In einer örtlichen IGS wird sogar über den vertikalen Transfer der Schüler nachgedacht, d.h. der Schüler können zwischen dem Lehrstoff der Klassenstufen wechseln. Gilt für lernschwache und lernstarke Schüler. Prinzipiell läuft das darauf hinaus, dass die Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn verschiedene Zertifikate als Leistungsnachweis erbracht haben, unabhängig von der Lerndauer. Ähnlich wie beim Studium.
Ich halte so ein Vorgehen -insbesondere in Hinblick auf die unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit der Kinder/Jugendlichen- für ein angemessenes Vorgehen. In der Familie wurde ein Kind in der Grundschule im Klassenverband der 2-4. Klasse unterrichtet. In der zweiten Klasse durfte es bereits in ausgewählten Fächern die Aufgaben der Viertklässler mitmachen und hat diese regelmäßig deklassiert. Von der 2 ging es dann in die 4 (vertikaler Transfer). Der Lernspaß ist anscheinend in der Summe geblieben und die Lehrer akzeptieren dann auch ein paar Schwächen im formalen Bereich.
Nachteil dieser Methode ist, dass die Eltern stärker in die Schularbeit eingebunden werden, was halt nicht alle leisten können. Die Lehrer mutieren mehr oder weniger zu Lehrmanagern, weil der Frontalunterricht abnimmt. Ich halte das, wenn es richtig gemacht wird, für eine positive Entwicklung.
Und bevor man ein "aber" einwirft: Diese Art der Schulform ist eben nicht für alle Schüler geeignet, genauso wie die klassische Schule für alle Schüler geeignet ist. Man muss halt nach Möglichkeit die passende Schulform für das Kind auswählen.