Prozessbericht vom Freitag, dem 19.10., Teil 2: Die Geschworenen befragen StückelschweigerWas nun folgt, ist eine Reinschrift meiner zumeist nicht wortwörtlichen, aber doch über weite Teile der Verhandlung ziemlich genauen Notizen.
Stückelschweigers (im Folgenden nenne ich ihn S) teils wortreiche Ausweichmanöver, die während der Verhandlung sehr viel Raum einnahmen, gebe ich im Folgenden nur sehr verkürzt wieder, da sie inhaltlich schlicht nichts hergaben und sich überdies auch des öfteren wiederholten. Statt dessen hier eine kleine Beschreibung der häufigsten Varianten:
- "Ich kann es Ihnen nicht sagen / Ich weiss es nicht mehr so genau" (dies teils in weitaus längerer Fassung)
- "Damit hatte ich nichts zu tun, ich war nur der Beschützer der Monika aus der Familie Unger"
- Dass S sich ja nur für die Anweisungen der Alliierten interessiert habe und nicht für den SBÖ als solchen
- Weitschweifige Lobhudeleien auf Monika aus der Familie Unger, dass der SBÖ ihr Lebenswerk sei und sie den Menschen ach so wichtige Erkenntnisse aufgetan habe usw.
- Gelegentlich auch Lobhudeleien auf andere SBÖ-Mitglieder, wenn von diesen die Rede war
- S gratuliert dem Staatsanwalt zu seinen akribischen Recherchen und Ermittlungen.
Und noch einmal sei angemerkt: S sprach durchwegs mit ruhiger, gefasster Stimme und war zum Gericht höflich.
Als erstes durften die Geschworenen dem Angeklagten Stückelschweiger Fragen stellen, die sich aus der gestrigen Verhandlung ergeben hatten.
Geschworener G1: Wie viele Personen nahmen in etwa an einem Stammtisch des SBÖ teil?
S: Etwa 15-20.
G1 fragt nach, ob S wirklich ein Konto bei der BIZ entdeckt habe, auf dem 17 Milliarden Dollar für ihn lagen.
S bejaht dies.
G1: Gibt es dafür irgendeinen Beleg, ein Blatt Papier?
S faselt irgendwas davon, dass dies bei der "Hausrazzia" anlässlich seiner Verhaftung von den Polizisten mitgenommen worden sei – dies scheint ihm als Erklärung zu dienen, warum er aktuell offenbar nichts Derartiges vorweisen kann.
G1: Also gibt es sowas wie einen Kontoauszug?
S: Nein. Er sagt etwas von einem "Life Fonds Record" (?), der eine Bestätigung sei, dass es dieses Konto gebe. Damit habe man damals Einblick gehabt, aber heute sei da alles gesperrt, sinngemäss weil die bösen NWOler bei der BIZ gemerkt haben, dass die Deppen da ihre Strohmannkonten einsehen wollen und ihnen dies nicht gepasst hat.
Jedenfalls habe S damals noch Einblick nehmen können und "sie" hätten ihm gezeigt, dass da 17 Milliarden auf seinen Namen lägen.
G1: Waren Sie in der Schweiz? (Anm. Gemeint ist, ob S persönlich am Standort der BIZ vorbeigegangen ist, um sein Konto einzusehen.)
S: Nein, das habe man mit einem Laptop einsehen können. Er selbst besitze kein solches technisches Hilfsmittel, er habe jedoch "jemanden" darum gebeten, ihm dabei zu helfen. (Wer das war und wie diese Einblicknahme dann ging, wird nicht weiter themaisiert.)
G1 sagt, er habe eine Einladung gesehen, worauf S als "Innenminister a.D." und als "Friedensnobelpreisträger" betitelt wurde. (
@Krawutzi Kaputzi hat weiter oben ein Bild davon verlinkt, wenn ich mich nicht irre.) G1 will wissen, wer S denn den Friedensnobelpreis verliehen habe.
S: Der Friedensnobelpreis wurde allen UNO-Soldaten verliehen, die vor 1988 Dienst für den Frieden getan hätten. Er habe als solcher eine entsprechende Urkunde bekommen.
Geschworener G2 möchte wissen, wie im SBÖ denn die Gewaltenteilung funktioniert habe.
S weicht aus: Er habe nichts mit dem SBÖ zu tun gehabt, könne das nicht beantworten, und es folgt ein Gefasel über die Alliierten, die SHAEF-Gesetze, Kontrollratsgesetze, HLKO, und dass in Art. 145 des österreichischen B-VG nicht definiert werde, was ein Mensch sei. Ich habe den erwähnten Artikel mal nachgeschlagen, da steht nur:
Der Verfassungsgerichtshof erkennt über Verletzungen des Völkerrechtes nach den Bestimmungen eines besonderen Bundesgesetzes.
Des weiteren meint S, er habe ja nur auf Moni aufgepasst.
(Ja, in dieser Anfangsphase habe ich bei diesen Manövern noch brav mitgeschrieben.)
G2 bohrt nach, wie das denn bei den Staatsgründungen gewesen sei: Ob es da Wahlen gegeben habe oder ob die PräsidentInnen einfach von jemandem bestimmt worden seien.
S: Er könne es nicht sagen, da er nicht aufgepasst habe. Und wieder: Blabla über die Alliierten, das sei für alle Menschen interessant, was die Moni da aufgedeckt habe.
Geschworener G3 will wissen, ob S als Monis Bodyguard bewaffnet gewesen sei und ob er einen Waffenschein habe.
S: Bewaffnet sei er nie gewesen, er habe allerdings einen Waffenschein und habe über Jagdwaffen verfügt.
Geschworener G4 fragt nach S' Nahkampfausbildung. S sagt, er habe bei der Gendarmerie eine Judo-Ausbildung gehabt.
G5 stellt zwei Fragen auf einmal: Erstens, ob die Lebenderklärung von S, datiert auf den 4.3.2016, nur an einem Stammtisch zustande gekommen sei oder an mehreren. Zweitens, ob S mit Moni im Büro des Majors R. war, als die Haftbefehle übergeben wurden.
S beantwortet die zweite Frage mit Ja. Moni habe mit dem Major gesprochen, der ihr allerdings beschieden habe, er verfüge über keine passende Unterkunft für die zu Verhaftenden.
G5 meint nun, ein Bodyguard stehe doch normalerweise in so einer Situation eher vor dem Büro und passe auf, dass niemand reinkomme, statt am Gespräch teilzunehmen.
S argumentiert, eine Kaserne sei doch schon von aussen geschützt, ausserdem habe er nicht aktiv am Gespräch teilgenommen.
G5 fragt, ob S gewusst habe, was im Brief vom 21.1.2017 stand (Anm.: Vermutlich war das ein Haftbefehl), auf dem S als "Weisenrat" unterschrieben habe.
S: Das könne er nicht beantworten. Auf den Stammtischen habe immer Moni vorgetragen usw.
Die Geschworenen haben im Moment keine weiteren Fragen.