Die 5-Jahres-Frist war laut den eingeblendeten Dokumenten erst 2024 abgelaufen. Die MPU musste also einen anderen Anlass haben.
Was im Video über den Ablauf einer MPU erklärt wird (also nicht von Brauner ...), stimmt mit dem überein, das ich über den generellen Ablauf einer MPU im Verfahren einer Entziehung kenne.
Seine Aussage, er habe der Führerscheinstelle gesagt, dass er keine MPU mache, diese dann aber "selbständig" gemacht, ist völlig sinnlos. Die brauchen ja die Akte und müssen auch wissen, welche Frage im Gutachten überhaupt geklärt werden soll. Die Prüfungsfrage wäre auch das eigentlich interessante gewesen. Die könnte z.B. lauten: "Ist zu erwarten, dass Herr Brauner weiterhin wesentliche Verkehrsvorschriften absichtlich und fortgesetzt missachtet?", oder "im Straßenverkehr aggressiv reagiert und wesentiche Straftaten begeht". Die MPU prüft ja nicht ins Blaue hinein.
Für die meisten ist das psychologische Gespräch das eigentliche Hindernis, worüber Brauner nichts erzählt hat. Das besteht setzt erhebliche Reflexionsfähigkeiten über das eigene Verhalten voraus, da sehe ich kaum Chancen für ihn.
Wem die Fahrerlaubnis wegen verkehrsrechtlicher Bedenken entzogen werden soll, der hat es im Vergleich zu Alkoholikern und Drogenabhängigen besonders schwer. Letztere können mit Abstinenznachweisen belegen, dass sie das Kernproblem im Griff haben (zumindest derzeit). Das können Leute mit verkehrsrechtlichen Bedenken nicht, die müssen im Gespräch überzeugen. Wer da aufbrausend wird, wenn seine Erläuterungen infrage gestellt werden, oder schon bei längerer Wartezeit sich unangemessen aufregt, hat schon verloren.
Es ist immer so, dass die Kandidaten überzeugen müssen. Es gibt bei der MPU kein Pendant zur Unschuldsvermutung.