Das ist eine gute Idee, angesichts der schon mehrere tausend Fachverfahren bei den unteren Gebietskörperschaften (Kommune/Landkreis) wird das in absehbarer Zeit nichts, weil die alle keinen Plan, keine Leute, kein Geld und keine ordentliche IT haben, bei der mal jemand daran gedacht hätte, das sowas kommt.
Ach, hör mir auf mit Kommunen. Ich war ja mal kurz in so einer Behörde und wenn ich jetzt anfange, darüber zu schreiben, versaue ich Euch und mir nur den Tag.
Aber so allgemein, wenn halt jede Datei, die man seitens der "IT" nicht kennt und deren Zweck nicht erklären kann, gleich "irgendwie Linux" ist, ich aber, die ich mir einbilde, zumindest ein bisschen Ahnung zu haben, die Chance nicht bekomme, es mir auch mal anzuschauen ("Upps, sorry, ist schon gelöscht, war irgendwas mit Linux, das können wir hier nicht, musst Du Dir gar nicht erst anschauen!"); wenn es hunderte Fachanwendungen gibt, von denen niemand eine Ahnung hat, die einem deshalb auch niemand erklärt, nicht erklären kann und wenn die Arbeit darin besteht, den Support des Herstellers anrufen zu lassen; wenn dann auch noch so nette Einschätzungen wie "schwanzloses Gesindel" bei Frauen dazukommen, man KollegInnen geschlechtsübergreifend generell als "♥♥♥", "Depp" oder "Rindvieh" bezeichnet, bei älteren Kollegen von "betreutem Arbeiten" spricht; wenn man nach oben lieb Kind macht und hinter dem Rücken der Vorgesetzten sich das Maul über sie zerreisst - ja, dann bin ich froh, daß es für mich wirklich nur ein kurzer Abstecher in diesem Saustall war und daß man mich während der Probezeit entlassen hat, "weil es nicht passt". Ja, daß es nicht passt, habe ich selbst gemerkt. Ich war vielleicht zu freundlich. Nicht nur zu den jungen blonden und weiblichen Azubis, sondern zu allen Mitarbeitenden. Hat vielleicht nicht allen gefallen.
Ich weiß nicht, wie es anderswo aussieht, aber dieses Amt war ein Schlachtfeld, und das im Wortsinne.
"Lustig" ist ja, daß mich dieser Arbeitgeber in den letzten Jahrzehnten sogar schon mal entlassen hat. Das erste mal war ich ziemlich lange und erfolgreich in der Krankenhaus-IT, bis dann Häuser fusionierten, fusionieren mussten, um "Synergieeffekte" freizusetzen und dann mein jetzt wieder Ex-Arbeitgeber das sagen hatte. Einer dieser Effekte war, daß man die IT in allen Häusern weggekürzt hat, bis auf eines, weil das ja so eine große IT-Abteilung hat, daß die das locker alles mitmachen kann. Hätte man mich da vorher mal gefragt, ich hätte sagen können, wie das ausgeht, weil ich die "super IT-Abteilung" kannte … Das war nämlich eine Ein-Mann-IT plus einem Leiter, den man aber damals schon loswerden wollte und ihm deshalb Aufgaben übertragen hat, die er gar nicht alleine stemmen konnte. Im Endeffekt, so habe ich mir sagen lassen, hat nach ein paar Wochen gar nichts mehr funktioniert und es mussten externe Dienstleister ran, die halt leider von Krankenhaus-IT überhaupt keine Ahnung hatten. Was dann bedeutet hat, daß es auch nicht besser wurde und alle nur noch genervt waren.
Und jetzt habe ich uns doch wieder den Tag verdorben. Tut mir leid.