@Metamaterie Stop mal, nicht selbst bei der Kritik der Architekturkritik daneben hauen! Sie trifft nämlich auch nicht den Kern.
Liebeskind ist nämlich selbst nicht mal Bauhaus, sondern
Dekonstruktivisimus, also seinerseits wiederum auch nur eine(!) Spielart der so genannten Post- Moderne, die sich bewußt vom Diktat des Funktionalismus, das uns als das angebliche form- follows- function- Konzept des Bauhauses verkauft wurde, wieder radikal abgewendet hat. Indem der Dekonstruktivismus nämlich fröhlich die Kräfte durch die Gegend spazieren führt, ist er längst selbst wieder eine elitäre Ästhtisierung geworden. Liebeskinds Bauten repräsentieren also eine bestimmte Architekturidee und die kann man mögen oder nicht, können die Bauaufgabe passend umsetzen oder nicht. Nur hat das alles auch nichts mit der Herkunft des Architekten zu tun, Obacht!
Das Bauhaus war zudem auch niemals wirklich egalistisch, sondern ich würde mal sagen: radikal- liberal. Die zentrale Idee des Bauhauses war nämlich:
Schönes Design ist universal und damit vertrat das Bauhaus vielmehr die Idee der ästhetischen "Revolution von oben", eine Idee, mit der es allerdings von allen Seiten immer völlig mißverstanden worden ist.
Beim Bauhaus, in seiner urdeutschen Erfindung, klaffte seinerzeit auch schon eine große Lücke zwischen der anspruchsvollen Idee eines zwar leicht(er) und günstiger(er) industriell vorfertigbaren Designs, das dann auch mehr Menschen zu Gute kommen sollte und der praktischen Umsetzung. Seine Ästhetik blieb nämlich am Ende doch immer elitär. Das Bauhaus wollte auch nie die Klassen oder den Kapitalismus an sich "abschaffen", sondern quasi "nur" die "ästhetischen Grenzen". Auch die ursprünglichen Designklassiker sind auch heute noch und als reine Nachbauten für Normalverdiener unbezahlbar.
Was das Bauhaus also ursprünglich wollte, hat dann viel später und viel besser Ikea umgesetzt. Auch die radikale Idee des Hannes Maier von der idealen form- follwos- function- Stahl- Glas- Fassade hat dann erst von Amerika ausgehend, (wohin er emigrieren musste) dafür um so erfolgreicher und gemeinsam mit dem bösen kapitalitischen Finanzkapital seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Insofern lagen die "Spinner" von Weimar/Dessau am Ende ja doch irgendwie nicht ganz so falsch. Selbst jede(!) normale Einbauküche, egal, ob in einem Alt- oder Neubau und egal ob mit oder ohne toitsche Schnörkel, geht auf die geniale Idee einer Frau Schütte- Lihotzky zurück, die die Küche selbst revolutioniert hat.
Trotzdem bleibt Architektur immer zuerst Herrschaftsarchitektur. Wer also das Geld hat, der baut. Aber der baut eben auch immer im Geist und mit der Mode seiner Zeit. Und da sind wir beim erwähnten "Brutalismus", dem ästhtischen Kniefall vor dem Stahlbeton selbst, denn Brutalismus ist nämlich auch nur die Bezeichnung einer speziellen Architekturmode der 50iger- 60iger Jahre des 20. Jh.. Der Begriff kommt von "béton brût" und meint auch nur die äthetischene Idealisierung von purem Beton und seiner Materialität bzw. Schwere.
Was
@Metamaterie also vermutlich meint, ist vielleicht der häufige Waschbeton an den Fassaden als Oberfläche für den Plattenbau, der mit der in dieser Zeit auch eingeleiteten Industrialisierung im Bauwesen einhergeht. Das andere ist die Wohnqualität das hat aber nichts mit der architektonischen Mode der Zeit, sondern vielmehr etwas mit dem damaligen Bauherren/Geldgeber zu tun, der leider inzwischen scheinbar gänzlich von der Bildfläche verschwunden ist: nämlich die Wohnungsbaugesellschaften und die öffentlichen Hand. Und die haben damals tatsächlich allerhand zweckmäßigen und gut bezahlbaren Wohnraum gebaut, auch im Stil der Zeit. Anderes Thema, weites Feld.
Ich tippe, in Bälde kommt das Wohnen noch viel effizienter aus dem 3- D- Drucker, das wird dann auch nicht unbedingt schöner, nur eben mal wieder anders. Das kann man finden, wie man will. Ich tippe, dann werden früher oder später auch die Tragelemente nicht mehr gerade und aus Stahl oder eben Stahlbeton, nämlich den "revulutionären Materialien" der ach so geschmähten Moderne, die wie bei Dekonstkruktivismus, zur Abwechslung auch mal etwas schräg hingestellt werden, sondern am Ende noch ganz andere Tragelemente, also eher filigrane, vielleicht sogar bionische und spongiöse Strukturen.
Da kann der lächerliche und ewig gestrige Volxhopser, der sich innerlich ja noch nicht mal vom frühbürgerlichen Mauerwerksbau gelöst hat, wütend auf und niederspringen wie der will und sich bei yt noch 3mal lauter seine fluchtburgartige mittelalterliche Stadtsiedlungen (warum eigentlich nicht germanische Rundlinge?) zurück wünschen, auch diese Entwicklung wird vemutlich weder er, noch ein Krieg oder Bürgerkrieg am Ende verhindern können, eher beschleunigen. Selbst sein dummer Bürgerkrieg wird am Ende irgendwann noch robotisiert und "vollautomatisiert". Und dann kann man sogar noch auf irgendwelche patriottische und Heldenlieder singende Camouflageboys verzichten. Das dürften dann mit dem Stahlbetonbauer und Dieselmotorschrauber sozusagen das Ende auch der letzten Enklaven eines toxischen Männlichkeitskultes sein.
Aber das ist auch wieder ein anderes Thema und weites Feld.