Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

Deutlich weniger Verschwörungstheorien
3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1500609 mal)

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Offline Landolf

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Kemmerich echt jämmerlich:

demnächst bei der AfD!

Die passende Frisur hat er schon.

Zitat
Die Teilnahme des Thüringer FDP-Vorsitzenden Thomas Kemmerich an einer Demonstration gegen Corona-Zwangsmaßnahmen in Gera sorgt in seiner Partei für Kritik.

Parteichef Christian Lindner schrieb bei Twitter: "Wer sich für Bürgerrechte und eine intelligente Öffnungsstrategie einsetzt, der demonstriert nicht mit obskuren Kreisen und der verzichtet nicht auf Abstand und Schutz." Er habe dafür "kein Verständnis".
...
Dem "Tagesspiegel" sagte die kommunalpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Kemmerich suche "offenbar nicht nur physisch die Nähe zur AfD und Verschwörungstheoretikern, sondern teilt offensichtlich auch deren Demokratie zersetzenden Kurs". "Er täte gut daran, die FDP zu verlassen", fügte sie hinzu.

https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/corona-aktuell-live-ticker-fdp-chef-christian-lindner-anti-corona-thomas-kemmerich-34468484
"Bündnis gegen gewaltbereite Pädagogen“ – Eine Initiative v. NIKLAS LOTZ (Journalist, Politikwissenschaftler, Dichter u. Schöngeist).

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"Wen interressiert, wer´s wirklich war, die Schuld trägt stets die AntiFa!"
 
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Offline Gelehrsamer

Sebastian Leber fasst die Dinge mal wieder präzise zusammen:

https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/halt-mal-den-rand-onkel-warum-corona-verschwoerungsglaeubige-keine-ruecksicht-verdienen/25816652.html

Spoiler
Halt mal den Rand, Onkel!
Warum Corona-Verschwörungsgläubige keine Rücksicht verdienen

Verschwörungstheorien werden plötzlich auch von Menschen verbreitet, von denen man es nie gedacht hätte. Da hilft nur eines.

Zu Beginn ein tröstlicher Gedanke: Nicht bei jedem, der in diesen Tagen wirre Theorien verbreitet, schreiten Radikalisierung und das Abdriften in Fantasiewelten so brutal voran wie bei Attila Hildmann.

Nachdem der Berliner Kochbuchautor vor wenigen Tagen verkündete, bewaffnet in den Untergrund zu ziehen und dort notfalls eine Armee aufzubauen, spekuliert er nun über Chemtrails, Aliens und groß angelegte Monster-Erweckungsrituale.

Hildmann behauptet, er werde gegenwärtig von Geheimdiensten und Tempelrittern observiert. Und er setzt seine Anhänger über einen bevorstehenden Karrieresprung in Kenntnis: „Ich bin hier bald der neue Staatschef.“ Er sei geboren, um in dieser Zeit das Schlimmste zu verhindern.

Attila Hildmanns Eigendemontage ist schlimm anzusehen, die Kombination aus Selbstüberschätzung und Realitätsverlust dank seines Geltungsdrangs penibel im Internet dokumentiert. Da überrascht nicht, wenn Hildmann gleich den nächsten Unsinn auftischt, zum Beispiel am Samstag den Verdacht, das Berliner Trinkwasser sei vergiftet, um die Bevölkerung ruhig zu stellen.

Umso mehr irritiert es, wenn man mit einem Mal Verschwörungstheorien von Personen hört, denen man das nie zugetraut hätte: von Verwandten, Bekannten, Nachbarn, Kollegen. Menschen, die man bisher für vernünftige, aufgeklärte Demokraten hielt. Und plötzlich schicken sie über Whatsapp angebliche „Beweise“, wonach ein Coronavirus gar nicht existiere. Dass alle Abstandsregeln bloß Panikmache seien und dahinter ein teuflischer Plan geheimer Mächte stecke.

Was darauf antworten? Ist diesen Menschen, auf einer Eskalationsstufe zwischen eins und Attila Hildmann, noch zu helfen? Und falls ja: Wessen Aufgabe ist es?

Am Anfang der Pandemie explodierte die Nachfrage nach verlässlichen, von etablierten Institutionen geprüften Nachrichten. Die „Tagesschau“ erreichte 17 Millionen Zuschauer, das entsprach einem Marktanteil von fast 60 Prozent.

Doch je länger der Kampf gegen die Pandemie dauerte, je beschwerlicher er schien und in je weitere Ferne sein Ende rückte, desto attraktiver wurden einfache Antworten und klare Schuldige. Eben zum Beispiel: Das Virus existiert gar nicht, alle Sicherheitsregeln sind überflüssig, geheime Mächte stecken dahinter. Das ist nah am Wunsch, eine Hexe zu verbrennen, weil die Ernte schlecht war, oder einen Juden aus der Stadt zu jagen, weil der eh schon immer an allem schuld war.

Die einfachen Antworten und klaren Schuldigen werden im Netz auf dutzenden Plattformen verkündet. Die Videos der Rechten und Verschwörungsgläubigen sind handwerklich schlecht gemacht, voller Logikfehler, moderiert von dubiosen Gestalten, denen man unter normalen Umständen, in normalen Zeiten, nicht über den Weg trauen würde.

Auch Attila Hildmann, der Kochbuchautor und Staatschef in spe, hat sich so radikalisiert. Noch vor acht Wochen, sagt er, habe er sich „überhaupt nicht für Politik“ interessiert. Doch dann hätten ihn das von Russland finanzierte „RT“ und ähnliche Plattformen „aufgeweckt“.

Bislang gibt es kaum wissenschaftliche Studien darüber, welche Menschen empfänglich für Verschwörungstheorien sind. Klar ist: Männer sind gefährdeter als Frauen. Und es trifft sie vor allem in Lebensphasen, in denen sie sich vor Isolation, der Einengung persönlicher Freiheiten und Kontrollverlust fürchten. Wann also, wenn nicht jetzt?

Die Verlockung ist groß, Verschwörungstheoretiker als „irre“ oder „verrückt“ zu bezeichnen, ihnen eine psychische Störung zu attestieren. Fair ist das nicht. Denn einerseits diffamiert man so die Menschen, die tatsächlich psychisch krank sind, die einen Leidensdruck verspüren und sich auch in größter Not nie so rücksichtslos verhalten würden wie am Samstag die aggressiven Männerhorden auf dem Alexanderplatz. Selbst wenn es unter den Verschwörungsgläubigen tatsächlich einzelne Erkrankte geben sollte, wäre eine Ferndiagnose durch Laien anmaßend.

Wer Schwurbler pathologisiert, übersieht außerdem, dass gerade die Meinungsführer ihren Unsinn sehr gezielt und bewusst verbreiten – und damit Interessen verfolgen. Manche verdienen so ihren Lebensunterhalt, etwa durch Werbeeinnahmen auf Youtube oder das Verkaufen von Büchern. Andere lechzen nach Aufmerksamkeit. Wieder andere wollen einfach ihre rechtsradikalen, antisemitischen Positionen durchsetzen. Unter dem Vorzeichen der Coronakrise verbreiten sie Inhalte, die sie schon seit Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit in die Öffentlichkeit tragen.

Verschwörungsgläubige verdienen kein Mitleid, sondern entschiedene Ablehnung.

Es heißt, man müsse ihre Sorgen ernst nehmen, ihnen auf Augenhöhe begegnen. Doch sie werten jede Diskussionsbereitschaft als Zugeständnis ihres Gegenübers und Anerkennung, ja als Indiz dafür, ihr Unsinn wäre eine akzeptable Position.

„Auf Augenhöhe diskutieren“ bedeutet hier, dass beide Seiten ihre Argumente vortragen und am Ende stolz sind, dass sie wenigstens im Gespräch waren. Das führt zu „false balance“ – einer Fehlannahme, die Außenstehende im schlimmsten Fall glauben lässt, die Wahrheit liege schon „irgendwo in der Mitte“. Das tut sie nicht. In der Frage, ob man Menschen ermorden darf oder lieber nicht, liegt die Wahrheit schließlich auch nicht irgendwo in der Mitte.

An eine Seite wird in der Debatte, wie mit Verschwörungsgläubigen am besten umzugehen ist, praktisch überhaupt nicht gedacht: diejenigen, die sich den ganzen Quatsch anhören müssen. Die Coronakrise belastet alle, jeder hat ein Päckchen zu tragen. Woher kommt die Erwartung, dass Vernünftige dann auch noch Toleranz gegenüber den Unvernünftigen zeigen sollen – und auf eine saudumme Wortmeldung, die in Wahrheit eine Belästigung darstellt, mit Geduld und Feingefühl reagieren?

Es gibt keine moralische Verpflichtung, sich das anzuhören. Es ist erlaubt, Verschwörungsgläubige abzukanzeln, sogar auszulachen, ihnen auch zu entgegnen: „Erzähl das der Parkuhr, Onkel!“ oder „Geh weg, du bist peinlich.“ Meinungsfreiheit bedeutet, dass man fast alles behaupten darf. Es bedeutet nicht, dass sich jemand den Mist anhören muss.

Wie beweisen, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt?

Ohnehin wäre es Zeitverschwendung, einen Verschwörungstheoretiker von der Unsinnigkeit seiner Behauptungen überzeugen zu wollen. Zunächst einmal ist es schlicht unmöglich, den Beweis zu erbringen, dass eine Verschwörung nicht existiert. Man kann ja auch nicht beweisen, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Er könnte sich, theoretisch, tatsächlich irgendwo auf der Welt verstecken. Solange nicht jeder Quadratmeter Erdoberfläche überwacht wird, können wir es nicht hundertprozentig wissen – und selbst dann könnte der Kerl in einer Höhle im Erdinneren oder in den Wolken oder unter einem Unsichtbarkeitsmantel ausharren.

Wir können lediglich eine überwältigende Fülle an Indizien zusammentragen, die zeigen, wie unwahrscheinlich die Existenz des Weihnachtsmanns ist. Dass es ihn nach allem, was wir aus der Menschheitsgeschichte, den Naturwissenschaften, den Gesetzen der Logik und Insiderberichten der Spielzeugindustrie wissen, nicht gibt.

Ebenso verhält es sich mit Verschwörungstheorien. Man kann versuchen, ihren Verkündern die offensichtlichen Logikfehler, alle Schwächen und Unwahrscheinlichkeiten der Behauptungen aufzuzeigen. Journalisten, die über diese Thematik berichten, lassen sich manchmal dazu hinreißen.

Zuletzt hatte ich das Vergnügen mit Marion K.. Sie schrieb mich an und warf mir Lügen vor. Ich hatte es gewagt, kritisch über Attila Hildmann zu schreiben. Alle Corona-Verschwörungstheorien, die dieser Mann verbreite, seien jedoch wahr und bewiesen. Sollte ich ein Gegenargument haben, könnte ich es ja vorbringen.

Ich stellte ihr die naheliegenden Fragen: Wenn es wirklich diese geheimen, bösen Mächte gäbe, die im Hintergrund seit Jahren an der Errichtung einer Weltdiktatur arbeiten, eine Pandemie inszenieren, um durch Zwangsimpfen sehr viele Menschen zu töten etc... Was für unfähige Amateure müssen diese Mächte bitteschön sein, dass ausgerechnet Typen wie Attila Hildmann und Xavier Naidoo davon erfahren?

Und wenn Angela Merkel im März, wie Verschwörungsgläubige behaupten, gar nicht in Quarantäne ging, sondern von den Mächten des Lichts festgenommen wurde, weil sie Satanistin ist: Warum ist sie inzwischen wieder ganz normal im Politikbetrieb und gibt Pressestatements? Haben sich die Schwurbler da vielleicht geirrt?

Und wenn es wirklich eine weltweite Verschwörung von Satanisten gibt, die alles kontrollieren, nämlich die Regierungen aller Länder, die Universitäten, alle großen Medien etc: Warum sollten diese Satanisten nicht in der Lage sein, die paar Youtube-Kanäle zu sperren und die Videos zu löschen, in denen Xavier Naidoo und Konsorten diese Geheimnisse ausplaudern?

Die Antworten von Marian K. variierten von „Damit habe ich mich nicht beschäftigt“ über „Das stand so im Internet“ bis „Das müssen Sie Bill Gates schon selbst fragen“. Zweifel kamen ihr jedoch keine. Nach einer Woche Mailverkehr fragte sie mich stattdessen, warum ich denn immer noch nicht „aufgewacht“ sei.

Verschwörungstheoretiker sind verdammt gut darin, über Logikfehler hinwegzusehen. Bei ihnen kann Angela Merkel gleichzeitig Jüdin, Roboter und außerirdisches Echsenwesen sein. Alles ist möglich, solange man für das, was man fünf Minuten vorher behauptet hat, keine Verantwortung übernimmt.

Attila Hildmann sagt, er stehe zu jedem seiner Worte – und tut das Gegenteil. Dass er bewaffnet in den Untergrund geht, will er plötzlich nicht mehr behauptet haben, obwohl seine Ankündigung für jeden überprüfbar im Internet nachzulesen ist. Es wäre so einfach, ihn der offensichtlichen Lüge zu überführen. Seine Anhänger tun es nicht, weil sie ihm unbedingt glauben wollen.

Die Stars der Szene sind sich uneins. Vor allem in der Frage, wer von ihnen die Rebellion gegen die Bundesrepublik anführen sollte. So kam es am Samstag auf der Reichstagswiese zum Aufeinandertreffen gleich dreier Möchtegern-Chefs: Deutschlands kommendes Staatsoberhaupt Attila Hildmann stand in Sichtweite zu dem mehrfach verurteilten Reichsbürger und Ex-NPD-Kader Rüdiger Hoffmann sowie zu einem szenebekannten Antisemiten, der laut verkündete, er sei der „Messias“.

Hoffmann warf Hildmann vor, „Kindergarten-Ideologien“ anzuhängen, worauf dieser sich dem Reichsbürger näherte und nach dessen Mikrofon griff. Die Polizei musste dazwischengehen, führte Hildmann runter von der Wiese.

Ein beliebtes Mittel, sich gegenseitig zu diskreditieren, ist die Äußerung des Verdachts, der jeweils andere sei von den bösen Mächten in die Bewegung eingeschleust worden, um diese zu spalten. Attila Hildmann etwa spekuliert darüber, ob der Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen vielleicht in Wahrheit den Freimaurern zuzurechnen ist. Schließlich trage er oft einen schwarz-weiß-karierten Schal, der erinnere an ein Schachbrettmuster, und das sei bekanntlich in vielen Freimauerlogen zu finden.

Ihre Anhänger stören solche Streits nicht. Sie glauben, alle hätten gleichzeitig recht. Auch hier hilft ihnen die Kernkompetenz des Verschwörungstheoretikers: im Zweifel einfach nicht so genau hinschauen.

Diskutieren ist Zeitverschwendung. Was dagegen hilft, ist Druck. Im Fall von Attila Hildmann haben etliche Supermärkte reagiert und seine Waren ausgelistet. Innerhalb kurzer Zeit hat er sein eigenes Unternehmen ruiniert. Auf seiner Instagram-Seite kann man nachlesen, wie sich alte Fans aus Vor-Corona-Zeiten massenhaft von ihm abwenden. Zu verstehen geben, dass sie mit so einem nichts zu tun haben wollen. Dass er enorm uncool ist. Von Hildmann selbst ist keine Einsicht zu erwarten. Doch es wird Menschen davor bewahren, selbst in diese Fantasiewelten abzudriften.
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Offline Peta1

Mal was zu lachen:
https://www.derstandard.at/story/2000117394082/die-grosse-verschwoerung-josef-hader-zieht-verschwoerungstheoretiker-durch-den-Kakao

Übrigens: Die Seuchenfreunde unter dem Kommando von Dr. Fiala wollen diese Woche Donnerstags in Wien wieder für Virenverbreitung sorgen:
https://www.initiative-corona.info/

Peta1
"entschlossen und besonnen".
 
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Offline Gutemine

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Und wieder einmal gibt es beim erzkonservativen Cicero, der ja sonst eher auf der "rechten" Seite zu verorten ist, einen wirklich guten Artikel zu ein paar der Protagonisten der Corona-Aluhüte.

Der Cicero macht daraus ein Ranking, den ersten Platz nehmen die Hoilboje und die Herrmann ein, den letzten belegt die Zietlow.

Spoiler
Prominente Verschwörungstheoretiker - „Mit der Waffe in der Hand für die Freiheit draufgehen“

VON ANTJE HILDEBRANDT am 11. Mai 2020

Noch schneller als Covid-19 werden derzeit wohl nur Verschwörungstheorien verbreitet. Insbesondere C-Prominente von Attila Hildmann bis Xavier Naidoo nutzen haarsträubenden Fake News, um Aufmerksamkeit zu erreichen. „Cicero“ stellt fünf besonders schräge Verschwörungstheoretiker-Exemplare vor.

Dieses Virus bleibt tückisch. Noch immer weiß niemand genau, wie es wirkt und wie man es wirklich bekämpfen kann. Aber eine Nebenwirkung steht jetzt schon fest: Sars-CoV2 führt dazu, dass Menschen Sätze raushauen, die sie vor der Krise nicht hätten laut aussprechen können. Sie hätten sich die Fragen gefallen lassen müssen, ob sie etwa noch alle Latten am Zaun oder alle Tassen im Schrank haben. In der Coronakrise aber, so wirkt es, sind die Maßstäbe gründlich verrutscht.

Menschen behaupten, Bill Gates wolle den Menschen Mikrochips implantieren, um sie zu Sklaven seiner Weltherrschaft zu machen. Und sie bekommen für solche Sätze gereckte Daumen, Herzen oder Favs. Weil Aufmerksamkeit immer noch die stabilste Währung zu sein scheint, treiben diesen Trend vor allem Menschen voran, die einst prominent waren und offenbar davon träumen, es endlich wieder zu werden. Cicero stellt die Top 5 der Corona-Dampfplauderer vor.

Platz 1: Eva Herman und Xavier Naidoo
Eva Herman
Eva Herman / dpa

Eva Herman hat Xavier Naidoo interviewt. Für Verschwörungstheoretiker ist das, als ob Osterhasi und Nikolausi am selben Tag zusammenkommen. Denn beide haben schon Verschwörungstheorien verbreitet, als man dafür noch seinen Job verlor. Die ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin warnte schon vor der „Lügenpresse“ und „Bevölkerungsaustausch“. Der Sänger und RTL-Juror Naidoo („Deutschland sucht den Superstar“) suchte sein Seelenheil erst bei den Reichsbürgern, bevor er gegen Flüchtlinge hetzte und sich als Rächer einer satanischen Sekte empfahl, die angeblich Kinder entführt und ihnen das Blut abzapft, um daraus ein Verjüngungsmittel namens Adrenochrom herzustellen.
Xavier Naidoo
Xavier Naidoo / dpa

In der Coronakrise haben sie ihre Verschwörungstheorien einfach zusammengeworfen – und siehe da: Alles hängt mit allem zusammen: der Sachsensumpf, Pizzagate, der Skandal um Jeffrey Epstein, die Reichsbürger, Corona, Bill Gates, ja sogar die Bibel. Schon im Johannes -Evangelium habe alles über den Mikrochip gestanden, mit dem Bill Gates die Welt versklaven wolle, schwadroniert Herman in einem 45-minütigen Video auf ihrem YouTube-Kanal „Wissensmanufaktur“. Und sie beglückwünscht Naidoo zu seinem „Heldenmut“, den Schritt in die Welt der Compact-Magazin-Leser gewagt zu haben. „Mir war immer klar, dass ich das System clashen werde“, sagt der Sänger betont ungerührt. Und er erzählt, dass er den Kontakt zum Showbusiness abgebrochen und sich einen eigenen Telegram-Kanal eingerichtet hat, um seine Botschaften jetzt dort unzensiert zu verbreiten. Es sind die gleichen, die demnächst auf seinem neuen Album erscheinen. Gates noch, Xavier?
Platz 2: Attila Hildmann
Attila Hildmann
Attila Hildmann / dpa

Attila, wer? Anhänger der veganen Küche hatten den Namen des Kochs, Kochbuch-Autoren („Vegan for fit“, „Vegan for fun“) und Schöpfers eines veganen Nutellas namens „Nutwave“ ganz bestimmt schon mal gehört. Hier hat er nach wie vor eine große Fanbasis. Der Rest der Republik aber fragte sich dieser Tage ratlos, wer dieser Mann ist, der sich selbst den „Veganator“ nennt. Nun, Hildmann wird nicht müde, es ihnen zu demonstrieren. Einer Kritikerin des Tagesspiegels, die sein angebliches Superfood verriss, hatte er 2017 angedroht, er werde ihr „Pommes in die Visage stopfen“. Und jetzt in Zeiten von Corona müssen die Grundrechtseinschränkungen für seine verbalen Amokläufe herhalten.

Gerade erst hat er in Kampfmontur und Schwert für ein Foto posiert und angekündigt, für seine Überzeugung würde er auch in den Untergrund gehen: „Gehe ich im Kampf für unsere Freiheit drauf, dann nur mit Waffe in der Hand und erhobenen Hauptes.“ Sein Lieblingsfeind ist der Gesundheitsminister. „Keiner will deine Drecksapp, deine von Gates bezahlte Zwangsimpfung und deinen Überwachungsstaat.“ Plagt Hildmann tatsächlich die Sorge um Freiheit und Demokratie? Oder probiert er gerade eine neue Werbung für seine Bücher und Produkte – Wut-PR? Er könne beweisen, wir von Geheimbündlern regiert und ins Unglück gestürzt würden hatte er neulich angekündigt. Stichtag sei der 15. Mai. Auf seine Beweise wartet die Welt allerdings noch heute. Oder auch nicht. Die Ketten „Kaufland“ und „Vitalia“ haben gerade ihre Hildmann-Produkte aus ihren Regalen verbannt. Hasta la Vegana, Baby!
Platz 3: Kardinal Müller
Kardinal Müller
Kardinal Müller / dpa

Schon gehört? Papst Franziskus hat gerade mit der Bundeskanzlerin telefoniert. Beide versicherten sich der Solidarität in der Corona-Krise. Kardinal Gerhard Ludwig Müller aber gehört zu jenen Geistlichen, die diese Allianz mit Argwohn betrachten. Zusammen mit anderen hat er gerade einen Aufruf „für die Kirche und für die Welt an Katholiken und alle Menschen guten Willens“ unterzeichnet. Darin heißt es, es gäbe Grund zur Annahme, „dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen.“ Auf diese Weise wollten sie eine „hasserfüllte, technokratische Tyrannei begründen.“ Es sei der Auftakt zur „Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht."

Fremde Mächte, unklare Absichten „supranationaler Einheiten". Impfstoffe, „zu deren Herstellung Material von abgetriebenen Föten verwendet wird.“ Man weiß nicht, ob der Kardinal zu viele Horrorfilme gesehen hat. Oder ob er, der für seinen rigiden Umgang mit Andersdenkenden in der Kirche berüchtigt ist, die Chance gewittert hat, sich an dem Papst zu rächen, der ihn 2017 aus dem Amt als Präfekt der Glaubenskongregation entlassen hatte. Fakt ist, die Welt spricht jetzt wieder über den streitbaren Bischof – wenn auch nicht immer so, wie er sich das wohl erhofft hatte. Auf den so genannten „Hygiene-Demos“ wird er als zwar als Held gefeiert. Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich aber von seinen „kruden Verschwörungstheorien“ distanziert.
Platz 4: Detlef D! Soost
Detlef D. Soost
Detlef D. Soost / dpa

Seit Detlef D! Soost die TV-Welt mit seinen Auftritten als Tänzer, Choreograph und Motivationscoach („Popstars“) und beglückt/erschreckt hat, rätseln viele, wofür das D in seinem Namen steht. Für D wie Diktator? Soost hat sich hochgearbeitet, vom Werkzeugmechniker zum Fitness-Guru mit eigenem Tanzstudio und Podcast („Soost das Leben.“). Ernährung, Familie, Fitness. Diese Themen hat der Lebensberater in der Coronakrise um kurzerhand um die „Virologie“ ergänzt.

Auf Facebook protestierte er gerade gegen eine Impfpflicht gegen Corona „ab dem 15. Mai“. Doof nur, dass davon nie die Rede war, da es einen Impfstoff gegen das Sars-CoV-19-Virus noch gar nicht gibt. Nur über einen Immunitätsnachweise hatte die Regierung laut nachgedacht, diesen Plan aber wieder verworfen. Als Hobby-Virologe kennt Soost den Unterschied offenbar nicht. Messerscharf folgerte er auf Facebook: „Sind wir demokratisch oder diktatorisch?“ Das „D!“ in Detlef D Soost steht offenbar für Dummkopf. Seine Anhänger muss das aber nicht irritieren. Sie verstehen von Virologie offenbar auch nicht mehr als er. Aber sie vertrauen ihm dafür blind. Wer schon mal einen eigenen Nachmittagstalk bei RTL II moderieren durfte, ist in ihren Augen wohl ein göttliches Orakel. Userin Nadine schrieb jedenfalls: „Mein Bauchgefühl hat mir gleich gesagt, dass hier etwas nicht stimmt.“
Platz 5: Sonja Zietlow
Sonja Zietlow
Sonja Zietlow / dpa

Sonja Zietlow hat schwere Zeiten hinter sich. Nein, die toughe RTL-Moderatorin, die im Dschungelcamp Kübel voller Spott und Häme über abgehalfterte C-Prominente auskippt, ist nicht an Corona erkrankt. Sie wurde nur vom Virus der Verschwörungstheoretiker erwischt. Weil sie auf ihrer Facebook-Seite Statements und Videos postete, die von der Fraktion der Aluhut-Träger millionenfach geliked und geteilt wurden, wurde sie nun selbst zur Zielscheibe von Kritik. Völlig zu Unrecht, echauffierte sich die Moderatorin – und löschte prompt ihren Account samt aller dubiosen Postings, darunter eine Liste mit vermeintlichen Verschwörungstheoretikern, auf der auch die Namen von Christian Drosten und dem Robert-Koch-Instituts-Leiter Lothar Wieler auftauchten.

Als Referenzen für neue Moderatorenjobs taugten solche Aufreger wohl nicht. Gegenüber dpa erklärte sie, sie habe Facebook unterschätzt und dem „digitalen Watschenkarrussell bis auf Weiteres den Rücken gekehrt.“ Es stehe ihr nicht zu, „die Maßnahmen, die zum Schutz unserer aller Gesundheit getroffen wurden, zu bewerten oder gar zu kritisieren.“ Wer wollte, konnte das als Entschuldigung verstehen. Die Hunde der Moderatorin werden erleichtert aufgeatmet haben. Sogar die, so schrieb sie, seien beleidigt worden.
[close]
https://www.cicero.de/innenpolitik/verschwoerungstheorien-attila-hildmann-xavier-naidoo-eva-herman-kardinal-mueller-sonja-zietlow
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Da kann ich nur den Kopf schütteln:


Zitat
Nordrhein-Westfalen Polizei Kriminalität
Masken-Verweigerer attackieren Polizisten in Supermarkt - Gesichtsfraktur

Zwei Männer weigern sich, in einem Supermarkt in NRW Schutzmasken zu tragen.
Als Polizisten eintreffen, eskaliert die Situation.
Die Männer schlagen die Beamten ins Gesicht, sie werden schwer verletzt.
11.05.2020, 6:28 Uhr
Spoiler
Troisdorf. Zwei Männer haben sich in einem Supermarkt im Rhein-Sieg-Kreis geweigert, Schutzmasken zu tragen und eingreifende Polizisten attackiert. Die zwei Beamten wurden schwer verletzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Ein 35-Jähriger und ein 38-Jähriger waren in Troisdorf mit den Mitarbeitern eines Supermarktes in Streit geraten, weil sie sich geweigert haben sollen, die nach der Corona-Schutzverordnung erforderliche Mund-Nasen-Abdeckung zu tragen. Der 35-Jährige habe sich schließlich eine Maske angelegt. Allerdings soll er anschließend angefangen haben, die hinzugerufene Polizei zu provozieren. Er erhielt einen Platzverweis, dem er nicht nachkam.

Schließlich habe er sich vor einem der Polizisten aufgebaut, es sei zu einem Handgemenge gekommen. Sein Begleiter schlug dem anderen Beamten mit der Faust ins Gesicht - dieser erlitt eine Gesichtsfraktur. Der andere Polizist musste wegen schwerer Gesichtsprellungen behandelt werden. Beide Beamte seien aktuell dienstunfähig. Ermittlungen wegen vorsätzlicher Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Polizeibeamte wurden eingeleitet.
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https://www.rnd.de/panorama/masken-verweigerer-attackieren-polizisten-in-supermarkt-gesichtsfraktur-PXMT3GELNXAVTE23GFZIFPRMEY.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Offline Gelehrsamer

Da kann ich nur den Kopf schütteln:

In Bayern wird da "durchgegriffen" (Meldung von Anfang April):

Spoiler
Inzwischen befinden sich in Bayern drei Männer gar in mehrtägiger Haft wegen wiederholter Verstöße gegen die Corona-Beschränkungen – ein 22-Jähriger und 27-Jähriger aus Landshut sowie ein 34-Jähriger aus Bamberg. Der 27-jährige Landshuter landete schon vor anderthalb Wochen das erste Mal für fünf Tage in Gewahrsam, weil er sich laut Polizei wiederholt und „unbelehrbar“ mit einem Freund „zum Alkoholtrinken und Rauchen“ auf der städtischen Mühleninsel traf – und mit weiteren Verstöße „zu rechnen war“. Am Sonntag, zwei Tage nach seiner Freilassung, sei der Mann erneut bei einem „Saufgelage“ im Freien angetroffen worden, so die Polizei. Er landete darauf wieder in der JVA, diesmal über Ostern bis zum 13. April.

Am gleichen Tag wurde auch der 22-jährige Landshuter inhaftiert: Er soll vier Mal gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen haben und befand sich beim letzten Mal „ohne triftigen Grund mit mehreren Personen aus verschiedenen Haushalten vor einem Anwesen“. Der junge Mann sitzt nun ebenfalls bis zum 13. April in Gewahrsam.

Der Bamberger wiederum wurde am 2. April festgenommen und muss ganze zweieinhalb Wochen in der JVA bleiben, bis zum 19. April – dem derzeitigen Ende der bayrischen Ausgangsbeschränkungen. Laut Polizei soll er fünf Mal bei „Corona-Partys“ in seiner Wohnung angetroffen worden sein: Er habe „immer wieder mehrere Bekannte zu sich nach Hause eingeladen, um dort Alkohol zu konsumieren“. Der 34-Jährige könne nun in Haft „über sein Verhalten nachdenken“, heißt es in der Polizeimeldung. Polizeipräsident Alfons Schieder verteidigte das Vorgehen: Bei „hartnäckiger Uneinsichtigkeit“ von Betroffenen brauche es die „notwendige Konsequenz“.
Alle drei Haftbefehle wurden von Gerichten bestätigt. Sie gelten als Unterbindungsgewahrsam – als Präventivmaßnahme, um weitere Verstöße zu verhindern. Und sie gründen laut bayrischem Innenministerium auf dem 2017 und 2018 verschärften Polizeiaufgabengesetz des Landes. Grüne, Linke und FDP halten das Gesetz für unverhältnismäßig und klagen derzeit dagegen.
[close]

https://taz.de/Verordnungen-gegen-Pandemie/!5677824/

In anderen Bundesländern ist das zwar in dieser Form nicht möglich. Einen "Unterbindungsgewahrsam" gibt es aber überall. Davon sollte viel mehr Gebrauch gemacht werden.
 
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dtx

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...
In anderen Bundesländern ist das zwar in dieser Form nicht möglich. Einen "Unterbindungsgewahrsam" gibt es aber überall. Davon sollte viel mehr Gebrauch gemacht werden.

Wobei der Bamberger eine knappe Stunde nach seiner Inhaftierung erneut von seinen "Freunden", denen einige seiner Einrichtungsgegenstände gefallen hatten, "besucht" wurde.
 
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Online Rabenaas

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Edit: gerade gefunden, spricht mir aus der Seele...

Zitat
Halt mal den Rand, Onkel!

Warum Corona-Verschwörungsgläubige keine Rücksicht verdienen

 Verschwörungstheorien werden plötzlich auch von Menschen verbreitet, von denen man es nie gedacht hätte. Da hilft nur eines.

Sebastian Leber, tagesspiegel.de am 11.05.2020

Da hat der "Basti", wie der Entenkönig ihn liebevoll zu nennen pflegt, leider recht: diskutieren mit solchen Leuten ist völlig sinnlos. Man muß sie bekämpfen!
« Letzte Änderung: 11. Mai 2020, 16:25:48 von Rabenaas »
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Landolf

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Warum Corona-Verschwörungsgläubige keine Rücksicht verdienen

 Verschwörungstheorien werden plötzlich auch von Menschen verbreitet, von denen man es nie gedacht hätte. Da hilft nur eines.

Sebastian Leber, tagesspiegel.de am 11.05.2020

Da hat der "Basti", wie der Entenkönig ihn liebevoll zu nennen pflegt, leider recht: diskutieren mit solchen Leuten ist völlig sinnlos. Man muß sie bekämpfen!

...oder sie lächerlich machen, wenn sie es nicht schon selber tun.

Musste mir jetzt gerade noch mal Haken Prells niedliche KiKa-Zersetzter-Animation angucken (ab 3:55)


« Letzte Änderung: 11. Mai 2020, 16:43:34 von Landolf »
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Offline Enzo

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Übrigens: Die Seuchenfreunde unter dem Kommando von Dr. Fiala wollen diese Woche Donnerstags in Wien wieder für Virenverbreitung sorgen:
https://www.initiative-corona.info/

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corona Initiative Seite meldet mir forti client als pishing seite.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Von Walulis gibt's auch wieder was:



Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Landolf

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Neuses vom Hitman:

Zitat
Hat jemand nen guten Psychologen für meine Wahnvorstellungen zu Überwachungsstaat und Ende der Demokratie? ? brauche dringend Hilfe ?


Erste, vernünftige Aussage seit langem!!

Zitat
Wollte eigentlich nur kaXXen  :-[ gehen auf dem Bundestag-Klo, lief über den Platz da und plötzlich Kameras... schon komisch mein Leben grad ?

Ein echter Führer für unser Land. So am Boden geblieben.
Lichtgestalt, aber trotzdem ein Mensch wie Du und ich.

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« Letzte Änderung: 11. Mai 2020, 18:01:04 von Landolf »
"Bündnis gegen gewaltbereite Pädagogen“ – Eine Initiative v. NIKLAS LOTZ (Journalist, Politikwissenschaftler, Dichter u. Schöngeist).

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Offline theodoravontane

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Die neueste Erkenntnis von Jebsen teilt er auch:
Zitat
So viele verschiedene Staatsführer und sie sagen alle das selbe. Sieht ganz danach aus, als hätte da jemand ein allgemeingültiges Corona-Skript geschrieben. Kann das sein?
Könnte das sein? Ja, das kann nicht nur sein, das ist so. Und wer war's? Wer hat das allgemein gültige Coronascript geschrieben? Die Natur. Die hat nämlich dafür gesorgt, daß sich das Virus überall auf der Welt gleich verhält (bis es mutiert, aber ich will niemanden überfordern). Weil's eben keine im Labor erschaffene Waffe zur Ermordung von veganen supergermanischen Möchtegern-Ninjas und anderen Ariern Rindviechern ist.
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Offline Gutemine

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Schon die Überschrift beim Standard sagt einfach alles: "Identitäre Impf-Taliban"...

Spoiler
Stiftung Gurutest
Corona-Demos: Identitäre Impf-Taliban machen Stimmung

Am 14. Mai wird wieder gegen Schutzmasken, Impfungen, die neue Weltordnung und für das Recht auf Infektion demonstriert
Blog
Foto: Hapé Schreiberhuber
Christian Kreil

11. Mai 2020, 11:00

"Der Streßtest von Corona macht so klar und sichtbar wie nie, welche Bevölkerungsteile nicht der 'nationalen Solidargemeinschaft' angehören und nicht bereit sind, die kollektiven Opfer zu bringen." Das sind klare Worte von Martin Sellner, dem Anchorman der Identitären Bewegung. Zu lesen sind sie im Magazin "Sezession".

Impfgegnern, Menschen, die das Tragen von Schutzmasken verweigern, Leuten, die keine Verantwortung gegenüber alten und verletzlichen Menschen wahrnehmen wollen - die werden am Donnerstag in Wien erneut auf die Straße gehen. Die Einladung kommt von der Initiative ICI ("Initiative für evidenzbasierte Corona Informationen"). Dass der Initiative für evidenzbasierte Informationen vor allem Leute folgen, die für eine evidenzbasierte Medizin wenig bis nichts übrig haben, dass zeigen bereits die Berichte der ersten derartigen Demos.   

Identitäre sondierten das Terrain bereits

Sellner hatte bereits bei den ersten Gehversuchen der Anti-Corona-Maßnahmen-Demos das Terrain sondiert und offenbar für gut befunden. Den Vorwurf, sich der "nationalen Solidargemeinschaft" zu verweigern,  den macht Sellner nicht denen, die mit "Gebt Gates keine Chance"- und "No Vax"-Stickern posieren und keck ihr Recht auf aktive und passive Infektion einfordern. Der Vorwurf richtet sich gegen Menschen, die - so der metaphorische Szenesprech -  "wie ihre unmittelbaren Vorfahren ein Gebirgstal im Hindukusch oder eine Oase vor Tripolis" zu verteidigen bereit wären, aber keineswegs die Gesundheit. Das Periodikum "Sezession" will so etwas wie das intellektuelle Aushängeschild der Neuen Rechten sein. Damit wäre zum Niveau der Szene alles gesagt.
Aufruf vom Schafberg auf Wien hinab an "alle Patrioten"

Sellner bestieg jüngst den Schafberg in Wien mit dem Selfie-Stick, um "Patrioten" über einen Youtube-Monolog zum Anschluss an die Corona-Wutbürger zu motivieren. Die Agenda der Seuchenbegeisterten zum Thema Impfungen übernimmt er vorab volley.  Sellner ist empört, "dass man Leuten vorwirft, andere zu gefährden, sich nicht zu impfen, die eigenen Kinder nicht zu impfen - dass man die dazu zwingen kann."

Die "gläubige Masse" sei aufgehetzt gegen "Virusleugner und Impfsünder", weil sie halt die "Staatsmedien" konsumierten und weniger die "alternativen Medien". Der Marschbefehl Sellners: "Es ist ein Gebot der Stunde, dass alle Patrioten ohne Eigendünkel und mit einer gewissen Aufopferungsbereitschaft" sich zumindest temporär in die Bewegung einbringen. Zusatz: "Macht keine weltanschaulichen, inhaltlichen Kompromisse und versteht das Ganze als ein notwendiges und temporäres Zweckbündnis." Die Chuzpe muss man mögen: Sellner ruft "alle Patrioten" dazu auf, sich mit allerlei Seuchenfreunden einen Karl zu machen - den Schwarzen Peter der Gemeingefährdung, den will er Leuten "vom Hindukush" umhängen, von denen weit und breit niemand zu sehen ist bei den bizarren Aufmärschen.
Die Taliban und die Impfgegner sind d'accord

Ein kleine Anmerkung zum Spin mit dem Hindukusch: Die islamistischen Taliban in und um den Hindukusch haben zwar in der Regel weder Haar noch Bart so schöne wie die Identitären, sie sind aber - zumindest in Sachen aktiver Immunisierung - Brüder im Geiste: Die Aktivisten in Kandahar und Peshawar halten nämlich auch nicht viel vom Gerede um Viren und von Schutzimpfungen. Impfungen seien westlich-jüdisches Teufelszeug, das Muslime unter anderem unfruchtbar machen soll. Die Taliban machen in der Sache Nägel mit Köpfen, bedrohen Ärzte und Vertreter von Impfkampagnen und schrecken vor Gewalt nicht zurück. Wir vermuten: Die Burschen mit Bart und Pluderhose lesen - ebenso wie die Identitären oder esoterischen Impftalibans Österreichs - einfach die richtigen "alternativen" Medien.

Die Partei "Widerstand2020" formiert sich auch in Österreich

Sellner verweist in seinem Video auf eine geplanten Dialog mit dem deutschen Arzt Bodo Schiffmann. Schiffmann ist einer der Wortführer von "Widerstand2020". Die recht neue Partei ist in Deutschland eine Art Sammelbecken für Seuchenenthusiasten, Reichs- und Wutbürger und all jene, die in Deutschland unter dem Label "Hygienedemos" den Behörden das Leben schwer machen. Die "Hygienedemos" sind ein Aufguss der Montagsmahnwachen, bei denen auch in Österreich ab dem Jahr 2014 ein bunter Mix aus Obskuranten, Antisemiten, Rechtsextremisten und Querfront-Linken Stimmung gegen Obama und Israel und die Ukraine machten und ein gutes Wort für Putin, Putin und vor allem für Putin einlegten. Das alles geschah unter der Regenbogenfahne mit der weißen Taube. An Selbstbewusstsein mangelt es dem "Widerstand2020" nicht, man verkündet, aus dem Stand mehr Mitglieder als Grüne oder FDP zu haben. Von der Gründung eines österreichischen Ablegers von "Widerstand2020" werden wir spätestens am Donnerstag hören.
Demo-Organisatoren ist Sellners Schützenhilfe peinlich

Die Organisatoren der Demo am Donnerstag sind über Sellners Aufruf nicht erquickt: "Wir freuen uns jedenfalls nicht darüber, können das aber nicht verhindern", teilt ICI-Pressesprecher Jakob Purkharthofer mit, man sehe sich als der Mitte der Gesellschaft und lehne jeden Extremismus ab. Dann ergänzt er: "Sellner kommt sicher, weil die Medien das gerne berichten, um uns so zu schaden." Ob es die "alternativen" Medien sind, die ihr böses Spiel treiben und Sellner zur Sause laden oder der "Mainstream", darüber lässt uns der Pressesprecher grübeln. 

Die bisherige Querfront von rechtsaußen bis links bekommt jedenfalls Risse. Bei der ersten Demo war auch Maria Stern anwesend. Die ehemalige Grüne und nunmehrige Vorsitzende der Liste Jetzt verweist darauf, dass an der Demo "viele Linke" teilgenommen hätten, von der Anwesenheit der Identitären habe sie erst am Abend erfahren. Stern: "Das gefundene Fressen für die Medien bedaure ich." Einen Demoaufruf von Sellner werde sie jedenfalls nicht befolgen. (Christian Kreil, 11.5.2020)
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https://www.derstandard.de/story/2000117342095/corona-demos-identitaere-impf-taliban-macht-stimmung
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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