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US-Präsident Trump hat "milde Symptome"
Seit die Coronavirus-Infektion von US-Präsident Trump bekannt ist, blickt die Welt gespannt nach Washington. Von dort heißt es nun, Trump habe leichte Erkältungssymptome, sei aber arbeitsfähig. Herausforderer Biden wurde negativ getestet.
Seine Infektion mit dem Coronavirus hat bei US-Präsident Donald Trump "milde Symptome" hervorgerufen, wie das Weiße Haus mitteilte. Stabschef Mark Meadows sagte: "Ich bin optimistisch, dass er sich sehr schnell und zügig erholen wird." Trump sei nicht nur "in guter Stimmung", sondern auch sehr energiegeladen.
Trump hatte am Morgen getwittert, dass er und seine Frau Melania positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden seien. Beide hätten sich unmittelbar in Quarantäne begeben.
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Melania meldete auf Twitter ebenfalls milde Symptome, insgesamt gehe es ihr aber gut. Sie stelle sich auf eine rasche Genesung ein.
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Präsident ist arbeitsfähig
Trump war noch am Mittwochabend auf einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Minnesota. Der Auftritt verlief mit 45 Minuten deutlich kürzer als seine anderen Termine dieser Art, die zum Teil bis zu eineinhalb Stunden dauerten. Auf dem Rückflug sei Trump in der Präsidentenmaschine zeitweise eingeschlafen, schrieb die "New York Times".
Sowohl der Stabschef als auch der Leibarzt Trumps versicherten aber, dieser sei arbeitsfähig. Er nehme seine Aufgaben von seiner Residenz aus wahr, hieß es, ebenso wie Vizepräsident Mike Pence. Die Mitarbeiterstäbe der beiden würden getrennt.
Auch Pence wurde auf das Coronavirus getestet. Das Ergebnis war negativ, wie sein Sprecher mitteilte. Tests bei Finanzminister Steven Mnuchin und Gesundheitsminister Alex Azar fielen ebenfalls negativ aus.
Der Schatten von US-Präsident Trump an der Außenseite eines Flugzeugs. | Bildquelle: AFP
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Biden negativ getestet - Genesungswünsche und Kritik
Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, und seine Frau Jill wurden negativ getestet. Ein Mitarbeiter teilte mit, Biden werde den laufenden Wahlkampf mit einem Besuch in Michigan fortsetzen.
Biden wünschte Trump und dessen Frau eine "rasche Genesung". "Wir werden weiter für die Gesundheit und Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie beten", schrieb er bei Twitter. Er hatte Trump, der um seine Wiederwahl kämpft, zuletzt am Dienstag persönlich getroffen: Bei dem ersten Fernsehduell vor der Präsidentenwahl im November hatten beide rund 90 Minuten auf der gleichen Bühne gestanden - ohne Maske, aber mit großem Abstand.
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Schärfere Worte kamen von Bidens Parteikollegin Nancy Pelosi, der Sprecherin des Repräsentantenhauses. Sie erklärte mit Blick auf Trump, die Begegnung mit Menschenmengen ohne Maske sei eine "dreiste Einladung" an das Virus gewesen. Sie selbst habe sich testen lassen, aber noch keine Ergebnisse bekommen. Gewissheit hat hingegen Bidens Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin, Kamala Harris. Ihr Corona-Test war negativ.
Die Nachricht von der Infektion des US-Präsidenten sorgte weltweit für Aufsehen und Anteilnahme. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel schickte Genesungswünsche.
Melania und Donald Trump | Bildquelle: REUTERS
Reaktionen auf Trump-Infektion
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Zuvor enge Beraterin angesteckt
Trump und die First Lady hatten sich dem Corona-Test unterzogen, nachdem Trumps enge Beraterin Hope Hicks positiv auf das Virus getestet worden war. Bereits vorher hatte es in Trumps Umfeld schon mehrere Infektionen gegeben. Hicks ist allerdings die dem Präsidenten am nächsten stehende Person, von der bekannt ist, dass sie sich infiziert hat. Laut übereinstimmenden Medienberichten war sie am Dienstag mit Trump in der Präsidentenmaschine Air Force One zur TV-Debatte nach Cleveland gereist.
Bei dem TV-Duell mit Biden hatte sich Trump noch darüber lustig gemacht, dass dieser häufig mit einer Maske zu sehen sei. "Ich trage keine Maske wie er - jedes Mal, wenn du ihn siehst, hat er eine Maske. Er könnte 200 Fuß von mir entfernt sprechen und er taucht mit der größten Maske auf, die ich je gesehen habe", sagte Trump über Biden. Ob das nächste TV-Duell wie geplant am 15. Oktober stattfinden wird, ist nun ungewiss.
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Mehr als 200.000 Corona-Tote in den USA
Trump ist 74 Jahre alt und hat damit ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Er selbst trägt in der Öffentlichkeit meistens allerdings keine Maske. Trumps Sprecherin, Kayleigh McEnany, bezeichnete das Tragen von Masken im Juni als "persönliche Entscheidung" und verwies darauf, dass sie regelmäßig getestet werde.
Trump wird daher in der Corona-Pandemie immer wieder vorgeworfen, die Gefahr durch das Virus nicht ernstzunehmen. Zuletzt hatte er wieder zahlreiche große Wahlkampfauftritte abgehalten. Sie fanden zwar unter freiem Himmel statt. Daran teilnehmen konnten aber Tausende Anhänger, die nicht verpflichtet sind, Masken zu tragen, und größtenteils dicht an dicht stehen.
Die Corona-Pandemie ist in den USA noch immer nicht unter Kontrolle. Mehr als 7,2 Millionen Infektionen sind seit Beginn der Pandemie nachgewiesen worden. Mehr als 207.000 Menschen starben.
Mit Informationen von Torsten Teichmann, ARD-Studio Washington.