Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

Deutlich weniger Verschwörungstheorien
3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1500574 mal)

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Offline Habra

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3960 am: 2. September 2020, 19:13:23 »
Für wieviele Leute ist denn die Infrastruktur ausgelegt. Wieviel Millionen hält die Stadt denn aus.

Konstanz ist zwar durch die Schweizer Einkaufstouristen einiges gewohnt, aber in einer Stadt mit knapp 2,5% der Einwohnerschaft Berlins sollten sich da nicht mehrere Millionen Antimundnasenbedeckungsdemonstranten tummeln können. Selbst die ominösen 38000 (ich weiß, das Merkelregime oder die Lügenpresse haben die fehlenden Nullen zu den 38 Millionen einfach unterschlagen) wären für Konstanz schwer zu verdauen. Und es gibt kein Ausweichen nach Süden. Die Schweizer machen nämlich bestimmt dicht.  ;D
 
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Offline Anmaron

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3961 am: 2. September 2020, 19:15:56 »
Die nächsten "Empörten" die sich von "Covidi.oten"-Anwälten bestimmt vertreten lassen wollen, hilfsweise von einem unserer juristien Überflieger von der Youtube-Uni. (Fundstück aus einer Reichsbürgergruppe)


Dass Schulgebäude! Das ich dass von einer Schuhlleiter leßen mus!
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3962 am: 2. September 2020, 19:26:12 »
Zitat
Dass Schulgebäude!

Auf die Gefahr, dass ich mich jetzt unbeliebt mache:

Ist "Robby" der Kevin der DDR?

Sorry an alle Robbies und Kevins, die nichts für ihren Vornamen können!

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3963 am: 2. September 2020, 19:41:20 »
Zitat
"Das ist zum Beispiel als Menschenkette um den Bodensee vorstellbar", habe Ballweg ihm gesagt.

Hat der den Bodensee schon mal gesehen? Die Menschenkette würde ich mir gerne mal ansehen.

Bodensee Umrundung: 273000m

Also 273000 für einen Meter Abstand.

10 Meter Abstand immerhin noch 27300
Hundert Meter Abstand: 2730
Ein Kilometer Abstand: 273
Zehn KilometernAbstand: 27,3
Einhundert Kilometer Abstand: 2,7

Das wird die angrenzenden Staaten aber zutiefst erschüttern- ;D



 
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Offline Gutemine

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3964 am: 2. September 2020, 19:42:19 »
@Habra

Glaubt man dem Südkurier, dann bringt sich die Thurgauer Polizei schon mal in Stellung.

https://www.suedkurier.de/baden-wuerttemberg/szenen-wie-in-berlin-vermeiden-wie-bereitet-sich-die-polizei-auf-die-angekuendigte-corona-grossdemo-in-konstanz-vor;art417930,10603434

Allerdings scheinen schon andere Demos angemeldet zu sein, da müssen sich die Covidi.oten wohl hinten anstellen.
Zitat
Der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) sagte dem SWR, dass bei der Stadt bereits bis zu sechs andere Veranstaltungen angemeldet seien, nicht aber die Querdenken-Aktionen. Daher gehe er davon aus, dass gar nicht mehr viel Platz für eine weitere Veranstaltung sein werde. Sollte die Demonstration wider Erwarten stattfinden können, dann müssten die Maskenpflicht und das Abstandsgebot eingehalten werden.

Mayr, ein Abenteurer und Extremsportler, will mit einer 127 Kilometer langen „Friedensmenschenkette“ zwischen Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und Deutschland einen Weltrekord aufstellen. Dafür brauche er rund 60 000 Mitstreiter. Für weitere Ketten am Bodensee rechne er mit um die 200 000 Menschen. Zur Abschlusskundgebung in Konstanz werde Ballweg als Redner erwartet, sagte der 55-jährige. Bei den Aktionen solle der Sicherheitsabstand eingehalten werden, aber nicht die Maskenpflicht. Es sei vorgesehen, dass die Menschen verbunden seien, etwa mit einem Seil. Die geplanten Aktionen seien bei den Behörden noch nicht angemeldet worden.
https://www.schwaebische.de/sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-3-oktober-demonstration-von-querdenken-in-konstanz-geplant-_arid,11264475.html

Und um die Maske werden sie wohl auch nicht rumkommen.

Zitat
Gleichzeitg betonte Burchardt, dass die Versammlungsfreiheit ein hohes Gut sei. Sollte die Großdemo wider Erwarten stattfinden können, dann erwartet der Oberbürgermeister, dass im Gebiet der Stadt Konstanz grundsätzlich alle Vorschriften eingehalten würden.

    "Das ist die Maske, das sind die Hygieneregeln, das ist der Abstand."
    Uli Burchardt, Oberbürgermeister von Konstanz, zu den einzuhaltenden Vorschriften

In einer engen und dichtbebauten Stadt wie Konstanz seien dem "physische Grenzen gesetzt", so Burchardt. Deshalb müsse das Konzept im Vorfeld mit den Veranstaltern besprochen und geklärt werden. "Wir haben keine Vorstellung, was geplant ist. Und erst, wenn wir das wissen, kann man das miteinander besprechen."
Initiative hatte Verlegung der Demo von Berlin nach Konstanz angekündigt

Organisiert werden soll die Veranstaltung von der Stuttgarter Initiative "Querdenken 711". Das bestätigte Gerry Mayr vom Konstanzer "Querdenken"-Ableger dem SWR. Es sei eine Menschenkette mit bis zu 250.000 Teilnehmern aus der Vier-Länder-Region Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein geplant, so Mayr. Die Anti-Corona-Demo solle einen Tag der europäischen Einheit symbolisieren. Laut Mayr ist die Demonstration in Konstanz noch nicht bei der Stadt angemeldet.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/querdenken-anti-corona-grossdemo-in-konstanz-100.html
____________________________

@Knallfrosch

Das ist eigentlich der Rico oder Maik, allerdings gehört Ronnie auch dazu. Man muss auf die "arischdeutsche Schreibeweise" dabei achten.  ;D
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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dtx

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3966 am: 3. September 2020, 01:57:50 »
Für wieviele Leute ist denn die Infrastruktur ausgelegt. Wieviel Millionen hält die Stadt denn aus.

Konstanz ist zwar durch die Schweizer Einkaufstouristen einiges gewohnt, aber in einer Stadt mit knapp 2,5% der Einwohnerschaft Berlins sollten sich da nicht mehrere Millionen Antimundnasenbedeckungsdemonstranten tummeln können. Selbst die ominösen 38000 (ich weiß, das Merkelregime oder die Lügenpresse haben die fehlenden Nullen zu den 38 Millionen einfach unterschlagen) wären für Konstanz schwer zu verdauen. Und es gibt kein Ausweichen nach Süden. Die Schweizer machen nämlich bestimmt dicht.  ;D
Wenn man einen Messias dabei hätte könnte man ja übers Wasser gehen.
Ulm ist ja nicht weit.
Auch zu einer Bergpredigt eignet sich die Gegend.
Ich glaube, die Richtung stimmt.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Greybeard

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3967 am: 3. September 2020, 09:15:19 »
Passt auch in's Facelift-Board, aber ich packe es mal hier rein (https://www.facebook.com/HoGeSatzbau/posts/3384718161549142?__tn__=K-R):

Zitat
Wenn irgendwer nochmal von besorgten Coronaleugner spricht, dann knallt ihnen diese Liste der Demoteilnehmer:innen vor.
Wir haben sicherlich noch den ein oder anderen vergessen. Wir ergänzen gern!

#HoGeSatzbau

Spoiler
Wir müssen den Leuten zuhören. Sie haben ein Recht darauf, Proteste zu unterwandern, Diskurse zu manipulieren, öffentlich neue rechtsextreme Bündnisse zu schmieden und maskenlos uns alle einer Gefahr auszusetzen. Schließlich handelt es sich nur um besorgte Polizist:innen, Politiker:innen u.a. aus den Bundes- und Landtagen der AfD und NPD, verurteilte Holocaustleugner:innen und Reichsbürger:innen.
Querdenken 711 kann das natürlich überhaupt nicht wissen, ist nämlich ein Geheimnis.

Wenn irgendwer nochmal von besorgten Coronaleugner spricht, dann knallt ihnen diese Liste der Demoteilnehmer:innen vor.
Wir haben sicherlich noch den ein oder anderen vergessen. Wir ergänzen gern!

#HoGeSatzbau

Martin Sellner (IB)
Jürgen Elsässer (compact)
Nicolai Nehrling („Der Volkslehrer“)
Johanne Liesegang („Aufbruch Gold rot schwarz“, Reichsbürgerin)
Rüdiger Hoffmann (wegen versuchten Mordes verurteilter Ex-NPDler)
Oliver Flesch (rechtsextremer Blogger)
Chris Ares (rechtsextremer Musiker)
Emma Stabel (NPD Sachsen)
Reimond Hoffmann (AfD)
Gerd Walther (Holocaust-Leugner)
Simon Kaupert (Ein Prozent)
Kevin Gabbe (Rechtsextremer Youtuber)
Dominik Rösler (HoGeSa, rechtsextremer Hooligan)
André Poggenburg (ADMP)
Gunnar Lindemann (AfD)
Uwe Meenen (NPD)
Gerhard Ittner (Holocaustleugner, rechtsextremer Aktivist)
Attila Hildmann (Clown)
Alexander Robin (NSU)
III. Weg
Steeler Jungs
Kameradschaft Deutschland
Udo Voigt (NPD, Europaabgeordneter)
Alexander Kurth (ehem. NPD, Thügida, „ungetrübt Media“)
Gavin Singer (Junge Alternative)
Mike Sawallich (Ziehsohn Heise, Kamerad von S. Ernst- mutm. Lübcke Mörder, Kameradschaft Kassel)
Ralf Stadler (AfD Bayern)
Frank Hansel (AfD)
Kameradschaft Magdeburg
Ex- Kameradschaft BASO
Ken fm
Hansjörg Müller (AfD)
Alexander Deptolla (Die Rechte Dortmund)
Joana Cotar (MdB AfD)
Jürgen Braun (MdB AfD)
Gerhard Vierfuß (IB-Anwalt, AfD Stadtrat)
Anselm Lenz (Querfrontler)
Björn Höcke (Fraktionsvorsitzender AfD Thüringen)
Dr. med. Robby Schlund (MdB AfD)
Rüdiger Imgart (AfD)
Carsten Hütter (stellv. Schatzmeister AfD Bundesverband)
Karsten Hilse (MdB AfD, Polizist)
Stefan Keuter (MdB AfD)
Jens Kestner (MdB AfD)
Dirk Spaniel (MdB AfD)
Birgit Malsack Winkemann (MdB AfD)
Marcus Frohnmaier (MdB AfD)
Peter Christian Pascal Boehringer (MdB AfD)
Martin Alexander Hess (MdB AfD)
Armin-Paul Hampel (MdB AfD)
Roland Hartwig (MdB AfD)
Steffen Kotré (MdB AfD) mit polnischer Konfederatia
Jürgen Braun (MdB AfD)
Jens Maier (MdB AfD)
Birgit Bessin (MdL Brandenburg AfD)
Hugh Bronson (MdB AfD)
Ulrich Oehme (MdB AfD)
Siegbert Droese (MdB AfD)
Dietmar Friedhoff (MdB AfD)
Olga Petersen (AfD)
Harald Weyel (MdB AfD)
Udo Hemmelgarn (MdB AfD)
Paul Podolay (MdB AfD)
Martin Renner (MdB AfD)
Corinna Miazga (MdB AfD)
Thomas Seitz (MdB AfD)
Stephan Protschka (MdB AfD)
Prof. Kaufmann (MdL Thüringen AfD)
Corinna Herold (MdL Thüringen AfD)
Andreas Winhart (MdL AfD Bayern)
Martina Jost (AfD)
Daniel Roi (MdB AfD)
Justin Cedric Salka (stellv. Vorsitzender der JA)
Mario Müller (ehem. Autonome Nationalisten, IB)
Germanitas Othala
„Primus“ André Laaf (rechtsextremer Musiker)
„Prototyp“ Kai Naggert (rechtsextremer Musiker)
Huttroper Jungs
Thorsten de Fries (Hamburger Neonazi)
Anti Antifa Holland
Bündnis deutscher Patrioten
Robin Schmiemann (Combat 18)
Knockout 51 (Rechtsextremer Kampfsport Gruppierung)
„Verfassungsgebende Versammlung“ (Reichsbürger Bewegung)
Leon Ringl (Atomwaffen Division)
Burschenschaft Albia
Burschenschaft Teutonia
René Jahn (Pegida Mitbegründer)
Martina Jost (MdL Sachsen, AfD)
Steffen Janich (AfD Kreisrat, Polizist)
Lennart Schwarzbach (Landesvorsitzender NPD Hamburg)
Peter Schreiber (Landesvorsitzende NPD Sachsen)
Sebastian Schmidtke (ehem. Vorsitzender NPD Berlin)
Michael Brück (stellv. Landesvorsitzender Die Rechte NRW)
„Die Deutsche Stimme“ mit eigenen Wagen
Landvolkbewegung (ehem. NSDAP nahe Gruppe)
Heike Themel (AfD)
Doris von Sayn-Wittgenstein (ehem. Vorsitzende AfD SH)
Thorsten Weiß (MdA AfD)
Christian Blex (AfD, MdL NRW)
Thomas Röckemann (AfD, MdL NRW)
AfD Peine
Rüdiger Imgart (AfD, bayrischer Verfassungsrichter)
Wilko Möller (AfD, MdL Brandenburg)
Birgit Bessin (MdL und stellv. Landesvorsitzende AfD Brandenburg)
Andreas Mrosek (MdB AfD Sachsen Anhalt)
Monique Buder (AFD Cottbus)
Stephan Protschka (AfD, MdB)
Matthias Helferich (AfD)
Jonas Vriesen (AfD)
Vadim Derksen (AfD)
Reimond Hoffmann (AfD)
Peter Schreiber (NPD)
NuoViso (rechts-esoterisches Verschwörungsportal)
Sven Liebich (rechtsextremer Lauch)
Thomas Grabinger („Digitaler Chronist“)
Billy Six (rechter Blogger)
Schwesternschaft Deutschland
Chris Willing (Bandidos)
Burschenschaft Markomannia
Alexander Deptolla (Dortmunder Neonazi, Organisator „Kampf der Nibelungen“, Nähe zu Hammerskins)
Jim Koal (Dortmunder Neonazi)
Sven Krüger (Neonazi aus Jamel)
Patrick Killat (Nazi-Rapper)
Kevin Gabbe (Rechtsextremer Aktivist)
Björn Clemens (Nazianwalt)
„Dresdner Liedertafel“ (völkische Musikgruppe)
Rick Wegner (Neonazi um Chris Ares)
Daniel Sebbin (Identitäre Bewegung)
Mario Müller (Identitäre Bewegung)
Maximilian Thorn (Identitäre Bewegung)
Daniel Fiss (Identitäre Bewegung)
Thorsten Görke (Identitäre Bewegung)
Dawid Ratajczak (Identitäre Bewegung)
Harald Weyel (AfD)
[close]

Und als Ergänzung dazu:

https://www.facebook.com/fluegge.erik/photos/a.677416942448684/1436642933192744/?type=3&theater
Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale.
 

Offline Anmaron

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3968 am: 3. September 2020, 09:17:33 »
Zitat
Ulm ist ja nicht weit.
Von Ulm kommt man problemlos nach Neu-Ulm, München und Basel. Damit lässt sich noch mehr machen.
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
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Offline DerAgent

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3970 am: 3. September 2020, 13:07:07 »
Markus Krall darf nun endgültig in der Reihe der Schwurbler begrüßt werden.

https://twitter.com/Markus_Krall/status/1301392560938721280

Guten Morgen Deutschland, CDC korrigiert die Zahl der Coronatoten in den USA von 156.000 auf 6.000 herunter. Der Rest starb nicht AN, sondern MIT Corona (Tafel 4: Comorbidities).
Müssen Cov♥♥♥en sein beim Center for Desease Control. https://www.cdc.gov/nchs/nvss/vsrr/covid_weekly/index.htm?fbclid=IwAR2-muRM3tB3uBdbTrmKwH1NdaBx6PpZo2kxotNwkUXlnbZXCwSRP2OmqsI


https://twitter.com/Markus_Krall/status/1301395764934062082

Das ist genau NICHT das, was diese Tafel aussagt. Sie sagt aus: Diese Leute wären in jedem Fall gestorben, auch ohne Corona.

Wer kennt es nicht? Es wird Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas diagnostiziert und die Leute fallen kurz danach tot um. Und natürlich haben eine Sepsis, eine Lungenentzündung und Atemversagen nichts mit COVID-19 am Hut, die sind einfach vom Himmel gefallen, urplötzlich.  :facepalm:

Aber was interessieren schon derartige medizinische Überlegungen, wenn man in der Filterblase ein paar Likes abstauben kann?
« Letzte Änderung: 3. September 2020, 13:09:18 von DerAgent »
 
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Offline Grashalm

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3971 am: 3. September 2020, 13:10:31 »
Nicht schön, überhaupt nicht:

https://foreignpolicy.com/2020/09/02/germany-is-losing-the-fight-against-qanon/

Zitat
On Aug. 29, 38,000 people amassed in Berlin for Europe’s largest protest against COVID-19 safety measures and lockdowns. The eclectic mix of right-wing extremists, conspiracy theorists, anti-vaccine activists, club kids, and New Age esoterics blurred political messages. Signs with “We are the Second Wave” and “Fight the Corona Dictatorship” filled the streets, coupled with a motley potpourri of “Free Assange” banners, QAnon signs, and American, rainbow, Russian, German, and Wilhelmine Imperial War flags. The Reichsbürger—a group of far-right revisionists who reject the legitimacy of Germany’s post-World War II federal republic—enacted a symbolic storming of the Bundestag and trotted out a “Peace Treaty” to the Russian and U.S. embassies. Robert Kennedy Jr. railed against vaccines and Bill Gates just miles from where his uncle John F. Kennedy gave his famous 1963 “Ich bin ein Berliner” speech.
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Offline Rabenaas

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3972 am: 3. September 2020, 13:17:20 »
Na ja. 38000 Cov♥♥♥en, darunter etliche (wie viele denn wirklich?) mit Qanon-Symbolen unterwegs in einem Land von 83 Mio, da mache ich mir keine Sorgen.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline BlueOcean

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3973 am: 3. September 2020, 15:01:08 »
"Für so was braucht man Waffen"

Wie kam es dazu, dass Extremisten und Mitläufer die Reichstagstreppe besetzten? Chats in Messenger-Kanälen zeigen, dass die Idee schon lange in Umlauf war und wie die Umsetzung vorbereitet wurde.

(Eine Rekonstruktion von Maik Baumgärtner, Andreas Flammang, Matthias Gebauer, Roman Höfner, Roman Lehberger, Ann-Katrin Müller, Sven Röbel und Wolf Weidmann-Schmidt; Der Spiegel)

Tamara Kirschbaum steht auf der Bühne vor dem Reichstagsgebäude, sie atmet heftig ins Mikrofon, es ist Samstagabend, kurz nach 19 Uhr. "Wir gehen da drauf und holen uns heute hier und jetzt unser Haus zurück!", ruft Kirschbaum. Und kurze Zeit später: "Wir haben gewonnen!"

Es ist ein entscheidender Moment, festgehalten auf vielen Handyvideos, diese wenigen Minuten vor dem Reichstagsgebäude, ein Moment, der unschöne Bilder produziert, die um die Welt gehen werden. Den ganzen Tag haben an diesem Samstag Menschen in Berlin gegen die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie demonstriert, eine wilde Mixtur aus Mittelschichtsbürgern, Esoterikern, Impfgegnern, Verschwörungsideologen und Rechtsextremisten. Doch was nach diesem Tag bleiben wird, sind die Bilder von bis zu 400 Menschen, die plötzlich auf der Treppe des Reichstagsgebäudes stehen, allen Absperrungen zum Trotz, mit Fahnen in den Händen, viele in den Farben des Deutschen Reichs, Schwarz-Weiß-Rot.

Die schwarz-weiß-rote Reichsflagge weht vor dem Reichstag

Man wird später auch auf verwackelten Bildern sehen, wie drei Polizisten mit ganzem Körpereinsatz versuchen, die Eingänge zum Bundestag vor Eindringlingen zu schützen, mit Erfolg, keiner gelangte ins Gebäude hinein. Die Polizisten werden später vom Bundespräsidenten für ihren Einsatz geehrt.

"Als Historiker schaudert es mich, wenn ich sehe, dass dort Menschen mit Reichsflaggen stehen", sagt der emeritierte Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich, Bernd Roeck. "Der Reichstag ist eine der Geburtsstellen der deutschen Demokratie." Philipp Scheidemann rief hier am 9. November 1918 die Republik aus, 1933 wurde das Gebäude in Brand gesteckt. 1945 eroberte die Rote Armee den durch den Krieg beschädigten Bau, es markierte das Ende des "Dritten Reichs". 54 Jahre später zog das Parlament eines wiedervereinigten Deutschlands in das Reichstagsgebäude ein, das bis heute Heimat des Deutschen Bundestags ist. Und jetzt ist er für wenige Minuten zur Bühne von Systemfeinden und Verschwörungsideologen geworden, die selbst zunächst perplex wirkten, was ihnen da gelungen war.

Wie aber konnte es zu dieser Inszenierung kommen? War es eine spontane Aktion oder ein lang gehegter Plan? Aufschluss geben Videos, Chatauswertungen, Beobachtungen und interne Behördendokumente.

Montag, 15. Juni 2020

In der Chatgruppe von Attila Hildmann, jenem veganen Showkoch, der zu einem der prominentesten Gegner der deutschen Coronapolitik geworden ist und in den vergangenen Monaten rechtsextreme Verschwörungsmythen verbreitete, formuliert "Beate C" eine Idee, nicht immer nach den Regeln deutscher Grammatik: "Wir müssten alle zusammen nicht einzeln in Städte demonstrieren sondern alle zusammentrommeln und ab nach Berlin und den Reichstag besetzen solang bis sie aufgeben."

Solche Nachrichten finden sich immer wieder in Telegram-Gruppen von Verschwörungsideologen und Corona-Leugnern, auch Gewalt- und Umsturzfantasien sind dabei. Sechs Tage später etwa fordert ein User namens "pórrs reka": "Wir MÜSSEN den Reichstag besetzen." Und, offenbar gemünzt auf Kanzlerin Angela Merkel und die Bundestagsabgeordneten: "Das Ferkel und sämtliche Schweine werden auf die Straße gezerrt und gelyncht."

Montag, 24. August 2020

Obwohl Deutschland längst aus dem strengen Lockdown wieder heraus ist und sich seit Wochen in vielen Bereichen das Leben trotz Pandemie wieder zu normalisieren beginnt, ist die Stimmung in den Chatgruppen der Corona-Skeptiker nicht entspannt, im Gegenteil: In Hildmanns Gruppe schreibt "Balex Law" um 18.14 Uhr: "Kanzleramt/Reichstag und diese ♥♥♥ dort drinen aufhängen, wenns nach mir gehen würde". 24 Minuten später fügt er an: "zum Thema Reichstag/Kanzleramt Stürmen ``für sowas braucht man waffen, oder die Bundeswehr/Polizei auf seiner seite.." Einen Tag später schreibt "Andy": "eigentlich bin ich nicht der Mensch der gewalttätig ist", aber: "wir müssten Galgen Bäume hinstellen vor dem Reichstag und jeden einzelnen aufhängen".

Dienstag, 25. August 2020

In dem Telegram-Kanal "Verschwörungen" landet um 16.21 Uhr eine Art von Anleitung für die Demonstration am Samstag. Als Aufmarschziele werden die Botschaften der USA und Russlands angegeben, die Straße des 17. Juni - und als "wichtigste Adresse: vor dem Reichstag". Dazu 15 "Regeln", unter anderem, dass Fahnen des Deutschen Reichs, der USA und Russland mitgebracht werden sollen, außerdem Transparente mit der Aufschrift "Friedensvertrag JETZT!!!" Es sind die verbalen Vorboten dessen, was tatsächlich folgen wird: Mit genau diesen Fahnen und Transparenten werden die Menschen vier Tage später auf der Treppe des Reichstagsgebäudes demonstrieren.

Mittwoch, 26. August 2020

Der "rbb" veröffentlicht abends Auszüge aus einem Interview mit dem Verfassungsschutzpräsidenten Thomas Haldenwang. Rechtsextreme Parteien hätten in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, sich an die Spitze der Protestbewegung zu setzen, hätten auch intensiv für die Teilnahme an diesen Demonstrationen geworben, sagt er. Nach der Wahrnehmung des Verfassungsschutzes seien diese Versuche aber "nicht besonders effektiv". Den Rechtsextremisten sei es nicht gelungen, die "Hoheit über das Demonstrationsgeschehen zu bekommen".

Samstag, 29. August 2020, 12.30 Uhr

Es ist der Tag der Demonstrationen, mehrere Veranstaltungen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung sind geplant, das Bündnis "Querdenken 711" verantwortet den größten Protestzug. Zunächst hatte die Berliner Versammlungsbehörde die Demo verboten, die Verwaltungsgerichte aber haben das Verbot wieder aufgehoben.

Nun demonstrieren Zehntausende von der Friedrichstraße über die Straße "Unter den Linden" bis zur Siegessäule auf der Straße des 17. Juni größtenteils friedlich. Vor dem Reichstagsgebäude versammeln sich zur selben Zeit mehr als hundert Menschen, sie halten Reichsfahnen in die Luft, eine russische flattert auch im Wind, hinten rechts stehen Reichsbürger, also Menschen, die die Bundesrepublik Deutschland als Staat nicht anerkennen.

Vor jener Bühne, die später noch wichtig werden wird, spricht Rüdiger Hoffmann vom "Sturm auf den Reichstag".

Hoffmann ist Präsident des Berliner Vereins "Staatenlos", der die Demo hier angemeldet hat. Die Vereinsmitglieder halten die Bundesrepublik für ein illegales Geschäftskonstrukt und treten für die "Wiederherstellung einer wahren Zeitrechnung" ein.

Hoffmann ist 52 Jahre alt, hieß früher Rüdiger Klasen und war Funktionär der rechtsextremen NPD. Im Dezember 1994 verurteilte ihn das Landgericht Schwerin nach einem Angriff auf ein Asylbewerberheim in Bahlen zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe - wegen versuchten Mordes und schweren Landfriedensbruchs. Nach Überzeugung der Richter hatte er sich maßgeblich an der Organisation des Anschlags beteiligt.

"Staatenlos"-Initiator Hoffmann: "Lasst euch nicht abhalten, von Sperren, von Gläsern, von Drähten, von Zäunen!"

Seit 2013 tauchten Hoffmann und seine "Staatenlos"-Truppe immer wieder vor dem Reichstagsgebäude auf, seine Demos hat er stets angemeldet. Er rief nicht nur einmal dazu auf, das Parlament in Besitz zu nehmen. "Wir wollen da rein, die deutschen Völker wollen da rein, um endlich Frieden, Wohlstand und Zukunft für alle zu schaffen", forderte Hoffmann bereits 2014, man kann es auf einem YouTube-Video sehen. Im Jahr darauf rief er zur Besetzung des Vorplatzes des Reichstagsgebäudes auf: "Wir müssen den Platz der Republik füllen, eine Woche lang. Und dann geht das Regime." Im Dezember 2018 schließlich marschierte Hoffmann, ausgestattet mit gelber Warnweste, schwarzem Dreispitz-Hut und französischer Trikolore vor die Absperrung an der Treppe des Reichstagsgebäudes und brüllte vor rund 40 Anhängern in Richtung Parlament: "Raus da, raus! Das ist unser Haus! Das gehört uns, nicht euch!" Dazu ließ er die Marseillaise abspielen.

An diesem Samstag fordert Hoffmann die Zuhörer auf: "Lasset euch nicht abhalten, von Sperren, von Gläsern, von Drähten, von Zäunen!" Und: "Für Freiheit und Frieden" würde man auch sein Leben in die Waagschale werfen.

Die Polizei kümmert sich nicht um Hoffmann, sondern um die, die hinter der Absperrung auf der Wiese sitzen. Um 12.45 Uhr rückt ein Kommunikationsteam der Polizei in gelben Westen an. Die fünf Beamten reden auf vier Erwachsene mit zwei Kindern und einen Mann ein. Doch die wollen ihren Mini-Sitzprotest nicht aufgeben.

Samstag, 29. August, 15.45 Uhr

Vor der russischen Botschaft haben sich rechte Gruppen versammelt, dazu QAnon-Verschwörungsideologen und Putin-Freunde, die Stimmung ist aggressiv. Als die Polizei eintrifft, wird sie belagert, Flaschen und Steine fliegen. Einzelne Personen werden in Gewahrsam genommen. Um 16.16 Uhr stellt sich eine 20-köpfige Polizeieinheit mitten in die Menge und bringt sie so auseinander. "Schließt euch an", skandieren die Umstehenden, und "Putin, Putin". Ein Mann mit Tattoos schreit die Polizisten an: "Alles, was ihr tut, könnt ihr nur noch, weil wir es euch erlauben. Bastarde!"

Koch Hildmann: "Reißt die Gitter weg"

Auch am Reichstagsgebäude wird es zum ersten Mal hitzig. Attila Hildmann ist mit einem Tross von Anhängern zum Platz der Republik gelaufen. Eine Gruppe von 50 Demonstranten reißt Absperrgitter um und schafft es auf die Wiese, andere folgen ihnen. Um 16.11 Uhr beginnt Hildmann seine Rede, wettert von der Bühne gegen die "Corona-Diktatur", ruft: "Reißt die Gitter weg", und fordert von der Polizei: "Schließt euch uns an!" Eine Festnahme auf der Bühne beendet seine Rede ungeplant.

Die Polizei setzt Reizgas und Hunde gegen die mehr als hundert Menschen auf der Wiese ein, auch die Rasensprenger werden angeworfen. Schließlich beruhigt sich die Lage. Um 16.37 Uhr geht Hildmann noch einmal auf die Bühne, spricht von "Lügenpresse" und nennt alle Anwesenden "Helden", die "Weltgeschichte" schreiben. Er fordert die Polizei auf, die "Gitter" zu öffnen, damit man endlich zu dem Gebäude kommen könne, "was dem deutschen Volke gewidmet ist". Er zeigt auf den Bundestag hinter sich. Die Zuhörenden rufen mit ihm: "Öffnet die Tore!"

Samstag, 29. August, 18.45 Uhr

Hunderte Demonstranten drängen von der Straße des 17. Juni über den Tiergarten zur Scheidemannstraße, die südlich am Reichstagsgebäude vorbeiführt. Viele wählen einen kleinen Fußweg durch den Park, vorbei am Denkmal für die von Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma. Manche marschieren mitten durch die Gedenkstätte.

Die Berliner Polizei hält später in einem Bericht fest, dass sich der Druck auf die Absperrungen auf dieser Seite des Bundestags stark erhöht habe. Immer wieder hätten Demonstranten versucht, die Gitter auseinanderzureißen, um zum Parlament zu gelangen. Die Polizei trifft eine Entscheidung, die Folgen hat: Sie verlagert den Großteil ihrer insgesamt 250 Kräfte im Regierungsviertel zur Scheidemannstraße. So sollen die Absperrungen auf der Südseite des Reichstagsgebäudes dicht gehalten werden, was nur in Teilen gelingt. Selbst von den aufgereihten Polizeiautos lässt sich die Menge nicht mehr abhalten. Die Zahl der Demonstranten am Bundestag ist inzwischen auf 2000 angewachsen.

Demonstranten am Reichstag

Tamara Kirschbaum steht auf der Bühne vor dem Reichstagsgebäude. Sie trägt ein T-Shirt mit Symbolen der Verschwörungsideologie QAnon und sagt: "So, Leute! Wir schreiben heute hier in Berlin Weltgeschichte!" Bis zu 400 Menschen hören ihr zu. "Guckt euch um!" Die Polizei habe ihre Helme abgesetzt, vor dem Bundestag stünden keine Beamten mehr, sagt sie - und dann, allen Ernstes: "Trump ist in Berlin! Die ganze Botschaft ist hermetisch abgeriegelt." Applaus brandet auf.

"Wir gehen da drauf und holen uns heute hier ab jetzt unser Haus zurück!", sagt die Frau am Mikrofon. Friedlich solle man sich auf die Treppe setzen, um dem US-Präsidenten Donald Trump zu zeigen, "dass wir den Weltfrieden wollen und dass wir die Schnauze gestrichen voll haben!" Schließlich ein Schlussschrei: "Wir haben gewonnen!" Wieder Jubel, Menschen umarmen sich. Andere hinter der Bühne beginnen, auf den Bundestag zuzulaufen, als die Zuhörer davor das mitbekommen, eilen sie hinterher. 

Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen zählt Tamara Kirschbaum zur Reichsbürgerszene. Im Netz firmiert sie als "freie Mitarbeiterin" von "Qlobal-Change". Das Portal verbreitet über einen eigenen Blog, YouTube- und Telegram-Kanal die kruden Theorien der sogenannten QAnon-Bewegung, zu denen zum Beispiel gehört, dass sich eine Politikerelite verschworen habe, Kinder missbrauche und deren Blut trinke. Kirschbaum spricht von sich selbst als "der Stimme" des "X22 Report", einer internationalen "Daily Show" rund um QAnon-Themen, die auch ins Deutsche übersetzt wird.

Laut Einträgen in Gesundheitsportalen arbeitet Kirschbaum als Heilpraktikerin im Raum Aachen. Nach Recherchen des antifaschistischen Aachener Bündnisses "Demokratie leben" war sie im vergangenen Jahr bei einer örtlichen Gruppe der "Gelbwesten" aktiv, die von extrem Rechten, Antisemiten und AfD-Anhängern durchsetzt war. Sie meldete auch eine Demo für diese Gruppe an.

Samstag, 29. August, 19.06 Uhr

Demonstranten überrennen die Polizeilinie und die Absperrgitter und laufen auf die Treppe des Reichstagsgebäudes, auch von der anderen Seite steigen Menschen über die Gitter. Plötzlich stehen bis zu 400 Männer und Frauen vor den Glasscheiben des Bundestags, nur drei Polizisten stehen in diesem Moment dazwischen. Zwei Beamte schwingen ihre Schlagstöcke, um die Menge zurückzudrängen, ein Beamter, ohne Helm, schreit: "Runter, ihr geht jetzt runter!"

Die Absperrungen sind überrannt, Polizisten machen sich bereit zum Einsatz

Auf den Stufen jubeln die Protestierenden, Handys werden in die Luft gehalten, um den historischen Moment einzufangen. Neben erkennbaren QAnon-Anhängern, Reichsbürgern und Rechtsextremisten ist im Tross der Stürmer auch ein Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Oehme aus Sachsen dabei. Der bärtige Mann, selbst AfD-Mitglied, kennt sich auch sonst mit Rechtsextremisten aus: In der Vergangenheit nahm er nicht nur an einem Neonazi-Aufmarsch teil, er war auch in einer asylfeindlichen Gruppe aktiv und war Ordner bei dem sogenannten rechtsextremen "Trauermarsch" in Chemnitz, bei dem es Ausschreitungen gab, nachdem in der Stadt ein Chemnitzer von einem Syrer tödlich verletzt worden war.

Auch ein Mitglied der "Jungen Alternative", der Jugendorganisation der AfD, ist in vorderster Reihe die Treppen mit hinaufgestürmt - und heizt jetzt die Menge an. Später wird der junge Mann aus der JA austreten, um Schaden von ihr zu nehmen, wie es heißen wird.

Zur Gesellschaft der rechten Revolutionäre vor den Türen des Bundestags gehört auch Nikolai Nerling, ein Holocaust-Leugner, besser bekannt unter dem Namen "Volkslehrer". Der vor allem durch YouTube bekannte Mann wuchs in den vergangenen Jahren zu einer Ikone der Reichsbürgerszene heran und war von Anfang an bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen dabei. Stephan Bergmann, Pressesprecher vom Veranstalter der Hauptdemonstration "Querdenken 711", der immer wieder betont, man habe mit Rassismus oder Antisemitismus nichts zu tun, wurde einmal gefilmt, wie er Nerling herzlich umarmt. Ein anderes Mal nahm er ihn in einem Interview in Schutz.

Auf den Stufen stehen außerdem die "Corona-Rebellen Düsseldorf", gut identifizierbar durch ihr schwarz-weiß-rotes Plakat. Sie sind seit dem Vormittag an verschiedenen Orten der Demonstration unterwegs, laut, pöbelnd, betrunken, am Ende sind sie im richtigen Moment am rechten Ort.

In der Telegram-Gruppe der "Corona-Rebellen Düsseldorf" herrscht nach den Geschehnissen vom Samstag offenkundig innerer Kriegszustand. Der Nutzer "Regimekritik" schreibt am Sonntag um 21.02 Uhr: "Wenn Ihr Polizisten in der Nachbarschaft habt: Gebt ihre Adressen weiter. Wenn Ihr Händler seid: Gebt Ihnen Hausverbot (…) Ächtet sie, werft sie aus allen Vereinen (…) Macht auf privater Ebene maximalen Druck auf die uniformierten Schergen des Unrechtsstaates!" Für die "Schergen des alten Systems" wünscht sich der Schreiber zehn Minuten später ein blutiges Ende: "Das Volk soll sie aus ihren Wohnungen herauszerren und Gerechtigkeit walten lassen." Was der selbst ernannte Kritiker damit meinen könnte, offenbart er 40 Minuten später in einem weiteren Posting: "Wann greift die Bundeswehr ein und schießt diese Drecksbullen zu Klump?"

Samstag, 29. August, 19.08 Uhr

Die 3. Einsatzhundertschaft aus Cottbus steht ein ganzes Stück rechts von der Bühne, in Richtung Pariser Platz. Sie soll gerade abgelöst werden, als ihr Hundertschaftsführer bemerkt, dass in seiner Nähe Demonstranten die Absperrgitter überrennen und auf das Reichstagsgebäude vorrücken.

Der Beamte, ein erfahrener Polizeihauptkommissar, entscheidet sich, sofort einzugreifen und all seine Kräfte zur Treppe zu schicken. Ein bis zwei Minuten später erreichen drei Züge der Cottbuser Einsatzhundertschaft die Stufen, bilden Ketten und drängen die Demonstrierenden mit Schlagstöcken und Pfefferspray zurück. Einige aus der Menge flüchten, andere wehren sich, schubsen Polizisten, sprühen selbst mit Tränengas. Andere skandieren: "Volksverräter", "haut ab", "Widerstand".

Samstag, 29. August, 19.19 Uhr

Die Treppe ist geräumt, etwas später verkündet die Polizei über Lautsprecher die Auflösung der Versammlung auf dem Platz der Republik: "Achtung, Achtung. Es erfolgt eine Durchsage der Polizei. Diese Demonstration wird wegen Unfriedlichkeit aufgelöst." Doch die Menge denkt nicht daran, einfach zu gehen. Die Polizei muss eine lange Kette bilden, auf der Paul-Löbe-Allee stehen außerdem zwei Wasserwerfer, doch sie werden nicht eingesetzt. Schließlich hat die Polizei ein großes "L" vor dem Reichstagsgebäude gebildet. Die Beamten tragen Helm, gehen in langsamen Schritten auf die Demonstranten zu und schieben die Gruppe in Richtung Scheidemannstraße. Erst kurz vor 20 Uhr ist der Platz vor dem Bundestag wieder frei. Was bleibt, sind die Bilder eines rechtsradikalen Mobs auf den Stufen des Reichstagsgebäudes, über ihm der Schriftzug "Dem deutschen Volke".

Zugriff durch die Polizei: 316 "freiheitsentziehende oder einschränkende Maßnahmen"

Sonntag, 30. August

Laut Lagebericht des Bundesinnenministeriums hat es an dem Wochenende insgesamt 316 "freiheitsentziehende oder einschränkende Maßnahmen" gegeben. 131 Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet, 33 Polizisten wurden bei den Einsätzen am Wochenende verletzt.

Der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider startet eine Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen am Bundestag und twittert: "Ich werde morgen eine Sondersitzung des Ältestenrates beantragen, um die Pläne zur Errichtung einer Sicherheitszone zu überprüfen und für eine schnelle Umsetzung zu sorgen."

Montag, 31. August

Grünenchef Robert Habeck wirbt ebenfalls für einen besseren Schutz des Bundestags, warnt aber vor einer Verbarrikadierung. Und er fragt: "Die politischen Erkenntnisse waren ja offensichtlich da. Warum wurde dann die Polizei so überrascht?"

"Natürlich beschämen mich diese Bilder. Und natürlich hätte ich sie gerne verhindert", sagte der Einsatzleiter der Berliner Polizei im Innenausschuss. Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagt: "Da hilft kein Drumrumreden, ich bedauere zutiefst, dass solche Bilder entstehen konnten."

Im Schloss Bellevue ehrt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die drei Polizisten, die den Eingang des Bundestags verteidigt haben. Er dankt der Polizei für ihren Einsatz. "Unsere Demokratie lebt - und kann sich ihrer Feinde erwehren", sagte er. Aber er mahnt: "Wer auf den Straßen den Schulterschluss mit Rechtsextremisten sucht, aber auch wer gleichgültig neben Neonazis, Fremdenfeinden und Antisemiten herläuft, wer sich nicht eindeutig und aktiv abgrenzt, macht sich mit ihnen gemein." 

Dienstag, 1. September

Die CDU fordert härtere Strafen für Angriffe auf Polizisten – und mehr Befugnisse bei der Vorratsdatenspeicherung. Und Unionsfraktionsvize Thorsten Frei sagt der "Passauer Neuen Presse": "Wir müssen dringend handeln. Das sind Verfassungsfeinde". Das dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Wir müssen in aller Deutlichkeit demonstrieren, dass unsere Demokratie wehrhaft ist." Verfassungsschutzchef Haldenwang attestiert den Protesten im Nachgang doch "eine starke rechtsextremistische Komponente, die aggressiv und gewalttätig durch Störaktionen auftrat". Es sei den Rechtsextremisten und Reichsbürgern gelungen, "einen Resonanzraum zu besetzen, wirkmächtige Bilder zu erzeugen und so das heterogene Protestgeschehen zu instrumentalisieren". Seine Behörde habe immer gewarnt, dass Rechtsextremisten die Pandemie für ihre Zwecke missbrauchen könnten.

Mittwoch, 2. September

Für den nächsten Tag, den Donnerstag, hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble den Ältestenrat des Parlaments zu einer Sondersitzung um 12.00 Uhr einberufen. Einziger Punkt der Tagesordnung: die "Ereignisse vom 29. August vor dem Reichstagsgebäude".
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"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3974 am: 3. September 2020, 16:21:59 »


Das ist nur Straßen musik und keine Demonstration. Deswegen gibt er auch keine politische Meinung kund. Wenn der nicht seine ganzen Kamerakinder dabei hätte, dann könnte sowas funktionieren. Straßenmusik ist übrigens freie Meinungsäußerung.  :facepalm:

Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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