft versenden: sein Manifest. Er wird Mittel und Wege finden, das umzusetzen.“

[desperado]

Ich habe ihn immer eher als einen Einzelkämpfer gesehen, hat er wirklich soviele Kontakte, Unterstützer und soviel Einfluß?

Und wieso versucht die BILD, aus diesem Bericht eine Homestory mit Mitleidselementen zu bauen? "Die arme Mama wird auch mit überwacht", und? Normal, wenn man seine Kinder nicht vernünftig erzieht, dann braucht man sich auch nicht beschweren! Ich war mal eine Zeit mit einer Rumänin zusammen, "nicht ganz legal" nach DE gekommen, hat alles dafür getan den "Status" zu ändern, sich die Sprache selber beigebracht, "Amt? Niemals!". Mia hatte so einige "gewöhnungsbedürftige" Eigenschaften, also als Mensch. Kam daher, daß die Familie in RO nicht sonderlich gut gestellt war. Aber Verbrechen? Dafür hatte sie zu viel Angst vor ihrer Mutter. Und die hat ihr nunmal beigebracht das man das nicht tut.....

Also nein, ich habe kein Mitleid mit der Mutter, der Frau oder wem auch immer! Denn iwann hat es garantiert mal einen Punkt gegeben an dem es möglich gewesen wäre ihm zu sagen, was für einen Dreck seine Meinung und Ansichten darstellen.

Wg. meiner direkt wieder weg damit - aber da steht leider, aber auch zum Glück, der Rechtstaat vor.

[BlueOcean]

Warum muss eigentlich jeder, der manisch ist, ein Manifest verfassen?

Wobei ich die Sorge wegen seiner "Unterstützer" nicht ganz teilen kann. Das sind mittlerweile sicher nicht mehr als der voll verstrahlte Haufen, der vor zig Jahren mal vor dem Gefängnis aufgelaufen ist. Und das Gros dieser jeder Hoffnung spottenden Tölpel war kaum dazu in der Lage, sich die Schuhe zu binden.

Dass Ursache ein/zwei Extremisten findet oder die ihn, mag durchaus eine Gefahr sein. Aber eine Gruppe wird er mit seinem Charakter schneller zerschlagen als gründen oder gar führen.

Auch sein Manifest, das natürlich veröffentlicht werden wird, fürchte ich nicht. Das wird gewiss so verschroben sein wie er und ich kann nicht erkennen, dass irgendeins der vielen Manifeste von durchgeknallten Gewaltverbrechern irgendeine messbare Wirkung entfaltet hätte - außer als Blaupausen zur psychologisch-psychiatrischen Einordnung der vorhandenen Persönlichkeitsdefekte.

[Knallfrosch]

Ein Problem könnte werden, dass man es der (unbescholtenen) Mutter nicht verbieten kann, Manifeste über ihren Internetaccount zu veröffentlichen, wenn sie der schöne Adrian darum bittet. Hoffen wir, dass sie sich erst noch an seinen Haaren satt sehen muss.

[BlueOcean]

Wie hat es seine Mutter überhaupt in die Schweiz verschlagen? Und wo ist der Vater hin?

[Rabenaas]

Also nein, ich habe kein Mitleid mit der Mutter, der Frau oder wem auch immer! Denn iwann hat es garantiert mal einen Punkt gegeben an dem es möglich gewesen wäre ihm zu sagen, was für einen Dreck seine Meinung und Ansichten darstellen.

Ich schon. Ich habe mitbekommen, dass Eltern mehrerer Kinder alles dabei hatten - von bestens geraten bis schwerstkriminell.

Und ich würde nie einem Menschen (oder einer Person) vorwerfen, dass er seine Kinder liebt - ganz egal, was aus ihnen geworden ist.

[BlueOcean]

Jein. Der wesentliche Punkt bei Adrians Eltern ist IMHO, dass sie neben dem Knaben gewohnt haben, ihn in seinem Irrsinn bestärkt haben und die Behörden sowie die Polizei noch lautstark beschimpft haben als die versuchten, ihren Sohnemann zur Raison zu bringen. Nach meiner Erinnerung fuchtelte der Herr Vater sogar drohend mit einer Schaufel während Frau Mutter aus einem Fenster wutschnaubend zeterte.

Das hat aus meiner Sicht auch nichts mit Elternliebe zu tun. Für mich wäre es allemal liebender und vernünftiger gewesen, beruhigend auf Adrian einzuwirken.