Konsequent ginge nur, wenn sie 10x so viel Personal hätten. Professionell: So professionell wie möglich. Es sind auch nur Menschen und die machen täglich Fheler.
Hier in Nürnberg sehen sie zumindest konsequent weg, wenn in den Zonen, in denen Masken getragen werden müssen, keine getragen werden. Ich war im Sommer 2 mal täglich zwischen NBG und FÜ mit dem Rad an der Pegnitz entlang unterwegs. Im Pegnitztal West, den Pegnitzauen, der Hallerwiese und der Wöhrder Wiese standen die Cowboys zwar mit einem Einsatzfahrzeug rum, sind aber ausnahmslos mit heraushängendem Arm am chillen, wenn da teilweise mehrere 100 Sonnenanbeter praktisch ohne Abstand trinken, grillen, Musik hören, Beachvolleyball spielen und so tun, als gäbe es Corona überhaupt nicht.
Das ist vor dem Hauptbahnhof nicht anders. (Fun-fact am Rande: Seit in NBGs Bahnhofsnähe ein allgemeines Alkoholverbot gilt, sind die Gestalten, die sich da tagsüber aufhalten, alle auf Schwipp-Schapp umgestiegen. Also auf das farblose, nicht das braune. Komisch, dass man da trotzdem immer noch so viele Stockbesoffene rumhängen sieht. Das wird also auch nicht wirklich kontrolliert.) Wegschaun erspart Arbeit.
Zum Thema professionell:
Ich habe Ende April/Anfang Mai mal die Trachtler gerufen, weil die zwei Mädels gegenüber mit einem guten Dutzend anderer Erwachsener Abends schön laut und ausgelassen eine Ramadan-Party gefeiert haben. Das war zu der Zeit, als Du ohne triftigen Grund nicht aus dem Haus durftest und auch "Besuche" von nicht direkten Familienangehörigen (Vater/Mutter/Kind) praktisch untersagt waren. Das war kurz nach Ostern. Ostern, das man außerhalb des eigenen Hausstandes nicht zusammen feiern durfte/sollte.
Als die Streife eingetroffen war, hat mich der Beamte belehrt, dass die Ausübung der Religiösen Freiheit über allem stehe und er garantiert nicht in der Wohnung gegenüber einen Religionskrieg anfangen werde. Daran ändere auch Corona nix.
Dabei hatte damals selbst der Imam von Nürnberg eine dringende Empfehlung ausgesprochen, dieses Jahr das Fastenbrechen nicht in Gemeinschaft mit anderen sondern möglichst ohne vermeidbare Kontakte zu begehen.
Eine Nachfrage bei der zugehörigen PI hat dann herausgebracht, dass die Beamten angeblich in der Wohnung waren und nur Personen angetroffen hätten, die einen legitimen Grund hatten, sich während der praktisch geltenden allgemeinen Ausgangssperre dort aufzuhalten. Aussagen, die sich also hinsichtlich seines Einsatzverhaltens schon mal diametral widersprechen. Einen legitimen Grund gab es damals aber nur, wenn Du zum Arzt, in die Arbeit oder zum Einkaufen musstest (musstest!).
Das "Fastenbrechen" hat dann bis 3:30 Uhr früh gedauert und bestand v.a. aus PS4-Zocken (die waren ja auch zu blöd, das Fenster zuzumachen). Die etwa 10 Fremden hab ich nach dem Ramadan dort nie wieder gesehen.
Zwei und vier Tage drauf haben sie dann ihre PS4-Religionsausübung wiederholt, da hab ich mir aber den Anruf beim Zirkus gespart. Ich lerne gern dazu.
Eine ältere Dame aus der Wohnanlage gegenüber hat mit anderen Nachbarn und viel Liebe und Geld vor 4 Jahren einen frei zugänglichen Nachbarschaftsgarten hier angelegt. Im Sommer haben die Studenten hier aus dem Wohnheim und den WGs immer mal wieder zu 20st Abends da drin gefeiert. Als die Dame dann ab und an mal die Sheriffs gerufen hat, sind die tatsächlich gekommen, die Studies haben ihre Saufereien hinter den Bänken versteckt, die Sheriffs sind nicht mal ausgestiegen, haben denen nur was zugerufen und sind wieder gefahren. Erst in den frühen Morgenstunden sind die Studies dann rattenvoll abgezogen. Wie gesagt, zu einer Zeit, als Du das Haus eigentlich nicht verlassen und niemanden anderen treffen durftest. Erst als wir dann die aufgestellten Bänke wieder entfernt hatten, war da zumindest Ruhe. Hilfe von der Truppe? Fehlanzeige.
Fehler sind eine Sache. Aber falsche Einstellung ist eine andere.