Autor Thema: Der Volksleerer - Nikolai Nerling  (Gelesen 1605837 mal)

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Offline BlueOcean

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #375 am: 23. Februar 2018, 16:34:02 »
Und wenn er schon liest, soll er gleich auch den von der Stadt Dresden beauftragten Abschlussbericht der Historikerkommission zu den Luftangriffen auf Dresden zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 lesen. Ein Lehrbeispiel für gute Recherche (und nebenbei Nachweis wie viel Mühe und Aufwand es bedarf, um nahezu jeden Aspekt und jedes Argument zu berücksichtigen).

Wer nach Kenntnis dieses Dokuments ohne den Nachweis der Widerlegung noch von mehr als 25.000 Toten spricht, ist einfach nur ein Lügner und ein Leugner.
« Letzte Änderung: 23. Februar 2018, 16:37:20 von BlueOcean »
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Offline Pantotheus

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #376 am: 23. Februar 2018, 16:34:44 »
Meines Wissens hat sogar Irving selbst einmal zugegeben, dass die Opferzahlen vom NS-Regime verzehnfacht angegeben wurden. Allerdings ist mir die Ausgabe der Times, in der er dies mittels Lesebrief zugegeben hat, nicht greifbar.
Und natürlich hat er bis heute "vergessen", die entsprechenden Angaben in seinem Buch über die Bombardierung Dresdens zu berichtigen.
Off-Topic:
Das Buch von Eva Manasse über den Irving-Prozess ist übrigens Ende 2017 als Taschenbuch erschienen.
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dtx

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #377 am: 23. Februar 2018, 16:51:56 »
Off-Topic:
Das Buch von Eva Menasse über den Irving-Prozess ist übrigens Ende 2017 als Taschenbuch erschienen.

Off-Topic:
 
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Offline Ehrenburg

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #378 am: 23. Februar 2018, 17:17:11 »
Meines Wissens hat sogar Irving selbst einmal zugegeben, dass die Opferzahlen vom NS-Regime verzehnfacht angegeben wurden. Allerdings ist mir die Ausgabe der Times, in der er dies mittels Lesebrief zugegeben hat, nicht greifbar.
Hier eine deutsche Übersetzung des Briefes von Irving.
http://www.h-ref.de/personen/irving-david/irving-times.php

 
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Müll Mann

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #379 am: 23. Februar 2018, 21:45:50 »
http://www.belltower.news/artikel/dresden-shoaleugner-aufmarsch-nach-volksverhetzung-vorzeitig-aufgel%C3%B6st-13367

Spoiler
Zitat

Der "Volkslehrer" bei seiner Ansprach in Dresden. Links im Bild, verdeckt von der Kamera, Organisator Gerhard Ittner.
Fotos & Video: K. Schmitt

Shoaleugner-Aufmarsch nach Volksverhetzung aufgelöst

Während das Erinnern an die Bombardierung Dresdens vor 73 Jahren am diesjährigen 13. Februar weitestgehend den Einwohnern der Elbestadt überlassen blieb, ging die rechte Szene sowohl am vorherigen als auch am darauffolgenden Samstag auf die Straße, um das Gedenken zu instrumentalisieren. Begleitet von lautstarken Gegenprotesten marschierten zum Auftakt am 10. Februar Neonazis, AfDler und Pegida-Anhänger in mehreren Versammlungen auf. Am vergangenen Samstag schlossen sich schließlich Shoa-Leugner und Reichsbürger dem Missbrauch des Erinnerns mit einer Kundgebung in der Dresdener Innenstadt an. Der geplante Aufmarsch fand nicht statt, nachdem die Polizei die Veranstaltung wegen Leugnung und Verharmlosung des Holocausts sowie der Infragestellung nationalsozialistischer Verbrechen für beendet erklärte.

Von A. Loges und K. Schmitt (ReDoc - research and documentation)

Bereits über eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn sah man am vergangenen Samstag (17.2.2018) auf dem Postplatz in der Dresdener Innenstadt die ersten Teilnehmenden des rechtsextremen Aufmarsches. Gebannt warteten die angereisten Aktivisten auf die „prominenten“ Gäste, die der organisierende Shoaleugner Gerhard Ittner in seinem Aufruf als Redner angekündigt hatte. Richard Edmonds, Mitbegründer der britischen BNP, reiste extra aus Großbritannien an und aus Kanada war der Shoaleugner Alfred Schaefer in die sächsische Landeshauptstadt gekommen, um vor den versammelten Anhängern zu sprechen. Dass es dazu nicht mehr kam, lag daran, dass bereits die ersten Gäste inkriminierte Formulierungen benutzen. Nach „Dresden ist die Stadt des echten Holocaust“ und „Es gab einen Holocaust in den 1940er Jahren, der es verdient hat, ein Holocaust genannt zu werden. [...] Und einer in diesem Land und in Europa war derjenige auf deutsche Zivilisten“ sah die Polizei Volksverhetzung als gegeben an und löste die Demonstration nach gut 75 Minuten auf.



Zuvor entrollten Gegendemonstrierende am Rande des Postplatzes Spruchbänder und eine Band sorgte mit rhythmischen Klängen für gute Stimmung. Bis zum Beginn des kruden antisemitischen Spektakels füllte sich der polizeilich gut gesicherte Platz mit etwa 250 Teilnehmenden. Überwiegend waren es unscheinbare Menschen älteren Semesters. Gingen Journalisten mit ihren fetten Kameras an ihnen vorbei, raunte es gelegentlich „Lügenpresse“. Einige Wenige hielten Plakate hoch, auf denen beispielsweise die Inhaftierung von Shoaleugnern angeprangert wurde. Mützen und Fahnen in den Farben des deutschen Reichs – ein typisches Kennzeichen sogenannter Reichsbürger - komplettierte weitestgehend das sichtbar getragene politische Statement der Anwesenden.

Mit knapp einstündiger Verspätung und dem Verlesen der Auflagen eröffnete Versammlungsleiter Hartmut Wostupatsch die Kundgebung. Im Stakkato machte der Würzburger Neonazi darauf aufmerksam, dass Parolen, wie „Ruhm und Ehre der Waffen-SS“ verboten seien. Außerdem sei dem vorbestraften Shoaleugner Gerhard Ittner, Initiator der Veranstaltung, verboten worden, zu sprechen.

Wegen seines frühen Auftritts war der aus Berlin angereisten Grundschullehrer Nikolai Nerling nicht vom vorzeitigen Abbruch der Kundgebung betroffen und konnte so den Anwesenden erzählen, wie er es schaffte „aufzuwachen“. Vor seinem Erweckungserlebnis habe er viel gefeiert, gesoffen, geraucht und sich viele Pornos angeschaut. Seit seinem Wandel habe er keine Rückenschmerzen mehr und könne wieder aufrecht gehen. Sein einstudiertes „Glaubensbekenntnis“ klang so wie das vieler anderer Konvertiten, die sich oft nach einem auf und ab im Leben radikalisierten. Menschen/Glaubenseiferer, die ihr altes Leben verdammen und im Heute märtyrerhaft für ihre neue „Ideale“ zu kämpfen.


Teilnehmer der "Trauerfeier".

Da Nerling seit geraumer Zeit auf Demonstrationen und via Youtube menschenverachtende und antisemitische Propaganda verbreitet, hat ihn die Berliner Schulverwaltung bis zur Klärung aller Sachverhalte vom Schuldienst freigestellt. Die dadurch freigewordene Zeit bezeichnete der Youtube-Blogger in seiner Dresdener Rede stolz als “Hetzefrei”, also freie Zeit für Hetze.

Nachdem er seinen eigenen Auftritt beendet hatte schlüpfte der selbsternannte Volkslehrer in die Rolle des referierenden und übersetzenden Lehrers, verlas zunächst ein Grußwort von Fredrick Toben, den er als einen langjährig aktiven „Geschichtsforscher“ anmoderierte. Der in Deutschland als Gerold Friedrich Töben geborene und nach Australien emigrierte Toben gehört zum Who is Who der international gut vernetzten Shoaleugner-Szene. 1994 gründete er in seiner Wahlheimat das „Adelaide Institute" samt dazugehöriger Website. Neben zwei bis drei anderen ist die rechtsextreme Webseite dieses „Instituts“ eine der zentralen Informationsquellen für Shoaleugner und wird aus diesem Grunde von einigen Internet-Suchmaschinen nicht angezeigt.

Beim Verlesen des Grußwortes, in dem von „angebliche Untaten der Deutschen“ und dem Verschweigen der „wahren historischen Geschehnisse“ die Sprache war, kam der Berliner Grundschullehrer ausgerechnet bei einem Satz ins Stocken. Die Vermutung liegt nahe, dass Toben in seinem schriftlich verfassten Statement den Holocaust relativiert hat. „Lasst uns heute unsere Opfer von Dresden, aller deutschen Bombenopfer des wahren …“ liest Nikolai Nerling flüssig vom Blatt ab – hält kurz inne - und sagt „Verbrennens gedenken“. Das dieses Stocken Raum für Spekulationen lässt, liegt auch daran, dass Nerling bei seiner späteren englisch-deutschen Übersetzung dreimal „Holocaust“ mit „Verbrennen“ übersetzte.

Als nächstes kündigte Nerling Vitali Killer an, der das Publikum „mit einem Gedicht erfreuen“ werde. Killer, der sein kurzes Gedicht „Der schwarze Tag von Dresden“ vortrug, war bei dem Wort „Holocaust“ weniger zimperlich als der „Volkslehrer“. Mit starkem russischen Akzent sprach er von einem schmerzhaften Tag für die schönste Elbestadt, von den Leichenbergen, die verbrannt worden waren und endete mit: „Dresden ist die Stadt des echten Holocaust und großer Geist der Wahrheit und Betrüger“. Diese letzten Worte in seinem Gedicht, dass vom Publikum mit Beifall bedacht wurde, veranlasste die Polizei zur Aufnahme der Personalien des Dichters und zum Schreiben einer Anzeige wegen des Verdachts auf Volksverhetzung.

Ähnlich erging es der nächsten Rednerin, die bei der Shoaleugner-Kundgebung als Überraschungsgast auftrat. Eigentlich haben sie gar nicht damit gerechnet, in Dresden zu sprechen, sagte Michèle Renouf. Bevor die gebürtige Australierin vors Mikrofon trat, kündigte sie der Berliner Grundschullehrer Nerling als eine Frau an, „die alle Größen der wahren Geschichtsforschung kennt und sie mit ihrer Arbeit unterstützt“. In der einschlägigen Szene gilt die ehemalige Schönheitskönigin als charismatische Unterstützerin.

In ihrer Ansprache relativierte und leugnete Michèle Renouf mehrfach den Holocaust und billigte Verbrechen der Nationalsozialisten. So sagte sie nach der Anpreisung ihrer DVD „Dresden Holocaust 1945 – An apology to Germany is due“:
„There was one Holocaust in 1940's and he deserves to be called a Holocaust. […] And one in this country and in Europe was the one on the German civilians. They were burned alive. That is what a Holocaust is. A burning alive. And only the German civilians were burned alive. Only the Germans may call it a Holocaust.“

Damit nicht genug, rechtfertigte Renouf im weiteren Verlauf ihres Vortrags die Internierung von Jüdinnen und Juden in Konzentrationslagern:
„So as I say, when your government or your federation, which is the world government, declares a war on another country, you personally may not want to be part of the war. But unfortunately, that's how it is in wartime. So that every Jew, therefore, was made by the Jewish Federation a fifth colonists. Therefore it is normal practice in wartime to put your fifth-colonists into concentration camps. That is normal. That it's not exceptional cruelty by the Germans.“

Übersetzt wurden Renoufs Worte von Nikolai Nerling, der bis zu seiner Suspendierung im Januar 2018 Grundschülern in Berlin neben Sport und Musik gelegentlich auch Englisch beibrachte. An den Stellen, von denen er scheinbar der Ansicht war, sie könnten heikel werden, gab es von ihm eine Interpretation statt Übersetzung. Besonders auffällig war, mit welchem Begriff er „Holocaust“ übersetzte. Ein Wort, das bei Renouf insgesamt siebenmal vorkam. Zweimal belies es Nerling bei dem Wort „Holocaust“. Die anderen Male sprach er von „Verbrennung“ oder überging das Wort ganz.

Als Renouf später die Verbrechen der Nationalsozialisten an den Juden rechtfertigte, weigerte sich Nerling zu übersetzen. „Und ich glaube, das darf ich jetzt gar nicht übersetzen“, sagte er mit irritierter Mimik. „Denn ... ähm ... das würde vielleicht Schwierigkeit ergeben - leider“, fügte er hinzu. „Nee, das möchte ich nicht übersetzen.“

Aus dem sichtlich erregten Publikum raute es „doch, ja“ und „du bist zu wichtig“.

Die Teilnehmenden waren nach der Rede Renoufs schon im Aufbruch zum Aufmarsch durch Dresden begriffen, als die Polizei mit Lautsprecherdurchsagen darauf hinwies, dass die gesprochenen Inhalte der letzten Reden erst einmal auf mögliche Strafbarkeit überprüft werden müssten.

Derweil seien weitere Reden und das Abspielen von Musik nicht gestattet, schallte es aus dem Polizeiwagen.

Während Michèle Renouf zur Personalienkontrolle in Gewahrsam genommen wurde, entwickelten sich auf dem Kundgebungsplatz tumultartige Szenen. Organisator Gerhard Ittner beschimpfte die eingesetzten Polizisten als „♥♥♥e“ und „Volksverräter“. Die Menge stimmte ein.

Kurz Zeit später war dann ganz Schluss mit der Veranstaltung. Die Polizei löste die Demonstration auf und forderte die pöbelnde Menge auf, in Kleingruppen von nicht mehr als fünf Personen unverzüglich den Platz zu verlassen. Erst rebellierte man. Dann wurde lautstark verkündet, im nächsten Jahr wiederzukommen. Schließlich verließen auch die letzten Teilnehmenden widerwillig den Aufmarschplatz und es kehrte allmählich Ruhe in der Dresdener Innenstadt ein.

Epilog

Zwei Tage nach dem Dresdener Aufmarsch wurde auf dem Youtube-Kanal „Der Volkslehrer“ ein Zusammenschnitt vom Aufmarsch veröffentlicht, mit Aufnahmen von Nikolai Nerling. Das knapp 52-minütige Video enthält Vitali Killers komplettes Gedicht, inklusive der mutmaßlich holocaustrelativierenden Formulierung, dass Dresden „die Stadt des echten Holocaust“ sei. Eine Distanzierung von diesem Inhalt fand weder im Video noch in der Beschreibung zum Video statt. Einen Tag später war dieser Film auf der Übersichtsseite des Kanals nicht mehr zu sehen. Stattdessen wurde eine gekürzte Fassung hochgeladen, in der Killers Gedicht herausgeschnitten worden war. Der ursprüngliche, inzwischen auf „nicht gelistet“ gestellte Zusammenschnitt, wurde zwischenzeitlich (23. Feb. 2018) über 16.000 Mal abgerufen und rund 950 Mal kommentiert.
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Offline Gerntroll

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #380 am: 23. Februar 2018, 22:05:33 »
Nein, der Volksleerer kann kein richtiger Deutscher sein. Echte Deutsche haben kein Konto bei einer Bank (gehört alles den Rothschilds). Echte Biodeutsche lassen ihr Geld von Mutti verwalten.
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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Syssi

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #381 am: 23. Februar 2018, 23:03:04 »
Nein, der Volksleerer kann kein richtiger Deutscher sein. Echte Deutsche haben kein Konto bei einer Bank (gehört alles den Rothschilds). Echte Biodeutsche lassen ihr Geld von Mutti verwalten.


"Warum nehmen sie meinen Sohn fest?!?" :|| x88
"Lassen sie meinen Sohn los!"
"Ruf´ Detlef und die Jungs an!"

https://www.facebook.com/afdnpd/videos/vb.1503548603194277/2015772085305257/?type=2&theater&comment_id=2015787245303741&reply_comment_id=2015820361967096&notif_t=video_reply&notif_id=1519326530013307
« Letzte Änderung: 23. Februar 2018, 23:07:02 von Syssi »
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #382 am: 24. Februar 2018, 14:01:43 »
Wenn man Heinrich Heines Gedicht "Die Wahlesel" von 1855 liest, könnte man meinen, Heine kannte den Volkslehrer.

Naja, galt wahrscheinlich schon damals

"Es gibt so manchen stummen Denker, doch häufiger gibt es dumme Stänker!"

Spoiler
[/
Off-Topic:
Die Freiheit hat man satt am End,
Und die Republik der Tiere
Begehrte, dass ein einzger Regent
Sie absolut regiere.

Jedwede Tiergattung versammelte sich,
Wahlzettel wurden geschrieben.
Parteisucht wütete fürchterlich,
Intrigen wurden getrieben.

Das Komitee der Esel ward
Von Alt-Langohren regieret.
Sie hatten die Köpfe mit einer Kokard,
Die schwarz-rot-gold, verzieret.

Es gab eine kleine Pferdepartei,
Doch wagte sie nicht zu stimmen.
Sie hatte Angst vor dem Geschrei
Der Alt-Langohren, der grimmen.

Als einer jedoch die Kandidatur
Des Rosses empfahl, mit Zeter
Ein Alt-Langohr in die Rede ihm fuhr,
Und schrie: Du bist ein Verräter!

Du bist ein Verräter, es fließt in dir
Kein Tropfen vom Eselsblute.
Du bist kein Esel, ich glaube schier,
Dich warf eine welsche Stute.

Du stammst vom Zebra vielleicht, die Haut
Sie ist gestreift zebräisch.
Auch deiner Stimme näselnder Laut
Klingt ziemlich ägyptisch-hebräisch.

Und wärst du kein Fremdling, so bist du doch nur
Verstandesesel, ein kalter.
Du kennst nicht die Tiefen der Eselsnatur,
Dir klingt nicht ihr mystischer Psalter.

Ich aber versenkte die Seele ganz
In jenes süße Gedösel.
Ich bin ein Esel, an meinem Schwanz
Ist jedes Haar ein Esel.

Ich bin kein Römling, ich bin kein Slaw.
Ein deutscher Esel bin ich,
Gleich meinen Vätern. Sie waren so brav,
So pflanzenwüchsig, so sinnig.

Sie spielten nicht mit Galanterei
Frivole Lasterspiele.
Sie trabten täglich, frisch-fromm-fröhlich-frei,
Mit ihren Säcken zur Mühle.

Die Väter sind nicht tot! Im Grab
Nur ihre Häute liegen,
Die sterblichen Hüllen. Vom Himmel herab
Schaun sie auf uns mit Vergnügen.

Verklärte Esel im Gloria-Licht!
Wir wollen Euch immer gleichen
Und niemals von dem Pfad der Pflicht
Auch nur einen Fingerbreit weichen.

O welche Wonne, ein Esel zu sein!
Ein Enkel von solchen Langohren!
Ich möcht es von allen Dächern schrein:
Ich bin als ein Esel geboren.

Der große Esel, der mich erzeugt,
Er war von deutschem Stamme.
Mit deutscher Eselsmilch gesäugt
Hat mich die Mutter, die Mamme.

Ich bin ein Esel, und werde getreu,
Wie meine Väter, die Alten,
An der alten, lieben Eselei,
Am Eseltume halten.

Und weil ich ein Esel, so rate ich Euch,
Den Esel zum König zu wählen.
Wir stiften das große Eselreich,
Wo nur die Esel befehlen.

Wir alle sind Esel! I-A! I-A!
Wir sind keine Pferdeknechte.
Fort mit den Rossen! Es lebe, hurra!
Der König vom Eselsgeschlechte!

So sprach der Patriot. Im Saal
Die Esel Beifall rufen.
Sie waren alle national,
Und stampften mit ihren Hufen.

Sie haben des Redners Haupt geschmückt
Mit einem Eichenkranze.
Er dankte stumm, und hochbeglückt
Wedelt er mit dem Schwanze.
spoiler]
[close]
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 
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Müll Mann

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #383 am: 24. Februar 2018, 14:20:51 »
Wenn man Heinrich Heines Gedicht "Die Wahlesel" von 1855 liest, könnte man meinen, Heine kannte den Volkslehrer.

oder die AfD
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #384 am: 25. Februar 2018, 01:15:52 »
Habt ihr bemerkt, dass dieser Volksverführer demonstrativ sein Schweizer Taschenmesser ausgemustert hat
und im Video mit einem rein deutschen Taschenmesser herumfuchtelt?
Er will es täglich bei sich tragen, das hat er freimütig angekündigt.
Dagegen ist der österreichische Freiheitskämpfer Sellner ein Waisenknabe mit seinem mickrigen Pfefferspray.
Ein deutsches Kaiser Wilhelm Messer!
Also nicht nur Nazi sondern auch Waffenträger und Monarchist!

Der Beweis, dass es sich bei der Waffe nicht um ein gewöhnliches Jausenmesser sondern um
Hetze und Gefährdung der allgemeinen Sicherheit handelt, ist dadurch erbracht,
 dass schon mehrere Anhänger begeistert verkündet haben,
dass sie sich ein ebensolches reindeutsches Messer kaufen werden (!).
Und es kommt schlimmer, sie verwechseln in ihrer Verwirrung jetzt schon links und rechts
und ein Gog schreibt z.B.:

"Die Linken sind nicht mehr die Linken, die es einmal gab.Ich war früher links und jetzt bin ich rechts
bis die Linken wieder links werden wenn ich das noch erlebe dürfte !!!"

Ich bin über die Naivität dieser Leute erstaunt, denn die angeblich deutschen Firmen
sind so deutsch oft nicht, wie ein romantischer Deutschtümler wohl glauben möchte.
Viele deutsche Firmen lagern klammheimlich zumindest Teile der Produktion z.B. nach China aus.
Da müsste man diesen Kaiser Wilhelm mal in die Zange nehmen, ob er
auch wirklich noch richtig deutsch ist.
Auf alle Fälle sollte er keine Messer an AfD-Affine verkaufen dürfen.

Wenn es unbedingt ein Messer sein muss, kauft ein österreichisches,
denn auch wir haben gute patriotische Messermacher.

Australia first!
 
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Herr Dr. Maiklokjes

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #385 am: 25. Februar 2018, 01:47:23 »
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Offline Ehrenburg

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #386 am: 25. Februar 2018, 02:19:36 »

Wenn es unbedingt ein Messer sein muss, kauft ein österreichisches,
denn auch wir haben gute patriotische Messermacher.

Australia first!

Austria or Australia, that is the question

https://www.youtube.com/watch?v=H9_GlqRRs0s
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #387 am: 25. Februar 2018, 13:01:31 »
Die Parodie ist ein Spiegel in des Kaisers Ankleidezimmer.
 (österreichisches Sprichwort)

 

Offline Anti Reisdepp

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #388 am: 25. Februar 2018, 18:21:24 »
Die junge deutsche Nazi-Elite ist gerade live im Hangout:
Der Volkslehrer neben Sven Liebich.



Edit: Jetzt ist er schon wieder weg, er hat sich kurz zu Dresden geäußert. Da waren keine Nazis, die Polizei hat sie zu Straftaten angestachelt, weil sie eingekesselt wurden. Die Antifa wurde viel besser behandelt- mimimi. Es wird jetzt Klagen gegen die Polizei geben wegen der Demo. Es stand im Vorfeld schon fest, das sie sich keinen Meter bewegen werden.
Desweiteren sieht er die Parteien und den Parlamentarismus in Deutschland am Ende.
« Letzte Änderung: 25. Februar 2018, 18:59:15 von Anti Reisdepp »
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Offline Arno

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #389 am: 25. Februar 2018, 19:06:00 »
Der Volkslehrer kommt aber später wieder, es wurde nur gerade der Wildschweingulasch serviert.

TTA durfte nicht mitspielen und seine Fans im Chat wurden als Trolle diskreditiert^^. Jetzt streamt er selbst: https://www.youtube.com/watch?v=oKIb2Covf84
„Die Forderung einer großen Mehrheit der Bürger dieser Vereinigten Staaten vorwegnehmend, ernenne ich, Joshua Norton, [...] mich selbst zum Kaiser dieser Vereinigten Staaten." 17.09.1859