Autor Thema: Den Trumpismus in seinem Lauf hält weder der Wähler noch ein Schlafschaf auf!  (Gelesen 155604 mal)

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Offline R. Kimble

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Ein paar Daten zu den Tunnelbauaktivitäten von Musk im Vergleich zu Herrenknecht

Herrenknecht AG baut Tunnelbaumaschinen neben anderen big toys
ca. 280 Stück seit 1977
5.125 Mitarbeiter erwirschaften einen Umsatz von 1,2 Mrd. €/a mit einem Gewinn von ca. 80 Mio. €/a
Der Tunnelbohrmaschinenweltmarkt wird auf 1,5 Mrd € geschätzt. 75 % davon baut Herrenknecht.
Inzwischen baut Herrenknecht auch die gesamte Peripherie (Tübbinge, Transporteinheiten, Suspensionsaubereitung....) zu seinen Anlagen
Vor ein paar Jahren wollte Musk eine TBM bei ihm kaufen. Nachdem Musk 20 % des Kaufpreises geboten hat, war das Gespräch beendet.

The boring company baut auch Tunnelbohrmaschine(n)
seit 2016, hat einen 3,8 km langen Tunnel mit einer TBM in einer ziemlich einfachen Geologie oberflächennah aufgefahren.
ca. 250 Mitarbeiter, Wert des Unternehmens 5,7 Mrd. $
möchte im Tunnelbau neue Wege gehen und gewinnt immer wieder Ausschreibungen mit "günstigen Angeboten"
Hat zum Beispiel Miami den Bau eines Tunnels für 30 Mio $ versprochen. Veranschlagt waren 1. Mrd. $
Seitdem wartet nicht nur Miami auf den Baubeginn.
Seine Vorschläge und neue Ideen überzeugen Investoren aber nicht die Fachleute.
Zur Finanzierung  verkauft die Firma Flamenwerfer und ein Parfüm mit dem Namen burnt hair.

BTW: Das Unternehmen Herrenknecht ist nur halb so viel wert wie the boring company.
Wahrscheinlich weil Martin H. so schlimme Dinge über Elon gesagt hat: "Elon Musk ist vor allem ein geschickter Schaumschläger" ·



« Letzte Änderung: 7. November 2024, 19:59:25 von R. Kimble »
 

Offline Schreibtischtäter

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So sehr ich sonst die Meinung von @Leonidas schätze: Nein, Musk ist kein wirklicher Visionär, er ist Risikokapitalbeschaffer. Weder technisch noch organisatorisch hat er in "seinen" Firmen viel geleistet, er verlässt sich da voll und ganz auf andere, deren Erfolge er dann einheimst. Wichtigste Eigenschaft ist die öffentliche Präsenz, um Kapital zu beschaffen. Bei SpaceX war nicht die Technik das wichtigste, sondern der öffentlichkeitswirksame Einbruch in das Quasi-Monopol bei Nasa- und Militärprogrammen in den USA. Ohne die Staatsmilliarden wäre SpaceX 2009 pleite gewesen... und das Brot- und Buttergeschäft ist nicht der visionäre Flug zu Mond/Mars, sondern das orbitale Speditionsgeschäft. Das konnte er "aufmischen", weil er den "Mut" hatte, betriebswirtschaftlich an ein zuvor rein technisch (120% Lösungen, Sicherheitsmargen etcpp) dominiertes Thema heran zu gehen. Das ist nicht visionär, das ist Gewinnmaximierung, kalkuliertes Risiko+Senkung von Beschaffung und Fixkosten plus Wegwerflösungen (Starlink-Konstellation).

Tesla ist genauso gekommen, qualitativ haben die Jahre gebraucht, bis sie halbwegs auf der Ebene der Hersteller waren, in deren Segment sie einbrechen wollten, es war mehr Hype als alles andere. Dieser Hype hat die Probleme verschlimmert, weil die Nachfrage deutlich größer war als das Angebot. Bei den Autos macht man das gleiche wie bei den Raketen, maximale Kostenkontrolle in der Herstellung auf Kosten anderer Faktoren (ich sage nur "Gigapress", Karosserien aus einem "Tiefziehteil", welche sich bereits bei geringen Kräften/Kleinunfällen verziehen und nicht reparabel sind). Dazu solche Dinger wie der "Wankwagon", der erstmal drei Jahre später kam und qualitativ ein Alptraum ist (konventionelle Hersteller wissen seit Jahrzehnten, dass das Tiefziehen gradliniger Blechteile nicht gut ist). Dazu kommt das mangelnde Verständnis für Wertschöpfungsketten, das Tesla-Ladenetz muss für dieses Auto umgebaut werden (höhere Nennspannung), um Schnellladung zu gewährleisten.

Im Rahmen von Tesla kam es zum Kauf von SolarCity... eigentlich ein Aufkauf des uUnternehmens, dessen Stern am Sinken war... mit Verwandschaftsbeziehungen zu Musk. Wirklich gebraucht hat Tesla den Laden nicht, man hatte dadurch sogar "Probleme", weil beide Ladestationen für E-autos bauten. Auch SolarCity hat sich stark auf öffentliche Aufträge und Subvention gestützt, dazu Risikokapital verbrannt.

Hyperloop und The Boring Company: müssen wir nicht drüber reden, einfach der überhypte Versuch, auf Kosten von Arbeitern und Sicherheit eine "Vision" zu Geld zu machen.

Überhaupt, Arbeitnehmer sind sowieso egal, sei es bei Tesla oder anderswo. Hohe Unfallraten, keine Gewerkschaften, der amerikanische Traum

Und mal was zum Nummerndschungel in Deutschland:
Ja, es gibt sie. Der Grund ist sehr einfach. Die Daten, welche unter der jeweiligen Nummer gespeichert werden, dürfen nur für den jeweiligen Zweck verwendet werden... nur für diesen. Der Zweck muss in der grundlegenden Vorschrift benannt werden. Was gäbe es unter den "freiheitlich liberalen" Mitbürgernden für einen Aufschrei, wenn der pöse pöse Staat unter einer Nummer alle Daten irgendwie verfügbar hätte... der Gläserne Bürger!!!! Geht gaaar nicht! Bloss klagen und abmahnen, sobald auch nur der Anschein besteht (der leicht entsteht, wenn man nicht im Gesetz nachliest), dass hier "zweckentfremdet" wurde...

Offline theodoravontane

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Wahrscheinlich weil Martin H. so schlimme Dinge über Elon gesagt hat: "Elon Musk ist vor allem ein geschickter Schaumschläger" ·

Das hat er aber von mir geklaut. Das sage ich nämlich schon lange. Gut, kann auch sein, daß er auch selbst drauf gekommen ist. Und da ich mir nicht selbst widersprechen will: Recht hat er. Musk ist ein Angeber, ein Blender, ein Dampfplauderer, ein Schaumschläger und ein ♥♥♥. Leider sind all das (Un-)Fähigkeiten, die in den USA, und offensichtlich nicht nur dort, die Menschen wie gebannt zuhören lassen, wenn er seinen Mund aufmacht, um mal wieder eine Nichterfindung als geilsten Scheiß seit geschnittenem Brot zu präsentieren. Insofern sind Trump und Musk ein absolutes Traumpaar - beide haben keine Ahnung, aber so viel Macht und Geld, daß sie so tun können, als ob. Ok, Trump hat mehr Macht als Geld, bei Musk ist es (noch) umgekehrt. Auch deshalb passen sie perfekt zusammen. Ich frage mich nur, wie ihr erstes Kind heißen wird - Trusk jr.? Elontru? Donelon? - und wer die Mutter in der Beziehung sein wird. Mit Frauen, vor allem mit deren Rechten, haben sie es ja beide nicht so. Wird sicher spannend und grantiert von Fox verfilmt. Ich warte mit Ekel auf das Format.

Zitat
Die Musrumps - Eine schrecklich schreckliche Familie.

Erwarten Sie heute Ärger bei den Musrumps. Elon will 5 Milliarden aus der Kasse der Nachbarn nehmen, weil er Schnaps kaufen will. Donni, der fürsorgliche Familienvater meint, das reiche aber nicht für eine echte Feier. Es entbrennt ein Streit darum, wie viel Geld, das einem nicht gehört, man ausgeben soll. Seien Sie gespannt, wie dieser Zwist ausgeht. Sie werden überrascht sein!

Und nächste Woche bei der schrecklich schrecklichen Familie: Ein Familienmitglied hat sich in ein ekliges Alien verliebt. Nicht nur, daß es weiblich ist, es kommt auch noch aus Sri Lanka. Das stabile Genie und Familienoberhaupt Donni fragt erst einmal messerscharf: Sri Lanka, ok, ja, ok, Sri, aber wäre nicht eine aus Two Lanka besser gewesen? Oder am besten aus First Lanka?

Sie sehen, es bleibt spannend bei den Musrumps. Liebe Zuschauer, wir freuen uns und hassen Sie.
« Letzte Änderung: 7. November 2024, 21:22:18 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Offline Anmaron

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Dafür hat der deutsche Bürger

- eine Personalausweisnummer
- eine Reisepassnummer
- eine Führerscheinnummer
- eine Steuer-ID-Nummer
- eine Steuernummer
- eine Sozialversicherungsnummer
- eine Nummer fürs Wohngeld
- eine Nummer fürs Kindergeld
- eine Nummer fürs Bürgergeld
- eine Nummer bei der Berufsgenossenschaft
- eine Nummer fürs Bafög

Die Schweizer nutzen dafür die AHV-Nummer.

Zitat von: Schreibtischtäter
Nummerndschungel
Aufschrei

Es muss nicht alles zentral gespeichert sein, es reicht ein universeller Identifikator.

Ob eine Zentralbehörde verkehrt ist, weiß ich nicht. Es gäbe da den gläsernen Bürger, über den theoretisch ein Mitarbeiter alles wissen könnte. Man hätte aber eine Zentralbehörde und muss nicht für jeden Mist woandershin. In der Stadt mag das einfach sein. Dörfler haben manchmal ihre Mühe damit.

Mich hat schon genervt, dass man für einen vollständigen Wohnsitznachweis jede Meldebehörde einzeln andackeln muss. Nicht einmal das ist zentral gespeichert und kann auch nicht zentral abgefragt werden, obwohl es technisch machbar wäre. Und meiner laienhaften Ansicht nach auch juristisch. Wenn eine ortsfremde Behörde etwas will, muss in der Abfrage ein Grund mit Nachweis und Vorgangsnummer eingetragen werden. Ggf. kann da ein Vieraugenprinzip mit den fernen Behörden eingerichtet werden. Und am Ende der Abfragerunde das Ergebnis bei der anfragenden Behörde ausgeben lassen.

Zitat
oder zu den Asteroiden zur Rohstoffgewinnung.

Das halte ich für utopisch. Es kostet enorm viel Treibstoff und bringt nicht genug, um das auszugleichen. Außer man findet Asteroiden mit treibstofffähigem Rohstoff, der auch wieder abgebaut und transportiert werden muss und zusätzlich unbeschädigt ankommen, oder findet auf der Erde eine magische Lösung. Ich denke, die zweite Lösung, die magische Entdeckung, ist weniger unwahrscheinlich.


Was Trump betrifft, hat Thorsten Heinrich hier einige interessante Gedanken: https://www.youtube.com/watch?v=S3bbq6o1w9o
« Letzte Änderung: 8. November 2024, 07:12:26 von Anmaron »
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
Die Demokratie ist so viel wert wie diejenigen, die in ihrem Namen sprechen. (Robert Schuman)

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Offline SchlafSchaf

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Zitat
Hetze nach Trump-Sieg Schwarze US-Bürger empfangen massenhaft rassistische Textnachrichten
Sie sollen sich in der Plantage melden, die Abholung stehe an: Am Tag nach der US-Wahl haben Schwarze in vielen US-Bundesstaaten rassistische Hetze auf ihren Handys empfangen. Die Absender sind anonym, aber eindeutig.


Donald Trump mag nach seiner Wiederwahl in der Siegesrede versöhnliche Töne angeschlagen haben, in seiner Anhängerschaft hallen die Angriffe auf Minderheiten noch nach. Nun haben Afroamerikaner massenhaft berichtet, nach Wahlende Nachrichten mit rassistischer Botschaft empfangen zu haben.

Wie die US-Bürgerrechtsorganisation NAACP am Donnerstag mitteilte, berichteten schwarze Bewohnerinnen und Bewohner mehrerer Bundesstaaten wie North Carolina, Virginia, Alabama und Pennsylvania, SMS von einem unbekannten Absender bekommen zu haben. In den Botschaften wurden sie aufgefordert, »sich bei einer Plantage zum Baumwollpflücken zu melden«.

Bislang wurde nicht bekannt, wer für die Nachrichten verantwortlich ist.
Ermutigt zum Hass

In vielen der Botschaften wird den Menschen geschildert, die Arbeit auf den Plantagen sei verpflichtend. Unterschrieben ist der Eintrag mit »Trump-Regierung« oder mit »ein Trump-Anhänger«.

https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-schwarze-us-buerger-empfangen-rassistische-textnachrichten-a-6431fe61-7f68-4424-9cb5-26b7422f8f77
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline califix

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Wie sagten uns die Wahlforscher noch vor einer Woche, Trump erhalte ungewöhnlich viel Zuspruch von farbigen Männern. Auch wenn der Spruch aus der Gebetsmühle kommt: "Nur die allerdümmsten Kälber...."
Ein Blick zurück in unsere eigene Geschichte schadet nicht, in den Anfangsjahren der NSDAP waren auch Juden als Beitragszahler und Helfer willkommen.
 
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Trump erhalte ungewöhnlich viel Zuspruch von farbigen Männern.


Nicht nur.

Aus europäischer Sicht versteht man's nicht (sorry, die Tabelle verunglückt in der Kopie):


Zitat
Warum so viele Afroamerikaner für Trump stimmten

Die überraschend zahlreichen Stimmen der Schwarzen und Latinos waren mitverantwortlich für Trumps Sieg. Im Gespräch erklären einige von ihnen, warum sie mit den Demokraten gebrochen haben und nicht mehr über Rassismus reden mögen.

David Signer, Atlanta
07.11.2024, 14.42 Uhr  4 min

Donald Trumps Botschaft kam bei vielen Afroamerikanern gut an.

Es ist paradox: Kaum ein Präsidentschaftskandidat hat sich so oft so abschätzig über Schwarze geäussert wie Donald Trump, und trotzdem war er so erfolgreich bei den afroamerikanischen Wählern wie kein anderer Republikaner seit 1964. Er hat sowohl bei schwarzen Männern wie auch bei Frauen zugelegt. Dasselbe gilt für die Latinos, ob männlich oder weiblich. Dieser Trend ist umso bemerkenswerter, als mit Kamala Harris eine Kandidatin mit einem jamaicanischen Vater zur Wahl stand. Sie hätte also insbesondere schwarze Wähler ansprechen können – und die Frauen sowieso. Zwar muss man die Relationen wahren – immerhin stimmte immer noch eine klare Mehrheit der Schwarzen demokratisch –, aber die Verschiebungen sind doch auffällig.
Spoiler
Trump konnte mehr schwarze Männer und Latinos überzeugen als 2020
Wahlverhalten bei den US-Wahlen 2024 laut der Nachwahlbefragung, nach Geschlecht und Ethnie, in Prozent
2020
2024
0
10
20
30
40
50
60
70
Weisse Männer
Weisse Frauen
Schwarze Männer
Schwarze Frauen
Latino-Männer
Latino-Frauen
Andere
58
59
52
52
12
24
6
9
38
46
32
38
39
38

Maximale Fehlermarge: ±2,3 Prozentpunkte
Quelle: AP VotecastNZZ / nth.
Minderheiten wählten Harris
Wahlverhalten bei den US-Wahlen 2024 laut der Nachwahlbefragung, nach Geschlecht und Ethnie, in Prozent
Kamala Harris
Andere
Donald Trump
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Weisse Männer
Weisse Frauen
Schwarze Männer
Schwarze Frauen
Latino-Männer
Latino-Frauen
Andere
39
59
46
52
74
24
89
9
51
3
46
60
38
58
4
38

Maximale Fehlermarge: ±2,3 Prozentpunkte
Quelle: AP VotecastNZZ / nth.
Die Tendenzen sind auch ein Schlag ins Gesicht der Identitätspolitik. Entgegen dem linken Zeitgeist verlieren Kategorien wie Hautfarbe und Geschlecht an Bedeutung im Wahlverhalten. People of Color wählen nicht automatisch Nichtweisse, und Frauen wählen nicht automatisch Frauen. Das ist eigentlich eine gute Nachricht. Denn entscheidend in einer Demokratie sollte die individuelle politische Überzeugung sein und nicht die kollektive Gruppenzugehörigkeit. Um das Schlagwort Diversität gegen sich selbst zu wenden: Es bedeutet, dass die Afroamerikaner als Gruppe diverser geworden sind und politisch-weltanschaulich keinen homogenen Block bilden. Die Frage ist natürlich, ob umgekehrt die Weissen und die Männer ebenso offen und vorurteilslos für Nichtweisse und Frauen stimmen, wenn sie deren Überzeugungen teilen.

Trump verkörpert Freiheit
Joyce Drayton zum Beispiel, eine schwarze Ärztin in Atlanta, die Trump wählte, äussert sich in der Wahlnacht kritisch über die Demokraten. «Ich habe die Demokratische Partei vor vier Jahren nicht verlassen; die Partei hat mich verlassen», sagt sie im Gespräch. Besonders hat sie gestört, dass Kamala Harris, als «Grenz-Zarin», nichts gegen die ungebremste Einwanderung unternommen habe. In den grossen Städten wie New York und Chicago sei das Chaos bei den illegal eingereisten Immigranten auch auf Kosten der schwarzen Gemeinschaft gegangen.

«Es hat mich zunehmend genervt», sagt sie, «dass Leute wie ich, die finden, man müsse wissen, wer die Grenze überquere, von den Medien als Rassisten dargestellt werden. Oder als rechte Extremistin, weil ich nicht will, dass die Kinder schon in der ersten Klasse mit sexuell explizitem Material konfrontiert werden.» Man müsse jemanden nicht mögen, um ihn zu wählen, sagt sie. Entscheidend sei seine Politik, und hier habe Trump zum Beispiel mit dem Platinum Plan zur Förderung der afroamerikanischen Ökonomie viel Konkretes getan.

Warum Lisa Kinnemore Trump wählt.
Für Lisa Kinnemore, eine schwarze Marketingfachfrau in Atlanta, verkörpert Trump Freiheit. Damit meint sie Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit, aber auch im Besonderen die freie Schulwahl. Die Demokraten sind für sie die Partei der ideologischen Gängelung, der Redeverbote, der weltanschaulichen Bevormundung.

«Trump hat den Afroamerikanern mehr genützt»
Azad Ahmadi ist Gründer und CEO des Bauunternehmens Construction in Atlanta. Auch er hat für Trump gestimmt. «Ich stimme mit seiner Wirtschaftspolitik überein», sagt er. «Während seiner Präsidentschaft entstanden hier massenhaft Hochhäuser. Dieser Boom hörte vor vier Jahren auf.» Ob Trump persönlich Schwarze möge oder nicht, sei ihm egal. Unterm Strich habe er als Präsident den Afroamerikanern mehr genützt als Biden. Das sei das Einzige, was zähle.

Azad Ahmadi zum Thema Rassismus und Trump.
«Seit 1964 haben die Schwarzen für die Demokraten gestimmt», sagt er. Gebracht habe es ihnen ausser schönen Worten nicht viel. Man müsse die ganze Fixierung auf Rassismus, Diskriminierung und Opferstatus hinter sich lassen, wenn man es zu etwas bringen wolle, sagt er.

Er verweist auf die Asiaten in den USA. «Die sind inzwischen erfolgreicher als die Weissen. Wir Schwarzen haben immer den Verdacht, dass die Weissen hinter allem stecken. Aber die haben ja die Asiaten sicher nicht so manipuliert, dass sie sie überholen.» Nein, der Unterschied sei, dass sich die Asiaten auf ihre eigenen Angelegenheiten konzentrierten und der Verachtung oder dem Respekt der andern nicht zu viel Beachtung schenkten.

Zurück zur Farbenblindheit
«Wir sollten uns nicht von den Medien und Intellektuellen sagen lassen, wann wir uns empören müssen.» Dieser linke Mindset bringe die Schwarzen nicht weiter, sondern sperre sie in einen gedanklichen Käfig ein. «Hört auf mit diesem linken Hate-Speech, der uns auf der Stelle treten lässt», sagt er. «Rassismus hat keine Macht über mich in meinem Haushalt hier in Atlanta mit seinen 11 000 schwarzen Millionären. Den Unterschied zwischen den Habenden und den Habenichtsen macht aus, ob du all die emotional aufgeladenen Kontroversen loslassen kannst und einfach schaust, was hinhaut und was nicht.»

Eigentlich plädiert er für Farbenblindheit, die unter Liberalen und Linken lange als Ideal galt, bis sie vom jüngeren Antirassismus als naiv und verlogen gebrandmarkt wurde. Aber vieles deutet darauf hin, dass viele Afroamerikaner selbst mit all den «progressiven» Diskursen darüber, wie sehr sie immer noch versklavt und kolonisiert werden, wenig anfangen können, sondern sie im Gegenteil als bevormundend empfinden. Als sich der Sieg von Trump abzeichnete, sagte eine schwarze Republikanerin bei der Feier im Grand-Hyatt-Hotel in Atlanta zu ihren Kolleginnen: «Jetzt steigt die Anti-Sklaverei-Party. Wir sind nicht mehr auf der Plantage.»
[close]
https://www.nzz.ch/international/warum-so-viele-afroamerikaner-fuer-trump-stimmten-ld.1856355


Die Wählerinnen wollen das offensichtlich so.  ???
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Laut Exit-Polls haben 90 % der Schwarzen Harris gewählt.

soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
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Ob eine Zentralbehörde verkehrt ist, weiß ich nicht. Es gäbe da den gläsernen Bürger, über den theoretisch ein Mitarbeiter alles wissen könnte. Man hätte aber eine Zentralbehörde und muss nicht für jeden Mist woandershin. In der Stadt mag das einfach sein. Dörfler haben manchmal ihre Mühe damit.

Mich hat schon genervt, dass man für einen vollständigen Wohnsitznachweis jede Meldebehörde einzeln andackeln muss. Nicht einmal das ist zentral gespeichert und kann auch nicht zentral abgefragt werden, obwohl es technisch machbar wäre. Und meiner laienhaften Ansicht nach auch juristisch. Wenn eine ortsfremde Behörde etwas will, muss in der Abfrage ein Grund mit Nachweis und Vorgangsnummer eingetragen werden. Ggf. kann da ein Vieraugenprinzip mit den fernen Behörden eingerichtet werden. Und am Ende der Abfragerunde das Ergebnis bei der anfragenden Behörde ausgeben lassen.

Ich wäre schon froh, wenn man Personalausweis, Führerschein und Kfz-Schein offiziell auf dem Handy speichern könnte, anstatt das ganze Zeug ständig mitzuschleppen zu müssen.




Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
 
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Nicht das Privatunternehmen so viel besser sind (die Streuung ist zumindest breiter), aber die Auswirkungen sind begrenzter.
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@Leonidas den Ausweis kannst du schonmal streichen, es sei denn für dich gilt der Inhalt des Pdf.
 

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Ob eine Zentralbehörde verkehrt ist, weiß ich nicht. Es gäbe da den gläsernen Bürger, über den theoretisch ein Mitarbeiter alles wissen könnte. Man hätte aber eine Zentralbehörde und muss nicht für jeden Mist woandershin. In der Stadt mag das einfach sein. Dörfler haben manchmal ihre Mühe damit.

Mich hat schon genervt, dass man für einen vollständigen Wohnsitznachweis jede Meldebehörde einzeln andackeln muss. Nicht einmal das ist zentral gespeichert und kann auch nicht zentral abgefragt werden, obwohl es technisch machbar wäre. Und meiner laienhaften Ansicht nach auch juristisch. Wenn eine ortsfremde Behörde etwas will, muss in der Abfrage ein Grund mit Nachweis und Vorgangsnummer eingetragen werden. Ggf. kann da ein Vieraugenprinzip mit den fernen Behörden eingerichtet werden. Und am Ende der Abfragerunde das Ergebnis bei der anfragenden Behörde ausgeben lassen.

Ich wäre schon froh, wenn man Personalausweis, Führerschein und Kfz-Schein offiziell auf dem Handy speichern könnte, anstatt das ganze Zeug ständig mitzuschleppen zu müssen.

Habe ich schon lange als Foto auf dem Handy - bisher jedoch nicht gebraucht. Sollte das einmal nötig sein, kann die Wortmarke durch Abfrage schauen, ob das alles auch gültig oder geltend ist oder so. Wenn das dann 'nen 10er kostet, so what? Dafür hatte und habe ich es jahrelang bequem, ist nämlich besser als nix dabei zu haben. (Das einzige mal, das mich die Fa. Constellis wirklich mitgenommen hat, hatte ich gar nichts dabei außer Haustürschlüssel und Bargeld - haste nix mit auf der Sauftour, kannste auch nix verlieren. Ich wurde wieder rausgelassen, auch ohne Perso.)

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Offline Schreibtischtäter

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@Reichsschlafschaf Das hat die NZZ ja sehr geschickt gedreht, da wurden afroamerikanische Mittelklassevertretende befragt... zumindest geht das für mich aus den Berufen hervor. Dass diese Gruppe die Problemviertel mit Polizeirassismus, grottiger Gesundheits-, Bildungs- und Versorgungssituation verlassen konnte beruht darauf, dass sich jemand mal für Bürgerrechte stark gemacht hat. Dazu kommt noch eine eindeutig kurzsichtige Betrachtungsweise (4 Jahre Hochhäuser, dann nix) und Behauptungen frisch aus dem fakenews-Sumpf (Frühsexualisierung, ich habe bisher bei keinem breitgetretenen Fall aus den USA erlebt, dass explizite Inhalte in der Elementary unterrichtet wurden... ausser vorsichtiger Sensibilisierung hinsichtlich "böser Onkels", was vielen alten weissen Männern vieleicht sauer aufstößt ;) ). Ich vermute mittlerweile, dass man fake news, socialmedia-Lügen und derlei Kampagnen gar nicht mehr unterschätzen kann. Persönlich habe ich mich von facebook und Co ganz weit ferngehalten, lerne aber immer mehr Menschen kennen, für die social media und Gruppen in Messengern die EINZIGE Nachrichtenquelle sind. Fernseher nur noch für Netflix, keine Zeitung, kein Radio. Da wird man schon schräg wegen der Tagesschau-App angesehen... das sind mittlerweile Stahlblasen, eine Nachricht von Maik, den man aus der Schule kennt und der seit 10 Jahren in der Messenger-Gruppe ist wird alles geglaubt^^

Off-Topic:
Ich bin in der Verwaltungsdigitalisierung unterwegs, damit teilweise auch in der Verwaltungs-IT. Es mangelt mittlerweile nicht mehr am Willen, teilweise auch nicht an den Finanzen. Es mangelt an Know-How und Personen, die übersetzen können. Beispiel für Knowhow: Wie baut man ein gescheites Nutzendeninterface für Verwaltungsleistungen? Die Verwaltungsleute kommen mit ihrer Sprache, die man dort nicht bringen kann... dazu ist man teilweise übervorsichtig/übergriffig, was die erhobenen Daten angeht, weil man "alles richtig" machen will. Es fehlt auch hinsichtlich des Datenschutzes an kompetenten Personen, ich habe bisher keine datenschutzbeauftragte Person erlebt, die konstruktiv/lösungsorientiert unterwegs war. Dazu kommen Rechtsgrundlagen, die einfach schlecht gemacht sind, wo man merkt, die Verfasser haben nie mit bürgernaher Sachbearbeitung zu tun gehabt. Allein die DE-Mail oder der E-Ausweis^^ Dann auch noch möglichst schwammige Formulierungen, damit ja keine Konnexität (wer konkrete Leistungen per Gesetz beauftragt muss sie auch bezahlen, der Bund zahlt zB an die Kommunen für die Dienstleistung Ausweis-/Passvergabe, weil Bundesaufgabe) greift. Und die Ebenen der Verwaltung (Land, Kommunen) sind alle darauf erpicht, bloss niemanden bestimmen zu lassen, was man nun für Fachverfahren einführt... Ohne Zahlungen keine verbindlichen Vorgaben, ohne verbindliche Vorgaben keine Standardisierung, bspw. bei der E-Akte.

Mittlerweile soll wohl die Steuer-ID als zentraler Identifikator umgesetzt werden, dazu müssen die Register (Datenbanken für unterschiedliche Leistungen) synchronisiert werden. Geschieht per Registermodernisierungsgesetz. Zentral soll wohl eine Behörde als "Datenzugriffsbroker" geschaffen werden, wo mit unterschiedlichen Rechten auf unterschiedliche Daten zugegriffen werden darf. es bleibt wohl noch 20 Jahre spannend^^ Bei den Personenstandsdaten müssten die Register schon funktionieren, allerdings auf eigener Plattform, zumindest hier in SH.

 
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