Einer der als Busfahrer arbeiten will und nicht kapiert, wie man einen Fahrschein im ÖPNV kauft, naja, das ist ja eigentlich schon zum Schämen blöd. Aber das Gejammer darüber dann noch im Internet breit zu treten? Der merkt aber wirklich gar nix mehr.
Ach, ich trete mein Gejammer jetzt auch mal im Netz breit, denn so einen Fahrschein zu kaufen kann dann manchmal doch herausfordernd sein.
Es begab sich also zu der Zeit, als ich aus meiner kleinen Stadt mich auf den Weg machte, in einer größeren Stadt Teil einer Demo gegen Nazis zu sein. Die Gegendemo war sehr erfolgreich, mein Ansinnen, für die Rückfahrt ein Ticket zu bekommen, erst mal weniger.
Der Automat behauptete großspurig, Scheine bis 50€ zu akzeptieren, war aber mit meinen 20€-Schein schon überfordert. Das Display zeigte aber weiter freudig die Akzeptanz von 5-, 10-, 20- und 50€-Scheinen an.
Zu meiner großen Freude kam, als ich auf der Suche nach Kleingeld war - ich wollte irgendwo, bei irgendwem wechseln lassen - ein Mitarbeiter des Verkehrsbetriebes. Ein Uniformierter. Toll, der kann sicher helfen. Immerhin kennt er vielleicht die Tücken der Automaten oder kann sogar wechseln.
Also, frischauf an's Werk, denn netten Herren fragen.
[Schnitt - so war das nicht! Also das mit der Freude … zumindest nicht lange]
Sehr zu meinem Leidwesen kam, als ich auf der Suche nach Kleingeld war […] siehe oben.
Denn so nett war er dann vielleicht doch nicht. Er schnauzte mich an, daß ich doch sehen müsste, daß der Automat keine Scheine nimmt. Mein Gegenargument, daß der Automat in dem Moment, in dem wir davor standen, immer noch behauptete, Scheine bis zu 50€ zu akzeptieren, war wohl weniger stark als die Gegendemo, von der ich kam. Dort waren die Nazis zumindest ein bisschen eingeschüchtert und haben sich hinter der Polizei versteckt.
Ob er denn wechseln würde? Er hat mich ausgelacht, er sei ja keine Wechselstube. Hingegen hat mich sehr direkt darüber aufgeklärt, daß das dann halt nicht ginge mit dem Fahrschein und das wohl mein Problem sei. Und - ganz service- und kundenorientiert, hat er mir dann auch gleich noch sehr lautstark dargelegt, daß er jetzt dann Kontrollen durchführen wird und wenn er mich ohne Ticket antrifft, dann …, aber sowas von.
Zum Glück hat das eine nette Dame mitbekommen, die mir meinen "großen" Schein gewechselt hat. Mit Münzen in ausreichender Zahl konnte ich mir dann sogar an dieser Diva von Automaten eine Fahrkarte ziehen.
Aber, und das muss ich auch sagen: es sind in diesem Verkehrsbetrieb nicht alle so. Einmal hatte ich nur ein Ticket für eine bestimmte Anzahl an Stationen/Waben - keine Ahnung, was das für ein Ticket war, was da genau schiefgelaufen ist, ist schon ein bisschen her, jedenfalls bin ich offiziell ohne gültigen Fahrschein gefahren - und ich habe gemerkt, daß ich zum einen in die falsche Richtung und laut Ticket eh schon viel zu weit gefahren bin. Der nette Fahrer meinte, als ich ihn darauf ansprach, das wäre gar kein Problem. Er dreht jetzt dann eh um und fährt zurück und fährt dann mein eigentliches Ziel an. Wenn mich wer kontrollieren und sich beschweren würde, dann solle ich mich noch mal bei ihm melden, er regelt das dann.
Also, lange Rede kurzer Sinn: Ja, es kann manchmal eine Herausforderung sein, einen Fahrschein zu kaufen. Und wenn man das schafft, dann sollte es auch noch der richtige sein.
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