Mir kommt bei den Vergleichen mit der APO ja irgendwie die Galle hoch. Aber eine Parallele gibt es wohl doch:
Nach der schmerzhaften Erkenntnis der späten 60er und frühen 70er, dass das linksbuntlustige Traum-Lala-Land nicht im Handstreich herbei demonstriert werden konnte und schon gar nicht vor einer durchgeknallten Terror-Kombo herbei gebombt werden kann, hat eine satte Mehrheit den Gang durch die Institutionen angetreten und die alte Nachtwächter- und Herrenwitz-Republik mit beharrlicher Kärrnerarbeit durchaus erfolgreich in unser grünbunt-rechtslinks-lustiges Gar-nicht-so-Lala-Land transformiert.
Es gab aber auch eine kleine und zersplitterte Minderheit, die sich in die sogenannten K-Gruppen flüchtete, um von dort aus den Umsturz des Schweinesystems zu bewerkstelligen. Nach der Devise: Je einflussloser die Gruppe, desto pompöser und vermessener die Ziele. Die haben wie die Reichsbürger von heute schon ihre Ministerien geplant, sie kamen lautstark mit verkopften Parolen um die Ecke. Die hatten verschrobene oder schlicht kriminelle Guru-Figuren, die eines Fitzeks würdig waren, und wenn das Geld knapp wurde, haben sie sich fragwürdigen Diktaturen und Diktatoren an den Hals geworfen. Spinnert, erfolglos und bis auf sehr wenige Lordsiegelbewahrer von den Wellen der Zeit und der Entwicklung davon gespült. Heute kennt sie kaum noch einer und das ist auch kaum ein Verlust.
Allerdings sehe ich da durchaus Parallelen zu den jetzt verbliebenen Resten der Querdenker-Bewegung (so es überhaupt je eine Bewegung war). Das sind fraktionierte Haufen mit wirren aber großmäuligen Zielen, die sich mehr untereinander beharken und mit allen Mitteln über des Kaisers Bartzipfel streiten. Es geht kaum noch um irgendeine "Sache", sondern um Eifersüchteleien, Rechthabereien und insbesondere Geld und Einfluss. Eine folgenlose Fussnote der zukünftigen Geschichte.