Also ich denke, dass Mario dieses ganze Zeug braucht, um seine Leere zu Füllen und sich eine Welt zu erschaffen, die ihn von sich selbst und der Realität ablenkt.
Man kann das ganze eigentlich wie eine Droge betrachten.
Bei Youtube gibt es eine tolle Serie von einem Mann, der in einzelnen Folgen sehr authentisch über sein Leben als Junkie berichtet. (
https://www.youtube.com/watch?v=fDzBZawSXRk&list=UUCW9wKBe0fQc6S3Osxs5woQ)
Inzwischen ist er clean.
Sein ganzes Leben dreht sich um Beschaffung, Beschaffungskriminalität, Konsum, seine Drogenfreunde und den Knast.
Er muß nicht nachdenken über die Beziehung zu seiner Mutter, über seine Eltern, sein Leben, seine Perspektive oder Dinge, die ihn in seiner Kindheit verletzt/geprägt haben, denn sein Leben als Junkie hat ihn völlig eingenommen.
(Übrigens seiner Biographie ist zu entnehmen, dass in seinem Leben einiges echt ♥♥♥ gelaufen ist; würde aber sagen, dass Mario auf einer ähnlichen Liga spielt und eigentlich: Respekt an Majo, dass er nicht an der Flasche hängt).
Was man heute sehen kann, ist eigentlich ein recht sympathischer Kerl, der auch nicht dumm rüberkommt; natürlich sieht und merkt man ihm den Drogenmißbrauch durchaus an.
Ich sehe Mario durchaus als vergleichbar; seine "Droge" ist seine Reichsdeppenwelt, die ihn komplett einvernimmt.
Er muss nicht über die Realität nachdenken, sich nicht mit ihr beschäftigen, er kann all seine Energie und seine Zeit in Chemtrails, Reichsausweise, NSL-Foren etc. fließen lassen.
er kann sich damit identifizieren und gemein machen mit Gestalten wie Axel, TTA, Peter.
Er hat eine Zugehörigkeit, eine Gruppe.
Auch diese Dinge werden einem durch beispielsweise Drogenkonsum geboten.
Nimmt man einer Person die Droge und schafft es,diese Person zu integrieren, kommt erst irgendwann zum Vorschein, wer wirklich dahinter steckt.
Jemanden von einer Droge zu entwöhnen bedeutet aber viel Arbeit und Unterstützung, dies nicht nur von außen sondern in allererster Linie von der Person selbst.
Es müßte viel passieren, damit Mario "seine Welt" aufgibt und sich der Realität stellt.
Wenn er in seinem Leben nichts lohnenswertes hat, was ihn bewegt, dort auszusteigen, dann wird das schwierig sein. Aber keineswegs unmöglich.